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Thunfisch à la Quecksilber
Einmal pro Woche Fisch. So will es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, denn Meerestiere decken unseren Bedarf an Omega-3 Fettsäuren und Jod. Doch die neuesten Erkenntnisse der Ozeanologie dürften unseren Appetit auf Meerestiere zügeln: Forscher haben herausgefunden, dass sich der Quecksilbergehalt in bestimmten Meeresregionen seit Einflussnahme durch den Menschen verdreifacht hat. Die Wissenschaftler um Carl Lamborg vom Ozeanischen Institut Woods Hole (US-Staat Massachusetts) hatten bei Expeditionen den Gehalt an Quecksilber im Atlantik, Pazifik sowie in den südlichen und arktischen Ozeanen gemessen. Demnach wurde der weltweite Quecksilber-Kreislauf vom Menschen dermaßen gestört, dass der Gehalt in den sogenannten Sprungschichten um geschätzt 150 Prozent angewachsen ist. Sprungschichten sind die Übergangsschichten in Gewässern zwischen relativ warmem Wasser an der Oberfläche und kaltem Tiefenwasser. Im Oberflächenwasser habe sich die Quecksilber-Menge sogar verdreifacht, schreiben die Forscher im Fachmagazin "Nature". Noch ist nicht geklärt, wie anorganisches Quecksilber in giftiges Methyl-Quecksilber umgewandelt wird, in Meerestiere gelangt und sich dort ansammelt. Von den neuen Daten erhoffen sich die Wissenschaftler nun mehr Erkenntnisse. Der Mensch nimmt Methyl-Quecksilber überwiegend mit der Nahrung auf - vor allem über fettige Meeresfische wie zum Beispiel Thunfisch, Schwertfisch oder weißen Heilbutt. Die Fischarten reichern Schadstoffe je nach Alter, Lebensraum und Lebensweise sehr unterschiedlich an. So weisen Fische, die an der Spitze der Nahrungskette stehen oder sehr alt werden, einen höheren Quecksilbergehalt auf. „Methyl-Quecksilber ist die vorherrschende Form von Quecksilber in Fisch und anderen Meeresfrüchten und besonders giftig für das sich entwickelnde Nervensystem einschließlich des Gehirns“, heißt es in einer Bewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit aus dem Jahr 2012. Zwar sei unwahrscheinlich, dass bei normalem Verzehr die wöchentlich tolerierte Aufnahmemenge überschritten werde. Bei Verbrauchern mit hohem und häufigem Fischkonsum jedoch steige die Wahrscheinlichkeit, diesen Wert zu erreichen. Bislang basierten die Schätzungen über die Menge des giftigen Schwermetalls in den Meeren größtenteils auf Modellrechnungen, wie die Wissenschaftler des Ozeanischen Institut Woods Hole schreiben. Die Freisetzung von Quecksilber in die Umwelt hatte mit dem Bergbau und der Nutzung fossiler Brennstoffe in der Vergangenheit erheblich zugenommen. Derzeit wird das Metall unter anderem für Neonröhren, Energiesparlampen und Batterien verwendet. Der Großteil des Eintrags in die Umwelt entsteht durch die Produktion von Wärme und Strom aus Kohle, Öl oder Gas sowie durch kleingewerblichen Goldbergbau, heißt es in einer kürzlich erschienenen Mitteilung des Umweltbundesamt. Aufgrund des geringen Fischkonsums seien Deutsche im Vergleich zu Menschen aus dem Mittelmeerraum verhältnismäßig gering mit dem Schwermetall belastet, heißt es in der Mitteilung des Umweltbundesamt. Zahnfüllungen aus Amalgam seien jedoch ebenfalls von Bedeutung für die Höhe der Belastung – und dies ganz besonders bei Kindern.
DPA
Als industrieller Abfall gelangt Quecksilber ins Wasser, reichert sich in Fischen an und gelangt so in die Nahrungskette. Laut einer Studie hat sich die Menge des Schwermetalls teilweise verdreifacht.
[ "Quecksilber", "Thunfisch", "Fisch", "Umweltgift", "Nahrungskette", "Schwermetall", "DGE", "Massachusetts", "Atlantik", "Pazifik" ]
Panorama
2014-08-07T11:00:49+02:00
https://www.stern.de/panorama/wissen/natur/umweltgifte-im-meer-thunfisch-%C3%A0-la-quecksilber-3951724.html
Ihr schwerer Weg ins Glück
Charlène Lynette Grimaldi, geborene Wittstock, ist die Fürstin von Monaco. Wenn die Ehefrau des regierenden Fürsten Albert II. (64) von sich aus das Wort ergreift, was selten genug vorkommt, dann klingt das staatstragend und bedeutungsschwer. "Meine Familie ist mein Fels", sagte sie Ende 2022 der Zeitung "Monaco Matin". Dem schloss sich die Schlussfolgerung an: "Ich nähere mich der Zukunft, Schritt für Schritt, einen Tag nach dem anderen." Was genau sie mit dieser seltsamen Abstraktion meinte, war kaum zu enträtseln. Immerhin: Sie ist wieder präsent im öffentlichen Leben des Zwergstaats Monaco, hat das Magazin "Gala" beobachtet: Die "früher so verschlossen wirkende Fürstin" spreche mit Fans "und lässt sich sogar hin und wieder zu Selfies hinreißen. Sie wirkt gelöster, fröhlicher. Ein Anblick, auf den die Monegassen lange Zeit warten mussten". Das lässt auf einen ausgelasseneren Geburtstag hoffen als in den Jahren davor: Am 25. Januar wird Charlène 45. Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Im Frühjahr 2021 wurde Charlène während einer Reise in ihr Heimatland Südafrika krank. Medienberichten zufolge hatte sie einen schweren Hals-Nasen-Ohren-Infekt, der angeblich sogar eine oder mehrere Operationen erforderlich gemacht habe. Die Fürstin war nicht transportfähig und musste mehrere Monate in Südafrika bleiben. Als sie nach Monaco zurückkehrte, blieb sie nur kurz bei ihrer Familie. Es folgte ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik in der Schweiz. Erst im Frühjahr 2022 kam sie wieder nach Hause - und erlitt prompt eine Corona-Infektion, die jedoch mild verlief. Spekulationen rund um ihre Abwesenheit wurden stets dementiert. Die Fürstin sagte "Monaco Matin" im Mai 2022: "Wir sind auch nur Menschen." Der Unterschied liege nur darin, dass sie und ihre Familie ständig den Medien ausgesetzt seien. Jede Schwäche würde direkt an die Öffentlichkeit gelangen. Ihr Mann habe in dieser schwierigen Zeit immer zu ihr gestanden: "Er hat alles dafür getan, um unsere Kinder und mich zu schützen." In der Tat sind die Fürstin und ihre Familie eine Art Lieblingsziel diverser Medien. Seit ihrer Hochzeit mit Albert von Monaco wirkt sie reserviert. Gefühlsausbrüche, wie der 2015, sind selten: "Du bist der Fürst meines Herzens", sagte sie laut "Paris Match" zu ihrem Mann anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums als Staatsoberhaupt von Monaco. Das kam offenbar so überraschend, dass Fürst Albert seine Tränen der Rührung nicht verbergen konnte. Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob und wie sich Charlène seit der Ehe mit Albert verändert hat. Die Antwort kennt nur sie. Eines ist klar: Ihr früheres Leben war mit Sicherheit unkomplizierter als das einer Fürstin und Landesmutter von Monaco, die stets Vergleiche mit ihrer berühmten Schwägerin, Prinzessin Caroline (65), oder ihrer legendären Vorgängerin, Fürstin Gracia Patricia (1929-1982), auszuhalten hat. Alberts Mutter war 1982 mit 52 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und scheint seither als unerreichbare Vision einer unsterblichen Ikone über der schicksalsbehafteten Herrscherfamilie Grimaldi zu schweben. Charlène wurde 1978 als Tochter des Unternehmers Michael Kenneth Wittstock (77) in Simbabwe geboren. Sie wuchs mit ihren jüngeren Brüdern Gareth und Sean ab 1990 in Benoni östlich von Johannesburg in Südafrika auf. Als junges Mädchen wurde sie eine der besten Schwimmerinnen Afrikas. 1999 holte sie bei den All Africa Games in Johannesburg drei Goldmedaillen (100 m Freistil, 100 m Rücken, 4 × 100 m Lagen) und einmal Silber (4 × 100 m Freistil) - ihr größter sportlicher Erfolg. Bei den Olympischen Spielen in Sydney ein Jahr später schwamm sie in Südafrikas 4 × 100-Meter-Lagenstaffel auf Platz 5. Den damaligen Kronprinzen Albert lernte Charlène beim Wettkampf Mare Nostrum in Monaco kennen, bei dem sie die Goldmedaille in 200 m Rücken errang. In der Folgezeit wurde sie häufiger mit Albert gesehen, unter anderem bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin, beim Formel-1-Rennen um den Großen Preis von Monaco oder beim traditionellen Rosenball in Monte Carlo. Nach jahrelangen Spekulationen in der Öffentlichkeit, ob Charlène nach Alberts Inthronisierung die neue Fürstin wird, wurde 2010 die Verlobung des Paares vom Palast bekanntgegeben. Vorher musste sie vom protestantischen zum katholischen Glauben, der Staatsreligion von Monaco, übertreten. Dann wurde noch aus der englischen Charlene die französische Charlène mit dem "accent grave" auf dem ersten e. So stand der Heirat nichts mehr im Weg. Am 1. Juli 2011 begannen die zweitägigen Hochzeitsfeierlichkeiten mit einer eigens komponierten "Hymne an Fürstin Charlène". Auch eine Zwei-Euro-Sondermünze mit den Porträts des Fürstenpaares wurde geprägt. Noch größer war der Jubel, als bekannt wurde, dass Charlène mit Zwillingen schwanger war. Am 10. Dezember 2014 wurden Prinzessin Gabriella Thérèse Marie und Erbprinz Jacques Honoré Rainier geboren. Da war die Wandlung von der burschikosen Hochleistungssportlerin zur eleganten Fürstin längst vollzogen. Angeblich soll ihr der Modezar Karl Lagerfeld (1933-2019), ein enger Freund der Familie Grimaldi und vor allem von Prinzessin Caroline, bei einem privaten Fitting in seinem Pariser Atelier gesagt haben: "Du wirst eine Stil-Ikone. Du wirst frischen Wind und modernen Glamour nach Monaco bringen." Heute wird sie von der "Vogue" als "stilgerecht und bühnenreif in Looks, die mit einem Ton-in-Ton-Effekt stille Eleganz zaubern" beschrieben. Soziales Engagement Für den Respekt der Bürger des zweitkleinsten Staats der Welt (nach dem Vatikan), der stets unter der Beobachtung der internationalen Medien zu stehen scheint, hat auch Charlènes soziales Engagement gesorgt. Schon vor ihrer Heirat hat sie sich für Kinder aus sozial schwachen Familien eingesetzt. Darüber hinaus kämpft sie für den Naturschutz in ihrer Heimat Südafrika. Nach ihrer Genesung von der langwierigen HNO-Erkrankung scheint die Fürstin auf dem Weg in die Normalität zu sein. Das berichtet zumindest der TV-Journalist Bertrand Deckers in seinem Dokumentarfilm "Albert und Charlène von Monaco: Ein Paar im Aufruhr" für den französischen Privatsender W9. Man könne sie beim Spaziergang durch die Gassen von Monte Carlo beobachten, wo sie manchmal auch einen Kaffee trinkt, oder wenn sie ihre beiden Kinder morgens zur katholischen Privatschule bringt und mittags wieder abholt. Außerdem soll die Fürstin zu ihrem Geburtstag für die Familie und enge Freunde eine Party im Palast geplant haben. Bertrand Deckers: " Charlène war noch nie so präsent... Sie ist offiziell anwesend, aber auch inoffiziell".
SpotOnNews
Charlène von Monaco feiert 45. Geburtstag. Nachdem sie eine schwere Erkrankung überstanden hat, ist sie wieder sehr präsent.
[ "Charlène von Monaco", "Fürstin", "Südafrika", "Erkrankung", "Grimaldi", "Glück", "Kinder", "Frühjahr", "Ehe", "Albert II.", "Johannesburg", "Monegassen", "Schweiz", "Coronavirus", "Monte Carlo" ]
Kultur
2023-01-25T07:15:00+01:00
https://www.stern.de/kultur/charl%C3%A8ne-von-monaco--ihr-schwerer-weg-ins-glueck-33133354.html
Geständnis: Warum ich nicht von der App Tiktok loskomme.
Ich will ehrlich sein: Ich bin in einer toxischen Beziehung gefangen. Seit vier Jahren werde ich ausgenutzt und manipuliert. Sie kontrolliert mein Verhalten und verschlingt meine ganze Aufmerksamkeit. Unzählige Nächte hat mich diese Beziehung wachgehalten, sodass ich mich am nächsten Tag wie ein Opfer von Schlafentzug fühlte. Aber das Schlimmste? Ich würde es immer wieder tun. Halten Sie mich in dieser Hinsicht ruhig für verblendet oder nicht mehr zurechnungsfähig. Doch erwarten Sie nicht, dass ich diese toxische Beziehung von mir aus beende. Ich hänge an Tiktok, meinem chinesischen Freund – dem unwiderstehlichen Spion, der aus meinem Handy kam. Zu meiner Verteidigung kann ich sagen: Ich bin kein Einzelfall. Mit 1,9 Milliarden Nutzern – und die Zahl wächst rasant – ist fast jeder vierte Mensch auf der Erde Tiktok verfallen. Ich beruhige mich mit der Illusion, diese Abhängigkeit besser im Griff zu haben als der Durchschnitt, der täglich bis zu 95 Minuten mit Tiktok verbringt, während im Hintergrund still und heimlich die persönlichen Daten abgesaugt werden. Doch auch meine On-Off-Beziehung mit Tiktok dauert schon zu lange, als dass ich mir noch etwas vormachen könnte. Auch ich kapituliere immer wieder vor diesem gottgleichen Algorithmus, der mich besser kennt, als ich mich selbst – der weiß, was mich emotional gerade ansprechen könnte, bevor ich es selbst merke. Und darin liegt der teuflische Zauber von Tiktok, der alle Konkurrenten aus dem Silicon Valley alt aussehen lässt. Ein Speed-Dating genügt, um einen neuen Nutzer zu durchleuchten. Oder anders gesagt: Tiktok kannte mich nach zwei Minuten besser als Instagram nach zehn Jahren. Instagram, du kannst dich nicht beschweren – du hattest deine Chance, mich kennenzulernen. Und hast sie vermasselt. Du warst ein unzuverlässiger Freund, der mir nie richtig zugehört hat. Stattdessen hast du mich immer wieder mit Dingen genervt, die mir völlig egal sind – wie dieses absurd teure Yoga-mit-Ziegen-Wellness-Urlaubs-Angebot auf Bali, das du mir kürzlich in die Timeline gespült hast. Tiktok hingegen ist viel aufmerksamer. Es weiß, was ich will, was mich gut unterhält oder was ich gerne Neues lernen möchte, und überschüttet mich großzügig damit. Im Gegenzug darf Tiktok meine Aufmerksamkeit in köstliche 30-Sekunden-Dopamin-Häppchen zerschreddern, bis ich süchtig danach bin und mich dabei ertappe, wie ich plötzlich alle Internetvideos, die länger als eine Minute dauern, als quälend langatmig empfinde. Als ich Tiktok während der Pandemie kennenlernte, hielt ich das Ganze für eine vorübergehende Internetbekanntschaft, die bald wieder aus meinem Leben verschwinden würde. Auf den ersten Blick wirkte diese Videoplattform so bunt und harmlos wie Bubble-Tea. Wie ein hochfunktionales digitales Zerstreuungsangebot aus China, um uns alle davon abzulenken, dass wir nicht mehr vor die Tür gehen konnten. Ich dachte: So wie einst das überall gehypte Tamagotchi würde auch Tiktok bald wieder in der Versenkung verschwinden. So kann man sich täuschen. Tiktok verwandelte sich in kürzester Zeit zum einflussreichsten digitalen Marktplatz der Welt. Einerseits wird es verdammt als Hort der Verblödung und Datenausbeutung, andererseits ist es eine neue, wichtige Weltbühne, die niemand mehr ignorieren kann. Der Papst hat seit Kurzem auch seinen eigenen Tiktok-Account. Gegen Tiktok ist einfach niemand immun. Gegen diesen neuartigen Virus aus China gibt es keinen Impfstoff. Es hilft nur: Stecker ziehen. Und wer daran immer wieder scheitert – wie ich und Millionen andere Tiktok-Junkies auch –, den kann eigentlich nur noch die Tiktok-Prohibition retten. Donald Trump hat es vor Kurzem versucht. Tiktok sollte in den USA abgeschaltet werden. Aber auch er, der erklärte China-Gegner, ist am Ende den digitalen Verführungskünstlern aus Peking erlegen. Eben noch eine "Bedrohung für die nationale Sicherheit", war Tiktok plötzlich nach einer zwölfstündigen Betriebspause auf Trumps Erlaubnis hin wieder online. Das lang geplante Tiktok-Verbot in den USA wird erst einmal wieder verschoben. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie Trump zuvor mit wachsender Begeisterung durch seinen Tiktok-Feed wischte. Und überall sah er dort nur Videos jubelnder Trump-Anhänger. Tiktok weiß eben, wie man jeden glücklich macht. Wer kann da schon widerstehen? Ich glaube, ich muss an dieser Stelle Schluss machen – mein chinesischer Freund Tiktok wartet.
Datenklau, Gehirnwäsche, Suchtgefahr: Tiktok ist böse. In den USA sollte die App verboten werden. Warum ich meinem chinesischen Freund trotzdem treu bleibe.
[ "Tik Tok", "Datenspionage", "Social Media" ]
Kultur
2025-01-27T20:14:00+01:00
https://www.stern.de/kultur/warum-ich-tiktok-nicht-widerstehen-kann--ein-gestaendnis-35397712.html
"Bedauerlicher Vorfall": Kind erschießt versehentlich Vierjährige in den USA
Bei einem Unfall in einem Vorort der US-Metropole Chicago hat ein Kind versehentlich ein vier Jahre altes Mädchen erschossen. Der Vater des getöteten Kindes und Besitzer der Waffe alarmierte am Mittwoch die Polizei der Gemeinde River Grove, wie die Behörden mitteilten. Eintreffende Beamte fanden "ein Kind, das versehentlich von einem anderen Kind aus dem gleichen Haushalt angeschossen" worden war. Das kleine Mädchen erlag später seinen Verletzungen. Der Vater, Inhaber eines gültigen Waffenscheins, hatte die Waffe nach eigenen Angaben in einem oberen Fach eines Schrankes aufbewahrt, wie die Polizei mitteilte. Die Behörden nahmen Ermittlungen zu dem laut Polizei "bedauerlichen Vorfall" auf. Die Polizei machte keine Angaben zu Alter und Geschlecht des getöteten Kindes. Die Zeitung "Chicago Sun-Times" berichtete unter Berufung auf die Gerichtsmedizin, es handle sich um ein vier Jahre altes Mädchen. Angaben zum Kind, das die Waffe abgefeuert hatte, gab es zunächst nicht. In den USA kommt es immer wieder zu Vorfällen mit Schusswaffen, bei denen Kinder getötet oder verletzt werden – teilweise durch andere Kinder. Nach Angaben der Organisation Everytown for Gun Safety, die sich für striktere Waffengesetze einsetzt, werden Jahr für Jahr 19.000 Kinder durch Schüsse getötet oder verletzt. Sehen Sie im Video: Ex-NRA-Chef von trauernden Eltern reingelegt – Lobbyist hält Rede vor 3044 leeren Stühlen. In den Vereinigten Staaten gibt es Schätzungen zufolge mehr als 393 Millionen Schusswaffen im Besitz der Bevölkerung. Damit kommen auf 100 Einwohner 120 Schusswaffen. Laut der spezialisierten Website Gun Violence Archive wurden im vergangenen Jahr mehr als 20.200 Menschen durch Schusswaffen getötet, Suizide nicht eingeschlossen. Versuche, das Waffenrecht zu verschärfen, scheitern immer wieder am Widerstand der konservativen Republikaner und der mächtige Waffenlobby.
AFP
Tragischer Unfall in den USA: In einem Vorort von Chicago hat ein Kind versehentlich ein vier Jahre altes Mädchen erschossen. Der Vater des Opfers hatte die Waffe offenbar im oberen Fach eines Schrankes aufbewahrt.
[ "USA", "Chicago", "Polizei", "Kinder", "Schusswaffengebrauch", "Schusswaffe", "Waffengesetz" ]
Panorama
2023-06-02T14:01:00+02:00
https://www.stern.de/panorama/verbrechen/usa--kind-erschiesst-versehentlich-vierjaehrige-in-vorort-von-chicago-33523300.html
Die Chronologie der Katastrophe
Das schwere Erdbeben der Stärke 9,0 sowie der folgende Tsunami am 11. März haben Japan in die schwerste Krise seit Jahrzehnten gestürzt. Störfälle in mehreren Atomkraftwerken, vor allem im AKW Fukushima 1, verstärken die Ausnahmesituation noch. Die Chronologie der Katastrophe. 14.45 Uhr Ortszeit (06.45 Uhr MEZ) Japan wird vom schwersten Erdbeben seiner Geschichte erschüttert. Seismologen messen eine Stärke von 8,9 - dies wird später auf 9,0 korrigiert. Das Epizentrum liegt 130 Kilometer östlich der Stadt Sendai und knapp 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tokio. 16.00 Uhr (08.00 Uhr) Eine extrem hohe Flutwelle trifft auf die Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshu. Der Tsunami reißt Schiffe, Häuser, Autos und Menschen mit. An einer Stelle soll er bis zu 23 Meter hoch gewesen sein. 17.00 Uhr (09.00 Uhr) Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan erklärt, die Lage in den Atomkraftwerken sei normal. Die Anlagen seien automatisch heruntergefahren worden. 18.30 Uhr (10.30 Uhr) Japanische Medien melden, dass in einem Reaktor des Atomkraftwerks Fukushima 1 (Daiichi) die Kühlung ausgefallen und dass im Atomkraftwerk Onagawa ein Feuer ausgebrochen ist. 20.30 Uhr (12.30 Uhr) Die Regierung ruft den atomaren Notfall aus und bezeichnet dies als Vorsichtsmaßnahme. 21.45 Uhr (13.45 Uhr) Rund 2000 Bewohner in der Umgebung des Atomkraftwerks Fukushima werden zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. 22.00 Uhr (14.00 Uhr) Das Feuer im Atomkraftwerk Onagawa ist nach einer Mitteilung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) gelöscht. Die Evakuierungszone um das Atomkraftwerk Fukushima wird von zwei auf drei Kilometer ausgedehnt. 23.40 Uhr (15.40 Uhr) Das Notkühlsystem im Atomkraftwerk Fukushima 1 läuft nach Informationen aus Japan nur noch im Batteriebetrieb, wie die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) in Köln mitteilt. 06.40 Uhr (22.40 Uhr) Im Reaktor 1 des Atomkraftwerks Fukushima wird kontrolliert Druck abgelassen. In der Umgebung wird erhöhte Radioaktivität gemessen. Innerhalb des Atomkraftwerks steigt die Strahlung auf das Tausendfache des Normalwerts. 07.00 Uhr (23.00 Uhr) Die Evakuierungszone wird auf zehn Kilometer ausgeweitet. Betroffen sind 45.000 Menschen. Die IAEO teilt mit, dass auch das Kühlsystem im Reaktor 2 von Fukushima 1 beschädigt ist. 09.00 Uhr (01.00 Uhr) Neben zwei Reaktoren in Fukushima 1 gibt es auch Probleme mit der Kühlung von drei Reaktoren im neueren Atomkraftwerk Fukushima 2 (Daini). 14.00 Uhr (06.00 Uhr) Die Atomsicherheitsbehörde teilt mit, dass in Fukushima 1 möglicherweise eine Kernschmelze begonnen habe. 16.00 Uhr (08.00 Uhr) Im Atomkraftwerk Fukushima 1 kommt es zu einer Wasserstoffexplosion. Das Dach und die Wände eines Gebäudes werden zerstört, Rauch steigt auf. Vier Arbeiter werden verletzt. 19.45 Uhr (11.45 Uhr) Die Evakuierungszone rund um Fukushima 1 wird auf 20 Kilometer ausgeweitet. 22.30 Uhr (14.30 Uhr) Die Betreiber des Atomkraftwerks Fukushima 1 beschließen, den Reaktor 1 mit Seewasser zu fluten. 23.00 Uhr (15.00 Uhr) Japanische Medien melden, dass in der Hafenstadt Minamisanriku 9500 Menschen vermisst werden. Die offizielle Zahl der Todesopfer der Naturkatastrophe steigt. 06.00 Uhr (22.00 Uhr) Von der Evakuierung im Gebiet des Atomkraftwerks Fukushima sind nun 140.000 Menschen betroffen. 08.00 Uhr (24.00 Uhr) In einem dritten Reaktorblock im Atomkraftwerk Fukushima 1 fällt die Kühlung aus, insgesamt sind nun sechs Reaktoren betroffen. Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo wurden bisher 15 Menschen verstrahlt. 15.30 Uhr (07.30 Uhr) In der Umgebung des Atomkraftwerks Onagawa wird eine 400fach erhöhte Radioaktivität gemessen, sie soll von den Reaktoren der Anlage Fukushima 1 kommen. 16.00 Uhr (08.00 Uhr) Die Regierung spricht von der Möglichkeit einer weiteren Explosion im Atomkraftwerk Fukushima 1. Im Reaktorblock 3 gebe es möglicherweise ebenfalls eine partielle Kernschmelze. 21.00 Uhr (13.00 Uhr) Ministerpräsident Kan spricht von einer alarmierenden Lage im Atomkraftwerk Fukushima. Angesichts der nuklearen Notfälle, des Erdbebens und des Tsunamis befinde sich Japan in der schlimmsten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. 22.45 Uhr (14.45 Uhr) Die japanische Regierung mobilisiert 100.000 Soldaten für den Hilfsdienst in den Katastrophengebieten im Nordosten des Landes. Auch die internationale Hilfe läuft auf Hochtouren an. 23 Uhr (15.00 Uhr) Die Behörden rufen für das Atomkraftwerk Onagawa den Notstand aus. Es gilt die niedrigste Warnstufe. 23.15 Uhr (15.15 Uhr) Im Südwesten Japans bricht der Vulkan Shinmoedake aus und schleudert Asche und Gestein bis zu vier Kilometer hoch in die Atmosphäre. Die Behörden beschränken den Zugang zum Vulkangebiet. 01.15 Uhr (17.15 Uhr) In einem dritten Atomkraftwerk, dem AKW Tokai südlich von Fukushima, gibt es einen Notfall. Das Kühlsystem versagt, zwei Dieselgeneratoren für die Notversorgung sind ebenfalls bereits ausgefallen. Nur der dritte Generator hält die Kühlung der Brennstäbe noch aufrecht. 10.00 Uhr (02.00 Uhr) Ein schweres Nachbeben der Stärke 6,2 erschüttert Tokio. Eine zunächst herausgegebene Tsunami-Warnung wird später wieder aufgehoben. 11.45 Uhr (03.45 Uhr) Im Kraftwerk Fukushima 1 ereignet sich eine erneute Wasserstoffexplosion. Diesmal ist der Reaktor 3 der Anlage betroffen. Elf Menschen werden verletzt. Nach Angaben des Betreibers bleibt die Stahlhülle des Reaktors jedoch intakt. 16.00 Uhr (08.00Uhr) Die Kühlung im Reaktor 2 des Kernkraftwerks Fukushima 1 fällt aus. Der Kühlwasserstand sinkt der Nachrichtenagentur Jiji Press zufolge. 20.12 Uhr (12.12Uhr) Die Brennstäbe in Reaktorblock 2 des Atomkraftwerks Fukushima 1 liegen nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo komplett trocken. Die Stäbe können nicht mehr gekühlt werden. 21.55 Uhr (13.55 Uhr) Im Atomkraftwerk Fukushima 1 droht eine Kernschmelze in drei Reaktoren. Das sagt Regierungssprecher Yukio Edano. Im Reaktorblock 2 könnte der Meltdown laut der Betreibergesellschaft Tepco bereits begonnen haben. Im Areal um den Reaktor wird eine erhöhte Radioaktivität festgestellt. 0.15 Uhr (16.15 Uhr) Im Reaktorblock 2 von Fukushima 1 sind die Brennstäbe nicht mehr von Wasser bedeckt. Die Gefahr einer Kernschmelze steigt. 0.30 Uhr (16.30 Uhr) Der AKW-Betreiber Tepco registriert am Haupttor von Fukushima 1 eine erhöhte Strahlung, doppelt so hoch wie das zuvor gemessene Maximum. 06.15 Uhr (22.15 Uhr) Im AKW Fukushima 1 kommt es im Reaktor 2 zu einer Explosion - die dritte in dem Werk. Dieses Mal ist aber die Rede von einem Druckabfall, und das deute auf eine Beschädigung des Reaktors selbst hin, heißt es vom Betreiber Tepco. 08.54 Uhr (00.54 Uhr) In Block 4 bricht ein Feuer aus, es gibt eine Wasserstoffexplosion. 11.00 Uhr (03.00 Uhr) Das Feuer im Block 4 wird gelöscht. In der Außenwand des Reaktorgebäudes klaffen zwei große Löcher, berichtet die Nachrichtenagentur Jiji Press. 12.16 Uhr (04.16 Uhr) Regierungssprecher Edano sagt, "Wir reden jetzt über eine Strahlendosis, die die menschliche Gesundheit gefährden kann." Nach Regierungsangaben wurde bei der dritten Explosion erstmals eine innere Schutzhülle des Reaktors 2 beschädigt. 16.15 Uhr (08.15 Uhr) Die Zahl der Einsatzkräfte in Block 2 ist nach Angaben des Betreibers Tepco von bislang 800 auf 50 Experten reduziert worden. 21.00 Uhr (13.00 Uhr) Es wird bekannt, dass der Wasserpegel im Block 5 von Fukushima 1 sinkt. Ein Dieselgenerator aus Block 6 soll Wasser liefern, meldet die IAEO. 23.00 Uhr (15.00 Uhr) Die Situation im AKW Fukushima ist nun auch für die IAEO "beunruhigend". 00.26 Uhr (16.26 Uhr) In Block 4 ist nach einem Bericht des TV-Senders NHK geplant, mit Hilfe von Hubschraubern Wasser durch Löcher im teilweise zerstörten Dach zu schütten, um die Brennstäbe im Innern zu kühlen. 05.45 Uhr (21.45 Uhr) Japanische Behörden berichten, dass ein weiteres Feuer im Block 4 entdeckt wurde. 11.31 Uhr (03.31 Uhr) Die radioaktive Strahlung am AKW Fukushima erreicht neue Höchstmarken. Die Techniker müssen das Kernkraftwerk verlassen, kehren aber später wieder zurück. 12.59 Uhr (04.59 Uhr) Ein starkes Erdbeben erschüttert die Gegend östlich der japanischen Hauptstadt Tokio. Das Beben der Stärke 6,0 ereignete sich vor der Küste der Präfektur Chiba. 17.00 Uhr (09.00 Uhr) Erstmals seit Beginn der Atomkatastrophe meldet sich Kaiser Akihito zu Wort. Die Probleme in den japanischen Atomreaktoren seien nicht vorhersehbar gewesen, sagt Akihito in einer Fernsehansprache. 03.11 Uhr (19.11 Uhr) Im Abklingbecken des Reaktors 4 des AKW Fukushima 1 befindet sich nach Angaben der US-Atomregulierungsbehörde NRC kein Wasser mehr. Die Radioaktivität soll dementsprechend extrem hoch sein. Der Betreiber des Kraftwerks erwägt, zur Kühlung Wasserwerfer einzusetzen. 11.02 Uhr (03.02 Uhr) Am havarierten Atomkraftwerk Fukushima 1 hat ein Kühlversuch aus der Luft begonnen. Zwei Hubschrauber kreisen über den Anlagen und werfen Wasser über dem Reaktor 3 ab. Parallel dazu gehen elf Wasserwerfer vor dem AKW in Stellung. Sie sollen vor allem Block 4 kühlen. 20.06 Uhr (12.06 Uhr) Die Kühlung des AKW mit Wasserwerfern wird von hoher Strahlung behindert, kurzzeitig wird der Einsatz abgebrochen. Die Zahl der Todesopfer durch die Jahrhundertkatastrophe in Japan steigt auf 5321. Die Lage in Japan im Liveticker. 16.02 Uhr (08.02 Uhr) Stromkabel werden zu den Reaktoren 1 und 2 verlegt. 17.29 Uhr (09.29 Uhr) Die Mitarbeiterzahl im AKW wird auf mehr als 120 erhöht. 5.20 Uhr (07.20 Uhr) Spinat und Milch aus der Umgebung des Atomkraftwerks Fukushima Eins sind radioaktiv verstrahlt. 21.27 Uhr (13.27 Uhr) Im Trinkwasser von Tokio und in fünf weiteren Präfekturen ist radioaktives Jod aufgetaucht. 21.38 Uhr (13.38 Uhr) Das japanische Gesundheitsministerium ordnet einen Verkaufsstopp von Lebensmitteln aus der Präfektur Fukushima an. 17.45 Uhr (09.45 Uhr) Block 2 hat nach Angaben von Tepco wieder Strom. 20.58 Uhr (12.58 Uhr) Die Reaktorblöcke 5 und 6 werden wieder gekühlt und sind in einer stabilen Lage ("cold shutdown"). 23.14 Uhr (15.14 Uhr) Die Temperatur in allen Fukushima-Abklingbecken erreicht Werte von unter 100 Grad. 16.00 Uhr (08.00 Uhr) Aus dem Reaktorblock 3 tritt plötzlich wieder grauer Rauch aus. Vermutet wird eine Anomalie im Abklingbecken. Die Arbeiten an dem Reaktor werden zeitweise gestoppt. An Block 2 wird weißer Dampf gesichtet. 20.45 (12.45 Uhr) Die Regierung verbietet wegen radioaktiver Belastung den Verkauf von Spinat und anderem Blattgemüse in insgesamt vier Präfekturen. Aus neun Gebieten wird erhöhte Strahlung im Trinkwasser gemeldet. Sie liege allerdings unter den Grenzwerten, heißt es. 18.39 (10.39 Uhr): Der Energiekonzern Tepco entschuldigt sich bei Atom-Flüchtlingen aus dem Gebiet um das Unglückskraftwerk: "Es tut uns leid, dass wir Ihnen so viel Mühe bereitet haben." 20.03 (12.03 Uhr): Alle sechs Reaktoren haben nach Angaben von Tepco eine externe Verbindung zur Stromversorgung. Damit sollen die Kühlsysteme wieder in Betrieb genommen werden. 22.43 (14.43 Uhr): Techniker machen im Kontrollraum von Block 3 Licht. 14.57 (06.57 Uhr): Die Stadtregierung von Tokio warnt vor radioaktiv belastetem Trinkwasser. Es wurden Werte von 210 Becquerel pro Liter an radioaktivem Jod 131 festgestellt. Babys sollen deshalb kein Leitungswasser mehr trinken. 16.20 (08.20 Uhr): Am Nachmittag steigt erneut schwarzer Rauch über Reaktor drei auf. Daraufhin müssen die Arbeiter den Kontrollraum vorübergehend räumen. 12.10 (04.10 Uhr): Drei Arbeiter im Atomkraftwerk Fukushima Eins erleiden eine gefährlich hohe Strahlendosis. Zwei kommen ins Krankenhaus. Dampf steigt von den Reaktorblöcken 1, 2 und 4 auf. Verstrahltes Wasser wird auch im Untergeschoss der Turbinenräume an den Meilern 1 und 2 gefunden. Spätere Messungen ergeben eine 10 000-fach erhöhte Strahlung. Zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben steigt die Zahl der Toten auf über 10 000. Mehr als 17 000 Menschen werden noch vermisst. Die Regierung empfiehlt den Bewohnern der Zone von 20 bis 30 Kilometern um das Kraftwerk Fukushima Eins, diese freiwillig zu verlassen. Nach Warnungen vor einer Verkrustung der Kernbrennstäbe mit Salz wird zur Kühlung von Block 1 nicht mehr Meerwasser, sondern Süßwasser eingesetzt. Auch Block 2 wird nun mit Süßwasser von außen gekühlt. Im Meerwasser vor dem AKW wird eine Belastung mit radioaktivem Jod gemessen, die den zulässigen Grenzwert um das 1250-fache übersteigt. Es gibt Verwirrung um die Höhe der Strahlung direkt am Meiler 2. Betreiber Tepco macht extrem unterschiedliche Angaben, erst soll sie um das zehn-Millionen-fache erhöht sein, dann um deutlich weniger, dann soll neu geprüft werden. Im Meerwasser vor dem AKW wird eine Belastung mit radioaktivem Jod gemessen, die den zulässigen Grenzwert um das 1850-fache übersteigt. Die Regierung in Tokio räumt ein, dass im Reaktor 2 in den vergangenen zwei Wochen vermutlich eine Kernschmelze eingesetzt hatte. Tepco berichtet, im Wasser vor dem Turbinenhaus von Block 2 sei am Sonntag eine Strahlung von mehr als 1000 Millisievert pro Stunde gemessen worden. Die Regierung ruft Anwohner auf, die Evakuierungszone im Umkreis von 20 Kilometern um das Kraftwerk nicht zu betreten. Ältere Menschen ignorieren die Warnung und kehren in ihre Häuser zurück. Im Boden um die Anlage werden Spuren von hoch giftigem Plutonium entdeckt. Ministerpräsident Naoto Kan warnt im Parlament, die Lage in Fukushima sei "unvorhersehbar". Das radioaktiv verstrahlte Wasser aus den Blöcken 2 und 3 kann vorerst nicht abgepumpt werden, weil es an Tanks fehlt. Woher das Plutonium im Boden genau kommt, ist nach wie vor ungeklärt. Im Meer vor Fukushima steigt die Radioaktivität. Der zulässige Grenzwert für Jod-131 wird um mehr als das 3300-Fache überschritten. Die Regierung plant Notmaßnahmen, um die weitere Ausbreitung der Radioaktivität zu verhindern. Unter anderem soll ein ferngesteuertes Fahrzeug Kunstharz über die Trümmer sprühen. Der zulässige Grenzwert für Jod-131 im Meer vor Fukushima wird um mehr als das 4300-Fache überschritten. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy besucht Tokio. Trotz Empfehlung der internationalen Atomenergiebehörde IAEA und von Umweltschützern will Japan die Evakuierungszone um Fukushima nicht ausweiten. Japan will nach der Atomkatastrophe von Fukushima die Pläne zum Bau von neuen Kernkraftwerken prüfen. Das Grundwasser bei Block 1 ist nach Tepco-Angaben stark verstrahlt. 10 000-fach erhöhte Werte von Jod-131 seien im Wasser entdeckt worden. Der japanische Regierungschef Naoto Kan will am Samstag zum ersten Mal seit dem Erdbeben die Krisenregion besuchen. Die japanische Atomaufsichtsbehörde kritisiert, die vom AKW-Betreiber Tepco gemessenen Strahlenwerte vom Grundwasser seien teilweise fehlerhaft. Tepco bestätigt nach einer erneuten Messung 10 000-fach erhöhte Werte von Jod-131 im Grundwasser beim AKW. Regierungssprecher Yukio Edano wechselt vom blauen Overall in einen dunkelgrauen Anzug. Das Kabinett hatte seit dem Beben die gleichen Schutzanzüge getragen wie die Helfer im Erdbebengebiet. "Wir wollten zeigen, dass die Regierung nun auch in die Zukunft blickt. Deshalb haben wir diese Jacken ausgezogen", sagt Edano. Mehr als 18 000 japanische Soldaten starten unter anderem mit rund 7000 US-Soldaten eine großangelegte Suchaktion nach Opfern des verheerenden Tsunamis. Eine Kommission für den Wiederaufbau werde am 11. April ihre Arbeit aufnehmen, sagt Ministerpräsident Naoto Kan. Der japanische Stromkonzern Tepco hat nicht genug Strahlenmessgeräte für die Arbeiter in der Atomruine Fukushim Der japanische Regierungschef Naoko Kan besucht erstmals die Krisenregion. Es werde ein langer Kampf, bei dem Regierung und Einsatzkräfte zäh bleiben müssten, sagt Kan. Er verbringt nur 20 Minuten mit den Opfern. Dafür erntet er Kritik. Aus einem 20 Zentimeter langen Riss in einer Wand beim Reaktor 2 sickert radioaktives Wasser ins Meer. Das Wasser hat eine Strahlung von mehr als 1000 Millisievert pro Stunde. Ein Greenpeace-Experte bezeichnet die Werte als "lebensbedrohlich". Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) verspricht bei einem Kurzbesuch in Tokio Hilfe beim Wiederaufbau. Aus dem Riss beim Reaktor 2 fließt weiter Wasser. Versuche, den Spalt mit Beton und Kunststoff abzudichten, schlagen fehl. Die japanische Regierung denkt über eine Umsiedlung von Menschen aus der vom Tsunami zerstörten Küstenregion nach. Die Bewohner könnten in höher gelegene Gebiete ziehen und die Wohnviertel an der Küste komplett aufgegeben werden. Auf dem AKW-Gelände werden die Leichen zweier Arbeiter gefunden. Die Männer waren bei dem Tsunami gestorben. Der Energiekonzern Tepco beginnt, 11 500 Tonnen leicht verseuchtes Abwasser in den Pazifik zu pumpen. Damit sollen Tanks frei werden, um dort stärker strahlendes Abwasser zu speichern. Das radioaktiv verseuchte Wasser bleibt ein Problem: 60 Millionen Liter sollen im Keller der Reaktorgebäude sowie in unterirdischen Kanälen stehen. Das Wasser behindert die Bemühungen, die Atomruine in den Griff zu bekommen. Die Strahlung im Meer bei den Atomreaktoren ist stark erhöht. Es werden Messergebnisse bekannt, wonach die Jod-Konzentration im Meer vor Reaktorblock 2 um das 7,5-Millionenfache über den zulässigen Grenzwerten liegt. Es ist gelungen, das Leck in einem Schacht beim Reaktor 2 abzudichten. Unklar ist, ob die Abdichtung mit Flüssigglas hält. Arbeiter füllen Stickstoff in das Reaktorgehäuse von Kraftwerksblock 1. Sie wollen verhindern, dass es in den zerstörten Reaktorgebäuden erneut zu Wasserstoff-Explosionen wie kurz nach der Havarie kommt. Ein schweres Nachbeben der Stärke 7,4 erschüttert den Norden, es kommt zu Problemen an weiteren Kernkraftwerken. Im AKW Onagawa schwappt radioaktives Wasser aus einem Abklingbecken, an mehreren Stellen werden Lecks gefunden. In mehreren AKW gibt es Probleme mit dem Strom.
DPA · Reuters
Japan leidet unter den Folgen einer der schwersten Naturkatastrophen in der Geschichte des Landes. Auf ein Erdbeben der Stärke 9,0 folgten ein Tsunami und mehrere Atomstörfälle. Die Chronologie der Ereignisse.
[ "Fukushima", "Japan", "Tsunami", "Erdbeben", "Tokio", "Katastrophe", "Chronologie", "Kernkraftwerk", "Naoto Kan", "Naturkatastrophe", "Reaktor", "Atomkraftwerk", "Krise", "Tepco", "Yukio Edano", "IAEO", "Evakuierungszone", "Kernschmelze", "Kühlung", "Strahlung", "Sendai", "Honshu", "Evakuierung", "Köln", "Reaktorblock", "Zweiter Weltkrieg", "Radioaktivität" ]
Panorama
2011-04-08T09:59:38+02:00
https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/erdbeben--tsunami--atomstoerfaelle-in-japan-die-chronologie-der-katastrophe-3865410.html
Günther Jauch spricht über seinen Gesundheitszustand – und über Hassnachrichten, die ihn erreichen
TV-Moderator Günther Jauch befindet sich mehr als zwei Wochen nach seiner Infektion mit dem Coronavirus weiterhin in Quarantäne. Wann der 64-Jährige sein Haus wieder verlassen darf und Fernsehsendungen moderieren kann, ist noch unklar. Am  Mittwochabend war Jauch in der Sendung stern TV bei RTL aus den heimischen vier Wänden in Potsdam in das Fernsehstudio in Hürth bei Köln zugeschaltet. "Es geht mir im Prinzip ganz gut", beruhigte er Moderator Steffen Hallaschka, dessen Gast Olivia Jones und Millionen Fernsehzuschauer. "Aber ich werde das Virus tatsächlich nicht los", bedauerte Jauch. "Ich teste und teste und teste, und es ist immer noch da." Er messe regelmäßig seine Sauerstoffsättigung im Blut, derzeit seien die Werte im grünen Bereich. Er bleibe optimistisch, so Jauch. "Es geht einigen besser als mir, aber es geht vielen – vor allen Dingen auch Jüngeren – schlechter als mir." Umso mehr wundere er sich über Leugner der Coronavirus-Pandemie, spannte Jauch den Bogen zu einem Thema, das ihn ebenfalls umtreibt: Hass- und Drohnachrichten, die ihn erreichten. Jauch engagiert sich unter anderem in der Werbekampagne für die Coronavirus-Schutzimpfungen der Bundesregierung, was ihn offenbar zur Zielscheibe Krimineller macht. "Sollte es zu Tribunalen wie bei den Nürnberger Prozessen kommen", dann sei er auch dabei, "wegen Beihilfe zum Völkermord", zitierte er aus einer Zuschrift. Weitere Beispiele: Er stifte zur Körperverletzung und zum Mord an. Er mache sich mitschuldig am größten Verbrechen an der Menschheit, das je stattgefunden habe. Er habe etliche vergleichbare Nachrichten von militanten Impfgegnern, Coronavirus-Leugnern, aber auch von Antisemiten erhalten, so Jauch. Ihm fehle jegliches Verständnis für derartige Ansichten, stellte der 64-Jährige klar. Die nächste mit Günther Jauch geplante Live-Sendung steht am kommenden Samstag um 20.15 Uhr an. Ob er an "Denn sie wissen nicht, was passiert – die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show" teilnehmen kann oder wie in den vergangenen zwei Ausgaben durch andere Prominente ersetzt werden muss, wisse er noch nicht. "Vielleicht kann ich mich freitesten." Die "Wer wird Millionär"-Sendungen sind vorerst nicht betroffen, da es sich bei ihnen in der Regel um Aufzeichnungen handelt. Der Moderator hoffe jedoch, dass sich nicht irgendwann in den Köpfen der RTL-Verantwortlichen festsetzt: "Ohne Jauch geht's auch." Die komplette Ausgabe von stern TV können Sie hier bei TVNow sehen. Quellen: stern TV, Nachrichtenagentur DPA
"Wer wird Millionär"-Moderator Günther Jauch hat aus der Quarantäne über seine Coronavirus-Infektion berichtet. Er spricht auch über die vielen Hass- und Drohnachrichten, die ihn derzeit erreichen.
[ "Günther Jauch", "Coronavirus", "RTL", "Quarantäne", "Wer wird Millionär?", "Potsdam", "Hürth", "Köln", "Steffen Hallaschka", "Olivia Jones", "Virus", "Dingen" ]
Kultur
2021-04-22T12:26:00+02:00
https://www.stern.de/kultur/tv/guenther-jauch-in-coronavirus-quarantaene---geht-mir-im-prinzip-ganz-gut--30493804.html
Deutsche wollen am herkömmlichen Schulsystem festhalten
Hamburg - Eine knappe Mehrheit der Bundesbürger ist der Meinung, dass die Schulkinder, wie bisher meist üblich, nach der Grundschule je nach Leistung auf die verschiedenen Schularten verteilt werden. In einer Forsa-Umfrage im Auftrag des stern sprachen sich 52 Prozent der Deutschen dafür aus. 41 Prozent dagegen sind der Ansicht, dass die Schüler bis zur 9. oder 10. Klasse zusammen bleiben und gemeinsam unterrichtet werden. Ein solches Modell hatten in der vergangenen Woche mehrere Politiker von SPD und Grünen vorgeschlagen. 7 Prozent der Bundesbürger haben zu dem Thema keine Meinung. Datenbasis: 1001 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger am 16. und 17. September. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern . Quelle: Forsa.
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[ "Schulsystem", "Forsa", "Hamburg" ]
Politik
2004-09-21T19:13:09+02:00
https://www.stern.de/politik/deutschland/bildungs-umfrage-deutsche-wollen-am-herkoemmlichen-schulsystem-festhalten-3543286.html
Eon stellt AKW-Dinos vorzeitig kalt
Der größte deutsche Energiekonzern Eon wird seine Atomkraftwerke Isar I und Unterweser nach Ende des Moratoriums in der kommenden Woche nicht wieder anfahren. Auch ohne ausdrückliche Verfügung werde man die Anlagen nicht wieder in Betrieb nehmen, kündigte das Unternehmen als erster Atomkonzern am Donnerstag an. Die Regierung und die Parteien im Bundestag hätten deutlich gemacht, dass die vorübergehende Stilllegung der sieben ältesten Kernkraftwerke sowie des AKW Krümmel fortdauern soll, bis ein neues Atomgesetz in Kraft trete, sagte ein Sprecher. "Diesen klaren politischen Mehrheitswillen setzen wir um." Rechtlich wäre eine Inbetriebnahme der Eon-Meiler in Bayern und Niedersachsen möglich, da das Atomgesetz frühestens Mitte Juli in Kraft treten wird. Unabhängig davon behält sich Eon wie auch andere Energiekonzerne vor, Schadensersatz geltend zu machen. Durch das Moratorium hat Eon rund 250 Millionen Euro verloren. Zwischen dem 15. und 17. Juni läuft das nach der Katastrophe von Fukushima von der Regierung verkündete dreimonatige Moratorium aus. Mit dem neuen Atomgesetz, das frühestens bis zum 8. Juli Bundestag und Bundesrat passiert haben wird, soll das endgültige Aus der acht Meiler beschlossen werden. Daher könnten in der Zwischenzeit die Kernkraftwerke durchaus wieder angefahren werden. In Brokdorf dagegen wird wider Erwarten an diesem Wochenende Strom produziert. Eon verschiebt die geplanten Revisionsarbeiten. Die Bundesnetzagentur hat laut Eon davor gewarnt, dass es am Pfingstwochenende vermehrt zu Stromausfällen kommen könne, weil zu viele Kraftwerke vom Netz seien. Ursprünglich sollte die Revision des Atomkraftwerks am Pfingstsamstag beginnen. In dem schleswig-holsteinischen Ort wurde ein Massendemonstration erwartet. Atomkraftgegner hatten zur Blockade des AKW aufgerufen.
DPA
Eon lässt seine Uralt-AKW Isar I und Unterweser ausgeschaltet. Zwar hätten beide Kraftwerke noch mindestens einige Wochen laufen können, aber der Energiekonzern verzichtet darauf. In Brokdorf dagegen wird über Pfingsten Strom produziert - eine geplant Blockade fällt vorerst aus.
[ "Isar", "Unterweser", "Bundestag", "Pfingsten", "E.ON", "Brokdorf", "Strom", "AKW Krümmel" ]
Wirtschaft
2011-06-09T18:07:46+02:00
https://www.stern.de/wirtschaft/news/isar-i-und-unterweser-eon-stellt-akw-dinos-vorzeitig-kalt-3032238.html
Stirbt eine Kobra, wenn sie sich auf die Zunge beißt? (Gerd Weller, Hameln)
Olli Gator, (Florida) Es erinnert an die Frage: Putzt sich einen Elefant das Rüssel mit einer Hallebarde oder mit einem Maulwurf? Und wer stirbt dabei? Jeanne Dark, Dorémy (Lothringen) Nein, natürlich nicht, sonst wären alle Babykobras gestorben und die Rasse verschwunden. Das Wort »Kobra« wäre nur eine Modemarke() für Auto, Sportschuhe, Deospray, Nobelhemd, Sonnenbrille, Suchmaschine, Edelstift, Erotikheft und Lutschbonbon. Peter Meier, Nürnberg Nein, sonst müssten ja auch alle egozentrischen Frauen sterben... Prof phil Irrung, Uni Verselles (F) Die Chance stehen 3/97. Es kommt drauf an, ob Nerv und/oder Blutbahn davon getroffen sind, oder NUR Muskelfaser. Die Zunge ist bekanntlich (das wissen alle Leute, die gepercingt sind) nicht so problematisch zum lochen. Für Kobra noch weniger. Also, Fazit: Ein Biß auf die Zunge ist nicht tödlich, sondern nur schmerzhaft. Die Folge? Ein leichtes Lispeln und Schielen, sonst nichts. Frank, Mainz nein, erstens ist der schädel so konstruiert, dass sie sich nicht auf die zunge beissen kann: die zähne »klappen« erst aus, wenn der mund geöffnet ist. die zunge ist sehr schmal, sodaß ein daraufbeissen so gut wie unmöglich ist. zweitens ist die schlange immun gegen ihr eigenes gift. Hans Olo, Vega Irgendwann stirbt sie bestimmt. Egal, ob sie sich selbst gebissen hat, oder nicht... Marc Idessade, Paris-Bastille Das »Savoir-Vivre« der Kobra verbietet ausdrücklich diese Unsitte. Wo leben Sie denn? Superhugo Es gab mal eine Kobragattung die sich immer auf die Zunge bissen und daran krepierten. Da sich tote Kobras nicht mehr ermehren können, sind diese natürlich ausgestorben. Georg May, Bremen Die letzte Frage sollte lauten: Kann eine Kobra sterben, wenn Ihre eigens produzierten Toxine in Ihren Blutstrom/Lymphstrom gelangen? Davor gibt es nämlich noch eine Reihe Fragen, die vermutlich hier nicht gemeint sind. Zum Beispiel die, ob eine Kobra sich überhaupt derart auf die eigene Zunge beissen kann und wird. wasihralleswissenwollt tja, die kleine zunge muss man erst mal treffen, und dann auch noch mit einem soooooo spitzen zahn.... Wilhelm,der noch nie von einer schlange gebissene Eine schlange kann nicht an ihrem eigenem Gift sterben,da sie von Natur aus immun gegen das gift ist. Ich frage da ber zur Sicherheit noch mal meine Bekannte - sie ist auch 'ne Schlange Werner Bräuer Nein, sie hat sicher Antistoffe gegen ihr eigenes Gift. natalie, muc Nein, weil die Schlange gegen ihr eigenes Gift resistent sein muesste. Céline Alexander, Tiermasseurin in Berlin Nein, es tut ihr nur Weh. Jeannot Lapin, Lüneburger Heide Na klar! So oft wie ein Boa sich allein erwürgen kann, ein Fisch ertrinkt. Ute Ruß, Hebamme aus Rußland Ist mir egal. Bin Vegetarierin. Esse keine Kobra. Meide Gift. Lebe gesund. »Schlummi« Schleicher zu Schleich 54340 Das Gift ist in Kleinmenge ein super Halluzilogen. Wie bei jeden Drogen auch, kann eine Overdose die letzte sein. Die Kobras können aber ganz gut damit umgehen. Sie üben das Zahn-Zungen-Tangospiel seit der Urzeit. Sepp Ledepp aus Vipertahl (A) Wenn ich eine Kobra wäre, würde ich es nicht probieren. Ich habe keine Lust zu sterben, wegen einer blöden Frage. Robert Richter, Erzieher Sollte eine Kobra so doof sein, wäre sein Sterben die billigste Strafe. Jörg Jürgen, Jäger aus Jülich Es kann eigentlich nicht passieren. Der Abstand der Giftzähne ist breiter als die schmalle Zunge. Dietmar Ulbricht, Borchen Abesehen davon, daß sie sich nicht auf die Zunge beißt, muß sie ein Antigen passend zum Gift haben. Wie der Nachwuchszeuger auch, sonst wäre die Art schon längst ausgestorben. Harry Cover, grünbohnenplantagefarmer Der Beruf einer Kobra ist normalerweise nicht so hektisch, so daß das harmonische Üben von Zungen flattern bis zum bestialen Biß, das A & O der Tätigkeit ausmachen. Nur Gerald Ford (ex US-Präsident) konnte nicht laufen und Karamel kauen gleichzeitig. Er biß sich auf die Zunge, starb aber nicht. K. Putt aus Caputh (Brandenburg) Hameln ist eine mit Tiermärchen verseuchte Stadt. Seit der traumatisierenden Geschichte mit dem Rattenfänger glauben die Bewohner einfach alles. Wehren Sie Sich, Herr G.W.! Es gibt Therapeuten und Großstädte ohne Zoos. Alex Zander, Tierarzt Nach einem Mißbiß im Gaumbereich, einfach die Zunge außen schnallen lassen und heftig schütteln. Speichel und Gift abspucken. Mund mit Wasser oder Blut einer Beute abspülen. Fertig. Dr Jeckill, Hydepark Nur der Zungenkuß mit Biß eines Partners kann gefährlich sein. Und das nicht immer. Das Risiko der Ansteckung bzw. anschliessenden Agonie ist etwa so hoch wie beim Sex ohne Schutzmittel. Jean Kühl, Kühlungsborn Nein, es geht nicht. Die Zunge ist viel zu hart dazu. Aus gutem Grund. Levi Peer (Reptilolog) Sowas ist seit 40.000.000 Jahren noch nie passiert. Wohl aber, daß Schlangen an der Zahn der Zeit sterben. Ralf Rache aus Aachen Ja, und es ist auch gut so! Omar Kid-Sad Es kommt darauf an wie tief die Wunde ist und ob der Nerv (bilingual neuro system vulgaris) getroffen wurde oder nicht. Bei VerletZungen muß sofort die Absaugemethode angewandt werden. Entweder als Selbsthilfe (wenn die Kobra labial sportlich ist) oder von einer Dritte (eigentlich genügt schon eine Zweite) absaugen zu lassen. Dann das Gift aber weit spucken. Sterile Bandage auf d. Zunge und schon ist das Malheur passé. Koch aus Essen, Restaurateur a.D. Man nehme eine tote Kobra. Entschuppe sie, wäsche sie gründlich. Ja, gerade bei Selbstmordschlangen mit Zungenbißen. Dann wird die Reptile mundgerecht zerstückelt und heftig gegrillt. Warm essen als Kontrast zum langen, armen Dasein des Tieres. Mit frischem Rosé servieren. Paul Ittick aus Bonn Nur weibliche Kobras sind giftig. Daß sie vom zuviel Zischen sterben koennen, geschieht ihnen Recht. Ich bin gar nicht traurig darueber. N.A. Paul-Léon, Bonn, Appart. 1802 Nein! Kobraspeichel wirkt als Gegengift. Olli Garschie, Umburg Nicht immer. Das ist wie bei der russsischen Roulette. Es gibt Periode, wo das Gift nicht so schlimm ist. Zum Beispiel nach dem Zähneputzen. Und bei Vollmond. Niemand weiß warum. Aber es klappt. Manchmal. Michael Neubauer, Kerpen Nur wenn sie vergisst, sich das Antiserum zu spritzen. Jana Franke, Siebenlehn Nein, weil Giftschlangen gegen ihr eigenes Gift immun sind. Monthy Python, Schlangenwerderstr. 29 Wissen wir nicht, da keine Kobra, dies versucht hat. Markus Martens Lübeck Nein, ich denke nicht, da das Antiserum aus dem Gift gewonnen wird und die Kobra dieses bereits in sich haben müsste. Harry Potteur, (13) Arlington Quatsch! Iwonne de Beauvoir, Metz Eine gut erzogene Kobra tut sowas nicht. Bernard Buffon bei Buffalo Nur bei alten Kobras, die total gergiftet sind. Bis zur Pubertaet haben junge Kobras allerdings Schonzeit, damit sie den Umgang mit der flinken Zunge ordentlich (und ohne Gefahr) ausueben koennen. Es klingt vernuenftig und deshalb so gemacht. D. Bill aus Bonny's Ranch (Dakota) Nein, nicht! Der Mensch stirbt auch nicht an der eigenen Dummheit und Quallen keine Hautiritation bei einer Selbstbefriedigung. Reiner Zufall, zu Westfalen Um ganz ehrlich zu sein, ich glaube, ich weiß es nicht, aber ich denke, es könnte sein, vielleicht, manchmal, es sei denn, es ist reiner Zufall. Reiner Witz, Witzleben Das Selbstmord von Kobras entsteht nicht durch Biß, sondern durch »KKK« Erwürgung [Kobraknotenkniff]. Hören Sie also auf Dummheiten zu verbreiten, Sie Herr aus Hameln. Phil Osoff, Berlin Eine Kobra ist ein Mensch wie Du und ich. Sonst völlig OK. Guido Robenek,53225 Bonn Nein,Kobras sind immun gegen ihr eigenes Gift. Hans Hase, (37, Hochstapler) Heidelberg Kaum. Ulli Gator, Miami-Florida Nein, nur wenn sie sich in den Schwanz beißt und sich dann anschließend verschlingt. Iwan, Radi O' Er (Russland) Im Prinzip, ja, aber das tut sie nicht. Marcus Westermann, Arsnsberg Das glaube ich kaum! Sie ist gegenüber ihrem eigen Gift immun. Mops; Hannover Nicht am eigenen Gift - dagegen sind Giftschlangen imun. Würde sich die Schlange die Zunge aber abbeissen, wäre sie quasi bind und würde verhungern. B.H., c/o BR(A) Nein, basta! Punkt. Hans der kanns, O. den Wald Es ist zwar nicht auszuschließend, daß von den Billionen Kobras, die bisher gestorben sind, vielleicht ein passr Dutzend dabei waren, denen dieses »Mißgeschick« grade passierte, als sie sich auf die zunge gebissen haben. Aber zwingend und normal ist das nicht. Th. Rieger Frankfurt / Main Nein! Weil die Kopra gleich nach ihrer 1.Mahlzeit sterben würde. matthias gorka barntrup nur, wenn sie die zunge abbeisst D. Bohlen, Oldenburg Wenn mein Aal sie beisst, stirbt sie bestimmt. Gruß an Naddel Sam Francisco, Brooklyn Meine schon, die hat letzte Woche Selbstmord begangen. Mel Bourne, Heidelberg So wie deren Zunge ausschaut, hat die sich schon öfters gebissen. Apophis, Unterwelt Kobras sind gegen ihr eigenes Gift nicht immun, aber ich denke, sie wurde bei einem Biss in die eigene Zunge kein Gift abgeben und deswegen überleben. Beat Schöni, Sutz CH Nein edith kratz, köln an seinem selbstproduzierten Gift kann man nicht sterben, sie kann höchsten durch verunreinigung der wunde, und nachfolgender Schwellung ersticken. Wolfgang Cellbrot, Nürnberg Nein, weil sie gegen ihr eigenes und das Gift anderer verwandter Kobra-Arten resistent ist. kanaleumel berlin nu kommt mal klar hier, schlangen sind immun gegen ihr eigenes gift!!!! AG aus S bei H in der R woher soll ich das wissen, hä? Jacqueline Rusch Moers Ich glaube nicht das sie dran stirbt - wenn sie überhaupt auf ihre Zungen beissen kann Herbert Meier Abuja-Nigeria Die Kobra ist gegen ihr eigenes Gift immun. nikolaus es gibt giftige und ungiftige schlangen und frauen. hat man schon von einer frau gehört, die nach einem biß auf die zunge tot umgefallen ist? warum sollen dann schlangen sterben? Dummdödel Nein, das nicht, aber es stürzt sie in eine Sinnkrise die nur schwer zu überwinden ist. sanne nein,weil sie antikoerper gegen ihr eigenes gift hat. Walter Keck, Dortmund Natürlich geht sie kaputt, sie kann doch nicht ewig leben. Damit sie etwas länger als garnicht lebt, ist die zunge gespalten, so dass sie links und rechtd an den Giftzähnen vorbeiflitschen kann. wen die Zunge steif wird, ist sie hin. sunny boy, sun city Giftschlangen sind gegen ihr eigenes Gift immun S. Cottbus Kobras, d.h. Schlangen allg., sind intelligente Tiere. Sie werden sich schwer hüten sich selbst auf die Zunge zu beißen. Das haben sie sich von den Politikern abgeguckt - die beißen sich auch nie auf die Zunge und können dennoch prima Gift verspritzen. Janot Alain, Berlin Ja, aber nur beim ersten Mal. Klaus Enders, Etterzhausen Natürlich Claudio Lopez, Ffm folgende Frage hätte an gleicher Stelle stehen können: was ist man nachdem man genug getrunken hat? (hungrig-satt) Konstantin Klein, Regensburg Um das zu verhindern ist doch die Zunge vorne so gespalten, dass sie links und rechts an den Giftzähnen vorbeikommt. Ein »AufdieZungebeißen« ist somit unmöglich... Poison Ivy, Gotham City Ja die Zunge schwillt derart an, dass das Tier erstickt. Imperator, Rom Nee, 1. werden die Giftzähne nur für in die gefangenen Beute ausgefahren und 2. ist die Schlange imun gegen ihr Gift. Sonst könnte sie ja die mit Gift verseuchte Beute wohl kaum unbeschadet fressen! Klaus Rauh - Brasilien Ich Glaube sie Stierbt. (Oder nicht ?) Matthias Schwalm Wöllstadt Nein Barpfen Crandt, Schilda Ja, auf der Stelle. Olaf Gravitation wäre eine Antwort, aber nicht jede Spinne hängt mit dem Kopf nach unten in Ihrem Netz. Es gibt viele Arten die nur um Beute zu macchen oder um zu reparieren auf ihr Netz gehen. Ebenfalls gibt es viele Arten die mit den Kopf nach oben im Netz verweilen. Helmut Deffner, Ljubljana Nein Mike Mamba, München auf alle Fälle sieht man verliebte Kobra-Pärchen selten heftig knutschen; die werden wohl wissen warum Heinz Schmidt, Am Siepbach 8, 41564 Kaarst Nein !! Jake the Snake, Natt(ern)heim Auf jeden Fall !!! Es ist noch kein wissenschaftlicher Beweis erbracht, dass Kobras dadurch ewig leben. Wolf Zur Oberhausen Ganz einfach, wir würden uns der Sonne wieder nähern. Was nicht heißt, daß es wärmer würde, da die Entfernung nur bedingt auf das Klima Einfluß nimmt, sondern der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen. Karl-Ludwig Lenz, 29229 Celle Nein. Die Schlangen sind gegen ihr eigenes und oft auch gegen das Gift anderer Schlangen immun. S.Althoff, Österreich Nein, denn die schmale Zunge der Schlange liegt zwischen ihren Zähnen. Oder? P. Pamphile Berlin Sie kann sich nicht auf die Zunge beissen, sie wurde sich selbst auch nicht ihres kosbares Gift einspritzen! Sie verwendet es lieber auf dich!
Jeanne Dark aus Dorémy (Lothringen) meint: »Nein, natürlich nicht, sonst wären alle Babykobras gestorben und die Rasse verschwunden. Das Wort «Kobra» wäre nur eine Modemarke() für Auto, Sportschuhe, Deospray, Nobelhemd, Sonnenbrille, Suchmaschine, Edelstift, Erotikheft und Lutschbonbon.
[ "Kobra", "Hameln", "Berlin", "Zunge", "Florida", "Nürnberg", "Bonn", "Lothringen", "NUR", "Mainz", "Bremen", "Heidelberg", "Russland", "Drogen", "Jülich", "Gerald Ford", "Brandenburg" ]
Panorama
2002-11-13T17:00:59+01:00
https://www.stern.de/panorama/wissen/natur/kw-46-2002-stirbt-eine-kobra--wenn-sie-sich-auf-die-zunge-beisst---gerd-weller--hameln--3559970.html
Eurostat-Dokumente bei Olaf verschwunden
Hamburg - In der EU-Betrugsbekämpfungsbehörde Olaf sind Beweismittel im Zusammenhang mit der Affäre um das Statistikamt Eurostat verschwunden. Das berichtet der stern in seiner am morgigen Donnerstag erscheinenden Ausgabe. So ist bei dem Betrugsbekämpfungsamt kein Protokoll einer Zeugenaussage ausfindig zu machen, die ein Eurostat-Beamter im Mai 2000 vor zwei Ermittlern machte. Von diesem Dokument gebe es "keine Spur", heißt es jetzt bei Olaf. Bereits im Januar 2002 hatten Olaf-Beamte in einem internen Papier beklagt, dass die eigenen Ermittler in der Vergangenheit Hinweise zu Eurostat nicht angemessen bearbeitet hatten. Obwohl seit 1998 immer wieder Informationen mit zum Teil "schweren Betrugsvorwürfen" gegen Eurostat eingetroffen seien, hätten die Ermittler die Infos nicht einmal "ordentlich abgeheftet", heißt es in dem Papier, das dem stern vorliegt. Inzwischen mehren sich nach Informationen des stern überdies die Hinweise, wonach es bei Eurostat zu verbreiteter persönlicher Bereicherung kam. So wurden aus den schwarzen Kassen des Statistikamtes offenbar auch Flugreisen eines Volleyballteams der Kommission und Zuschüsse für ein Reitzentrum finanziert. Der Europaabgeordnete und Haushaltsexperte Paulo Casaca sagte dem stern, der Gesamtschaden könne "einige zig Millionen Euro" betragen.
Eurostat-Dokumente bei Olaf verschwunden
[ "Eurostat", "Statistikamt", "Beweismittel", "Hamburg", "EU" ]
Politik
2003-07-15T18:50:32+02:00
https://www.stern.de/politik/ausland/europa-eurostat-dokumente-bei-olaf-verschwunden-3516836.html
Island schlägt wieder Vulkan-Alarm
Die Behörden in Island haben aus Sorge vor einem möglichen Vulkanausbruch Evakuierungsmaßnahmen am Gletschervulkan Bardarbunga angeordnet. Wegen einer verstärkten seismischen Aktivität entschied die Polizei, das bei Touristen beliebte Gebiet nördlich des Gletschervulkans am Vatnajökull im Süden des Landes "zu sperren und zu räumen". Ein Vulkanausbruch könne zu einem Schmelzen von Gletschereis und damit zu Überschwemmungen führen, hieß es zur Begründung. Die Gegend ist allerdings nur dünn besiedelt. Der Bardarbunga ist ein riesiger Vulkan, der unter dem Gletscher liegt. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern könnte ein Ausbruch erhebliche Schäden anrichten und durch Aschewolken den Flugverkehr in Nordeuropa und über dem Nordatlantik behindern. Am Dienstag war der Bardarbunga bereits seit vier Tagen aktiv. Insgesamt wurden nach Behördenangaben rund 2600 Erdstöße registriert. Am Montag war bereits die Warnstufe für den Flugverkehr auf Orange angehoben worden, was eine erhöhte Aktivität mit erhöhtem Risiko einer Eruption bedeutet. Im April 2010 hatte ein Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull einen Monat lang den Flugverkehr in Europa lahmgelegt. Mehr als 100.000 Flüge wurden gestrichen, über acht Millionen Reisende saßen zum Teil tagelang auf Flughäfen fest.
DPA
Im April 2010 hatte der Eyjafjallajökull den europäischen Flugverkehr lahm gelegt. Nun könnte der Gletschervulkan Bardarbunga ähnliche Schäden anrichten. Die Warnstufe Orange wurde bereits ausgerufen.
[ "Gletschervulkan", "Bárdarbunga", "Island", "Flugverkehr", "Videobox", "Vulkanausbruch", "Polizei", "Vatnajökull" ]
Panorama
2014-08-20T08:18:16+02:00
https://www.stern.de/panorama/seismische-aktivitaeten-am-bardarbunga-island-schlaegt-wieder-vulkan-alarm-3614954.html
Lampen-Fieber
Deutschland wird heller. Von Jahr zu Jahr verzieren mehr Hausbesitzer Heim und Garten mit weihnachtlicher Light-Show. Alle sollen sehen, was Portemonnaie und Sicherungskasten so hergeben. Und der Trend hat einen Namen: "Extrem Schmücking". Kennen Sie den Film "Schöne Bescherung"? Den mit dem US-Komiker Chevy Chase? Doch, den müssen Sie kennen. Lief im Fernsehen hin und wieder auch unter dem Titel "Hilfe, es weihnachtet sehr". Na? Klickt's? Das ist der, in dem Chevy Chase als durchgeknallter Familienvater Clark Griswold vor Weihnachten sein Haus von oben bis unten mit Lichterketten volltackert. Die er dann nach mehreren vergeblichen Anläufen endlich zum Leuchten bringt und damit die Stromversorgung des ganzen Vorstadtviertels lahm legt. Und wo sein mit 25 000 Glühbirnen illuminiertes Anwesen schließlich aussieht wie die Landebahn eines Kleinflughafens. Na also. Natürlich hat auch Frau Lindstädt den Film gesehen, "hundertmal schon". Und Herr Wall auch, klar. "Aber getackert wird bei uns nicht", sagt Herr Wall, "wir haben ja kein Holzhaus wie Clarky." Bei Herrn Wall und Frau Lindstädt sind die Lichterketten und Lichterschläuche, die Lichterornamente und Lichtermatten ordentlich gedübelt und verschraubt, mit Schellen und Klemmen befestigt, wie es sich gehört. Und wieder verwendbar. Uwe Wall, 32, wohnt im Berliner Stadtbezirk Spandau, Seegefelder Weg 394, Christiane Lindstädt, 47, gegenüber, auf der anderen Straßenseite, Seegefelder Weg 395. In einem Doppelhaus, das sie sich mit ihrem Nachbarn Ronald Lück, 395a, teilt. Jedes Jahr, seit 1998, gehören diese beiden Häuser vom ersten Advent an zu den bekanntesten Bauwerken der Hauptstadt. Täglich um Viertel nach vier nachmittags beginnt das Lampen-Fieber am Seegefelder Weg, leuchten die Schläuche um Fenster und Türen, blinken die Sterne und stilisierten Tannenbäume an Hauswand und Giebel, glitzern die Hecken und Rentiere im Garten, funkeln die Weihnachtsmänner auf dem First, flimmern die Matten, die von den Balkonen hängen. Die aufwendig dekorierten "Weihnachtshäuser" von Spandau locken nicht nur unzählige Schaulustige, sondern auch diverse Kamerateams. "Letztes Jahr waren wir in Italien im Fernsehen und sogar auf den Philippinen", sagt Frau Lindstädt. Rund 350 Euro Stromkosten verschlingt der Spaß pro Saison, bei Nachbar Wall sind's sogar etwa 550. Dieses Jahr musste er die Pracht erstmals an Starkstrom anschließen - "Vorher sind mir immer die Sicherungen rausgeflogen." Trotzdem wird gespart: Anfangs hatten sie bis 23 Uhr das Licht an, heute nur noch bis 22 Uhr. Und Schluss mit lustig ist nicht mehr am Dreikönigstag, am 6. Januar, sondern schon Silvester. Nach Absprache, natürlich. Ob in Steinfurt bei Münster, im bayerischen Freising, im rheinländischen Hilden oder in Hamminkeln bei Wesel - von Jahr zu Jahr wird Deutschland zur Weihnachtszeit etwas heller. Immer mehr Bundesbürger rücken ihre Eigenheime ins angeblich weihnachtliche Licht tausender Glühbirnen und bunter Blinkstrahler. Vom ersten Advent an tobt der Watt-Kampf um die grellsten und hellsten Außenbeleuchtungen. Am heftigsten wohl am katholischen Niederrhein, während der atheistische Osten meist finster bleibt. 25 Millionen Kilowattstunden Strom gehen dabei schätzungsweise drauf - immerhin der durchschnittliche Jahresverbrauch von etwa 8700 Haushalten. Und der Handel für derlei Festbeleuchtung jubiliert über jährliche Zuwachsraten von 30 bis 40 Prozent. Wer technisch beschlagen ist, lässt seinen Bungalow sogar im Internet flimmern - und verlinkt sich gern mit anderen Strahlemännern und -frauen. Das "Extrem Schmücking" (so nennen es Eingeweihte) sei "ein Reflex auf die allgemeine Verunsicherung", sagt Professor Werner Mezger, Volkskundler an der Uni Freiburg. "Wenn es noch mehr Zukunftsängste gibt, dann wird sich das noch steigern." Denn, so der Gelehrte, "der Kollaps bestehender Ordnungen führt zur Reinszenierung virtueller Ordnung". Meint: Je größer die wirtschaftliche Krise, desto mehr und teurer wird geschmückt. Feierte man früher Weihnachten noch als häusliches Fest, mit Adventskranz und Christbaum, imitiert der Privatmann heute das, was ihm die urbane Konsumwelt mit illuminierten Einkaufspassagen und glitzernden Warenhausfronten vorgemacht hat: Er bringt den Schmuck nach draußen, damit ihn jeder sehen kann. So imposant, wie es nur geht. Da wird das Häuschen zur Bühne, auf der der Lampenwicht im Rampenlicht steht - wenigstens für vier Wochen im Jahr. Kulturpessimist Mezger schimpft: "Da wird ein Riesenbrimborium veranstaltet, ohne zu wissen, welche Inhalte das Weihnachtsfest über die Geburt Jesu hinaus transportiert - die Friedensbotschaft der Hirten etwa oder die Geschichte der Heiligen Drei Könige." Sein bitteres Fazit: "Die theologischen Inhalte implodieren, während das Äußerliche explodiert." Damit er es am ersten Advent ordentlich krachen lassen kann, nimmt der Spandauer Uwe Wall zwei Wochen Urlaub. Zwölf Tage braucht er, von morgens bis abends, um sein Anwesen Seegefelder Weg 394 zu verkabeln, vom Kellerfenster bis zur Dachkante, von der Ligusterhecke bis zum Baum hinterm Haus. Nachbarin Lindstädt, Hausfrau von Beruf, nimmt sich mehr Zeit. Vier Wochen dauert es, bis sie fertig ist - "allerdings nicht am Stück". Die Leucht-Takelage hat sie übers Jahr überall verstaut - hinterm Haus im Schuppen, in den Hängeböden und sogar im Bettkasten. Uwe Wall hat's da besser, weil sein Heim unterkellert ist. Wenn er seine Ketten, Schläuche und Ornamente in Umzugskisten verstauen würde, bräuchte er "mit Sicherheit 20 Stück". Die wären allerdings voll bis zur Kante. Rund 7500 Euro hat er bislang ausgegeben, Frau Lindstädt etwas weniger. "Und jedes Jahr kommt was dazu." Ihr Mann - "den lassen Sie da mal raus" - muss jedenfalls nie groß grübeln, wenn es um das Geburtstagsgeschenk für die Gattin geht. Der Nachschub kommt aus Kauf- oder Versandhäusern und vor allem aus den Baumärkten. Früher kostete der laufende Meter Lichtschlauch mit 36 Glühbirnen 14,95 Mark, heute ist er für 99 Cent zu haben. Auf gut 100 Meter kommt Frau Lindstädt, "nur Schlauch, Ketten nicht mitgerechnet", Nachbar Wall verlegt locker die doppelte Menge. Konkurrenz gibt es angeblich nicht zwischen den Walls auf der einen und den Lindstädts auf der anderen Seite des Seegefelder Wegs. Obwohl es so schön ins Klischee passen würde. EDV-Techniker Uwe Wall bewohnt das Haus mit seiner Verlobten Christina Arendt, mit der er einen vier Monate alten Sohn hat, und seiner Mutter Ilse. "Neben unserem Haus war die Grenze nach West-Berlin", sagt Ossi Wall. Wo bis vor 14 Jahren noch die Mauer stand, ist stellenweise ein Kopfsteinpflasterstreifen - zur Erinnerung - in den Asphalt eingelassen. Christiane Lindstädt ist erst 1997 hierher gezogen, aus dem gutbürgerlichen West-Bezirk Wilmersdorf. Den Kampf, wer die opulenteren Licht-Spiele hat, Ossi oder Wessi, gibt es nicht. Schein oder Nicht-Schein ist hier keine Frage. Im Gegenteil: Im Spätsommer 1998 haben sie bei einem nachbarschaftlichen Bier die Idee ausgeheckt, zum Weihnachtsfest ihre Häuser zu beleuchten. Sind dann gemeinsam losgedüst und haben eingekauft. "Alles, was so da war." Und Fenster und Türen umkränzt. "Wir haben ganz klein angefangen", sagt Frau Lindstädt, "kein Vergleich zu heute." Doch Glühwein für die Großen und Kakao für die Kleinen haben sie auch damals schon ausgeschenkt. Mit der Zeit kamen nicht nur die Nachbarn zum Gucken, sondern auch Lichtkunst-Aficionados aus anderen Stadtbezirken. Heute fahren sie aus jottweedee (berlinerisch für: janz weit draußen) vor, parken den Platz vorm Lidl-Markt nebenan zu oder die Trottoirs links und rechts der Ausfallstraße. Deshalb haben die Lindstädts und die Walls den Glühwein- und Kakaoausschank auf die Wochenenden begrenzt. Dann stehen Mutter Wall und ihre Schwiegertochter in spe bis spät in die Nacht am Glühweinkessel auf der einen Seite, und auf der anderen schöpft Frau Lindstädt. Ihr Doppelhausnachbar Lück schmückt zwar seine Hälfte, aber aus der Gastronomie hält er sich raus. Was zu viel ist, ist zu viel. Verständlich, wenn sich in der Dunkelheit Hunderte von Fremden auf dem Grundstück drängen. Weit mehr als 100 Liter werden am Wochenende weggebechert, die Portion Glühwein für 1,30 Euro, die Tasse Kakao für 80 Cent. Der Erlös geht an den Berliner Verein zur Förderung der Tagesklinik für krebskranke Kinder. Immerhin: Zwischen 1998 und 2002 sind insgesamt fast 15 000 Euro zusammengekommen. "Wir haben nicht nur Freunde hier", sagt Chefbeleuchter Wall. Über Geschmack, sagt er, lässt sich immer streiten. Für die einen ist es Kunst, für die anderen nur Grinskrams. Und dann gibt es welche, die sogar handgreiflich werden und auch schon mal Eier und Tomaten gegen die weiß getünchte Hauswand klatschen. Warum tun sie sich das Jahr für Jahr an? Opfern Zeit und Geld, legen sich mit Nachbarn an, dulden, dass Fremde ihre Gärten platt trampeln, nehmen in Kauf, dass jeden Abend Trauben von Menschen vor ihren Zäunen stehen und die Kameras blitzen lassen. "W-a-r-u-m?", schmeckt Frau Lindstädt jeden einzelnen Buchstaben nach - und schaut fassungslos Herrn Wall an. Der hebt nur kurz die Schultern. Es ist, als ob man gefragt hätte, was sie lieber täten: einatmen oder ausatmen? Es ist eben ihr Rampenlicht, in dem sie sich einmal im Jahr sonnen dürfen. Das haben jetzt auch andere am Seegefelder Weg geschnallt. Und ihre Eigenheime ebenfalls zu strahlenden Kleinbühnen gemacht. Fast kein Haus dort ohne Lichterkette. Und wenn's tatsächlich mal dunkel bleibt, scheint doch irgendwo hinterm Fenster noch verschämt ein Sternchen. "Das steckt halt an", sagt Frau Lindstädt. Und ist stolz, dass ihr Haus und das der Walls immer noch die schönsten Beleuchtungskörper der Straße sind. Aber auch die anderen rüsten beharrlich nach. Gott bewahre, dass irgendwann mal ein Pilot den Seegefelder Weg mit der Landebahn von Tegel verwechselt.
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Deutschland wird heller. Von Jahr zu Jahr verzieren mehr Hausbesitzer Heim und Garten mit weihnachtlicher Light-Show. Alle sollen sehen, was Portemonnaie und Sicherungskasten so hergeben. Und der Trend hat einen Namen: "Extrem Schmücking"
[ "Deutschland", "Weihnachten", "Italien", "Philippinen", "Steinfurt", "Münster", "Freising", "Hilden", "Hamminkeln", "Wesel", "Portemonnaie", "Niederrhein" ]
Politik
2003-12-19T13:38:00+01:00
https://www.stern.de/politik/deutschland/deutschland-lampen-fieber-3519408.html
Morddrohung per Whatsapp-Nachricht - Grundschüler in Todesangst
Kettenbriefe auf Whatsapp entwickeln sich zunehmend zur Plage. Warnte erst kürzlich eine vermeintlich offizielle Mitteilung des Unternehmens davor, der Kurzmitteilungsdienst solle künftig wieder kostenpflichtig werden, versetzen Unbekannte aktuell Kinder und Jugendliche in Oberhausen auf besonders perfide Art und Weise in Angst und Schrecken. Wie die Polizei Oberhausen mitteilte, haben dort vor allem Grundschüler eine von einer weiblichen Computerstimme gesprochene Sprachnachricht erhalten, die den Kindern unter anderem mit Mord droht, sollte die Audiodatei nicht umgehend an weitere fünf Kinder weitergeleitet werden. Bekannt wurde die vorrangig an Grundschulen kursierende Drohung, nachdem sich gleich mehrere besorgte Eltern bei den Beamten gemeldet hatten. Die Polizei versuche derzeit zu klären, woher die Sprachnachricht stammt, wie viele Kinder betroffen sind und ob sich das Phänomen nur auf Oberhausen beschränkt, hieß es. Gleichzeitig räumte man jedoch ein, es sei schwierig, die Absender solcher Nachrichten zu ermitteln, gerade wenn diese von ausländischen Providern versendet würden. Neu ist die nun in Oberhausen aufgetauchte Sprachnachricht indes nicht. Bereits 2013 warnte das Landeskriminalamt Niedersachsen vor einer ähnlichen Drohungnachricht im Sprachformat. Während Erwachsene solche Botschaften jedoch als Spaß erkennen würden, könnten Kinder sie nicht immer als Scherz und unbedeutenden Kettenbrief entlarven, hieß es damals in der Pressemitteilung. Kinder fühlten sich durch die die Nachricht tatsächlich bedroht und seien verängstigt, so die Beamten. Eltern betroffener Schüler rät die Polizei, das Phänomen und dessen Hintergründe mit den Kindern im Gespräch zu klären. Zudem sollten entsprechende Whatsapp-Nachrichten umgehend gelöscht werden, um eine weitere Verbreitung zu unterbinden.
Ein im Sprachformat versandter Whatsapp-Kettenbrief versetzt derzeit Kinder in Oberhausen in Angst und Schrecken. Unbekannte drohen dort mit Mord, sollte die Nachricht nicht umgehend weitergeleitet werden.
[ "WhatsApp", "Morddrohung", "Kettenbrief", "Kinder", "Oberhausen", "Mord", "Polizei" ]
Digital
2016-09-16T15:35:00+02:00
https://www.stern.de/digital/smartphones/whatsapp--morddrohungen-versetzen-kinder-in-angst-und-schrecken-7060712.html
Sollen Geimpfte Privilegien erhalten? Und kann eine Impfpflicht eingeführt werden? Das ist die Rechtslage
Nach dem Beginn der Corona-Impfungen entbrennt die Diskussion um mögliche Vorrechte für Geimpfte, etwa bei Veranstaltungen, in Restaurants oder bei Flugreisen. Sollen Geimpfte wieder ins Café oder Museum dürfen, während die Nichtgeimpften zu Hause bleiben müssen? Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lehnt momentan Sonderrechte für geimpfte Bürger ab. "Viele warten solidarisch, damit einige als erste geimpft werden können. Und die Noch-Nicht-Geimpften erwarten umgekehrt, dass sich die Geimpften solidarisch gedulden", sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Aber wären Sonderrechte überhaupt gesetzlich möglich? Und wäre eine Impfpflicht denkbar? Die wichtigsten Fragen und Antworten. Das Diskriminierungsverbot untersagt die Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer Rasse, ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion/Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität. Laut Gesetz dürfen Menschen nicht unterschiedlich behandelt werden, wenn es dafür keine sachlich gerechtfertigten Gründe gibt. "Für den Staat gilt schon heute ein allgemeines Diskriminierungsverbot", stellte der rechtspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe, Volker Ullrich, in einem Gespräch mit der "Welt" klar. Es verbiete sich deswegen von vornherein, zum Beispiel im Öffentlichen Personennahverkehr nach Geimpften und Nicht-Geimpften zu unterscheiden. Das Verbot der Diskriminierung schließt ausschließlich das Staatshandeln ein. Weder der Staat noch seine Organe dürfen in irgendeiner Form diskriminierend übergreifen. Aufgrund der Privatautonomie gibt es im privaten Recht kein entsprechendes Verbot zur Diskriminierung. "Im privaten Bereich gibt es hingegen eine Regelungslücke, die wir adressieren müssen", gab Ulrich zu bedenken. Kein Restaurant dürfe etwa Menschen wegen ihrer Her­kunft abweisen, ein Diskriminierungsverbot von Nicht-Geimpften sei allerdings bislang nicht gesetzlich geregelt. Sebastian Bickerich, Sprecher der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, sagte der "Welt", rechtlich gesehen gebe es im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz bislang keine Handhabe für Nicht-Geimpfte, gegen mögli­che Ungleichbehandlungen bei Alltagsgeschäften vorzugehen. "Das Gesetz formuliert sechs konkrete Diskriminierungsgründe, in denen Ungleichbehandlungen verbo­ten sind – dazu zählen beispielsweise Behinderungen. Wenn der Gesetzgeber dafür Vorsorge treffen wollte, dass Nicht-Geimpften keine Nachteile entstehen, müsste er das konkret regeln", mahnte Bicke­rich. Die Rechtspolitiker von Union und SPD prüfen nun ein gesetzliches Verbot von Sonderrechten für Men­schen mit Coronaimpfung. "Die SPD-Fraktion prüft derzeit gesetzliche Maßnahmen, wie Ungleichbe­hand­lungen von Nicht-Geimpften und Geimpften durch die Privatwirtschaft ausgeschlossen werden könnten", erklärte der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Johannes Fechner. Denkbar, so Fechner weiter, sei etwa eine Ergänzung im Bürgerlichen Gesetzbuch, die die Zulässigkeit von Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) regelt. "Hier könnte man festlegen, dass zum Beispiel AGBs unzulässig sind, die den Transport von Personen an den Impfstatus knüpfen." Auch "eine Klar­stell­ung im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, dass niemand benachteiligt werden darf, der sich nicht impfen lässt", sei denkbar. Ja, im Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist in Paragraph 20 Absatz 6 festgelegt, dass bei übertragbaren Krankheiten mit klinisch schweren Verläufen "bedrohte Teile der Bevölkerung an Schutzimpfungen [...] teilzunehmen haben". Für eine solche Maßnahme muss jedoch ausdrücklich der Bundesrat zustimmen. Das Gesetz kam beispielsweise im vergangenen Jahr zum Tragen. Damals beschlossen Bund und Länder einen Nachweis der Masernimpfung für Kleinkinder, wenn diese öffentliche Kindertagesstätte oder Schule besuchen. Das Infektionsschutzgesetz gilt seit 2001. Dass es eine vergleichbare Regelung für einen möglichen Corona-Impfstoff geben könnte, halten Experten nicht für ausgeschlossen. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages kam 2016 zwar zu dem Schluss, dass "eine Impfpflicht für bedrohte Teile der Bevölkerung [...] einen Eingriff in das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit" darstellen könne, dieser "verfassungsrechtlich jedoch gerechtfertigt erscheinen kann". Eine umfassende "Impfpflicht" für einen möglichen Corona-Impfstoff ist derzeit aber nicht in der Diskussion. Spahn setzt auf Freiwilligkeit.
Die Corona-Impfungen laufen erst an, doch die Diskussion tobt bereits: Sollen Geimpfte Privilegien erhalten? Oder ist Gleichbehandlung geboten? Das sagen die Gesetze.
[ "Geimpfte", "Einrichtungsbezogene Impfpflicht", "Impfen", "Coronavirus", "Privilegium", "Rechtslage", "Jens Spahn", "Sonderrechte", "CDU", "SPD", "Johannes Fechner", "Volker Ullrich" ]
Politik
2020-12-29T16:02:00+01:00
https://www.stern.de/politik/deutschland/sind-privilegien-fuer-geimpfte-moeglich--die-rechtslage--9548482.html
Peta sucht Deutschlands heißesten Veganer
Fleischgegner auf Fleischbeschau: Die Tierschutzorganisation Peta sucht "Germany's Sexiest Vegan". "Das Image des blassen "Körnerfressers" ist schon lange überholt", betonten die Aktivisten zum Start des Wettbewerbs. "Heute gelten Veganer als fit, leistungsstark und sexy." Am kommenden Montag, dem 30. Juni, will Peta sagen, wer es auf die ersten Plätze geschafft hat. Bei der Wahl zähle nicht nur das schöne Äußere, sondern auch das Engagement für die Rechte der Tiere. Zu den Nominierten gehört der Sänger Fady Maalouf (35), der 2008 in der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" den zweiten Platz erreicht hatte. Vor einigen Monaten habe er auf vegane Ernährung umgestellt, erläuterte Peta.
DPA
Von wegen blasser Körnerfresser: Wer sich vegan ernährt, lebt gesund und liegt voll im Trend. Davon ist die Tierschutzorganisation "Peta" überzeugt - und hat deshalb einen Preis ausgeschrieben.
[ "PETA", "Deutschland" ]
Genuss
2014-06-26T12:30:52+02:00
https://www.stern.de/genuss/trends/-germany-s-sexiest-vegan--peta-sucht-deutschlands-heissesten-veganer-3165334.html
Für Steve Jobs ist der Tag gekommen
Bei Apple geht eine Ära zu Ende: Der schwer erkrankte Firmengründer Steve Jobs ist als Konzernchef zurückgetreten. Er könne seine Aufgaben nicht länger erfüllen, schrieb Jobs dem Verwaltungsrat. Der amtierende Top-Manager Tim Cook übernimmt das Ruder, wie Apple am späten Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Jobs bleibt dem Konzern aber als Chef des Verwaltungsrats erhalten. "Ich habe immer gesagt, sollte jemals der Tag kommen, an dem ich nicht mehr länger meinen Verpflichtungen als Chef von Apple nachkommen und die Erwartungen erfüllen kann, werde ich der Erste sein, der es Euch sagt. Leider ist dieser Tag gekommen", schrieb Jobs in seiner Rücktrittserklärung, die in einigen Passagen wie ein Abschiedsbrief klang. "Ich habe einige meiner besten Freunde bei Apple gefunden, und ich danke euch allen für die vielen Jahre, in denen ich zusammen mit Euch arbeiten durfte." Jobs zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass Apple "seine hellsten und innovativsten Tage noch vor sich" habe. Der Rücktritt sei nicht als Hinweis auf eine plötzliche Verschlechterung von Jobs' Gesundheitszustand zu sehen, sagte ein Vertrauter der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Jobs habe den Tag in der Apple-Zentrale verbracht und an einer regulären Sitzung des Verwaltungsrates teilgenommen. In den vergangenen Wochen aber sei er an sein Haus gebunden gewesen, und er fühle sich schwach. Der 56-Jährige kämpft seit Jahren mit schweren Krankheiten. 2004 hatte er wegen Bauchspeicheldrüsenkrebs behandelt werden müssen; 2009 bekam er eine neue Leber. Über seinen genauen Gesundheitszustand ließ er aber auch enge Mitarbeiter bis zuletzt im Ungewissen. Im Januar hatte er sein Arbeitspensum erneut reduziert, um seine Gesundheit zu schonen, und das Tagesgeschäft an Cook abgegeben. Bei öffentlichen Auftritten wirkte er zuletzt sehr dünn. Jobs hatte es trotz seiner gesundheitlichen Probleme fertig gebracht, der versammelten Konkurrenz ein ums andere Mal ein Schnippchen zu schlagen. Er gilt als treibende Kraft hinter den Erfolgsgeräten wie dem iPhone-Handy und dem Tablet-Computer iPad. Auch die Mac-Computer, mit denen Apple einst groß geworden war, verkauften sich zuletzt glänzend. "Steves außergewöhnlicher Weitblick und seine Führungskraft haben Apple gerettet und zum innovativsten und wertvollsten Technologieunternehmen gemacht", sagte Verwaltungsratsmitglied Art Levinson. Er spielte damit auf den Beinahe-Zusammenbruch Mitte der 1990er Jahre an, als Microsoft mit seinen Windows-PC den kleineren Konkurrenten zu überrollen drohte. Doch Jobs, der Apple zwischenzeitlich im Streit verlassen hatte, kehrte zurück und riss das Steuer herum. Heute hat Apple den Erzrivalen Microsoft vom Firmenwert her längst überholt und liefert sich mit dem Ölmulti ExxonMobil ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des wertvollsten Unternehmens überhaupt. Apple liegt aktuell mit einer Bewertung von 349 Milliarden Dollar nur knapp hinter Exxon. Am Mittwoch fiel die Aktie nachbörslich aber um mehr als 5 Prozent. Dabei hatten die Anleger viel Zeit gehabt, sich auf den Rückzug von Jobs vorzubereiten. Sein Nachfolger Cook hatte den Firmengründer schon vorher mehrfach vertreten. Er galt deshalb als aussichtsreichster Kandidat für den Chefposten. Jobs hatte es sich trotz seiner Auszeit aber nicht nehmen lassen, bis zuletzt neue Produkte wie das iPad 2 persönlich vorzustellen. Der charismatische Jobs hat eine riesige Fangemeinde. Er ist dafür bekannt, sich selbst um kleinste Details zu kümmern. Cook, der seit 13 Jahren bei Apple arbeitet, tritt damit in große Fußstapfen. Jobs betonte, dass er Apple jedoch noch weiter erhalten bleibe. Er freue sich darauf, zum Erfolg von Apple in seiner neuen Rolle als Chef des Verwaltungsrats beizutragen, schrieb er. Jobs ist damit der oberste Kontrolleur des Konzerns. Zusätzlich zu dem Chefsessel im Apple-Verwaltungsrat solle Jobs aber auch seinen Posten im Kontrollgremium des Unterhaltungsriesen Disney behalten, berichtete Bloomberg weiter. Jobs ist größter Einzelaktionär von Disney, seit der Konzern das Animationsstudio Pixar kaufte.
DPA · Reuters
Apple-Gründer Steve Jobs beugt sich offenbar seiner schwachen Gesundheit. Der Mann hinter dem Siegeszug von iPhone, iPad und Mac gibt den Posten des Konzernchefs ab.
[ "Steve Jobs", "Apple", "Tim Cook", "iPad", "iPhone", "Mac", "Bloomberg", "Siegeszug", "Videobox", "Microsoft" ]
Digital
2011-08-25T10:45:48+02:00
https://www.stern.de//digital/smartphones/ruecktritt-als-apple-chef-fuer-steve-jobs-ist-der-tag-gekommen-3922496.html
Tödlicher Angriff an Gymnasium: 18-jähriger Tatverdächtiger muss in Haft
Nach dem tödlichen Messerangriff auf eine Schülerin entschied das Amtsgericht Heidelberg am Freitag, dass der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft kommt. Ein 18 Jahre alter Schüler desselben Gymnasiums in St. Leon-Rot steht unter Verdacht, das gleichaltrige Opfer am Donnerstag mit einem Messer umgebracht zu haben. Stunden später wurde er in Niedersachsen festgenommen. Gegen den Beschuldigten hatte die Schülerin im November Strafanzeige wegen körperlicher Gewalt gestellt, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten. Die Ermittler gehen von einer Beziehungstat aus, nannten jedoch zunächst keine Details. Auch die Nationalität des Tatverdächtigen teilten sie zunächst nicht mit. Der 18-Jährige lieferte sich nach der Tat eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. Der Verdächtige sei am Donnerstag zunächst mit einem Fahrzeug vom Tatort in Richtung Norddeutschland geflohen, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag mit. Nach der Ortung des Fahrzeugs sei es den Beamten gelungen, die Verfolgung aufzunehmen. Der Beschuldigte sei "zeitweise mit sehr hoher Geschwindigkeit" vor den Polizeikräften geflohen und habe schließlich einen Unfall mit einem unbeteiligten Fahrzeug gebaut. Sowohl der 18-Jährige als auch der Fahrer des anderen Fahrzeugs seien verletzt worden. Beide seien zunächst in umliegende Krankenhäuser gebracht worden. Es ist nicht der einzige derartige Fall in jüngster Vergangenheit: Im November hatte ein 15-jähriger Deutscher in einer sonderpädagogischen Schule in Offenburg einen gleichaltrigen Mitschüler erschossen. Dennoch sind solche Ereignisse selten. "Natürlich ist jeder Fall einer zu viel", sagte Klaus Seifried vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP). "Aber wenn man Deutschland mit den USA vergleicht, ist Deutschland absolut friedlich." Und wenn man die Vorfälle in Offenburg und St. Leon-Rot ins Verhältnis zu Millionen von Schülerinnen und Schülern setze, sei Schule ebenso friedlich. Jugendliche und junge Erwachsene, die solche Taten begehen, seien oft einsam und hätten Probleme. Die Hemmschwelle, eine Waffe einzusetzen und jemanden zu töten, ist aus seiner Sicht infolge von Computerspielen wie sogenannten Ego-Shootern gesunken. Dabei lerne man, Gegner mit Schusswaffen zu töten. "Solche Spiele sind entwickelt worden, um die Sensibilität von Soldaten im Kriegseinsatz zu senken", erklärte Seifried. "Das passiert auch bei Schülern." Auch breite Medienberichterstattung könne Menschen animieren, "so einen Irrsinnsweg zu gehen". Eltern sollten sich nach Seifrieds Worten Zeit nehmen und fragen, wie es ihren Kindern geht. "Auch für 15-, 16-, 17-Jährige." Viele wüssten nicht, was ihre Kinder am Computer treiben, welche Sorgen sie haben. Gewalt unter Kindern und Jugendlichen hat nach Einschätzung von Prof. Sibylle Winter nicht zuletzt infolge der Corona-Pandemie zugenommen. Das zeige sich sehr selten in schwerster Gewalt wie den beiden Tötungsdelikten in Baden-Württemberg, sagte die stellvertretende Klinikdirektorin und leitende Oberärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Berliner Charité. "Aber es gibt mehr emotionale Gewalt. Es wird mehr geschrien, mehr beleidigt." Mobbing beispielsweise nehme zu. Als Grund nannte die Expertin unter anderem die Lockdowns mit geschlossenen Schulen und dem sogenannten Homeschooling. "Corona hat die Menschen drei Jahre lang ausgeknockt", sagte Winter. Vor allem in der Schule, im Miteinander erwerbe man aber soziale Kompetenzen. "Das lernt man nicht, wenn man allein vorm Computer sitzt." Daher sei es wichtig, in der Schule zusammen zu sein. Gerade 15-Jährige wie der mutmaßliche Täter in Offenburg und 18-Jährige wie der Verdächtige in St. Leon-Rot seien in einer Altersspanne, in der man wichtige Schritte mache - vom pubertierenden, bisweilen rebellierenden Teenager zum Erwachsenen. "Das dürfen wir nicht unterschätzen." Auch das Umfeld wie Eltern und Schule als mögliche Ansprechpartner spielten hier eine Rolle. Schule könne ein stabilisierender Faktor sein, gerade wenn es die Verhältnisse im Elternhaus womöglich nicht sind, sagte Seifried, der auch 2. Vorsitzender der Sektion Schulpsychologie im BDP ist. "Schule ist nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung, sondern vor allem ein Ort des sozialen Miteinanders." An Schulen, die Wert auf gutes Klassen- und Schulklima legen, gebe es weniger Gewalt als an solchen, an denen Anonymität, Konkurrenz und Leistungsdruck herrschen. Auch die Leistungen würden besser, wenn ein gutes Schulklima, Beziehungsaufbau und Partizipation gefördert würden. Ein wichtiges Frühwarnsystem seien Mitschüler, sagte der Psychologe. Sie bekämen mit, wenn jemand abdrifte, es jemandem nicht gut gehe. Das sei mit viel Verantwortung verbunden. Manche Schulen bildeten Streitschlichter oder Konfliktlotsen aus, die dann hinreichende Sensibilität und Kompetenz hätten. Sollte die Polizei eingeschaltet werden müssen, sollten dies aber Erwachsene machen. Wichtig findet Winter, dass Schulen Schutzkonzepte etablierten. Dazu gehöre ein Verhaltenskodex, der Verhaltensregeln festlegt wie gegenseitiger Respekt und Verzicht auf Gewalt. "Trotzdem können wir solche Taten nicht verhindern", sagte Seifried. "Wenn jemand dort aufwächst, wo Gewalt als Methode der Konfliktlösung vorgelebt wird, kann Schule nur in begrenztem Maße kompensatorisch dagegen vorgehen." Auch aus therapeutischer Sicht macht es laut Winter einen Unterschied, ob ein Täter etwa aus Frustration aggressiv wird oder mit Gewalt groß wurde. "Wer gelernt hat, mit Aggressionen Probleme zu lösen, ist therapeutisch schwerer erreichbar."
DPA
Nach der tödlichen Attacke auf eine Schülerin in St. Leon-Rot in Baden-Württemberg entschied das Amtsgericht Heidelberg, dass der mutmaßliche Täter in U-Haft kommt. Die Betroffenheit ist nach dem Fall groß. Experten ordnen die Lage ein.
[ "Heidelberg", "Messerattacke", "Baden-Württemberg", "Polizei" ]
Panorama
2024-01-26T15:20:00+01:00
https://www.stern.de/panorama/verbrechen/st--leon-rot--tatverdaechtiger-muss-nach-messerattacke-in-u-haft-34401678.html
Ehepaar trinkt nach Krebsdiagnose tödlichen Cocktail – Frau überlebt und wird angeklagt
Dennis Ecclestone hatte nur noch einen Wunsch: Er wollte sterben. Der 81-Jährige litt an Darmkrebs im Endstadium. Selbst mit einer Chemotherapie liegt die Lebenserwartung in diesem Fall bei höchstens zwei Jahren. Seine Ehefrau Marvis Ecclestone wusste, was sie zu tun hatte. Wie die "Sun" berichtet und sie später vor Gericht aussagte, hatte ihrem Mann ein Versprechen gegeben: Sie würde Dennis töten, bevor der Krebs ihn töten würde. Da aktive Sterbehilfe in England, genau wie in Deutschland, verboten ist, sah sie nur noch einen Ausweg: Sie würde auch sich selber umbringen. Das zumindest beschrieb ihre Tochter Joy in einem bewegenden Facebookpost. Der Gedanke zu sterben erschreckte ihre Mutter demnach weniger, als die Vorstellung, ihren Mann, den sie so sehr liebte, bis zu seinem Tod leiden zu sehen. "Sie war bereit, das ultimative Opfer zu bringen: ihr eigenes Leben. Warum? Wegen der Gesetze dieses Landes", erklärt ihre Tochter Joy auf Facebook. Also suchte Marvis Ecclestone nach einem Weg, möglichst schmerzfrei zu sterben und mischte sich und ihrem Mann einen tödlichen Medikamenten-Cocktail, wie es unter anderem die BBC beschreibt. Sie tranken ihn zusammen in ihrem Zuhause. Der Medikamentenmix wirkte schnell, doch nicht schnell genug. Als die Tochter des Paares ihre Eltern besuchen wollte, fand sie laut der BBC beide leblos vor. Ohne eine Ahnung von deren Plan zu haben, rief sie demnach sofort einen Krankenwagen. Ein Foto zeigt das Paar in seinen Krankenbetten liegend. Wie spiegelverkehrt liegen sie nebeneinander, in den gleichen Krankenhaus-Nachthemden, mit geschlossenen Augen und leicht geöffnetem Mund, an lebenserhaltende Geräte angeschlossen. Doch ihr Wunsch, gemeinsam aus dem Leben zu gehen, wurde ihnen nicht erfüllt. Dennis Ecclestone, zusätzlich geschwächt von seiner schweren Krankheit, starb an den Folgen des Medikamentencocktails. Marvis Ecclestone überlebte. Einen Tag später nahm die Polizei die 80-Jährige fest. Der Vorwurf: Sie habe ihren Mann ermordet. Noch in Trauer um den Verlust ihres Mannes, wurde Marvis Ecclestone laut der BBC für 30 Stunden in eine Zelle gesperrt. Fast drei Wochen lang musste sie sich vor einem britischen Gericht verantworten, bis das Urteil fiel: nicht schuldig. Dennoch hat der Prozess tiefe Wunden bei Marvis und ihrer Familie hinterlassen. Ihre Kinder haben sich deshalb dazu entschlossen, das letzte gemeinsame Foto ihrer Eltern auf Facebook zu teilen, wie die Tochter Joy auf Facebook erklärt. "Eigentlich war es nie für die Augen der Öffentlichkeit bestimmt“, schreibt sie. "Doch wir haben uns dazu entschieden, es mit euch zu teilen, um Aufmerksamkeit dafür zu schaffen, was Familien durchmachen müssen, wenn geliebte Menschen leiden. Sie werden jeden Tag leiden, wenn wir das Gesetz nicht ändern können." Denn der Fall der Ecclestones ist nicht nur eine tragische Liebesgeschichte, er stellt auch eine grundlegende Frage: Dürfen wir Menschen, die wir lieben, dabei helfen zu sterben, wenn es ihr letzter Wunsch ist? Joy Ecclestone findet: Das Gesetz zur Sterbehilfe sollte geändert werden. "Als Erwachsene sollten wir die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden. Wir müssen uns bewusst machen, was es heißt, geliebte Menschen jeden Tag unter Schmerzen leiden zu sehen", schreibt sie. Marvis Ecclestone geht es laut ihrer Tochter mittlerweile wieder gut, zumindest körperlich. Ihre Tochter weiß: Ihr Vater wäre am Boden zerstört, wenn er wüsste, was seine Frau für ihn durchmachen musste. Jetzt allerdings hat ihre Mutter noch etwas, was sie in ihrem Leben erreichen möchte. "Helft uns, dass dieser Post die Menschen erreicht, die das veraltete Gesetz ändern können", schreibt Joy. Marvis Ecclestone sagte, sie bereue nicht, was sie getan habe. Für ihren Mann würde sie es jederzeit wieder tun. Seine letzten Worte waren, wie sie der "Sun" erzählte: "Schlaf gut, Liebling." Quellen: Facebook/Joy Munns, BBC, "Sun"
Nach einer tödlichen Krebsdiagnose plante ein Paar seinen gemeinsamen Tod. Sie tranken einen Medikamenten-Cocktail. Doch am nächsten Tag fand sich die Frau im Krankenhaus wieder – und wurde des Mordes angeklagt.
[ "Krebsdiagnose", "Tod", "Mörderin", "Frau", "Mord", "Sterbehilfe", "England", "Deutschland" ]
Panorama
2019-11-07T12:00:41+01:00
https://www.stern.de/panorama/verbrechen/nach-krebsdiagnose--ehepaar-trinkt-toedlichen-cocktail---frau-wird-des-mordes-angeklagt-8990828.html
Spielberg produziert Hommage an Spielberg
Über Monate hinweg war "Super 8" Hollywoods best gehütetes Geheimnis. Der Plot des Science-Fiction-Thrillers blieb fest unter Verschluss. Man wusste nur, dass Steven Spielberg als Produzent und J.J. Abrams als Drehbuchautor und Regisseur die Hand im Spiel hatten. Das allein schürte den Hype und die Spannung vor dem Kinostart des Alien-Abenteuers gewaltig an. Als Schöpfer der Mystery-Serie "Lost" zog J.J. Abrams mit dem Überlebenskampf abgestürzter Flugpassagiere schon Millionen Zuschauer in seinen Bann. Mit "Star Trek" und "Mission: Impossible III" lieferte er Spannung, Tempo und halsbrecherische Stunts. Die Rechnung mit der "Super 8"-Geheimhaltung ging auf. Als der Sci-Fi-Grusel Mitte Juni in den USA in die Kinos kam, flossen am ersten Wochenende gleich 36 Millionen Dollar (knapp 25 Millionen Euro) in die Kassen. Nicht schlecht für eine Gruppe Kids, die mit einer Super-8-Kamera ein Filmchen drehen und dabei zufällig ein Alien im Bild einfangen. J.J. Abrams verzichtete auf namhafte Stars. Sein Lockmittel: fesselnde Action, altmodischer Grusel und rührende Teenager-Sorgen. Eine rundum gelungene Hommage an Spielberg und Familienunterhaltung im Stil der 1970er Jahre. Schauplatz ist eine amerikanische Kleinstadt im Jahr 1979. Sechs Teenager schleichen sich nachts heimlich aus dem Elternhaus, um eine wichtige Szene für ihren Super-8-Zombiefilm zu drehen. Dabei werden sie Zeuge von einem mysteriösen Zugunglück, bei dem ein unheimliches Alien freigesetzt wird. Die Kamera rollt weiter, als sie selbst in panischer Angst vor der wuchtigen Explosion Reißaus nehmen. 1979 war J.J. Abrams 13 Jahre alt, genau wie seine Protagonisten. "Die Inspiration für den Film kam aus meiner eigenen Kindheit, als ich mit meinen Freunden richtig schlechte Filme drehte", erzählte der Regisseur im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Sie hätten damals mit vielen Ideen herumexperimentiert und die Welt der Erwachsenen unter die Lupe genommen. "Natürlich erleben diese Kinder viel verrücktere Dinge, als ich sie je erlebt habe", witzelte der Filmemacher. Seltsame Sachen passieren in dem Städtchen Lillian. Erst laufen die Hunde weg, dann verschwinden Automotoren und Küchengeräte, schließlich werden unbescholtene Einwohner Opfer unerklärlicher Vorfälle. Das Militär winkt ab. Aliens gibt es nicht, dennoch wird plötzlich der ganze Ort evakuiert. Dem dicklichen Charles (Riley Griffiths) passt das Chaos bestens in den Kram. Wie ein kleiner Orson Welles dreht er seinen Zombiefilm unbeirrt weiter. Der schüchterne Joe (Joel Courtney) ist für Make-Up und Spezialeffekte zuständig. Er verliebt sich prompt in die blonde Hauptdarstellerin Alice (Elle Fanning), der er beim Schminken langsam näher kommt. Aus dem Radio tönt der Ohrwurm "My Sharona", der erste Walkman ist gerade auf dem Markt, die Kids haben riesige Walkie Talkies, kleine Handys sind noch ferne Zukunft. Als Alice spurlos verschwindet spitzt sich die Grusel-Action zu. Doch J.J. Abrams verliert sich nicht in bloßen Horrorbildern. Dazu hat er als Kind zu viele Spielberg-Filme gesehen und sich die Handschrift seines Idols zu eigen gemacht. Wie bei "E.T. - Der Außerirdische" und "Unheimliche Begegnung der dritten Art" haben auch Aliens Gefühle. Da drückt der Regisseur beim Happy End kräftig auf die Tränendrüse. Und damit ist der Popcorn-Spaß noch nicht zu Ende. Das Beste hebt J.J. Abrams für den Abspann auf. Der auf Super 8 gedrehte Zombie-Film steht "Super 8" kein bisschen nach.
DPA
"Super 8" ist perfektes Team-Work: Produzent Steven Spielberg liefert den sentimentalen Touch, Regisseur J.J. Abrams sorgt für Action und Spannung. Das Ergebnis ist nostalgischer Science-Fiction-Spaß mit klassischen Spielberg Elementen.
[ "Steven Spielberg", "J.j", "Produzent", "Touch", "Hollywood", "Trek Bicycle", "USA" ]
Kultur
2011-08-04T10:33:57+02:00
https://www.stern.de/kultur/film/filmstart-von--super-8--spielberg-produziert-hommage-an-spielberg-3782918.html
Anonymous blamiert sich mit angeblichem Nestlé-Hack - und hat am Ende doch Erfolg
Geht es um den Krieg in der Ukraine, fällt es den meisten Menschen in Europa nicht schwer, sich für eine Seite zu entscheiden. Entsprechend groß ist das Unverständnis, dass manche westliche Unternehmen in Russland Business as usual betreiben. Die Hacker von Anonymous wollten das nicht durchgehen lassen. Und setzten eine klare Frist. Die Unternehmen hätten 48 Stunden, um sich aus Russland zurückzuziehen, sonst würden Konsequenzen drohen, kündigte Anonymous am späten Sonntagabend an. Dabei ließ man keinen Zweifel, an wen sich die Drohung konkret richtete: Eine Grafik zeigte die Logos aller Firmen, die sich angesprochen fühlen sollten. Darunter Fastfood-Ketten wie Burger King und Dunkin Donuts, die Hotelkette Marriotts aber auch Digitaldienstleister wie Cloudflare oder der Öl-Konzern Chevron. Und auch der Lebensmittel-Gigant Nestlé. An Nestlé wollten die Hacker dann offenbar zeigen, dass sie ihre Drohungen ernst meinten. "Die Hacker-Gruppe Anonymous hat 10 Gigabyte an Daten des Schweizer Unternehmens Nestlé veröffentlicht. Das ist eine Vergeltungsmaßnahme für die weiter laufenden Geschäfte des Unternehmens in Russland", hieß es gestern auf einem großen Anonymous-Account bei Twitter. Unter den Daten befinden sich demnach E-Mails, Passwörter und Daten von 50.000 Kunden. Doch so klar wie Anonymous es darstellt ist die Sache wohl nicht. Denn der Angriff fand laut Nestlé gar nicht statt. Der behauptete Hack entbehre jeder Grundlage, erklärte das Unternehmen der "Handelszeitung". Eine interne Untersuchung habe keinerlei Anzeichen für das Eindringen in das System belegen können. Auch die vermeintliche Beute sei gar keine: Es handele es sich um Testdaten, die bereits im Februar versehentlich öffentlich einsehbar online gestellt worden seien, so das Unternehmen. Nach Ansicht der IT-Sicherheit seien daher keine weiteren Maßnahmen notwendig, erklärte Nestlé. Nestlé war ins Visier der Hacker geraten, weil der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Großkonzern explizit dafür kritisiert hatte, seine Geschäfte in Russland weiter zu führen. Ganz ohne Effekt blieb das nicht: Der auch vor dem Krieg wegen zahlreicher Geschäftspraktiken in der Kritik stehende Konzern kündigte am Mittwoch an, zahlreiche Marken wie Kitkat und Nesquik aus dem russischen Markt zu nehmen. Man wolle nur noch lebensnotwendige Produkte wie Babynahrung und medizinische Produkte dort anbieten, so der Konzern. Den Vorwurf, mit seinen Steuern in dem Land indirekt den Krieg zu finanzieren, wehrte der Konzern ab: Weil man in Russland in nächster Zeit nicht mit Gewinnen rechnen könne, müsste man dort auch keine Steuern zahlen, heißt es in dem Statement. Falls doch Gewinne erzielt würden, wolle man sie spenden. Anonymous hat sich indes schon in die nächste Aktion gestürzt: Man habe Tausende Drucker in Russland gekapert, erklärte das Kollektiv. Darüber habe man in Unmengen von russischen Haushalten Anleitungen zur Nutzung freier Medien über den Anonymisierungs-Dienst TOR ausgedruckt. Zusätzlich gab es ein Bastel-Blatt, dass dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wenig gefallen würde: Die abgebildeten vier Schweinen lässt sich mit drei Knicken neu zusammensetzen - und zeigen dann sein Gesicht. Quellen:Anonymous, Handelszeitung, T-online
Der Krieg in der Ukraine sorgt auch im Netz für klare Fronten: Weil viele Unternehmen trotz der Angriffe weiterhin in Russland Geschäfte machen, warnte das Hacker-Kollektiv Anonymous mit Vergeltung. Das prominenteste Beispiel ging zwar nach hinten los, blieb aber nicht ohne Effekt.
[ "Anonymous", "Russland", "Nestlé", "Ukraine", "Vergeltung", "Europa", "Fastfood", "Burger King", "Dunkin Donuts", "Chevron", "Lebensmittel", "Twitter" ]
Digital
2022-03-23T15:03:00+01:00
https://www.stern.de/digital/online/anonymous-gegen-nestl%C3%A9--kein-hack---aber-trotzdem-erfolgreich-31724284.html
Hochwasser stoppt Schiffe und Autos
In Süd- und Mitteldeutschland droht am Freitag erneut extremer unwetterartiger Dauerregen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sprach entsprechende Warnungen für Bayern, Baden-Württemberg sowie bestimmte Regionen in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen aus. In den betroffenen Gebieten könnten bis Freitagabend lokal Regenmengen von bis zu 70 Litern je Quadratmeter, am Alpennordrand sogar von mehr als 120 Liter fallen, erklärte der DWD in Offenbach. Die Warnungen müssten im Tagesverlauf eventuell noch auf Rheinland-Pfalz und weitere Teile Hessens ausgedehnt werden. Südöstlich einer Linie vom Bodensee bis zur Lausitz sollte es bis zum Sonntag ergiebig regnen. Auch in dem bereits von Hochwasser betroffenen Niedersachsen sollte es demnach weiter kräftig regnen. Eine Unwetterwarnung galt dort aber nicht. Heftiger Regen hat in Teilen Deutschlands Straßen überflutet und Keller überschwemmt, in einigen Regionen blieb die Hochwasserlage angespannt. So ist auf dem Main die Schifffahrt wegen des Hochwassers in Franken nur noch eingeschränkt möglich. Nach dem Dauerregen stürzten in Thüringen Bäume um und Hänge rutschten ab. In Sachsen-Anhalt stieg das Wasser vor allem in den Flüssen Saale und Unstrut an, wie der Landesbetrieb für Hochwasserschutz am Freitag mitteilte. An der Autobahn 73 zwischen Forchheim und Coburg in Bayern wurden am Freitag Sperren eingerichtet, weil die Fahrbahn überflutet war, wie die Polizei mitteilte. Zahlreiche Keller liefen voll, in Ebensfeld mussten einige Menschen ihre Häuser verlassen, weil Wasser eingedrungen war. Am späten Vormittag konnten die Bewohner zurückkehren, wie ein Sprecher des Landratsamtes in Lichtenfels sagte. Nahe Pottenstein im Landkreis Bayreuth stürzte am Morgen ein etwa ein mal ein Meter großer Felsbrocken auf die Bundesstraße 470. Verletzt wurde niemand. Man gehe davon aus, dass sich der Brocken wegen des starken Regens gelöst hat, sagte ein Polizeisprecher. In Thüringen rutschten in Tröbnitz und im Schmalkaldener Ortsteil Volkers Erdmassen auf Straßen. Rund um Suhl blockierten umgestürzte Bäume zahlreiche Straßen. Einige Kreis- und Bundesstraßen in Thüringen mussten gesperrt werden. Im Süden Sachsen-Anhalts überschwemmte der Regen Fahrbahnen und Keller. Auch in Teilen Sachsens waren Einsatzkräfte in der Nacht zum Freitag wegen starken Regens und Hochwassers im Einsatz. In Würzburg ist die Schifffahrt dem Wasser- und Schifffahrtsamt Schweinfurt zufolge am Freitagmorgen eingestellt worden. "Im Laufe des Tages wird das Wasser weiter steigen, so dass die Schifffahrt auf dem gesamten Main zwischen Bamberg und Aschaffenburg nicht mehr möglich sein wird", sagte Amtsleiter Heinrich Schoppmann. An einzelnen Neckarzuflüssen wurden am Freitag Wasserstände gemessen, die statistisch nur alle zwei Jahre vorkommen, wie die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) in Karlsruhe mitteilte. Am Vormittag lag der Rhein-Pegel bei Karlsruhe-Maxau bei 6,50 Meter. Ab 7,50 Meter wird die Schifffahrt eingestellt. In Niedersachsen entspannte sich die Hochwasserlage leicht. Zahlreiche Flüsse treten jedoch weiter über die Ufer. "Der Boden ist gesättigt wie ein nasser Schwamm. Jeder weitere Regentropfen geht jetzt eins zu eins in die Flüsse", sagte eine Sprecherin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz am Freitag. "Auch ohne Regen wird es viele Tage dauern, bis das Wasser wieder in die Flussbetten zurücksinkt." In der Region Hannover war am Donnerstag eine Frau gestorben, die mit ihrem Fahrrad auf einer überfluteten Straße in den Fluss Leine getrieben worden war. In Deutschland herrscht seit Wochen extrem regnerisches Wetter. Der Mai war laut vorläufiger Auswertung des DWD ungewöhnlich nass und trübe. Die Niederschlagsmenge lag um 178 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Schuld ist ein Tiefdruckkomplex über Europa.
DPA
Autobahnen werden gesperrt, Binnenschiffe liegen still: Vielerorts in Deutschland führt Hochwasser zu großen Problemen. Am Wochenende dürfte es in mehreren Bundesländern noch schlimmer werden.
[ "Hochwasser", "Deutschland", "Thüringen", "Sachsen-Anhalt", "Schiff", "Bayern", "Niedersachsen", "Hochwasserlage", "Videobox", "Mitteldeutschland", "Hessen", "Dauerregen", "Offenbach", "Rhein", "Bodensee", "Lausitz", "Franken" ]
Panorama
2013-05-31T14:56:43+02:00
https://www.stern.de/panorama/dauerregen-in-deutschland-hochwasser-stoppt-schiffe-und-autos-3384638.html
Ukraine meldet neue russische Raketenangriffe – auch auf Kiew
Russland hat die Ukraine nach Behördenangaben aus der Hauptstadt Kiew am Samstag erneut mit Raketen beschossen. Betroffen waren die Millionenmetropole selbst sowie andere Regionen, darunter Charkiw und Saporischschja, hieß es. Das Präsidentenbüro in Kiew rief die Menschen auf, den Luftalarm nicht zu ignorieren und unbedingt Schutz zu suchen. In der Hauptstadt waren Explosionsgeräusche zu hören, die in der Regeln entstehen, wenn die ukrainische Flugabwehr russische Raketen oder Drohnen abschießt. Der Sprecher der ukrainischen Luftstreitkräfte, Juryj Ignat, sagte einem Bericht der Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" zufolge, dass es sich um ballistische Raketen gehandelt haben könnte, die aus nördlicher Richtung gekommen seien. Demnach könnten die Raketen von Belarus aus abgeschossen worden sein, Russland hatte dorthin Truppen und Technik verlegt. Die Ukraine habe keine effektiven Mittel der Ortung und Vernichtung ballistischer Raketen, sagte Ignat. So erklärte er auch, dass der Luftalarm am Samstag erst verspätet eingesetzt hatte. Viele Bürger hatten sich darüber gewundert. Ignat teilte auch mit, dass zahlreiche russische Langstreckenbomber vom Typ Tupolew Tu-95 in der Luft seien. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko teilte mit, dass in einem nicht bewohnten Ort der Stadt Teile einer Rakete abgestürzt seien. Niemand sei verletzt worden, hieß es. Nach Angaben des Präsidentenbüros wurde im Kiewer Gebiet auch ein Wohnhaus getroffen, es gab aber zunächst keine Informationen zu möglichen Opfern. Es waren demnach die ersten größeren Raketenangriffe seit dem Jahreswechsel. Seit Mitte Oktober hat Russland in zahlreichen Großangriffen vor allem Objekte des ukrainischen Energiesystems angegriffen. Wegen der massiven Zerstörungen der Infrastruktur gibt es vielerorts Stromausfälle, von denen Millionen Menschen betroffen waren. Die ukrainische Regierung wirft Russland "Terror" vor – mit dem Ziel, das Land in Dunkelheit und Kälte zu stürzen. Kiew beschuldigt Kremlchef Wladimir Putin, die Menschen so in die Flucht treiben zu wollen, um die Lage in der EU durch Masseneinwanderung zu destabilisieren.
DPA
Die ukrainischen Behörden melden den ersten, größeren russischen Raketenangriff auf Kiew seit dem Jahreswechsel. Nicht nur die Hauptstadt steht nach ukrainischen Angaben unter Beschuss.  
[ "Kiew", "Raketenangriff", "Ukraine", "Russland", "Raketenbeschuss", "Beschuss", "Jahreswechsel" ]
Politik
2023-01-14T10:43:00+01:00
https://www.stern.de/politik/ausland/ukraine-krieg--behoerden-melden-raketenangriff-auf-kiew-33099508.html
Griechenland ist ein "failing state"
Noch ein Gipfel. Neue Frist. Verhandlungen. Wechselseitige Angebote. Enttäuschung. Rückzug. Nächster Gipfel. Referendum. Alles wieder von vorne. So läuft das seit Monaten zwischen Griechenland und seinen Gläubigern in der Europäischen Union. Nun ist die Lage nochmals eskaliert. Grexit oder nicht? Scheinbar geht es nur noch um diese Frage. Gleichzeitig dämmert den Rettern, dass etwas Grundsätzliches nicht stimmt. Dass sie einen Fehler gemacht haben. Und sie denken darüber nach, wie der zu korrigieren sei. Das Nachdenken resultiert aus diesem Phänomen: In Irland, Spanien, Portugal und anderen Krisenstaaten funktionierten die Hilfsprogramme der EU. Sie bekamen Kredite, zogen Reformen durch, verbesserten die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Wirtschaft. Nur in Griechenland ging gar nichts. Fünf Jahre lang. Warum? Was macht dieses Land zu einem Sonderfall, zu einer Ausnahme? Die Antwort lautet: Griechenland ist kein moderner, europäischer Staat. Deswegen sind Programme nutzlos, die auf moderne, europäische Staaten zugeschnitten sind. Die also voraussetzen, dass Regierung, Justiz und Verwaltung funktionieren. Griechenland ist ein "failing state", ein versagender Staat, der von Klientelismus, Korruption und Misswirtschaft zerrüttet ist. Das hat weitreichende Konsequenzen für die Reformfähigkeit. Ein paar Beispiele: wie soll der Staat Grundstücke privatisieren, wenn er gar nicht weiß, was ihm gehört? Griechenland hat noch immer kein nationales Kataster, das Liegenschaften und deren Besitzer genau ausweist.wie soll der Staat Steuern eintreiben, wenn er keine schlagkräftige Steuerverwaltung hat? Weil keine Strafen zu erwarten sind, ist Steuerhinterziehung Alltag. Und es gibt eine riesige Schattenwirtschaft, in der nur schwarz, also gegen Cash, gearbeitet wird.wie soll der Staat gegen Korruption vorgehen, wenn er selbst korrupt ist? Selbst die linke Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras, die sich personell nicht aus den verfilzten, traditionellen Politikerclans rekrutiert, schont die Reichen. Reeder zahlen keine Steuern, Griechen mit großen Auslandsvermögen werden nicht in die Pflicht genommen.wie soll der Staat ausländische Investoren anlocken, wenn die Verwaltung ebenso chaotisch wie bürokratisch ist? Wer jahrelang auf Genehmigungen warten muss, stellt erst gar keine Anfragen mehr danach. Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen. Sie führt aber immer wieder zu demselben Punkt: Griechenland ist nicht in der Lage, die eigenen Angelegenheiten zu administrieren. Es ist nicht Somalia, aber eben auch kein Staat, wie wir ihn kennen. Thomas Straubhaar, Chef des Hamburger Weltwirtschaft-Archivs, schrieb in der "Welt", man müsse dieses Griechenland institutionell neu gründen. Denn wenn der Staat nicht funktioniere, gäbe es auch keine Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Aufschwung. In dieser Erkenntnis liegt auch eine Chance, denn sie stellt die Prioritäten klar. Das ganze Gefeilsche um Prozentpunkte bei Rentenkürzungen, Haushaltsüberschüssen, Zinsen und dergleichen ist zweitrangig. Wichtig ist der Neubau einer staatlichen Architektur. Das allerdings muss auch  Alexis Tsipras wollen - und zulassen. Wenn er diese historische Chance nicht ergreift, hat er alles verzockt.
Nach fünf Jahren nutzloser Rettungspolitik steht Griechenland kurz vor dem Grexit. Und so langsam greift in der Politik die Erkenntnis um sich: Griechenland ist eben kein moderner europäischer Staat.
[ "Griechenland", "Grexit", "Alexis Tsipras", "Wirtschaftskrise", "Schwarzgeld", "Korruption", "Besteuerung" ]
Politik
2015-07-08T13:44:00+02:00
https://www.stern.de//politik/deutschland/griechenland-ist-ein-failing-state---schlag-12--der-mittagskommentar-6337178.html
Preiskampf geht weiter
Der designierte Chef der deutschen Edeka- Gruppe, Alfons Frenk, rechnet mit einem andauernden harten Preiskampf im Lebensmittel-Einzelhandel. «Das Marktvolumen stagniert seit gut zehn Jahren und zeigt zum Teil sogar rückläufige Tendenzen. Gleichzeitig haben die Verkaufsflächen um mehr als 30 Prozent zugelegt. In der Folge sinken die Flächenleistungen, die Margen und die Renditen. Daraus resultiert ein unvergleichlicher Preiskampf, der im vergangenen Jahr durch die unsägliche Teuro-Diskussion zusätzlich angeheizt wurde», sagte Frenk in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Der Manager führt bislang noch die Edeka Minden-Hannover als eine der großen Regionalgliederungen der Gruppe und soll zum 1. Mai Vorstandsvorsitzender der Edeka AG mit Sitz in Hamburg werden. Sie zählt mit rund 33 Milliarden Euro Umsatz und rund 200 000 Mitarbeitern zu den führenden Unternehmen des Lebensmittelhandels in Deutschland. Edeka habe auf die aggressive Preispolitik der Discounter (zum Beispiel Aldi oder Lidl) reagiert. «Unsere Großhandelspreise senken wir mit einem Volumen von 25 Millionen Euro. Die Ladenverkaufspreise von rund 200 wichtigen Markenartikeln werden wir auf das Preis-Niveau der Discounter senken. Etwa 550 Artikel bieten wir bereits heute unter „gut&günstig„ exakt zum gleichen Preis wie die discountierenden Anbieter», sagte Frenk. Zudem sei das gesamte Sortiment wesentlich umfangreicher als bei den Discountern. Nach Ansicht von Frenk müssen sich die Kunden zunehmend auf Selbstbedienung einstellen, insbesondere im Frischwarenbereich. Preis- und Margendruck ließen Bedienung nicht mehr in jedem Geschäft zu. Insgesamt werde sich im deutschen Lebensmitteleinzelhandel der Trend mit einer Ausdünnung des Ladennetzes und hin zu größeren Verkaufsflächen fortsetzen.
Der designierte Chef der deutschen Edeka- Gruppe, Alfons Frenk, rechnet mit einem Preiskampf im Lebensmittelhandel. Ursache: Die aggressive Preispolitik der Discounter.
[ "Preiskampf", "EDEKA", "Alfons Frenk", "Discounter", "Hannover" ]
Wirtschaft
2003-01-20T09:46:25+01:00
https://www.stern.de/wirtschaft/news/einzelhandel-preiskampf-geht-weiter-3346966.html
Das haben die smarten Lautsprecher zu bieten
"Okay Google, wie smart bist du eigentlich?" Ganz schön klug, wie sich im Hands-on herausstellt. Auf unglaublich viele Fragen kennt der Google Assistant, der in Google Home, Home Mini und Home Max steckt, eine Antwort. Die Nachrichtenagentur spot on news konnte alle drei smarten Lautsprecher ausführlich ausprobieren und kann bestätigen, dass die Geräte einen insgesamt sehr guten Eindruck hinterlassen. Gemeint sind dabei aber nur Fragen, die auch Googles hauseigene Suchmaschine oder eine dedizierte App beantworten könnten. So kann ein User ohne Probleme fragen, wie lange er voraussichtlich zur Arbeit brauchen wird, ob das Wetter am Wochenende einen Ausflug in die Berge ermöglicht oder wie alt die Bundeskanzlerin ist. Ob die eigene Jugendliebe von damals aktuell einen Partner hat oder ob der Supermarkt um die Ecke noch diese eine Tiefkühlpizza auf Vorrat hat, muss man leider auf anderem Weg herausfinden. Im Gegensatz zur Konkurrenz muss sich der Google Assistant ganz und gar nicht verstecken. So konnte der Sprachassistent deutlich mehr Testfragen beantworten als Apples Siri und funktionierte in diesem Bereich etwa auf dem gleichen Niveau wie Amazons Alexa. Auch Robert C. Mendez, Experte für digitale Sprachassistenten bei "Internet of Voice", erklärte im September im Gespräch mit spot on news, dass derzeit in Europa "vor allem Amazon Alexa und Google Assistant definitiv die erste Wahl" sind. Der Kleine ganz groß Der kleinste Lautsprecher der Familie, Google Home Mini, unterscheidet sich dabei in seinem grundsätzlichen Können nicht von Google Home oder dem großen Google Home Max. Auch mit dem Winzling lassen sich solche Fragen beantworten, unterstützte Smart-Home-Geräte wie beispielsweise von Philips steuern oder neue Lieblingssongs via Spotify oder YouTube Music entdecken. Außerdem kann mit dem Mini beispielsweise genauso der Chromecast von Google gesteuert werden, mit dem Serien, Filme und Co. auf einen Fernseher gestreamt werden. Ein echtes HiFi-Erlebnis kann der Mini allerdings nicht bieten - dafür ist der verbaute Lautsprecher einfach viel zu klein. Der Kleine, mit rund 4,2 Zentimetern Höhe und einem Durchmesser von etwa 9,8 Zentimetern, ist aber auch gar nicht als Soundmonster gedacht. Hier steht wirklich der Assistenten-Charakter im Vordergrund - in einem Gerät, das dank seiner geringen Größe unauffällig auf dem Schreibtisch oder sonst wo seine Arbeit verrichtet. Auch der größere Bruder überzeugt Einen deutlich besseren Klang hat der größere Bruder Google Home, der aber auch schon sehr viel auffälliger ist. Das minimalistische Design des Lautsprechers ist ansprechend, wenngleich nicht so erhaben wie das des Apple HomePod. Da das knapp 14,3 Zentimeter hohe Gerät schwieriger zu übersehen ist, ist es vor allem für Nutzer geeignet, die vielleicht auch ein gewisses Statement setzen und vor allem öfter Musik oder Hörbücher hören wollen. Das zeigt sich auch beim Preis. Während Google Home Mini bereits für kompetitive 59 Euro zu haben ist, kostet Home mit 149 Euro über das doppelte. Die Einrichtung ist übrigens bei allen drei Lautsprechern wirklich kinderleicht. Man benötigt nur einen Anschluss ans Stromnetz, die entsprechende Google Home App auf dem eigenen Smartphone und wenige Minuten Zeit. Es wird massiv Ein regelrechtes Bekenntnis zur Home-Familie erfordert der Max. Nicht nur, dass der smarte Lautsprecher bereits 399 Euro kostet, er ist auch massiv im Gegensatz zu seinen Brüdern. Der Home Max, der vom Design her an einen klassischen Standlautsprecher erinnert, ist rund 33,6 Zentimeter breit, 19 Zentimeter hoch, 15,4 Zentimeter tief und wiegt etwa 5,3 Kilogramm. Damit ist der Speaker nicht zu übersehen und wird quasi zum Teil der Wohnung. Für Musikliebhaber ist er gleichzeitig aber auch die beste Alternative, denn Google Home Max lässt viele seiner Mitbewerber eindeutig in seinem Schatten stehen. Nutzer können hier auf ein Lautstärke-Level aufdrehen, das sie von den meisten anderen Lautsprechern mit Unterstützung für Sprachassistenten absolut nicht gewohnt sind. Dank entsprechender Fernfeld-Spracherkennung muss ein User aber dann bei aufgedrehter Musik nicht schreien, damit er dem Gerät neue Befehle erteilen kann. Und dank "Smart Sound"-Funktion passt der Lautsprecher auch noch selbstständig seine Equalizer-Einstellungen an die Akustik eines Raumes an, um den Klang zu optimieren. Zwar kommt auch dieser Speaker nicht an eine High-End-Anlage heran, aber der wuchtige, raumfüllende Sound dürfte für die meisten Nutzer mehr als nur ausreichend sein. Das macht den Google Home Max derzeit definitiv zu einem der besten smarten Lautsprecher auf dem Markt. Hier geht es zum Bluetooth Lautsprecher Test.
SpotOnNews
In Sachen Suchmaschinen ist Google der Platzhirsch, aber auch auf dem Gebiet der smarten Lautsprecher spielt der Tech-Riese ganz vorne mit.
[ "Google", "Lautsprecher", "Suchmaschine", "Platzhirsch", "Amazon", "Bruder", "Google", "Wochenende", "Partner", "Musik", "Apple", "Siri", "Europa" ]
Kultur
2018-10-17T11:23:00+02:00
https://www.stern.de/kultur/google-home--das-haben-die-smarten-lautsprecher-zu-bieten-8405860.html
FC Arsenal will Tielemans schon im Januar - der Haken beim Transfer
Der FC Arsenal wird nach 90min-Informationen versuchen, Youri Tielemans von Leicester City schon im Januar zu verpflichten. Ein Transfer im Sommer gilt aber als wahrscheinlicher, da die Foxes aktuell (noch) nicht mitspielen. Der Vertrag von Tielemans läuft am Ende der Saison aus und er hat die Möglichkeit abgelehnt, diesen zu verlängern. Arsenal ist einer von vielen Interessenten, die den Belgier verpflichten möchten, gilt gemeinhin aber als Favorit. 90min bestätigte bereits im November, dass ein Winterangebot für Tielemans auf dem Tisch liegt. Unsere Quellen haben erneut betont, dass Arsenal den 25-Jährigen so schnell wie möglich an Bord holen möchte. Die Gunners wollen Leicester davon überzeugen, Tielemans schon im Januar zu verkaufen und somit noch eine Ablöse kassieren können. Die Verantwortlichen beim FC Arsenal befürchten jedoch, dass die Foxes sich weigern werden, einen ihrer wichtigsten Spieler mitten in der Saison zu verkaufen, da sie weiterhin im Abstiegskampf stecken. Leicester steht in der Premier-League-Tabelle zwar auf Platz 13, hat aber nur vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Ein Verkauf von Tielemans ist daher - wenig überraschend - nicht die bevorzugte Vorgehensweise der Foxes im Januar. Mit der Freigabe würde Leicester sich nur dann leichter tun, wenn sie den marokkanischen WM-Star Azzedine Ounahi verpflichten können, der nach seinen herausragenden Leistungen in Katar ins Visier des Klubs geraten ist. Alle Premier League-NewsAlle Transfer-NewsAlle Arsenal-News Dieser Artikel wurde ursprünglich auf 90min.com/de als FC Arsenal will Tielemans schon im Januar - der Haken beim Transfer veröffentlicht.
Goal
Der FC Arsenal wird nach 90min-Informationen versuchen, Youri Tielemans von Leicester City schon im Januar zu verpflichten. Ein Transfer im Sommer gilt aber als wahrscheinlicher, da die Foxes aktuell (noch) nicht mitspielen.
[ "Youri Tielemans", "FC Arsenal", "Leicester City", "FC Arsenal London" ]
Sport
2022-12-14T15:36:00+01:00
https://www.stern.de/sport/fussball/fc-arsenal-will-tielemans-schon-im-januar---der-haken-beim-transfer-33007292.html
Invasion der Phrasen (Teil 2)
Zur Kolumne "Invasion der Phrasen" vom 4. August gab es viel Zustimmung. Für alle Kritiker sei trotzdem noch einmal klargestellt: Es ging nicht um Sprach-Purismus oder gar um eine deutschtümelnde Verteidigung des Althergebrachten. Sprache verändert sich. Gerne. Wir haben nichts dagegen, wenn dies dem Gegenstand jeweils angemessen ist. Gerne darf die FAZ einmal ein kräftiges "Törötööröö" in die Überschrift mischen, darf im Jugendsender "gedisst" werden, hat keiner etwas gegen Lautmalereien, wie sie schon in den sechziger Jahren in Texten des "New Journalism" üblich waren. Es geht um etwas anderes: um Sterilität und Phrasen, die uns die Texter gerade im Fernsehen vorsetzen. Sie sind immer Ausdruck von Gedankenlosigkeit. Dabei werden die Macher gut genug bezahlt, um qualifiziert zu sein und sich anzustrengen, wenn sie uns etwas mitzuteilen haben. Ich will folgende Formulierung in keinem einzigen Einspielfilm mehr hören, der für würdig befunden wurde, in der ARD-"Tagesschau" oder in "heute" (ZDF) ausgestrahlt zu werden: "Doch die Idylle trügt" - das tut sie nämlich immer. Gern wird auch am Schluss eines Beitrags verkündet: "Das wird die Zukunft zeigen". Auch dieser Hinweis hat hier nichts zu suchen, weil er so unendlich banal ist. Warum gibt es keinen, der solche Sätze einfach streicht? Wenn ein Sport-Moderator zum Reporter im Stadion überleitet, heißt es: "Da ist Spannung vorprogrammiert". Während der olympischen Spiele wurde dieser Satz laufend benutzt. Warum nur? Gibt es denn keinen verantwortlichen Redakteur, der den Moderatoren solche Sprachlosigkeit um die Ohren haut? Offenbar ist sich niemand darüber im Klaren, dass das Wort "Programm" auf Deutsch "Vorschrift" bedeutet und dass das Wörtchen "vor" deswegen vor "programmieren" genauso angemessen ist wie das Präfix "neu" beim Renovieren? Wir überhören all diese Dopplungen bereitwillig. Die bei Sport-Reportern so beliebte "La-Ola-Welle" ist nur ein weiteres Beispiel: Nicht nur Waldi Hartmann kommt bei der "Welle-Welle" ins Schwärmen. Warum sprechen so viele, deren Job doch das öffentliche Reden ist, so schlecht Deutsch? Dass in Ossetien die Unabhängigkeit mit "Auto-Korsos" gefeiert wird, erlaubt der Duden wohl neuerdings. Längst aber ist es üblich geworden, jedwede Pluralbildung durch das Anhängen eines "-s" vorzunehmen. Besorgt um das Sprachvermögen angehender Journalisten, versucht man ja wenigstens in der Ausbildung, das ein oder andere zu korrigieren. Ich jedenfalls bemühe mich darum und falle Seminaristen korrigierend ins Wort, wenn sie stolz von ihren vielen "Praktikas" berichten, verweise auf die lateinischen Pluralbildung beim Neutrum oder zumindest auf Lothar Matthäus, der auch immer ganz begeistert "Internas" ausplauderte. Ein resignierter Kollege wettete neulich, dass alles, was ich noch zu korrigieren versuche, ohnehin demnächst in Nachrichtensendungen auftauchen werde. "Das nicht!", hielt ich empört dagegen, voller Vertrauen auf erfahrende Fachkräfte wenigstens bei ARD und ZDF. Mein Vertrauen sank schon, als ich im ZDF-"heute-journal" vom 15. August wieder einmal vernahm, dass "eine Gruppe von Russen nach ... flohen." Auch wenn es mehrere Russen waren: Als Gruppe sind sie Einzahl. Dasselbe gilt für: "Die Mannschaft ist fahrlässig mit den Chancen umgegangen, wenn sie in Ballbesitz waren". Wer will sich da noch über den Satz "Sie zog als Dritte ins Finale ein" aufregen, war doch sicherlich "als Drittschnellste" oder "als Drittplatzierte" gemeint - schließlich qualifizieren sich alle Halbfinalisten stets zum gleichen Zeitpunkt fürs Finale. Aber da kommt man sich schon kleinkariert vor. Wenn es nur so ungefähr stimmt, reicht es doch längst. Dann aber geschah es: Während der Olympischen Spiele gibt der Moderator zur frühen Stunde an "die heute" ab - unerklärlich, warum er unbedingt eine jobinterne Formulierung verwenden muss. Eine mir bisher nicht ins Auge gefallene junge Dame spricht die Nachrichten. An einer Stelle geht es um den Vorschlag, Langzeitarbeitslose in der Altenpflege einzusetzen. Jemand kritisiert das, weil dazu eine gute Ausbildung nötig sei, "mit ein paar Praktikas" sei es nicht getan, verliest die Dame ohne Stocken. Für sie war der Text selbstverständlich. Mir blieb nur, resignierend das Datum eines weiteren Dammbruchs zu notieren: 16. August, morgens um 9.25 Uhr im ZDF. Soll ich die Studenten jetzt noch korrigieren?
Tagtäglich überfluten uns die Nachrichten mit gedankenlosen Formulierungen und schlechtem Deutsch: Da ist die Rede von "La-Ola-Wellen", "Auto-Korsos" und "vorprogrammierter Spannung". Seit auch das ZDF von "Praktikas" redet, hat stern.de-Kolumnist Bernd Gäbler jegliche Hoffnung für unsere Sprache verloren.
[ "ZDF", "ARD", "Invasion", "Hessischer Rundfunk", "FAZ", "Tagesschau", "Bernd Gäbler", "Velbert", "Rheinland", "Marburg", "WDR" ]
Kultur
2008-09-01T11:13:18+02:00
https://www.stern.de/kultur/film/medienkolumne/die-medienkolumne-invasion-der-phrasen--teil-2--3761114.html
Nicolas Maduro als Interimspräsident vereidigt
Wenige Stunden nach dem Staatsbegräbnis für den verstorbenen venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez ist sein Stellvertreter Nicolas Maduro als Interimspräsident des lateinamerikanischen Landes vereidigt worden. In seiner Antrittsrede kündigte Maduro baldige Neuwahlen an. Die Opposition boykottierte die Amtseinführung Maduros. Maduro legte am Freitagabend in Caracas vor Parlamentspräsident Diosdado Cabello den Amtseid ab. Er schwor "im Namen absoluter Loyalität zu Kommandeur Hugo Chávez" die "Bolivarische Verfassung" Venezuelas zu verteidigen. Die von der Opposition boykottierte Zeremonie wurde im Fernsehen übertragen. Chávez' Schwiegersohn, Forschungsminister Jorge Arreaza, wurde neuer Vizepräsident. Oppositionsführer Henrique Capriles bezeichnete die Interimspräsidentschaft Maduros als illegitim. "Niemand hat Nicolas gewählt", sagte Capriles vor Anhängern in Caracas. Die Entscheidung des obersten Gerichts, dass Maduro bis zur Wahl als Übergangspräsident eingesetzt werden soll, sei "Missbrauch". Das Gericht hatte zuvor ein entsprechendes Urteil gefällt. Laut Verfassung muss Maduro binnen 30 Tagen Neuwahlen ansetzen. In seiner Antrittsrede fordert er die nationalen Wahlkommission auf, "unverzüglich" Präsidentschaftswahlen anzusetzen. Zuvor war in Anwesenheit dutzender Staats- und Regierungschefs in Caracas des verstorbenen Staatschefs Chávez gedacht worden. Zehntausende Menschen versammelten sich am Zugang zum Platz vor der Militärakademie in der venezolanischen Hauptstadt, um Chávez die letzte Ehre zu erweisen. Die Trauerfeier begann mit dem Verlesen der Namen der angereisten Staatschefs. Maduro platzierte auf dem Sarg, der in die Flagge Venezuelas gehüllt war, eine Replik des goldenen Schwerts des lateinamerikanischen Unabhängigkeitshelden Simón Bolívar. Der Großteil des Vorplatzes der Militärakademie wurde von Soldaten aus Sicherheitsgründen abgesperrt, sodass die Öffentlichkeit keinen direkten Zugang zur Trauerfeier hatte. Die Schlange von Menschen, die darauf warteten, sich vor dem aufgebahrten Leichnam des Verstorbenen zu verbeugen, erstreckte sich über mehrere Kilometer. Unter den 32 Staats- und Regierungschefs waren im Westen umstrittene Verbündete Venezuelas wie Kubas Präsident Raúl Castro, Irans Staatschef Mahmud Ahmadinedschad und der weißrussische Machthaber Alexander Lukaschenko. Lukaschenko hob die linke Faust zur Begrüßung der Menge, Ahmadinedschad reckte beide Fäuste in die Höhe. Beide wischten sich bei der Trauerzeremonie Tränen weg, als Chávez' Lieblingslieder gespielt wurden. Auch die Präsidenten der meisten lateinamerikanischen Länder nahmen teil. Die Präsidentinnen Brasiliens und Argentiniens, Dilma Rousseff und Cristina Kirchner, erwiesen Chávez in Caracas zwar die letzte Ehre, reisten aber vor der Trauerfeier wieder ab. Die USA und die Europäer entsandten lediglich Delegationen zweiten Rangs. Spanien schickte des Protokolls wegen Kronprinz Felipe. Wie Maduro am Donnerstag ankündigte, soll die Leiche Chávez' einbalsamiert werden - ebenso "wie Ho Chi Minh, wie Lenin, wie Mao Tse-tung". Dies sei entschieden worden, "damit er ewig sichtbar bleibt, damit das Volk ihn in seinem Revolutionsmuseum bei sich haben kann". Chávez war am Dienstag einem Krebsleiden erlegen. Er hatte das Land 14 Jahre lang sozialistisch regiert.
AFP
Nach dem Tod des venezulanischen Präsidenten Hugo Chávez hat das Land übergangsweise wieder eine Führung. Die Opposition bezeichnet die Vereidungung des Interimspräsidenten Maduro als illegitim.
[ "Nicolás Maduro", "Hugo Chávez", "Caracas", "Trauerfeier", "Venezuela", "Caprile", "Staatsbegräbnis", "Diosdado Cabello", "Oppositionsführer", "Mahmud Ahmadinedschad" ]
Politik
2013-03-09T11:37:59+01:00
https://www.stern.de/politik/ausland/venezuela-nicolas-maduro-als-interimspraesident-vereidigt-3101570.html
David Störenfried gegen Goliath Brüssel
Bemerkenswert war, was nicht präsent war während der Parlamentsdebatte im britischen Unterhaus zu David Camerons Auftritt in Brüssel in der vergangenen Woche. In Brüssel stellte er sich gegen den Euro-Rettungsvertrag. In Westminster zeigte der britische Premier keinerlei Bedauern über den Ausgang der Verhandlungen. Was ebenfalls fehlte, war allerdings sein Stellvertreter Nick Clegg, um mit ihm den Triumph nach einem Sieg über die französischen-deutschen Pläne zu feiern. Clegg, Vorsitzender der Liberaldemokraten und Camerons Koalitionspartner, setzte sich der diesmal besonders lauten Zwischenrufe und Zischlaute nicht aus. Was wiederum auf das kleine Problem hinweist, das Cameron während der gesamten Debatte tunlichst zu ignorieren versuchte: Sein Nein in Brüssel gefährdet seine Koalition in London. Dass der britische Verbleib in der Europäischen Union auf gar keinen Fall infrage gestellt werden wird, war Teil der Koalitionsvereinbarung mit den Liberaldemokraten. Nick Clegg, geboren in Holland in eine halb-russische Familie und verheiratet mit einer Spanierin, ist einer der wichtigsten pro-europäischen Politiker in Großbritannien. Eine Politik innerhalb Europas ist eines der Glaubensgrundsätze der Liberalen. Doch Cameron hat sich in der Nacht zu Freitag einen Dreck um die Positionen seiner politischen Freunde geschert. Inzwischen gibt es sogar Gerüchte, dass er Clegg gar nicht informiert habe über seine wahren Absichten in Brüssel. Ein Vorwurf, den Cameron vehement abstreitet. Sicher ist jedoch, dass er Clegg nicht anrief, als in der Nacht die Verhandlungen immer schwieriger wurden, und er schließlich beschloss, dem Ganzen durch ein Veto ein Ende zu bereiten. Und das, obwohl Clegg in den Tagen vor dem Gipfel quer durch Europa telefoniert hatte, um für die Briten wichtige Zugeständnisse einzuholen. Das Taktieren hat sich für Cameron ausgezahlt: Er gilt bei den Engländern als Held. Fast 60 Prozent halten seine Strategie für richtig. Der Verlierer ist Clegg. Seine Meinung änderte er nach einer ersten verhalten positiven Reaktion am Freitag um 180 Grad zu wütenden Angriffen auf Cameron. Großbritannien laufe Gefahr ein "Zwergenstaat" zu werden, sagte er in einem Interview. Doch sein Lavieren kommt bei den Wählern nicht gut an. Die Liberaldemokraten sind in Umfragen auf neue Tiefstände gefallen. Was wiederum Clegg in eine Ecke treibt, aus der kaum entkommen kann: Er kann die Koalition trotz des offensichtlichen Affronts von Cameron nicht aufkündigen. Bei einer Neuwahl würde seine Partei ausradiert. Entsprechend ruderten Vertreter der Liberaldemokraten nach der harten Kritik ihres Vorsitzenden zurück: Niemand werde zurücktreten. Die Koalition sei da, um Großbritannien durch die schwere Wirtschaftslage zu steuern. Probleme werden geklärt. Cameron währenddessen sonnt sich sehr offensichtlich in seiner neu gewonnenen Popularität. Die Fraktion aufsässiger euro-feindlicher Hinterbänkler überschüttete ihn mit Lob und guten Worten. Die Einwände der Opposition wehrte er ab als Angriffe naiver Jungs, die keine Ahnung haben, was wirklich in Europa los sei. Und an seine europäischen Partner richtete er so etwas wie eine Drohung: Großbritannien werde sehr genau beobachten, wie EU-Institutionen benutzen werden, um außer-europäische Verträge zu verhandeln und durchzusetzen. Cameron will also weiter den Bremsklotz spielen beim Euro-Rettungsplan. Die Zukunft Großbritanniens liege innerhalb der EU, ließ er ebenfalls verlauten. Und Cameron hat für sich eine neue Hauptrolle ausgesucht, die des Störenfrieds.
David Cameron hat mit seinem Veto in Brüssel seinen liberalen Koalitionspartner Nick Clegg düpiert. Der britische Premier will weiter den Störenfried spielen, denn er weiß das Volk hinter sich.
[ "Brüssel", "David Cameron", "Großbritannien", "Europa", "Nick Clegg", "Westminster", "London" ]
Politik
2011-12-12T18:25:32+01:00
https://www.stern.de//politik/ausland/grossbritanniens-premier-cameron-david-stoerenfried-gegen-goliath-bruessel-3148148.html
Vergewaltiger in Indien schuldig gesprochen
Die vier Angeklagten seien in allen Punkten der Vergewaltigung und Ermordung einer 23-Jährigen im Dezember 2012 schuldig gesprochen worden, sagte ein Anwalt der Verteidigung am Dienstag in Neu-Delhi. Das Strafmaß soll den Angaben nach ab Mittwoch vor Gericht verhandelt werden. Den Männern droht die Todesstrafe. Alle vier Männer haben auf nicht schuldig plädiert. Ihre Verteidiger wollen das Urteil vor einem höheren Gericht anfechten. "Wir werden Rechtsmittel einlegen", sagte Anwalt V. K. Anand nach der Urteilsverkündung in Neu Delhi. Verteidiger Vivek Sharma schloss sich an. Der Fall hatte international für Aufsehen und Empörung gesorgt und ein Schlaglicht auf die Stellung der Frau in Indien geworfen. Nach dem Vorfall kam es zu Massenprotesten. Die junge Inderin war in Neu-Delhi in einem Bus von den Männern mehrfach vergewaltigt, mit einer Eisenstange misshandelt und dann schwer verletzt aus dem Fahrzeug geworfen worden. Sie starb zwei Wochen später in einem Krankenhaus in Singapur. Einer der mutmaßlichen Täter hatte sich in Haft umgebracht. Ein weiterer wurde nach dem milderen Jugendstrafrecht zu drei Jahren Arrest verurteilt. Derweil fördert jetzt eine groß angelegte Studie der Medizin-Zeitschrift "The Lancet" schockierende Zahlen zu Tage. Demnach sind Vergewaltigungen in der Asien-Pazifik-Region erschreckend weit verbreitet. Etwa jeder vierte Mann habe dort schon einmal seine eigene oder eine andere Frau vergewaltigt, berichten Forscher nach der ersten Studie dieser Art. Sie entstand im Auftrag der Vereinten Nationen. Dafür wurden insgesamt 10.000 Männer bis 50 Jahre in Bangladesch, Kambodscha, China, Indonesien, Papua-Neuguinea und Sri Lanka befragt. Fast ein Viertel der Männer räumte demnach ein, mindestens einmal eine Frau zum Sex gezwungen zu haben. In vielen Fällen handelte es sich um Vergewaltigungen in der Partnerschaft. Aber jeder zehnte Mann gab zu, auch schon eine Frau vergewaltigt zu haben, die nicht seine Partnerin war. Fast die Hälfte der Männer bekannte sich als Mehrfachtäter. Besonders eklatant war die Situation in Bougainville in Papua-Neuguinea. Dort sagten 27 Prozent der Männer, sie hätten schon andere als ihre Ehefrauen oder Partnerinnen vergewaltigt. Fast Dreiviertel der Männer gaben dem Bericht zufolge als Grund für die Gewalt an, Sex stehe ihnen schließlich zu. 60 Prozent meinten, sie hätten es zur Unterhaltung getan und 38 Prozent, um eine Frau zu bestrafen. Die Forscher fanden heraus, dass Männer, die selbst als Kinder sexuell missbraucht wurden, öfter zu Vergewaltigern wurden als solche, die das in der Kindheit nicht erlebt hatten. "Präventionsmaßnahmen brauchen langfristige Strategien", schrieb Autorin Rachel Jewkes vom Medizinischen Forschungsrat Südafrikas. "Tief in kulturellen Idealen und Vorstellungen von Männlichkeit und Geschlechterhierarchie verhaftete Verhaltensweisen müssen infrage gestellt werden." Ein zweites Forschungsteam untersuchte die Gewaltbereitschaft der Männer. Es war überrascht über das Ergebnis: "Körperliche Gewalt geht nicht immer einher mit Vergewaltigung", berichtete die Autorin Emma Fulu von dem UN-Netzwerk Partner für Prävention in Bangkok. "Man nahm bislang an, dass körperliche und sexuelle Gewalt Teile des gleichen Verhaltensmusters sind, aber das ist nach unseren Recherchen nicht unbedingt der Fall." Fast die Hälfte aller Männer gab zu, die Ehefrau oder Partnerin schon mal geschlagen oder getreten zu haben. In Bougainville waren es sogar 80 Prozent. Das UN-Netzwerk Partner für Prävention besteht aus mehreren UN-Organisationen. Sie legten auf Basis der wissenschaftlichen Analyse einen Bericht vor, der vor allem die Gründe der Männer für ihr Verhalten untersucht und Vorschläge macht, wie das Verhalten verändert werden kann.
DPA · Reuters
In dem weltweit für Empörung sorgenden Vergewaltigungsfall in Indien sind vier Männer in allen Punkten schuldig gesprochen worden. Für Aufsehen sorgt eine asiatische Gewalt-Studie im Auftrag der UN.
[ "Indien", "Vergewaltigung", "Neu Delhi", "Asien", "Videobox", "Papua-Neuguinea", "Neu Delhi", "Singapur", "Ermordung" ]
Panorama
2013-09-10T08:37:48+02:00
https://www.stern.de//panorama/verbrechen/urteil-in-neu-delhi-vergewaltiger-in-indien-schuldig-gesprochen-3910106.html
Zwei Köpfe, ein Ei
Ob dieses schrundige Ei den Streit der Hennen wirklich wert war, sei dahingestellt. Von Interesse soll hier nur sein, dass überhaupt derart kontrovers und dann auch noch ohne erkennbaren Sieger um die Urheberschaft an jener Gesundheitsreform gerangelt wurde, die durch vieles diskussionswürdig ist, bloß nicht durch Reformen. Wie auch immer, schon die mediale Widerspiegelung war bizarr: "Union setzt ihre Gesundheitspolitik durch", titelte die "Süddeutsche Zeitung" - "Schröder victory on healthcare reforms" die "Financial Times". Und während Angela Merkel "die Handschrift der Union" entzifferte, pries Olaf Scholz das Werk als ganz und gar "sozialdemokratisch". Die Wahrheit ist: Das eine ist so richtig oder falsch wie das andere. Und nicht etwa bloß, weil es ein besonders raffinierter Kompromiss wäre. Das Ding, das die Parteien in unverschämtem Erzeugerstolz Gesundheitsreform nennen, macht vielmehr exemplarisch klar: Sozialdemokratie und Christdemokratie gibt es nicht mehr, weder programmatisch noch in der Praxis. Über dem Fast-Food-Menü der Berliner Republik gießen die Köche nur noch die Einheitssauce ihrer ununterscheidbar vermatschten Ratlosigkeit aus. Denn einstige Gesellschaftsentwürfe sind längst in der Geschichte versunken, Grundsatz- und Programmarbeit mit Profil leisten beide großen Parteien nicht mehr. In ihrem ideengeschichtlichen Kern haben sich Sozialdemokratie und Christdemokratie schleichend aufgelöst. Inszenierter Streit, aufgeblasene Differenzen im Detail, artifiziell beleuchtetes Spitzenpersonal sollen das Publikum über diese epochale Einebnung der Politik hinwegtäuschen. Wer genau hinschaut, erkennt: Selbst die Spitzenleute sind sich zum Verwechseln ähnlich. Machtwille treibt sie, längst nicht mehr Überzeugung. Gerhard Schröder und Angela Merkel sind politisch eineiige Zwillinge. Keine Idee, die das Etikett verdient, verbindet sich mit ihren Namen. Das "Schröder-Blair-Papier" war nicht mehr als eine propagandistisch motivierte England-Anleihe, Frau Merkels "neue soziale Marktwirtschaft" ein Gebet an der Gruft Ludwig Erhards. Beide irren durch die Probleme der Zeit, beide verbergen ihre Scheu vor Veränderung hinter Reformrhetorik, beide verdanken Aufstieg und Image allein der Hoffnung auf Erneuerung - und der Ausschaltung innerparteilicher Rivalen: Schröder brachte Scharping und Lafontaine zur Strecke, Merkel kippte Kohl, Schäuble und Merz. Oben, Hauptsache oben. Aber wofür? Fundamental unterscheiden sich SPD und Union in nichts mehr. Der CDU ist mit dem Untergang des Sozialismus mehr als nur das Feindbild des Kalten Krieges abhanden gekommen; ohne gesellschaftlichen Gegner gibt es auch keinen politischen Gegenentwurf mehr. Die SPD wiederum hat ihre historische Daseinsberechtigung verloren: den Ausbau des Sozialstaats durch Umverteilung und damit den Dritten Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus. Die Krise der Gewerkschaften ist auch die Krise der SPD. Olaf Scholz? Versuch, die "Verteilungsgerechtigkeit" aus dem Ideenschatz der Sozialdemokraten zu eliminieren und durch "Freiheit und Teilhabe" zu ersetzen, ist so ehrlich wie konsequent - aber Christdemokratie pur. Und Edmund Stoibers Barmen um das Leberkäs-Milieu der kleinen Leute klassische Sozialdemokratie. Alte Gegensätze sind kurios planiert. Keine Regierung hat seit dem Krieg so viele deutsche Soldaten ins Ausland geschickt wie die rot-grüne. Kein Innenminister hat Sicherheit so über Freiheit gestellt wie der "linke" Otto Schily. Was bleibt, ist - siehe die Gesundheitsreform - Klempnerei mit Instrumenten aus ein und demselben Werkzeugkasten. Der Streit, zu welchem Instrument man im Einzelfall greift, verläuft nicht mehr zwischen den Parteien, sondern in ihren eigenen Reihen. Die "Agenda 2010" trennte nicht SPD und CDU, sondern Schröders Gefolgschaft. Über die Idee der Bürgerversicherung zerlegt sich die CDU ganz allein. Vielleicht erklärt das auch ein wenig die Scheu vor der großen Koalition: Sie fiele den Partnern heute so leicht wie nie, weil es nicht mehr Feuer und Wasser zu versöhnen gilt. Aber dem Publikum gingen wohl rasch die Augen auf: Die sind ja alle gleich! Womöglich gleich schlecht. Schröder und Merkel jedenfalls könnten problemlos in einer Partei sein. Oder Merkel übernimmt den SPD-Vorsitz, und Schröder wird Kanzlerkandidat der Union. Warum nicht? Anything goes.
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Die Gesundheitsreform als exemplarischer Fall: Zwischen SPD und CDU gibt es längst keine echten Gegensätze mehr - die Politik ist planiert. Aus stern Nr. 32/2003
[ "Angela Merkel", "SPD", "Olaf Scholz", "CDU", "SZ", "Financial Times", "Henne", "Krise" ]
Politik
2003-07-31T12:03:31+02:00
https://www.stern.de/politik/deutschland/zwischenruf-zwei-koepfe--ein-ei-3515510.html
Armin Laschet schießt gegen Olaf Scholz: "Ich hätte mir mehr Sorgsamkeit von ihm gewünscht"
In seiner Rede auf dem CSU-Parteitag hat Unionskanzlerkandidat Armin Laschet SPD und Grüne scharf angegriffen. "Steuererhöhungen und mehr Bürokratie werden den Wohlstand gefährden", sagte der CDU-Chef am Samstag in seiner Rede auf dem CSU-Parteitag in Nürnberg. Das zarte Pflänzchen Wachstum nach der Corona-Pandemie dürfe nicht gefährdet werden. "Es ist nicht egal, wer in der nächsten Bundesregierung sitzt." Erneut kritisierte Laschet das Verhalten von SPD-Kanzlerkandidat und Bundesfinanzminister Olaf Scholz nach der Durchsuchung seines Ministeriums durch die Staatsanwaltschaft. "Bei der Finanzaufsicht hätte ich mir etwas mehr Sorgsamkeit bei mehreren Fällen gewünscht", sagte Laschet. Zudem wäre es nach der Durchsuchung richtig gewesen, der Staatsanwaltschaft Unterstützung zuzusichern und nicht Zweifel am Rechtsstaat zu säen. Bei Ermittlungen gegen Verantwortliche der Financial Intelligence Unit (FIU), einer Geldwäsche-Spezialeinheit des Zolls, hatte die Staatsanwaltschaft Osnabrück am Donnerstag das Bundesfinanzministerium und -justizministerium durchsuchen lassen. Dabei wurden auch Unterlagen beschlagnahmt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Staatsanwälte gehen seit vergangenem Jahr einem Verdacht auf Strafvereitelung im Amt durch die FIU nach. Die Zentralstelle, die im Geschäftsbereich des Finanzministeriums liegt, soll Hinweise von Banken auf Geldwäsche nicht an Polizei und Justiz weitergeleitet haben. Der Zoll ist dem Bundesfinanzministerium unterstellt. Scholz sagte dazu später der "Welt", die Ermittlungen richteten sich gegen unbekannte Mitarbeiter in Köln. In diesem Zusammenhang seien Fragen an die zwei Ministerien aufgetaucht. Diese "hätte man schriftlich stellen können", sagte Scholz. Er führte weiter aus: "Nun sind sie auf andere Weise gestellt worden. Das mag jeder für sich selbst bewerten." Sehen Sie im Video: Unionskanzlerkandidat Armin Laschet im Porträt. Seit 32 Jahren ist Laschet in der CDU und seit 2017 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Nun will er seine Parteifreundin Angela Merkel im Kanzleramt beerben.
DPA
Armin Laschet nutzte den CSU-Parteitag in Nürnberg, um gegen SPD und Grüne zu wettern. Auf SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hatte er es besonders abgesehen.
[ "Armin Laschet", "CSU", "Olaf Scholz", "SPD", "Nürnberg", "Kanzlerkandidat", "Staatsanwaltschaft", "Bundesfinanzministerium", "CDU", "Bundesregierung" ]
Politik
2021-09-11T12:56:00+02:00
https://www.stern.de/politik/deutschland/csu-parteitag--armin-laschet-schiesst-gegen-olaf-scholz-30732864.html
Ausweichmöglichkeiten im TV und Stream
Der Gottesdienst gehört für viele Menschen an Weihnachten zum festen Programm. Doch auch Ende 2021 ist die Corona-Pandemie nicht ausgestanden. Wer Angst vor Ansteckung hat, bleibt lieber zu Hause. Als Alternative können Interessierte per Stream, Radio oder via TV-Programm Gottesdienste verfolgen. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat auf "ekd.de" Angebote aufgelistet, wie Gläubige per Radio, Fernsehen, Livestream und Social Media Gottesdienste verfolgen können. Dort wird beispielsweise auf den Sender rbb verwiesen, der Heiligabend (15:00 Uhr) die ökumenische Christvesper in der Kirche Heilige Familie in Berlin überträgt. Um 16:15 Uhr sendet das Erste die evangelische Christvesper aus der St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz, um 19:15 Uhr das ZDF den Gottesdienst aus der Johanneskirche Stuttgart. Eine Katholische Christmette aus St. Maria in Landau gibt es am 24.12. beispielsweise im Ersten um 18:30 Uhr. Am 1. Weihnachtsfeiertag überträgt das ZDF vormittags (10:45 Uhr) den katholischen Weihnachtsgottesdienst aus dem Kiliansdom in Würzburg. Im BR gibt es ab 10:00 Uhr den evangelischen Weihnachtsgottesdienst aus der Matthäuskirche in München. Ein Highlight am 25.12. ist um 12:00 Uhr im TV (ZDF) zu sehen: "Urbi et Orbi", den Segen von Papst Franziskus können die Zuschauer ebenfalls wieder im Fernsehen miterleben. Gottesdienste und "andere Weihnachtshighlights" bietet unter anderem auch Bibel TV. Auf der Website gibt es zudem eine Übersicht, wo man online live an Gottesdiensten teilnehmen kann. Auch viele kleinere Gemeinden bieten ihren Gläubigen Streaming-Möglichkeiten des Gottesdienstes der eigenen Kirche an. Besuchen Sie dazu am besten die jeweilige Homepage ihrer Gemeinde oder fragen sie dort direkt nach.
SpotOnNews
Weihnachten steht erneut im Zeichen der Pandemie. Wer den Gang in die Kirche scheut, kann Gottesdienste im TV oder per Stream verfolgen.
[ "Pandemie", "Weihnachtsgottesdienst", "Weihnachten", "Stream", "Gottesdienst", "ZDF", "Fernsehen", "Papst Franziskus", "Coronavirus", "TV-Programm", "EKD", "Social Media", "RBB", "Heiligabend" ]
Kultur
2021-12-16T22:26:00+01:00
https://www.stern.de/kultur/weihnachtsgottesdienste-in-der-pandemie--ausweichmoeglichkeiten-im-tv-und-stream-31430686.html
Das traurige Ende von Nokia
Mit den knallbunten Nokia-Handys sollte alles besser werden. Als Microsoft im vergangenen Jahr den finnischen Traditions-Hersteller übernahm, war es eine Kampfansage an Apple und Samsung, die den Smartphone-Markt nach Belieben dominierten. Doch die Übernahme der Handy-Sparte von Nokia wurde für Microsoft zum monumentalen Flop. Die Geräte liegen wie Blei in den Regalen, das mobile Betriebssystem Windows Phone dümpelt immer noch mit mickrigen Marktanteilen vor sich hin und viele renommierte Hersteller wie LG, Sony oder Samsung kehrten Microsoft den Rücken. Nun zog Microsoft-Chef Satya Nadella endgültig den Stecker: Der Windows-Riese schreibt auf den Nokia-Deal den gewaltigen Betrag von 7,6 Milliarden Dollar (umgerechnet 6,9 Milliarden Euro) ab. Das ist doppelt so viel wie der ursprüngliche Kaufpreis von 3,8 Milliarden Dollar. Zudem verlieren 7800 Mitarbeiter ihren Job. Dieser Umbau wird noch einmal bis zu 850 Millionen Dollar kosten. Insgesamt reißt der Nokia-Deal ein Loch von fast 9,5 Milliarden Dollar in die Unternehmenskasse. Microsoft hatte große Pläne: Die Idee hinter dem Nokia-Deal war, dass man mit Software und Hardware aus einer Hand so erfolgreich sein könnte wie Apple mit seinem iPhone. Dort befruchten sich Geräte- und Softwareverkauf gegenseitig. Der erhoffte Absatzschub blieb bei Microsoft jedoch aus. Smartphones mit Googles Mobilbetriebssystem Android haben einen Marktanteil von bis zu 80 Prozent. Apple kommt auf rund 15 Prozent und ist hoch profitabel. 89 Prozent aller weltweiten Smartphone-Gewinne landen in Cupertino. Microsofts Lumia-Smartphones dagegen kommen nur auf wenige Prozent Marktanteil, obwohl die Verkäufe zuletzt zugelegt hatten - allerdings vorrangig im wenig profitablen Niedrigpreis-Segment. Selbst zu Spitzenzeiten verkauften sich die Geräte nie so gut, wie es Nokia nötig gehabt hätte. Die Kündigung von 7800 Mitarbeitern und die Abschreibung in Milliardenhöhe ist das vorläufige Ende eines schwerwiegenden Milliardenirrtums. Vor einem Jahr hatte Microsoft bereits den Abbau von rund 18.000 Jobs angekündigt, von dem frühere Nokia-Mitarbeiter massiv betroffen waren. Nach ursprünglichen Ankündigungen sollten bei der Übernahme über 30.000 Nokia-Mitarbeiter zu Microsoft wechseln. Der finnische Finanzminister Alexander Stubb warnte in einer ersten Reaktion, dass die Restrukturierung Auswirkungen auf den Staatshaushalt haben könnte. Ganz zurückziehen will sich Microsoft aus dem Smartphone-Geschäft aber nicht: Konzernchef Satya Nadella betont, es werde auch weiterhin Smartphones von Microsoft geben. Er stellte jedoch eine deutlich kleinere Modellpalette in Aussicht und erklärte in euphemistischem Business-Sprech:  "Auf kurze Sicht werden wir ein effizienteres und fokussiertes Portfolio an Mobiltelefonen anbieten und die Kapazitäten behalten, um uns langfristig im Mobilitätsbereich neu zu erfinden." In Zukunft wolle man sich auf drei Bereiche konzentrieren: den Low-End-Markt, wo man zuletzt einige Erfolge feierte, den Business-Bereich und hochpreisige Flaggschiff-Modelle. Zugleich erklärte Nadella, dass Microsoft kein eigenständiges Mobiltelefon-Geschäft mehr betreiben wolle. Die Handys werden vermutlich nur noch von Microsoft entwickelt und von anderen Herstellern gebaut. Ähnlich geht Google bei seinen Nexus-Geräten vor. Microsoft räumte klar ein, dass die Aussichten für die Geräte unter den ursprünglichen Erwartungen liegen. Die Sparte war vor kurzem bereits mit dem Windows-Bereich zusammengelegt worden. Dabei wurde auch der frühere Nokia-Chef Stephen Elop geschasst. Er war von Microsoft zu Nokia gegangen, fädelte den Deal mit seinem früheren Arbeitgeber ein und übernahm danach die Führung des zusammengelegten Gerätebereichs. Die Übernahme der Nokia-Handys war noch unter dem langjährigen Microsoft-Chef Steve Ballmer ausgehandelt worden. Der wollte Microsoft um jeden preis als erfolgreichen Geräte-Hersteller positionieren. Sein Nachfolger Nadella machte jedoch keinen Hehl daraus, dass er gegen die Nokia-Übernahme war - und setzt seit seinem Amtsantritt auf eine gänzlich andere Strategie. Er öffnete die eigene Software für andere Systeme - darunter die Bürosoftware Office365 und den Cloudspeicher OneDrive - und bietet die Programme auch für iOS und Android an. Zudem konzentriert er sich deutlich stärker auf das Cloudgeschäft. Dennoch wird auch er nicht darumkommen, neue Partnerschaften mit anderen Herstellern zu schmieden, wenn er im Mobilbereich das Ruder langfristig herumreissen will. Für Nokia sind die jüngsten Ereignisse praktisch der Schlusspunkt nach einem spektakulären Abstieg vom Handy-Weltmarktführer in die Bedeutungslosigkeit. Der finnische Traditionskonzern hatte in der Ära moderner Smartphones mit dem Start des iPhone den Anschluss an die Konkurrenz verloren. Entscheidend könnte eine Weichenstellung Anfang 2011 gewesen sein: Als sich die Entwicklung eines eigenen neuen Betriebssystems in die Länge zog, setzte Elop auf Microsofts Windows Phone statt Googles Android. Im kommenden Jahr will Nokia ein Smartphone-Comeback wagen. Doch möglicherweise ist es dafür bereits zu spät.
Mit Nokia-Handys wollte Microsoft im Smartphone-Krieg ganz oben mitmischen. Doch die Geräte blieben Ladenhüter. Jetzt mussten Tausende Mitarbeiter ihren Schreibtisch räumen. Für Microsoft ist es ein Ende mit Schrecken.
[ "Nokia", "Nokia Lumia", "Microsoft", "Smartphone", "Apple", "iPhone", "Android", "Satya Nadella" ]
Digital
2015-07-09T14:39:23+02:00
https://www.stern.de/digital/smartphones/das-traurige-ende-von-nokia--microsoft-zieht-den-stecker-6339078.html
Vormundschaft bleibt zunächst unverändert
In Sachen Vormundschaft bleibt für Popstar Britney Spears (38, "Baby One More Time") zunächst angeblich alles beim Alten. Das berichtet das US-Promiportal "TMZ". Die vor Gericht eingereichten Dokumente seien demnach noch nicht vollständig. Außerdem habe eine erste Anhörung lediglich dem Zweck gedient, das weitere Vorgehen in dem Verfahren zu erörtern. Am vergangenen Mittwoch (19. August) war bekannt geworden, dass Spears sich gerichtlich gegen ihren Vater als erneuten Vormund wehrt. Wie das "People"-Magazin berichtete, reichte Spears am Dienstag einen Antrag vor Gericht ein, mit dem sie verhindern möchte, dass ihr Vater Jamie Spears (68) wieder ihre Vormundschaft übernimmt. Sie sei "entschieden dagegen", soll es in dem Schriftstück heißen. Laut "TMZ" müssen allerdings noch weitere, momentan fehlende, Dokumente nachgereicht werden, bevor die Sache überhaupt vor einem Richter landet. Das bedeutet, dass sich für Spears in absehbarer Zeit nichts ändern wird. Nach einem emotionalen Zusammenbruch ist Spears seit 2008 nicht mehr Herrin ihrer eigenen Angelegenheiten. Zunächst übernahmen ihr Anwalt Andrew Wallet und ihr Vater die verantwortungsvolle Aufgabe. Im vergangenen Jahr legte dann zunächst Wallet, später auch Jamie Spears dieses Amt nieder. Letzterer aus "persönlichen, gesundheitlichen Gründen". Er übergab die Aufgabe an die professionelle Vormundschaftsexpertin Jodi Montgomery. Sie soll, geht es nach der Sängerin, diese Rolle weiterhin übernehmen und sowohl ihre Finanzen als auch ihre sonstigen Angelegenheiten für sie regeln. Allerdings will die Sängerin ihr Mitspracherecht jetzt ein Stück weit zurück: Die Verwalterin solle die Aufgabe in Zukunft nicht mehr allein übernehmen, sondern einen spezialisierten Treuhänder für Unternehmen an ihre Seite holen. Dies sei dem geänderten Lebensstil von Spears geschuldet, die in den letzten Jahren ihre Karriere wieder massiv ankurbeln konnte. Darüber hinaus wolle Spears sich aber nicht das Recht nehmen lassen, die Auflösung der angeordneten Vormundschaft in Zukunft juristisch anzugreifen.
SpotOnNews
Britney Spears möchte nicht, dass ihr Vater wieder als Vormund fungiert. Eine endgültige Entscheidung wird aber auf sich warten lassen.
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Lifestyle
2020-08-20T11:58:00+02:00
https://www.stern.de/lifestyle/leute/britney-spears--vormundschaft-bleibt-zunaechst-unveraendert-9383414.html
Jeder will das Sex Tape sehen
Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Cameron Diaz ("Verrückt nach Mary") und Jason Segel ("How I Met Your Mother") Die Geschichte in einem Satz: Um ihr Sexleben aufzupeppen, drehen Annie und Jay einen Heimporno, der wegen eines App-Fehlers in der Cloud landet, was dafür sorgt, dass Freunde und Familie plötzlich Zugriff haben. Geschwister im Kinoversum: "Bad Teacher" Warum Sie den Film sehen könnten: Weil Sie danach vielleicht endlich mal Ihre eigene Cloud checken gehen. Weil Hollywood endlich mal keine Angst vor Sex hat. Und weil Cameron Diaz wirklich wunderbar ist, und auch Jack Black einen in Erinnerung bleibenden Auftritt hat. Würde nur der sonst so grandiose Jason Segel nicht aussehen wie ein Gespenst. . Platz 2 (1) "Guardians of the Galaxy" Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Zoe Saldana ("Avatar"), Glenn Close ("101 Dalmatiner"), John C. Reilly ("Magnolia") und Benicio del Toro ("Traffic") und nach dem Film: Chris Pratt! Die Geschichte in einem Satz: Peter hat eine geheimnisvolle Kugel von exorbitanter Macht gestohlen, die schon bald in falsche Hände gerät, weshalb der Weltraum-Cowboy mit drei weiteren intergalaktischen Haudegen den Kampf gegen das Böse aufnehmen muss, und ich meine DAS Böse! Geschwister im Kinoversum: "The Avengers" Warum Sie den Film UNBEDINGT sehen müssen: Weil es der bestgelaunte Film des Jahres ist! Weil Sie zu Beginn vielleicht denken "Ah, noch so ein hammergestylter Sci-Fi-Streifen", aber dann... Lesen Sie vorher lieber nicht zu viel, sondern nehmen Sie einfach das Popcorn und genießen Sie den Flug. . Platz 3 (3) "Monsieur Claude und seine Töchter" Wen Sie kennen könnten: den französischen Humor Die Geschichte in einem Satz: Claude und Marie Verneuil, reich, katholisch und bourgeois, haben vier Töchter und wünschen sich nichts sehnlicher, als dass sie junge, attraktive Männer heiraten, doch eine nach der anderen bringt "eine Enttäuschung" nach Hause. Geschwister im Kinoversum: "Große Jungs" Warum Sie den Film sehen sollten: Weil es eine wunderbar selbstkritische Komödie über Rassismus ist, und es gerade in diesen Tagen gut tut, darüber lachen zu können, denn natürlich wird zumindest im Film alles gut. . Platz 4 (-) "Die Biene Maja - Der Kinofilm" Wen Sie kennen könnten: die Stimmen von Jan Delay ("Der kleine Rabe Socke") und Nina Hagen ("7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug") Die Geschichte in einem Satz: Aus dem Bienenstock wird das Gelee Royale gestohlen und die kleine, freche, schlaue Biene Maja wird dafür verantwortlich gemacht, doch gemeinsam mit Freund Willi macht sie sich auf, den wahren Dieb zu finden. Geschwister im Kinoversum: "Der kleine Rabe Socke" Warum Sie den Film sehen könnten: Weil Sie die alte Serie nicht kennen, in der Karel Gott anstatt Helene Fischer den Titelsong singt. Und weil Ihnen deshalb auch nicht auffällt, dass der liebenswerte Wonneproppen auf Radikaldiät gesetzt wurde. . Platz 5 (2) "Hercules" Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Dwayne "The Rock" Johnson ("Pain & Gain") und John Hurt ("Alien") Die Geschichte in einem Satz: Hercules lebt als lebende Legende gut vom Söldnerlohn, doch als ihn König Cotys zur Verteidigung seines Reiches anheuert, steht der angebliche Halbgott vor der größten Herausforderung seines Lebens. Geschwister im Kinoversum: "The Legend of Hercules" Warum Sie den Film UNBEDINGT sehen müssen: Weil dieser gutgelaunten Mischung aus Bud Spencer und "Sagen des klassischen Altertums" die Balance zwischen Action, Kostümfilm und neuem Dreh sehr entspannt gelingt. Oder wann ist es Ihnen zuletzt untergekommen, dass die Weisheit "Der Mensch ist des Menschen Wolf" unter Lachern serviert wurde?<" . Das Neueste zum Thema Kino und Film finden Sie auf unserem Twitter-Kanal @stern_kino. Wen Sie kennen könnten: Die Geschichte in einem Satz: Eine Gruppe junger Forscher begibt sich in ein riesiges Tunnelsystem unterhalb von Paris, in dem seit 200 Jahren Millionen von Toten ihre letzte Ruhestatt gefunden haben, um herauszufinden, was in einem besonderen Teil dieser Katakomben steckt, und raten Sie mal, was dann passiert... Geschwister im Kinoversum: "Erlöse uns von dem Bösen" Warum Sie den Film sehen müssen: Keine Ahnung. Weil Sie immer noch nicht genug haben von diesem ganzen "Ich renne mit meiner Handkamera ins Dunkel und wundere mich, wenn es mich verschlingt"-Horror? . Platz 7 (4) "Doktorspiele" Wen Sie kennen könnten: den Darsteller Oliver Korittke ("Schutzengel") Die Geschichte in einem Satz: Andi hat ein kleines Problem, denn er geht davon aus, dass es auf die Größe ankommt, und ausgerechnet sein Schwarm ist in den Typen verknallt, der in der Umkleide am meisten zu bieten hat. Geschwister im Kinoversum: Gucken Sie stattdessen lieber noch mal "Fack Ju Göhte" Warum Sie den nicht sehen müssen: Wann war "American Pie" noch mal? Achja, vor 15 Jahren. . Platz 8 (5) "Lucy" Wen Sie kennen könnten:Regisseur Luc Besson ("Léon - Der Profi"), die Darsteller Scarlett Johansson ("Vicky Cristina Barcelona", "Lost in Translation") und Morgan Freeman ("The Dark Knight") Die Geschichte in einem Satz: Die taiwanesische Mafia platziert Drogen in Lucys Bauch, die sie schmuggeln soll, doch die Substanz tritt aus und macht aus Lucy eine übermenschliche Waffe, die ihren Peinigern Rache schwört und auch gleich unser Weltgefüge in Frage stellt. Geschwister im Kinoversum: "Akira", "Ohne Limit" Warum Sie den Film UNBEDINGT sehen müssen: Weil Sie ein Mann sind und Scarlett Johansson so noch nie gesehen haben. Weil Sie eine Frau sind und Scarlett Johansson so noch nie gesehen haben. Weil Sie gute Action lieben, die auch noch schlau ist. Weil "Lucy" definitiv ein neuer Kultfilm ist - mit einer unvergesslichen Heldin! Noch Fragen? . Platz 9 (8) "Drachenzähmen leicht gemacht 2" Wen Sie kennen könnten: die Stimme von Martina Hill ("Switch Reloaded") Die Geschichte in einem Satz: Wikinger Hicks ist mit seinem katzenartigen Drachen Ohnezahn auf Erkundungstour und entkommt nur knapp Drachenjägern, die auf Krieg aus sind, was auch dazu führt, dass Hicks ein Familiengeheimnis aufdeckt. Geschwister im Kinoversum: "Drachenzähmen leicht gemacht" Warum Sie den Film sehen sollten: Weil er zwar eine Fortsetzung ist, aber eine gelungene. Weil er die Geschichte des ersten Teils erforscht, tiefer geht und ernsthafter wird, ohne dabei seine perfekt animierte, kinderbegeisternde Fröhlichkeit zu verlieren. Und weil man immer etwas über Freunschaft, Loyalität und Familie lernen kann. . Platz 10 (-) "A Most Wanted Man" Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Philip Seymour Hoffman ("Capote"), Rachel McAdams ("Wie ein einziger Tag"), Willem Dafoe ("Das Schicksal ist ein mieser Verräter"), Robin Wright ("Forrest Gump"), Daniel Brühl ("Rush") und Nina Hoss ("Barbara") Die Geschichte in einem Satz: Issa Karpov ist ein junger Tschetschene, der nach russischer und türkischer Folter nach Hamburg flüchtet, wo sein Auftauchen das Leben eines Bankiers, einer Asylanwältin und des Leiters einer deutschen Spionageeinheit für immer verändert. Geschwister im Kinoversum: "The International" Warum Sie den Film UNBEDINGT sehen müssen: Weil Sie zum letzten Mal die Chance haben, einem der größten Schauspieler unserer Zeit bei der Arbeit zuzusehen. Und weil Regisseur Anton "Control" Corbijn mit Philip Seymour Hoffmans massivem Einsatz einen großartigen Agenten-Thriller geschaffen hat, an dem sich jeder weitere Thriller messen lassen muss. Und natürlich wegen der wunderbaren Nina Hoss, die Hoffman noch mehr zum Strahlen bringt. . Quelle: GfK Entertainment GmbH
Während sich Monsieur Claude ungewöhnlich stark in den Top drei hält, interessiert sich leider kaum jemand für Philip Seymour Hoffmans letzten Film. Sex geht hingegen immer.
[ "Kinochart", "Sextape", "Tape", "Videobox", "Cameron Diaz", "Jason Segel", "Philip Seymour Hoffman", "Lucy", "Scarlett Johansson", "Hollywood", "Jack Black", "Guardian Media Group", "Zoe Saldana", "Glenn Close", "John C. Reilly", "Benicio del Toro", "Chris Pratt", "Marie Verneuil", "Männer", "Jan Delay" ]
Kultur
2014-09-15T18:23:46+02:00
https://www.stern.de/kultur/film/kinocharts--jeder-will-das-sextape-sehen-3609478.html
Münchner Polizei stürmt Fortuna-Block und prügelt sich mit Fans
Vor der Bundesliga-Partie zwischen dem FC Bayern und Fortuna Düsseldorf soll es zu hässlichen Szenen im Gäste-Block gekommen sein. Wie die "Bild"-Zeitung und mehrere Twitter-User berichten, sollen Anhänger von Fortuna Düsseldorf einen Ordner überrannt haben. Darauf hätten rund 40 Polizisten der Spezialeinheit USK (Unterstützungskommando) den Block gestürmt und seien mit Gewalt gegen die Anhänger vorgegangen. Demnach setzten die Beamten mit Schlagstöcken und Pfefferspray ein. Die Fortuna-Fans sollen sich mit Fäusten und Fahnenstangen gewehrt haben. Ein Fan soll dabei am Kopf getroffen worden sein und eine Platzwunde am Kopf erlitten haben. Das Spiel, das danach folgte, war hingegen für die Bayern-Fans höchst unbefriedigend. Die Münchner führten zwischenzeitlich mit 3:1, gaben den Sieg aber noch aus der Hand. Endergebnis: 3:3. Damit liegen die Bayern weiter auf dem 5. Tabellenplatz, der Rückstand auf Tabellenführer Dortmund, die mit 2:1 gegen Mainz gewannen, beträgt nun neun Punkte.
Die Polizei hat in der Münchner Allianz Arena den Gäste-Block gestürmt und sich eine wüste Schlägerei mit Düsseldorfer Anhängern geliefert haben. Angeblich sollen die Fans zuvor einen Ordner überrannt haben. 
[ "FC Bayern München", "Polizei", "Fortuna Düsseldorf", "Allianz Arena", "Schlägerei", "Düsseldorfer", "Twitter", "Dortmund" ]
Sport
2018-11-24T18:01:16+01:00
https://www.stern.de/sport/fussball/fc-bayern-muenchen--polizei-liefert-sich-wueste-schlaegerei-mit-duesseldorfer-fans-8462750.html
Für Joachim Löw geht es schon um alles: Vom Weltmeister-Coach zum gescheiterten Mann?
Fußball kann brutal sein. Eine ganze Karriere verdichtet sich mitunter auf einen einzigen Moment, auf einen einzigen Schuss, der ins Tor geht – oder eben nur an den Pfosten. Für Joachim Löw, seit 15 Jahren Trainer der deutschen Nationalmannschaft, könnte heute Abend ein solcher Moment kommen. Das EM-Spiel gegen Portugal (18 Uhr / live in der ARD, auf MagentaTV und im stern-Ticker) wird womöglich darüber entscheiden, ob Löw den DFB als überaus geschätzter Coach, als Architekt der Weltmeistermannschaft 2014, verlassen wird. Oder ob er als gescheiterter Mann geht, dem in Brasilien vor sieben Jahren zwar Großes gelang – der danach aber keine Idee mehr hatte für die ihm anvertraute Mannschaft. Der 2018 bei der WM in Russland scheiterte, der 0:6 gegen Spanien verlor und 1:2 gegen Nordmazedonien. Die deutsche Nationalmannschaft muss die Partie gegen Portugal gewinnen, um die Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale der Europameisterschaft zu wahren. Die erste Partie gegen Frankreich ging 0:1 verloren, nun ist das Portugal-Match in der Münchener Allianz Arena schon eine Art Endspiel. Für die Mannschaft, vor allem aber für Joachim Löw. Und der weiß um die Bedeutung der Partie. Selten hat man Löw so kämpferisch reden gehört im Vorfeld eines Spiels, selten hat er angekündigt, mehr riskieren zu wollen, mit größerer Leidenschaft und Willen in die Offensive gehen zu wollen. "Wir spüren den Druck, lassen uns von ihm aber nicht erdrücken", so eigentümlich formulierte es Löw am Freitagabend, nachdem sich die Mannschaft im Münchener Hilton Hotel einquartiert hatte. Löw wird seine Mannschaft umbauen müssen, um Portugal, den Europameister 2016, bezwingen zu können. Eigentlich mag Löw größere Operationen an Team und Taktik nicht. Er bevorzugt feine Justierungen, er ist eher Uhrmacher als ein Unfallchirurg. Aber um die deutsche Problemzone, den gegnerischen Strafraum, in den Griff zu bekommen, braucht Löw nun jedoch gröberes Besteck. Allein mit einem Mentalitätswandel, mit mehr Lust auf Risiko, ist es nicht getan. "Es wird einige Veränderungen geben", so Löw. "Wir wollen taktisch etwas anderes ins Spiel bringen." Womöglich wird Leroy Sané in die Startaufstellung rücken und Kai Havertz als Flügelstürmer ersetzen. Havertz, unlängst Siegtorschütze im Champions League-Finale für den FC Chelsea, wirkte im Frankreich-Spiel seltsam desorientiert und abwesend. Löw wechselte ihn erste Mitte der zweiten Hälfte aus, viel zu spät. Serge Gnabry, ebenfalls glücklos gegen Frankreich, wird wohl auf seiner Position als Mittelstürmer bleiben. Aber nur, weil es zu ihm keine Alternative gibt. Auf eine echte Nummer elf, einen Mittelstürmer, wie ihn Polen in Robert Lewandowski hat oder Belgien in Romelu Lukaku, kann Löw nicht zurückgreifen. Eine Erkenntnis, die Löw aus dem Frankreich-Spiel gewonnen hat, lautet: "Wir müssen dynamischer, intensiver und präziser nach vorn spielen. Wir müssen dann im letzten Drittel bleiben, wir spielen den Ball noch zu viel raus." Gesucht wird also jemand, der sich dauerhaft in die sogenannte "Box", den portugiesischen 16-Meter-Raum, traut. Thomas Müller könnte dies sein, er hat diese Rolle öfter mal beim FC Bayern gespielt, wenn Robert Lewandowski verletzt war. Auch Kai Havertz wäre dies zuzutrauen – aber ihm fehlt im Moment der Fokus. Gegen Portugal möchte Löw zwar den Druck im Angriff deutlich erhöhen, schränkte aber ein, man wolle "nicht auf Teufel komm raus das Stadion stürmen". Kontrollierte Offensive also, was dafür spricht, dass Joshua Kimmich weiterhin den rechten Außenverteidiger geben wird. Gegen Frankreich machte er dies sehr verlässlich und solide, auch wenn er diese Position nicht sehr schätzt. Am Freitagabend vor dem Spiel gegen Portugal hielt Kimmich dann auch ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Versetzung ins zentrale Mittelfeld. "In der Mitte kann man immer eingreifen. Da ist man jederzeit Teil des Spiels. Auf rechts ist man in manchen Situationen auftragslos und muss Geduld haben." Leute wie Kimmich, die mit Macht nach vorn drängen und das Spiel an sich reißen wollen, kann Löw eigentlich gut gebrauchen. Er weiß ja: Im Fußball sind es einzelne Momente, die ein Spiel prägen – und manchmal über die Deutung einer ganzen Trainerkarriere entscheiden können.
In der Partie gegen Portugal geht es für die deutsche Nationalmannschaft um den Einzug ins EM-Achtelfinale. Und für Joachim Löw um noch viel mehr: Ob er den DFB als hochgeschätzter Weltmeister-Trainer verlassen wird – oder als gescheiterter Mann.
[ "Portugal", "Deutschland", "Joachim Löw", "Frankreich", "DFB", "Endspiel", "ARD", "Brasilien", "Russland", "Spanien", "Nordmazedonien", "Robert Lewandowski", "Europameisterschaft", "Joshua Kimmich", "Allianz Arena" ]
Sport
2021-06-19T15:33:00+02:00
https://www.stern.de/sport/fussball/em-2021/deutschland-vs--portugal--fuer-joachim-loew-geht-es-schon-um-alles--geht-er-als-gescheiterter-mann--30579234.html
Zahl der Todesopfer steigt auf sieben
Nach der schweren Gasexplosion in einer Vorstadt von San Francisco hat sich die Zahl der Toten auf sieben erhöht. Sechs Menschen würden noch vermisst, sagte Polizeichef Neil Telford am Samstag (Ortszeit). Die Ursache für die gewaltige Explosion, die Dutzende Häuser des in der Nähe des Flughafens gelegenen Orts San Bruno zerstörte, war zunächst weiter unklar. Zwei Tage nach der Explosion einer Gasleitung und den anschließenden Bränden spürten Rettungsmannschaften mit Suchhunden am Samstag drei weitere Leichen in den Trümmern auf, wie Polizeichef Telford mitteilte. 52 Menschen erlitten demnach Verletzungen, drei von ihnen wurden mit Verbrennungen dritten Grades behandelt. Insgesamt wurden in dem Ort südlich von San Francisco 37 Häuser vollkommen zerstört und acht weitere schwer beschädigt. Von den Opfern konnten Gerichtsmediziner zunächst nur drei identifizieren - bei ihnen handelt es sich um eine 44-jährige Frau und ihre 13-jährige Tochter sowie um eine weitere, 20 Jahre alte Frau. Anwohner verglichen ihr Stadtviertel mit einem "Kriegsgebiet". Die Gasleitung war mit einem riesigen Feuerball explodiert, ein ganzes Wohngebiet geriet in Brand. Die Feuerwehr brauchte Stunden, um die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Der Vize-Gouverneur von Kalifornien, Abel Maldonado, zeigte sich entsetzt über das Ausmaß der Verwüstungen: "Mitten auf der Straße ist eine Gasleitung von 76 Zentimetern Durchmesser explodiert. Überall sind Trümmer." Für das Gebiet um San Bruno galt der Notstand. Die Unglücksursache war am Wochenende weiter unklar. Mehrere Bewohner berichteten, sie hätten den Energieversorger Pacific Gas & Electric (PG&E) vor einigen Wochen über starken Gasgeruch in dem Viertel informiert. Techniker hätten nach der Ursache gesucht, seien aber unverrichteter Dinge nach kurzer Zeit wieder abgezogen. PG&E-Chef Chris Johns sagte dazu am Samstag, sein Unternehmen gehe derzeit alle Telefon-Protokolle durch. Bisher könne er derlei Warnanrufe aber nicht bestätigen. Der Konzern kündigte an, für die Notunterkünfte der evakuierten Einwohner aufzukommen. Einige der Evakuierten sollten noch am Sonntag in ihre Häuser zurückkehren dürfen.
Die Stadt gleicht einem Schlachtfeld und die Zahl der Opfer steigt: Nach dem verheerenden Grossbrand in der Nähe von San Francisco, haben Suchmannschaften drei weitere Leichen gefunden. Die Zahl der Toten erhöht sich damit auf sieben. Sechs Menschen werden noch vermisst.
[ "Todesopfer", "San Francisco", "Leiche", "Großbrand", "Gasexplosion" ]
Gesellschaft
2010-09-12T14:07:46+02:00
https://www.stern.de/gesellschaft/gasexplosion-bei-san-francisco-zahl-der-todesopfer-steigt-auf-sieben-3887852.html
Besonderer Auftritt neben Queen Elizabeth II.
Lange musste Herzogin Kate (37) auf diesen Moment warten. Am heutigen Dienstag absolvierte sie ihren ersten offiziellen Auftritt an der Seite von Queen Elizabeth II. (92) ohne, dass ein anderes Mitglied der britischen Königsfamilie sie dabei begleitete - ganze acht Jahre nach der Hochzeit mit Prinz William (36). Gemeinsam besuchten die beiden Frauen das King's College in London, um die neueste Bildungseinrichtung auf dem "Strand Campus", das Bush House, zu eröffnen. Ihr erster Solo-Auftritt mit der Queen? Tatsächlich reiste die Herzogin von Cambridge im Jahr 2012 schon einmal ohne ihren Mann an der Seite der heute 92-Jährigen. Damals hieß ihr Ziel Leicester - unter sich waren sie aber nicht. Der Ehemann der Queen, Prinz Philip (97), begleitete die beiden Frauen. Schirmherrinnen unter sich Im Rahmen ihres College-Besuches wurde den Damen des Königshauses neueste Robotertechnik demonstriert, sie trafen Studierende und unterhielten sich mit Mitarbeitern sowie ehemaligen Absolventen der Hochschule, die unter der Schirmherrschaft der Monarchin steht. Auch Herzogin Kate wurde an diesem Tag ein Ehrenvorsitz zuteil. Sie wurde zur Schirmherrin des Londoner Foundling Museums ernannt, einem Museum, das die Geschichte von Großbritanniens erstem Heim für gefährdete Kinder erzählt. Herzogin Meghan wurde diese Ehre schon früher zuteil Prinz Harrys (34) Frau, Herzogin Meghan (37), musste übrigens nicht so lange auf ihren ersten gemeinsamen Auftritt mit der Queen warten. Nicht einmal einen Monat nach ihrer Hochzeit im Mai 2018 begleitete die 37-Jährige die britische Monarchin in die Grafschaft Cheshire, wo die beiden Damen gemeinsam eine Brücke einweihten, ein Theater eröffneten und in der Stadthalle zu Mittag aßen.
SpotOnNews
Premiere für Herzogin Kate: Am Dienstag tritt sie zum ersten Mal alleine an der Seite von Queen Elizabeth II. auf.
[ "Herzogin Kate", "Elizabeth II.", "Königsfamilie", "Prinz William", "King’s College", "London", "Cambridge" ]
Lifestyle
2019-03-19T15:56:00+01:00
https://www.stern.de/lifestyle/leute/herzogin-kate--besonderer-auftritt-neben-queen-elizabeth-ii--8628814.html
"Ohne sie wären die Märkte wahrscheinlich leer": Freiwillige Helfer in Israels Landwirtschaft
Videoquelle: ntv.de
Nach der Ermordung vieler Gastarbeiter durch die Hamas standen die Höfe nahe des Gaza-Streifen zunächst leer – die Landwirte hatten keine Arbeitskräfte mehr. Freiwillige bieten ihnen jetzt ihre Hilfe an, um wenigstens einen Teil der Felder ernten zu können.
[ "Israel", "Gazastreifen", "Gastarbeiter", "Landwirtschaft", "Ernte", "Ernteausfall", "Hamas" ]
Panorama
2023-11-30T18:11:00+01:00
https://www.stern.de/panorama/so-halten-freiwillige-helfer-die-landwirtschaft-in-israel-am-leben-34247452.html
Horror-Clowns verbreiten Angst und Schrecken
In diesen düsteren Tagen vor Halloween geht die Angst in Frankreich um: Böse Clowns tauchen - teils mit Eisenstangen oder Messern bewaffnet - im ganzen Land auf und terrorisieren die Menschen. Das Phänomen hat inzwischen eine Art Massen-Psychose ausgelöst und die nationale Polizei auf den Plan gerufen: "Um die Anwesenheit eines aggressiven Clowns anzuzeigen, wählen Sie 17 oder 112", rät die Polizei im Internet. Dort kochen zugleich die Gerüchte hoch, geschürt durch Grusel-Videos von als Clowns verkleideten Übeltätern. Seit Mitte Oktober breitet sich die Clown-Unsitte in ganz Frankreich aus, die ursprünglich aus den USA kam: Als Clowns verkleidete, meist junge Leute erschrecken harmlose Passanten fast zu Tode, indem sie meist mit Waffen-Attrappen auf sie losgehen. Doch inzwischen gab es auch schon mehrere Fälle, bei denen tatsächlich Gewalt angewandt wurde: Erst am Montagabend wurde ein 18-Jähriger im südfranzösischen Montpellier im Schnellverfahren zu einem Jahr Gefängnis, davon acht Monate auf Bewährung, verurteilt, weil er einen Mann 30 Mal mit einer Eisenstange geschlagen hatte. "Ich hatte noch nie im meinem Leben solche Angst", berichtete das 35-jährige Opfer vor Gericht. "Ich schlafe seitdem nicht mehr und habe Alpträume." Der falsche Clown hatte ihn mit zwei Komplizen vor seinem Haus abgepasst und verlangte Geld, Handy und Tasche. Der Täter gestand, dass er in betrunkenem Zustand beschlossen hatte, sich als Clown zu verkleiden und einen Passanten zu erschrecken, so wie es derzeit die Mode in den sozialen Netzwerken im Internet sei. Unter den Dutzenden von Clown-Fällen, die seit rund zwei Wochen bei den Polizeistellen des ganzen Landes gemeldet wurden, sind zwar auch viele harmlosere Streiche von Jugendlichen. Doch auch eine Waffen-Attrappe kann das Opfer traumatisieren, weshalb die Polizei im nordfranzösischen Département Pas-de-Calais twitterte: "Die Clowns, die sich vom Kettensägen-Massaker inspirieren lassen, sind vor Schulen nicht willkommen." Dort hatten Schüler die Polizei wegen einer angeblich mit einer Kettensäge ausgerüsteten Clown-Gruppe alarmiert. Die Hoffnung der Polizei, dass sich die "kollektive Hysterie" in den Herbst-Schulferien legen werde, erfüllte sich bisher nicht. Im Gegenteil: Nachahmungstäter, Wetten über Facebook, üble Streiche kurz vor Halloween, als Video ins Internet gestellt, aber auch Versuche, wirkliche Straftaten hinter einer Clown-Maske zu verstecken, führten zu einer weiteren Verbreitung des Phänomens. Und zur Gegenwehr: Im Internet wird inzwischen zur "Jagd auf Clowns" aufgerufen. Die Polizei nahm bereits mehrere selbsternannte Ordnungshüter fest, die ihrerseits mit echten Waffen ausgerüstet waren, darunter Baseballschlägern. Dass die Clowns dermaßen Angst und Schrecken verbreiten können, liegt nicht zuletzt daran, dass die Figur des bösen Clowns aus Büchern und Filmen nur zu gut bekannt ist. Vom diabolischen Clown im Roman "Es" von Stephen King bis hin zum verzerrten Grinsen des Jokers in "Batman" gibt es zahllose Beispiele, wie mit unterschwelligen Ängsten vor Clowns gespielt wird. Im Internet kursiert derzeit ein Video eines Killer-Clowns, das bereits millionenfach angeklickt wurde. Unter der "Coulrophobie", der realen, krankhaften Angst vor Clowns, soll etwa der Schauspieler Johnny Depp leiden. Womöglich wurde auch er geprägt durch Geschichten über den echten "Horror-Clown" John Wayne Gacy, einen der bekanntesten Serienmörder in den USA. Der war in den 1970er Jahren als Clown für kranke Kinder aufgetreten - und hatte 33 Menschen getötet. In Frankreich setzt die Polizei darauf, dass das Phänomen der bösen Clowns spätestens nach Halloween am nächsten Wochenende wieder abebben wird. Im Moment schwappt die Welle aber eher auf Nachbarländer über - erste Clown-Attacken wurden angeblich aus der Schweiz und Belgien gemeldet.
AFP
Gruselige Clowns erschrecken Passanten mit Waffenattrappen und sorgen in Frankreich für eine "kollektive Hysterie". Doch nun sind auch Fälle von echter Gewalt bekannt geworden.
[ "Frankreich", "Polizei", "Clown", "USA", "Montpellier" ]
Panorama
2014-10-29T18:45:40+01:00
https://www.stern.de//panorama/horror-clowns--in-frankreich-verbreiten-sie-angst-und-schrecken-3818934.html
USA und Großbritannien greifen dutzende Ziele der Huthi-Miliz im Jemen an
Einen Tag nach den Luftangriffen gegen proiranische Milizen im Irak und Syrien haben Streitkräfte der USA und Großbritanniens am Samstag nach eigenen Angaben dutzende Ziele der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen beschossen. Die Angriffe trafen "36 Huthi-Ziele an 13 Orten im Jemen als Reaktion auf die anhaltenden Angriffe der Huthis auf die internationale und kommerzielle Schifffahrt sowie auf Marineschiffe, die das Rote Meer durchqueren", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Zuvor hatte das für den Nahen Osten zuständige US-Regionalkommando Central Command (Centcom) bereits mitgeteilt, sechs zum Abschuss auf Schiffe bereite Raketen zerstört zu haben. Der Fernsehsender der Huthi, Al-Masirah, berichtete im Onlinedienst X (vormals Twitter), auch die jemenitische Hauptstadt Sanaa sei angegriffen worden. Seit Mitte November haben die Huthi-Rebellen im Jemen zahlreiche Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden attackiert, denen sie Verbindungen zu Israel vorwerfen. Die Miliz sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands", der auch die radikalislamische Hamas im Gazastreifen angehört. Als Reaktion auf die Attacken griffen die USA und Großbritannien Huthi-Stellungen im Jemen an. Der Schifffahrtsweg vom Mittelmeer über den Suezkanal, das Rote Meer, die Meerenge Bab al-Mandab und den Golf von Aden bis zum Indischen Ozean ist eine für den Welthandel äußerst wichtige Route und führt direkt am Jemen vorbei. Wegen der Huthi-Angriffe auf Containerschiffe meiden mittlerweile zahlreiche Reedereien die Fahrt durch das Rote Meer, was wegen der großen Umwege zu Verzögerungen und erhöhten Frachtkosten führt.
AFP
Gemeinsam mit internationalen Partnern hat das US-Militär Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen beschossen.
[ "Jemen", "Huthi-Rebellen", "USA", "Großbritannien", "Streitkräfte", "Iran", "Schiff", "Rotes Meer", "Golf von Aden", "Israel", "Twitter", "Houthi" ]
Politik
2024-02-03T23:44:47+01:00
https://www.stern.de/politik/ausland/die-huthi-miliz-im-jemen-wurden-durch-die-usa-und-grossbritannien-beschossen-34426850.html
Freunde? Nein danke!
An Freunden hat SAT.1-Talker Harald Schmidt kein Interesse. »Ich pflege keine Freundschaften, weil ich keinen Bedarf danach habe«, sagte der 45-Jährige der Zeitschrift »TV Movie«. Von Partys und Galas halte er ohnehin nichts, sagte der Entertainer, der mit einer Kunsterzieherin liiert ist und drei Kinder hat. Seine Freizeit nutze er zum Faulenzen: »Ich trödele so vor mich hin, spiele Klavier und zappe durchs Fernsehen.« Richtig abschalten könne er auch im Urlaub nicht, sagte Schmidt: »Selbst im Urlaub sitze ich da, höre die Familien am Nebentisch und speichere alles. Was soll ich denn machen außer zu arbeiten?« Er habe sich ein Haus auf Mallorca gekauft, aber gemerkt, dass er Hotels bevorzuge. Der Entertainer räumte ein: »Personal ist für mich der größte Luxus. Ich möchte mich um nichts kümmern. Und ich liebe es zum Beispiel, nachts um zwei Uhr ein Wiener Schnitzel bestellen zu können.« Wie lange er noch als »Dirty Harry« auftreten will, wollte Schmidt nicht verraten. »Noch habe ich das Glück, dass mir meine Arbeit Spaß macht.« Und wenn man ihn nicht mehr sehen wolle, habe er »kein Problem, wieder vor hundert Leuten in kleinen Theatern aufzutreten«.
Late-Night-Talker Harald Schmidt hat nach eigenen Angaben kein Interesse an Freundschaften, sondern bleibt lieber überzeugter Einzelgänger.
[ "Harald Schmidt" ]
Lifestyle
2002-09-13T08:13:23+02:00
https://www.stern.de/lifestyle/leute/harald-schmidt-freunde--nein-danke--3901364.html
Tipps und Tricks gegen den Silvesterkater
Am Silvesterabend ist die Gefahr übermäßigen Alkoholkonsums groß. Damit der Neujahrstag aber auch ohne Katerstimmung genossen werden kann, können unterschiedliche Hilfsmittel und kleine Tricks Wunder wirken. Alkohol löst Flüssigkeitsmangel aus und stört den Mineralhaushalt. Deswegen sollte beim Frühstück auf salzige und saure Gerichte zurückgegriffen werden. Die Salze ersetzen die fehlenden Mineralstoffe, die Säure fördert den Alkoholabbau. Neben dem allseits beliebten "Katerfrühstück", beispielsweise mit Oliven, Salzgebäck und sauren Gurken, sollten ausreichend Mineralwasser oder Fruchtsaftschorlen getrunken werden. Ist der Magen jedoch so stark angegriffen, dass auf ein ausgewogenes Frühstück verzichtet werden muss, sollte man sich mit Kräuter- oder Ingwertee und einem geriebenen Apfel behelfen. Auch mit stillem Wasser und einer Gemüsebrühe wird der Magen nicht allzu überfordert. In jedem Fall sollte auf das berühmt berüchtigte "Konterbier", also das Bier zum Frühstück, verzichtet werden. Es vertreibt nicht etwa den Kater, sondern zögert ihn nur hinaus und die Symptome treten später ein. Die Leber braucht eine gewisse Zeit, um sich vom Alkohol zu erholen. Beim Abbau hilft leider keine Bewegung. Doch für das allgemeine Wohlbefinden und ein Frischegefühl bieten sich trotzdem ein Gang nach draußen und sportliche Aktivitäten an. Auch die kalte Dusche hat keinen nachweislichen Effekt auf den Alkoholabbau, kurbelt aber nach einer durchzechten Nacht den Kreislauf wieder an. Viele Partygänger greifen bei Kopfschmerzen auf Aspirin oder Ibuprofen zurück. Schmerzmittel können Symptome wie Kopfschmerzen lindern, ihre Inhaltsstoffe reizen aber gleichzeitig die bereits angegriffene Magenschleimhaut. Bei Übelkeit ist das kontraproduktiv. Ein natürliches Mittel gegen Kopfschmerzen ist hingegen Pfefferminzöl, das unter anderem Schmerzbotenstoffe hemmt. Ein paar Tropfen auf Stirn und Nacken beleben und wecken die Lebensgeister. Um Kopfschmerzen und andere Kater-Symptome erst gar nicht aufkommen zu lassen, können bestimmte Maßnahmen beim nächsten Mal bereits während des Alkoholkonsums ergriffen werden. Schon vor dem Feiern ist es wichtig, eine gute Grundlage zu schaffen und ausreichend zu trinken und zu essen. Denn es gilt: Je schneller der Alkohol ins Blut gelangt, umso stärker spürt man die Folgen. Fettreiche Speisen bleiben beispielsweise länger im Magen, sodass die Alkoholaufnahme etwas verzögert werden kann. Nimmt man viel Wasser zu sich, kann dem Flüssigkeitsverlust, den der Alkohol verursacht, entgegengewirkt werden. Auch während des Partyabends helfen kleine Snacks wie salzige Nüsse und viel Wasser zwischen den alkoholischen Getränken bei der verlangsamten Alkoholaufnahme. Auf Zigarettenkonsum sollte am Partyabend gänzlich verzichtet werden, denn Rauchen verstärkt die Kopfschmerzen am nächsten Tag. Gleichzeitig senkt das Nikotin den Alkoholspiegel im Blut, weshalb so mancher noch mehr Alkohol zu sich nimmt. Auch alkoholische Getränke mit viel Zuckeranteil sollten vermieden werden. Durch das Süßungsmittel wird der Abbau von Alkohol im Körper gehemmt und umso stärker spürt man die Folgen.
SpotOnNews
Das neue Jahr verkatert im Bett einläuten ist keine Option? Diese Tipps helfen gegen flauen Magen, Kopfschmerzen und Müdigkeit.
[ "Kopfschmerz", "Silvesterabend", "Neujahr", "Bier" ]
Kultur
2020-01-01T10:07:00+01:00
https://www.stern.de/kultur/neujahr--tipps-und-tricks-gegen-den-silvesterkater-9068858.html
Aldi Süd bringt Designermode in die Läden
High-Fashion vom Discounter: Der Düsseldorfer Designer Steffen Schraut (*1969) hat für Aldi Süd eine eigene Modekollektion entworfen. Neben Damenmode verkauft der Discounter nun erstmals auch Herren- und Sportswear im Rahmen einer limitierten Designerkollektion. Verkaufsstart ist der 9. April. Die Kollektion zeichnet sich durch lässige Eleganz, klare Schnitte und angenehme Materialien aus. "Mir war es schon immer wichtig, Lieblingsstücke zu kreieren: stylische und zugleich zeitlose Mode mit hoher Qualität, an der man lange Freude hat und die nicht nur eine Saison getragen wird. Das ist uns mit der Kollektion für Aldi Süd absolut gelungen", so Steffen Schraut. Designer-Mode für alle Der Designer, der 2002 seine erste Modelinie auf den Markt brachte, avancierte mit seinen Entwürfen vom Geheimtipp zur internationalen Marke und kleidet heute zahlreiche Promis ein. "Mit der Kollektion bieten wir hochwertige Designermode für alle und zeigen einmal mehr, dass elegante und moderne Designerkleidung zu einem fairen Preis angeboten werden kann - eben der kleine Luxus vom Discounter", so Kim Aline Suckow, stellvertretende Geschäftsführerin bei Aldi Süd. Aus diesen Teilen besteht Schrauts Kollektion Das sind die Highlights der Modelinie: "Die Teile sind überall tragbar und ideal miteinander kombinierbar. Für Damen gibt es zum Beispiel einen ganz tollen Easy-Mantel aus Jersey. Der passt zu allem, kann als Blazer-Ersatz im Büro oder im Frühling draußen als Jacke getragen werden. Und auch nach dem Sport kann jede Frau ganz einfach den 'coolen' Mantel über die Leggings werfen und hat ein perfektes Alltagsoutfit", so der Designer. Darüber hinaus bietet die Damenkollektion Shirts und Blusen, aber auch Jeans und Kleider. Für die Herren gibt es Jersey-Hemden mit gewebtem Kragen und Knopfleiste. Auch diese sind multifunktional und passen sowohl tagsüber ins Büro als auch abends an die Bar. Bei der Sportmode gibt es für die Herren Sportshorts und -jacken, für die Damen aufwendig gearbeitete Fitnesshosen und -tops aus Funktionsmaterial. Die Preise liegen zwischen 7,99 Euro und 29,99 Euro. Die Kollektion gibt es in allen Filialen von Aldi Süd in Deutschland, in der Schweiz sowie bei Hofer in Österreich und in Slowenien.
SpotOnNews
Bei Aldi Süd gibt es bald Designerteile zu kaufen. Modemacher Steffen Schraut hat für den Discounter Frühjahrsmode entworfen.
[ "ALDI", "Steffen Schraut", "Discounter", "Designermode", "Sport", "Kollektion" ]
Lifestyle
2018-03-05T16:49:00+01:00
https://www.stern.de/lifestyle/mode/steffen-schraut-aldi-sued-bringt-designermode-in-die-laeden-7887530.html
Radprofi Quintana: "Habe nichts zu verstecken" - Verdächtige auf freiem Fuß
Nach einer Razzia beim französischen Radsportteam Arkéa-Samsic noch während der Tour de France und der Aufnahme von Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Marseille hat sich der kolumbianische Teamkapitän Nairo Quintana zu Wort gemeldet. "Die Behörden betraten mein Zimmer und beschlagnahmten völlig legale Vitaminpräparate, obwohl sie den französischen Behörden vielleicht nicht bekannt waren", hieß es in einer Mitteilung Quintanas in den sozialen Medien. Dies sei der Hauptgrund, warum es Zeit brauche, um alles, was passiert ist, aufzuklären. "Um jeden Zweifel zu vermeiden, möchte ich bestätigen, dass nie Dopingsubstanzen gefunden wurden", betonte der 30 Jahre alte Radprofi. Am Tag der Königsetappe zum Col de la Loze am vergangenen Mittwoch war der französische Rennstall ins Visier der Ermittler geraten. Im Teamhotel in der Nähe des Wintersportorts Méribel wurden Medien zufolge auch Hinweise auf Doping entdeckt. Ein Arzt und ein Betreuer waren am Montag in Polizeigewahrsam und kamen erst in der Nacht zum Mittwoch wieder auf freien Fuß. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft in Marseille. Am späten Dienstagabend hatte es noch geheißen, die Verdächtigen seien weiter in Gewahrsam, weil es weitere Vernehmungen gebe. Die Staatsanwaltschaft hatte zu Wochenbeginn Vorermittlungen zur Prüfung der Vorwürfe eingeleitet. Bei Vorermittlungen wird geprüft, ob an den Vorwürfen etwas dran ist. Quintana bekräftigte, dass er vor der Staatsanwaltschaft erschienen sei und alle Fragen "mit gutem Gewissen" beantwortet habe. Er sei Zeit seines Lebens ein sauberer Fahrer gewesen und habe "nichts zu verstecken", versicherte Quintana. Der Profi hat in seiner Laufbahn unter anderem die Vuelta, den Giro d'Italia sowie drei Etappen bei der Tour de France gewonnen. Bei der diesjährigen Tour hatte er nur Gesamtrang 17 belegt und anders als im Vorjahr keinen Tageserfolg einfahren können. "Ich werde - ohne Angst - weiterhin stark sein, ich werde die Wahrheit verteidigen, und ich werde meinen Weg fortsetzen, auch wenn die Menge manchmal eine andere Richtung einschlägt", schrieb der Kolumbianer. Den Verdächtigen drohen maximal Strafen von fünf Jahren Haft und Geldbußen von 75.000 Euro, hieß es bereits von den Ermittlern. Team-Manager Emmanuel Hubert hatte seinen Profis von Arkéa-Samsic Unterstützung zugesichert, für den Fall illegaler Praktiken jedoch sofortige Konsequenzen angekündigt. "Natürlich stehen wir hinter unseren Fahrern, aber sollten die Untersuchungen tatsächlich Dopingpraktiken bestätigen, würde sich das Team umgehend von solchen Handlungen distanzieren und ohne abzuwarten die notwendigen Maßnahmen ergreifen", hatte Hubert gesagt. Quintana war erst zu dieser Saison zu Arkéa-Samsic gewechselt. Er fuhr zuvor jahrelang für das spanische Team Movistar.
DPA
Nach einer Doping-Razzia bei der Tour de France meldet sich Nairo Quintana erstmals zu Wort - und verteidigt sich. Zwei Verdächtige werden in der Nacht zum Mittwoch wieder freigelassen.
[ "Tour de France", "Quintana", "Razzia", "Staatsanwaltschaft", "Marseille", "Nairo Quintana", "Radprofi", "Col", "Méribel" ]
Sport
2020-09-23T12:02:00+02:00
https://www.stern.de/sport/fussball/doping-razzia-bei-tour-de-france---radprofi-quintana---habe-nichts-zu-verstecken--9425842.html
Vom amerikanischen Geheimdienst belauscht
Der ehemalige Chef der britischen Kriminalpolizei Scotland Yard, Lord Stevens, hat herausgefunden, dass die amerikanische National Security Agency (NSA) Prinzessin Diana jahrelang belauschte. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung liegen der NSA insgesamt 1056 Mitschnitte aus teils sehr privaten Gesprächen vor. 39 Seiten tragen den Stempel "Top Secret". Selbst an ihrem Todestag wurde ein Gespräch Dianas mit ihrem Liebhaber Dodi al Fayed abgehört. Auch aus dem Fahrzeug, in dem die Prinzessin, al Fayed und der Fahrer verunglückten, soll es Mitschnitte geben. Der Vater Dodis, Mohamed al Fayed, kämpft bereits seit Jahren um die Freigabe der geheimen Dokumente. Unterdessen haben neue DNA-Tests nach BBC-Informationen bestätigt, dass der Chauffeur von Prinzessin Diana bei der Todesfahrt vor neun Jahren betrunken war. Die nach dem Unglück in Paris untersuchten Blutproben waren demnach tatsächlich die von Fahrer Henri Paul, wie die BBC berichtete. Paul stand unter erheblichem Alkoholeinfluss, was bereits französische Ermittler festgestellt hatten. Anhänger von Verschwörungstheorien haben in den vergangenen Jahren die Vermutung vertreten, dass die Blutproben vertauscht worden seien und dass gar nicht das Blut von Paul untersucht worden sei. Paul kam bei dem Unfall am 31. August 1997 in einem Pariser Tunnel ebenso ums Leben wie Diana und deren Freund Dodi Fayed. Die britische Polizei äußerte sich zunächst nicht zu dem BBC-Bericht. In Kürze soll in London ein offizieller Untersuchungsbericht zu dem Unglück veröffentlicht werden. Es wird erwartet, dass Dianas Tod darin als Unfall bezeichnet wird. Die Zeitung "The Observer" meldete, auch der Bericht werde zu dem Ergebnis kommen, dass Paul betrunken war. Zu diesem Schluss kamen auch die französischen Behörden, die den Fall inzwischen zu den Akten gelegt haben. Nach ihrem Ermittlungsergebnis trägt Paul die Schuld an dem Unfall. Die Verschwörungstheorien werden aber auch nach den neuen Untersuchungen kaum verstummen.
AP
Prinzessin Dianas Tod vor neun Jahren regt immer noch zu Verschwörungstheorien an, dabei birgt auch ihr Leben noch viele Geheimnisse. So wurde nun bekannt, dass der amerikanische Nachrichtendienst NSA sie jahrelang belauschte.
[ "NSA", "Henri Paul", "BBC", "Prinzessin Diana", "Geheimdienst", "Kripo", "Scotland Yard" ]
Lifestyle
2006-12-11T09:45:17+01:00
https://www.stern.de/lifestyle/leute/prinzessin-diana-vom-amerikanischen-geheimdienst-belauscht-3320180.html
Trumps Chefberater – der gefährlichste Mann im Weißen Haus
Die "Washington Post" bezeichnete seine Ernennung als "ausgestreckten Mittelfinger" in Richtung Parteispitze. Demokrat Bernie Sanders, der selbst gern Präsident geworden wäre, aber in den Vorwahlen Hillary Clinton unterlag, wetterte: Die Nominierung eines "Rassisten" für eine Leitungsposition sei "völlig inakzeptabel". Es geht um Stephen Bannon, den Donald Trump zum Chefstrategen im Weißen Haus machen will. Er polarisiert wie wohl kein zweiter Akteur im Stab von Trump. Vielleicht polarisiert er sogar mehr als der neugewählte Präsident selbst. Denn mit dem 62-Jährigen macht Trump einen Mann zu einem seiner wichtigsten Berater, der seit Jahren offen nationalistisch und auch antisemitisch am rechten Rand operiert. Nicht wenige bezeichnen ihn als ernsthafte Gefahr für die Demokratie. Bannon kämpft seit Jahren verbissen gegen das Establishment in Washington - ob gegen Demokraten oder Republikaner ist ihm dabei einerlei, jegliche Eliten sind ihm ein Dorn im Auge. Ebenso wie Einwanderer, Juden, Abtreibung, Schwule oder auch Feministinnen. Letztere bezeichnete er in einem Radiointerview von 2011 als "einen Haufen Lesben". Interessant wird sicher sein, wie der Establishment-Gegner mit Republikaner-Chef Reince Priebus auskommt, der künftig als Trumps Stabschef dient. Zumal Bannon, der nie ein politisches Amt innehatte, bald selbst zur Elite in Washington gehört. Bannons wichtigstes Instrument ist die rechtspopulistische Nachrichtenseite Breitbart.com, die hemmungslos gegen alles feuert, was nicht radikal konservativ ist. Im Wahlkampf war das Portal der wichtigste mediale Rückhalt für Trump, der die etablierten US-Medien fast geschlossen gegen sich hatte. Bannon war Chef von Breitbart, bis Trump ihn im August zum Chef seines Wahlkampfteams machte. Seither lässt er die Arbeit bei Breitbart offiziell ruhen. Seine Unterstützung für Trump ging soweit, dass er sich angeblich sogar in einer Bruchbude in Miami wohnhaft meldete, um im Swing-State-Florida wählen zu dürfen. +++ Einen ausführlichen Artikel über Breitbart.com, "das Sturmgeschütz der Demagogie", lesen Sie hier +++ Bannon und Breitbart sind auch maßgeblich mitverantwortlich für das Erstarken der Tea Party, die die Republikaner vor einigen Jahren weiter nach rechts getrieben hat. Das "Bloomberg Magazine" schrieb, der Publizist habe für die Tea Party eine ähnliche Rolle gespielt wie Leni Riefenstahl für Adolf Hitler. Bevor Bannon ins News-Geschäft einstieg, hatte er als Banker und Filmproduzent bereits ein Vermögen gemacht. In den 1980er-Jahren arbeitete er, der zuvor als Marineoffizier diente und einen Abschluss der Harvard Business School hat, für die Bank Goldman Sachs. Im Anschluss machte Bannon sich selbstständig. Über seine Investment-Firma "Bannon und Co." gelangte er unter anderem an Beteiligungen an der Comedy-Serie "Seinfeld" des jüdischen Komikers Jerry Seinfeld. Ausgerechnet dieses Engangement brachte dem als antisemitisch geltenden Bannon Millionen von Dollar ein. Später betätigte er sich als Produzent in Hollywood und politischer Filmemacher. Zu seinen Produktionen gehören Filme über Sarah Palin und Ronald Reagan. 2012 wurde er Chef des "Breitbart News Network", zuvor hatte er bereits eine Radiosendung auf dem Portal moderiert. Bannon wurde im US-Bundesstaat Virginia geboren und hat irisch-katholische Wurzeln. Er sagt, die Politik des demokratischen US-Präsidenten Jimmy Carter habe ihn politisiert. Er ist zudem ein tiefer Bewunderer Ronald Reagans. Bannon gilt als Überzeugungstäter, sehr intelligent und rücksichtslos. Für Diplomatie und bedachte Worte ist er bislang nicht bekannt, im Gegenteil: Provokation und Polemisierung sind geradezu Markenzeichen von ihm. Dass ihn das neue Amt zähmt, ist nicht anzunehmen. Trump hat ihn zum Chefberater gemacht, weil er ist, wie er ist. Ein Umstand, den Donald Trump an sich selbst ja auch gern hervorhebt. Bislang hat Trumps neuer Chefberater nie ein Blatt vor den Mund genommen. Über eine Dokumentation, die er 2011 über die "Occupy Wall Street"-Bewegung drehte, sagte Bannon etwa: "Man will nach dem Ansehen des Films heiß duschen. Denn man hat gerade eine Stunde und 15 Minuten mit den schleimigsten und dreckigsten Menschen verbracht, die man je sehen wird". Ob er damit nun allerdings die Aktivisten oder New Yorks Finanzelite gemeint hat, ist unklar. Zuzutrauen ist ihm beides.
Donald Trumps neuer Chefstratege Stephen Bannon polarisiert fast mehr als der künftige Präsident. Der millionenschwere Medienunternehmer und Ex-Banker verhalf Trump ins Weiße Haus. Er gilt als Nationalist und Antisemit – unter anderem.
[ "Stephen Bannon", "Donald Trump", "Bannon", "Andrew Breitbart", "Webseite", "Republikaner", "Washington Post", "Reince Priebus" ]
Politik
2016-11-17T14:43:00+01:00
https://www.stern.de//politik/ausland/stephen-bannon--der-mann-an-donald-trumps-rechter-seite-7149328.html
So ist die erste Staffel der Agentenserie
Dass Hollywood-Stars für eine deutsche Serie schwärmen, wann hat es das je gegeben? "Die ist fan-tas-tisch", lobt etwa Tom Hanks "Deutschland 83" im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung". Mit seinem Urteil steht er nicht allein. Bevor die deutschen Zuschauer die Produktion zu Gesicht bekommen, wurde sie in den USA ausgestrahlt - und erhielt begeisterte Kritiken. Die Serie sei, schrieb seinerzeit die TV-Kritikerin der "New York Times", interessanter als "aufgepumpte amerikanische Erfindungen wie 'Scandal' und 'House of Cards'".  Auch andere Länder dürfen sich auf die deutsch-deutsche Spionagegeschichte freuen - sie wurde in zahlreiche Länder verkauft, darunter Kanada, Australien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Skandinavien, Russland und Israel. Eine deutsche Serie von internationalem Format - sollte das wirklich möglich sein? Darüber dürfen nun auch die hiesigen Zuschauer ein Urteil fällen. Auf RTL startet "Deutschland 83" an diesem Donnerstag zur besten Sendezeit mit einer Doppelfolge. Und die zieht den Zuschauer von der ersten Minute an rein ins Jahr 1983, als die Welt noch in zwei verfeindete Machtblöcke gegliedert war, die sich bis an die Zähne bewaffnet gegenüber standen: auf der einen Seite die BRD und seine Nato-Verbündeten, auf der anderen die DDR als Mitglied des Warschauer Pakts. Das alles ist für den jungen DDR-Soldaten Martin Rauch (Jonas Nay) jedoch weit weg, er will einfach nur das Glück mit seiner Freundin Annett (Sonja Gerhardt) genießen. Doch dann wird er auf Betreiben seiner Tante Lenora Rauch (Maria Schrader) als Stasi-Spion angeworben. Er soll die Identität des Oberleutnants Moritz Stamm annehmen und wird als Adjutant des hochrangigen Bundeswehrgenerals Edel (Ulrich Noethen) in die Bundeswehr eingeschleust. Dort soll er in Erfahrung bringen, ob die Nato einen atomaren Erstschlag plant. Für den unerfahrenen Agenten beginnen aufregende Wochen, die ihn nachhaltig verändern werden: Er wird in dieser Zeit ungeahnte Spionagefähigkeiten entwickeln, in bester Bond-Manier in Frauenbetten steigen und auch vor Mord und Totschlag nicht zurückschrecken. All das geschieht vor dem realen historischen Hintergrund des Nato-Manövers "Able Archer", bei dem im November 1983 ein Atomkrieg simuliert wurde. Im Warschauer Pakt gab es die Befürchtung, es könne sich unter dem Deckmantel einer Übung um einen realen Nuklearschlag handeln - und rüstete sich zu einem atomaren Erstschlag. Die Welt stand möglicherweise tatsächlich am Rande eines Atomkriegs. Vor dieser historischen Folie ist die fiktive Handlung um den DDR-Spion Martin Stamm angesiedelt. Es ist die große Leistung der Serie, die Atmosphäre des Jahres im geteilten Deutschland einzufangen. Soundtrack, Kulisse, Kleidung versetzen den Zuschauer ins Jahr 1983 und lassen ihn die Stimmung spüren, die damals im Lande geherrscht hat: Nato-Doppebeschluss, Reagan, Friedensdemos und Nena. Das "Deutschland 83" das gesellschaftliche Klima jener Jahre so präzise transportiert, ist vor allem Verdienst der Dialoge. Hier spiegeln sich die Debatten und Frontstellungen jener Jahre wider. Beispielhaft verkörpert in der Person des General Edel: Ein gebildeter, kunstsinniger Mann, alles andere als ein Scharfmacher - aber doch von seinen militärischen Überzeugungen so stark verformt, dass er letztlich kein friedliches Zusammenleben mit seiner Familie hinbekommt. Bei aller historischen Akkuratesse: "Deutschland 83" ist in erster Linie gute Unterhaltung. Die horizontal erzählte Serie schafft es, in jeder einzelnen Folge einen Spannungsbogen aufzubauen, die Handlung ist rasant und voller Action - nimmt sich aber immer wieder Auszeiten, um das Lebensgefühl der Zeit zu beleuchten. Dass "Deutschland 83" letztlich haarscharf am Meisterwerk vorbeischrammt, liegt daran, dass die Serie einseitig plotgetrieben ist und zu wenig aus den Figuren heraus erzählt. Das wird deutlich, wenn man sie mit "Weissensee" vergleicht, der anderen großen deutschen Serie über die 80er Jahre. Während die Geschichte hier aus den einzelnen Charakteren der Familie Kupfer heraus angetrieben wird, ist in "Deutschland 83" eine gnadenlose Handlungsmechanik in Gang gesetzt, und der von Jonas Nay gespielte Moritz Stamm kann im Grunde nur reagieren. Dadurch bleibt er eigentümlich blass - was er will, ist für den Fortgang der Geschichte unerheblich. Er ist kein Akteur im eigentlichen Sinne. Das ist nicht der Schauspielleistung geschuldet. Nay macht seine Sache hervorragend, wie überhaupt einem beim Ansehen der Serie bewusst wird, mit wie vielen herausragenden Schauspielern das deutsche Fernsehen gesegnet ist: Sylvester Groth, Alexander Beyer, Ludwig Trepte, Ulrich Noethen, Maria Schrader oder Lisa Tomaschewsky, um nur einige zu nennen. Es ist das große Verdienst des Autorenpaars Anna und Jörg Winger, Deutschland als Serienschmiede international zu etablieren. Ihrer Serie ist es zu verdanken, dass Tom Hanks künftig nicht mehr nur an "Wetten, dass ..?" denkt, wenn er über das deutsche TV spricht.
Wohl nie zuvor ist eine deutsche Serie mit so vielen Vorschusslorbeeren gestartet: In den USA gefeiert, in zahlreiche Länder verkauft. Ist "Deutschland 83" wirklich so gut?
[ "Deutschland", "USA", "Jonas Nay", "RTL", "DDR", "Tom Hanks", "Vorschusslorbeeren", "Warschauer Pakt", "Highlight", "Maria Schrader", "Ulrich Noethen", "SZ", "New York Times", "Kanada", "Australien", "Frankreich", "Großbritannien", "Italien", "Skandinavien" ]
Kultur
2015-11-27T09:30:00+01:00
https://www.stern.de/kultur/tv/deutschland-83-auf-rtl-mit-jonas-nay--warum-sie-die-serie-sehen-sollten-6575884.html
Großbritannien und USA schließen Botschaften im Jemen
Die USA und Großbritannien haben ihre Botschaften in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa wegen der unübersichtlichen Sicherheitslage im Land geschlossen und das diplomatische Personal abgezogen. Aus Sicherheitsgründen sollten britische Staatsbürger das Land umgehend verlassen, teilte das Außenministerium in London mit. "Wir werden uns weiter international engagieren, um dem Jemen zu helfen, eine legitimen, transparenten politischen Übergang zu erreichen, in dem alle Jemeniten vertreten sind", sagte der für den Nahen Osten zuständige Staatssekretär Tobias Ellwood. Auch die amerikanische Außenamtssprecherin Jen Psaki sagte, man werde Optionen für eine Rückkehr nach Sanaa prüfen, sobald sich die Lage stabilisiert habe. Im Jemen hatte Ende Januar die schiitische Huthi-Miliz den Präsidentschaftspalast in Sanaa eingenommen und seitdem ihre Kontrolle über das Land ausgeweitet. Staatschef Abd Rabbo Mansur Hadi trat ebenso wie die gesamte jemenitische Regierung zurück. Am Freitag verkündete die Huthi-Miliz die Auflösung des Parlaments und die Bildung eines sogenannten Präsidentschaftsrates, der für eine Übergangszeit von zwei Jahren eine Regierung bilden soll. Ein sogenannter Nationalrat soll das Parlament ersetzen. Seit Montag verhandeln die Konfliktparteien bei von der UNO vermittelten Gesprächen über die Krise. Huthi-Anführer Abdelmalek al-Huthi warnte in einer vom Fernsehen übertragenen Ansprache davor, das Land weiter zu destabilisieren. Zu Spekulationen über Botschaftsschließungen sagte er, die Sorgen der Diplomaten seien "unbegründet". Die Sicherheitslage in Sanaa sei "stabil".
DPA
Wegen der angespannten Sicherheitslage im Jemen hat nach der US-Regierung auch Großbritannien die Botschaft in der Hauptstadt Sanaa geschlossen und seine Bürger dazu aufgerufen das Land zu verlassen.
[ "Jemen", "Großbritannien", "Botschaft", "Sicherheitslage", "USA", "Sanaa", "AA", "London" ]
Politik
2015-02-11T11:10:31+01:00
https://www.stern.de/politik/ausland/grossbritannien-und-usa-schliessen-botschaften-im-jemen-wegen-unuebersichtliche-sicherheitslage-3974450.html
Die bessere Wahl heißt Klose
Wann hat ihn zuletzt jemand in dieser Verfassung erlebt? So schlagfertig, so beredt, dass man es beinahe schon humorvoll nennen möchte. Berti Vogts, ehemaliger deutscher Nationalcoach, nunmehr Trainer der Nationalmannschaft Aserbaidschans, sinnierte über einen taktischen Zug, der das WM-Qualifikationsspiel in Hannover zum Desaster für seine Mannschaft werden ließ. "Ich hab vor dem Spiel gesagt: Schön, dass Jogi Löw den Miroslav Klose nicht spielen lässt. Aber dann hat er doch den Fehler gemacht, ihn einzuwechseln. Das zeigt, dass er keinen Respekt mehr vor mir hat." Klose traf zwei Mal, in der 55. und der 66. Minute. 4:0 gewann Deutschland, ein Pflichtsieg auf dem Weg zur WM-Qualifikation. Im nächsten Monat wartet mit Russland ein anderes Kaliber auf die Deutschen. Als Klose nach der Halbzeit ins Spiel kam, stand es 0:1 aus Sicht des Außenseiters. Michael Ballack hatte in der 14. Minute einen Elfmeter mit gewohnter Eiseskälte verwandelt. Und bis dahin hatte sich Vogts Mannschaft recht wacker gewehrt. Dicht gestaffelt, ließ die Combo trotz Rückstandes wenige Möglichkeiten zu, die Organisation war durchaus respektabel, wenngleich nicht sonderlich schön anzusehen. Doch mit Kloses Einwechslung gewann das Angriffspiel der Deutschen deutlich an Bewegung, und der Elan des in München von Trainer Louis van Gaal bisher so beharrlich ignorierten Stürmers riss Podolski mit: Der Kölner traf in der 71. Minute zum 4:0. Ein Platzverweis in der 50. Minute begünstigte das klare Ergebnis, was Vogts auch lauthals beklagte. "Dann lief die deutsche Kombinationsmaschine. In Unterzahl hatten wir keine Chance." Doch er fand kaum Gehör. Bundestrainer Joachim Löw kam in seiner Analyse nicht mit einem Wort auf die 40-minütige Überzahl zu sprechen. Er sah andere Probleme: "Absolut unzufrieden" war er mit der ersten Halbzeit nach der Führung gewesen, kein ordentliches Zweikampfverhalten hätten seine Männer gezeigt. Schon in der Halbzeit dürfte die Ansprache durchaus deftig gewesen sein, denn die Deutschen gingen deutlich engagierter zu Werke. Dazu konnte Philipp Lahm endlich wieder auf seiner angestammten Position als Linksverteidiger spielen, weil Andreas Beck den überforderten Wolfsburger Marcel Schäfer ersetzte und zeigte, was ein erstklassiger Außenverteidiger können muss. Doch der Mann des Spiels war zweifellos Klose. Er wirkte nach dem Spiel selbstbewusst ("Ich weiss, was ich kann") und betonte, dass seine Fitness noch nicht für ganz große Auftritte ausreiche ("Bin noch nicht bei 100 Prozent"). Sein Auftritt dürfte ihn in der DFB-Hierarchie zumindest wieder auf eine Stufe mit seinem Münchner Klubkollegen Mario Gomez gehievt haben. Gomez war in der ersten Hälfte nicht oft zu sehen und zeigte deutliche Defizite im Aufbauspiel: Wann immer es an ihm war, den Ball auf die Außenposition zu spielen, dauerte es eine Wimpernschlag zu lange. Und weil eine solche Tempoverschleppung erfolgreiche Angriffe gegen eine so massive Abwehr wie die der Vogts-Truppe unmöglich macht, erwies sich Klose als die bessere Wahl. Löw, der nibelungentreu auch in schwärzesten Momenten zu seinem Angreifer steht, bekräftigte noch einmal den Stellenwert des 31-Jährigen: "Es war für mich nie eine Frage, ob ich einen Spieler wie Miroslav Klose nominiere oder nicht." Er sei überzeugt von den Fähigkeiten Kloses, mag der "auch mal drei Spiele nicht treffen". Verfolgen Sie auf der nächsten Seite noch einmal den Spielverlauf im stern.de-Ticker. 90. Minute: Schlusspfiff. Deutschland siegt nach deutlicher Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit verdient mit 4:0 gegen Aserbaidschan. Jetzt kann Russland kommen! 86. Minute: Einen Freistoß von Trochowski kann Aserbaidschans Torwart Agajew nur mit Mühe von der Linie kratzen. Knapp! 71. Minute : Jetzt fallen die Tore im Minutentakt: Kopfballvorlage von Ballack im Strafraum und Lukas Podolski zieht aus kurzer Distanz mit Vollspann ab. 4:0 für Deutschland. 67.Minute: Trochowski kommt für Schweinsteiger - sicher nicht das beste Spiel des Müncheners. 66. Minute: Schon wieder Tor für Deutschland! Schon wieder Klose. Der Bayern-Stürmer, der bei seinem Verein derzeit nur auf der Bank sitzt, nimmt eine Hereingabe vom rechten Flügel direkt und verwandelt sicher. Die Flanke kam vom zweiten Einwechselspieler Beck. 55. Minute: Tor!! Glückliches Händchen für Bundestrainer Jogi Löw: Bayern-Stürmer Miroslav Klose trifft nur wenige Minuten nach seiner Einwechselung - halbhoch ins rechte Eck aus acht Metern - keine Chance für Agajew. 51.Minute: Gelb-Rote Karte für Mittelfeldspiel Abbasow nach einem Foul an Klose. 46. Minute: Es geht wieder los. Bundestrainer Jogi Löw hat auf die pomadige Vorstellung seiner Elf reagiert: Andereas Beck ersetzt Marcel Schäfer auf der Außenverteidigerposition, Miroslav Klose kommt für Gomez ins Spiel. Am Spielsystem ändert sich nichts. 45. Minute: Halbzeit in Hannover, ein gellendes Pfeifkonzert von den Rängen begleitet die Mannschaft in die Kabine - das war zu wenig! 41. Minute: Erste Pfiffe gegen die deutsche Mannschaft, die in den letzten 20 Minuten nicht mehr viel zu Wege gebracht hat. Schlafwagenfußball! 38. Minute: Auch der Eckball bringt nochmal Gefahr für das deutsche Tor - doch Adler hält im Nachfassen sicher. Zwei Chancen für Aserbaidschan innerhalb von zwei Minuten - das ist die Konsequenz daraus, dass Deutschland nach dem Tor das Tempo gedrosselt hat und die Führung nur noch verwaltet. 37. Minute: Huch! Quasi aus dem Nichts zieht Tschertogasow aus gut 35 Metern ab - Adler kann den Ball gerade noch zur Ecke lenken. Nach 20 Minuten führt Deutschland völlig verdient gegen Aserbaidschan. Das Team um Kapitän Michael Ballack ist der Elf von Trainer Berti Vogst in allen Belangen überlegen und hatte schon mehrere große Torchancen. René Adler dagegen musste nur zwei einfache Bälle halten, ist ansonsten nahezu beschäftigungslos. 14. Minute: Tor für Deutschland! Michael Ballack verwandelt einen Elfmeter - ein strammer Schuss rechts unten ins Eck. Zuvor war Podolski nach einem schönen Kombination gefoult worden. 10. Minute: Schweinsteiger zieht aus 20 Metern ab - der Ball streicht knapp über die Latte 7. Minute: Nächste Chance für Deutschland: Özil setzt sich im Strafraum gegen vier Mann durch, bekommt beim Schuss aber nicht mehr genug Druck hinter den Ball. Kein Problem für Agajew. 5. Minute: Erste große Chance des Spiels Lukas Podolski kommt am linken Strafraumeck an den Ball und zieht sofort ab - Agajew kann gerade noch zur Ecke klären. 1. Minute: Es geht los, Schiedrichter Kakos aus Griechenland hat die Partie angepfiffen, Deutschland hat Anstoß. Alles andere als ein klarer Sieg von Jogi Löws Elf gegen den 139. der Weltrangliste wäre eine echte Enttäuschung. Die Aufstellungen: Deutschland: : Adler - Lahm, Mertesacker, Westermann, Schäfer (46. Beck) - Ballack, Hitzlsperger, Schweinsteiger (67. Trochowski) - Podolski, Özil, Gomez (46. Klose) Aserbaidschan: Agajew - Schukurow, Junisoglu, Lewin, Allachwerdijew - Abbasow (Gelb-Rot), Sadygow, Mammadow - Nadirow (57. Pereira), Tschertogasow, Jawadow
In München sitzt er auf der Bank. Doch im Nationalteam ist Miroslav Klose unverzichtbar. Zwei Treffer sind ihm beim 4:0 gegen Aserbaidschan gelungen. Seine Klasse verdeutlicht auch die Defizite seines Klubkollegen Mario Gomez. Von Stefan Osterhaus, Hannover
[ "Miroslav Klose", "Aserbaidschan", "Deutschland", "Joachim Löw", "Michael Ballack", "München", "Mario Gomez", "Andreas Beck", "Marcel Schäfer", "Hannover", "Russland", "René Adler", "Berti Vogts", "Lukas Podolski", "Louis van Gaal", "Philipp Lahm" ]
Sport
2009-09-10T07:09:49+02:00
https://www.stern.de/sport/fussball/wm-qualifikation-die-bessere-wahl-heisst-klose-3534420.html
Außergewöhnliche Unterkünfte in Australien
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Platz gibt es in Australien jede Menge. Das zeigt sich auch bei den Übernachtungsmöglichkeiten. Ob Stadthotel, Lodge oder Hostel - die Zimmer sind meist großzügig geschnitten.
[ "Unterkunft", "Zeltplatz", "Australien", "Hostel", "Lodge" ]
Reise
https://www.stern.de/reise/fernreisen/ratgeber-australien/reiseplanung/hotels-in-australien--aussergewoehnliche-unterkuenfte-und-lodges-in-down-under-3885532.html
Wo bleibt Feuerwehrmann Horst?
Tetsche Bis heute ist er seinen Fans nur unter dem Namen Tetsche bekannt. Geboren wurde er in Soltau, mitten in der Lüneburger Heide. Nach einer Lehre als Schriftsetzer arbeitete Tetsche erst als Layouter bei einer großen Tageszeitung in Köln und wurde schließlich Grafiker in einer Hamburger Werbeagentur. Doch eines Tages fasste er den festen Entschluss, sich voll und ganz aufs Cartoonzeichnen zu verlegen. Erste Zeichnungen erschienen im "Zeit"-Magazin, in der "Hörzu", der Zeitschrift "Konkret" und im stern. Für den stern erfand er Ende der 70er Jahre die Seite "Neues aus Kalau", heute heißt seine Seite einfach "Tetsche". Es gibt Fans, die jahrelang seinen "Abgeschlossenen Roman" sammelten. Und solche, die jede Woche prüfen, ob alle Tetsche-eigenen Markenzeichen (Pümpel, Spiegelei, Kondom...) in der Zeichnung versteckt sind. Mit seiner Frau Madeleine lebt Tetsche in einer alten Schule im Alten Land, dem Obstanbaugebiet an der Elbe. Der Pümpel, den er stets in seinen Cartoons versteckt, steht in Wirklichkeit sogar auf seinem Dach.
stern-Zeichner Tetsche kümmert sich heute um die Feuerwehr.
[ "Cartoon", "Tetsche", "Spiegelei", "Kondom", "Soltau", "Lüneburger Heide", "Bremen", "Musik", "Aktienbörse", "Dachs" ]
Kultur
https://www.stern.de//kultur/humor/cartoons/tetsche-cartoons--wo-bleibt-feuerwehrmann-horst--5739650.html
Glück im Unglück: So gefährlich war die Triebwerksexplosion beim A380
"Es gab einen lauten Knall, und wegen der Vibrationen dachte ich sofort, dass das Triebwerk ausgefallen war", sagte ein Passagier an Bord des Air-France-Fluges von Paris nach Los Angeles nach dem Zwischenfall. "Einen Moment lang dachte ich, dass wir abstürzen", berichtete der ehemalige Flugzeugmechaniker David Rehmar der BBC. Was war geschehen? Der Airbus A380 mit der Flugnummer AF66 war am 30. September um kurz nach 10 Uhr auf dem Flughafen Charles de Gaulle mit dem Ziel Los Angeles gestartet. An Bord befanden sich 497 Passagiere und 23 Besatzungsmitglieder. Als die Maschine die Insel Grönland überflog, passierte es: Nach einem lauten Knall "wackelte die Kabine. Jemand hat geschrien, und da wussten wir, dass etwas nicht stimmt", schilderte die Passagierin Sarah Eamigh die Situation. Die Fluggäste, die im vorderen Teil des doppelstöckigen Flugzeuges auf der rechten Seite am Fenster saßen, trauten ihren Augen nicht: Beim vierten Triebwerk, das äußere auf der rechten Tragfläche, fehlten plötzlich der gesamte vordere Teil mit der Verdichterschaufel sowie die äußere Verschalung. Panik an Bord soll nicht ausgebrochen sein. Das Personal habe sich sehr professionell verhalten, berichten übereinstimmend die Medien. Mit nur drei funktionstüchtigen Triebwerken flogen die Piloten weiter zum Flughafen von Goose Bay an der kanadischen Ostküste. Die Notlandung auf dem Militärflughafen verlief einwandfrei, wie ein Video auf Youtube belegt. Jedoch standen zunächst auf dem abgelegenen Airport keine geeigneten Treppen für das größte Passagierflugzeug der Welt zur Verfügung. Bereits 2010 war ein Triebwerk A380 der australischen Fluggesellschaft Qantas nur vier Minuten nach dem Start in Singapur explodiert. Dabei hatten umherfliegende Metallteile den Flügel durchbohrt und unter anderem Hydraulikleitungen beschädigt. Damals war der Defekt an einem Trent 900-Triebwerk des Herstellers Rolls-Royce aufgetreten und hatte zu einem vorübergehenden Grounding eines Teils der A380-Flotten weltweit geführt. Im aktuellen Zwischenfall von Air France handelt es sich um eine Turbine der Engine Alliance, einem Joint Venture der Hersteller General Electric und Pratt & Whitney. Dass in diesem Fall nichts schlimmeres passierte, war auch Glück: Umherfliegende Trümmerteile sind eine große Gefahr, denn in den Tragflächen befinden sich die Treibstofftanks. Durch mögliche Leckagen kann sich auslaufendes Kerosin leicht entzünden. Bei einer Explosion können auch Metallteile wie Geschosse die Außenwand durchbohren und Menschen in der Kabine verletzen. Doch durch den hohen Wartungsstand der Triebwerke und die Datenfernübertragung noch im Flug sind Zwischenfälle dieser Art sehr selten. Auch ein Flugzeug wie die Boeing 777 kann nach einem Triebwerksausfall mit nur eine Turbine weiterfliegen und sicher landen, wie das Beispiel eines Jets der Swiss Anfang 2017 zeigte. Mitarbeiter des Canadian Safety Boards of Canada waren am Sonntag nach Goose Bay gereist, um den Havaristen zu untersuchen. Air France schickte nach Angaben der Website "Aviation Herald" eine Boeing 777-300, die zuvor in Montreal gelandet war, nach Goose Bay, um die gestrandeten Passagiere weiter nach Los Angeles zu fliegen und charterte zusätzlich eine Boeing 737.
Es ist der Horror für jeden Piloten, wenn sich mitten im Reiseflug Teile vom Triebwerk lösen. Deshalb musste am Wochenende ein Airbus A380 von Air France in Kanada notlanden. Es ist nicht der erste Zwischenfall dieser Art.
[ "Airbus A380", "Air France", "Kanada", "Wochenende", "Los Angeles", "Goose Bay", "Reiseflug", "Flughafen Charles de Gaulle", "Grönland", "Rolls-Royce" ]
Reise
2017-10-02T12:00:00+02:00
https://www.stern.de//reise/fernreisen/air-france-airbus--so-gefaehrlich-war-die-triebwerksexplosion-beim-a380-7644450.html
Autoindustrie droht Pleitewelle
Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer rechnet mit dem Abbau von bis zu 50.000 Stellen und zahlreichen Firmenpleiten in der Automobil-Zuliefererindustrie. Gebe es kein Kreditprogramm der Regierung für die Auto-Zulieferer, gingen "in den nächsten zwei Jahren bis zu 20 Prozent der Auto-Zulieferer in Konkurs", sagte der Gelsenkirchener Professor für Automobilwirtschaft der "Bild"-Zeitung. Derzeit sind in der direkten Zulieferindustrie rund 350.000 Mitarbeiter beschäftigt. Dudenhöffer forderte die Bundesregierung auf, ein Kreditförderprogramm speziell für die Zulieferindustrie aufzulegen. Die Firmen hätten es wegen der Finanzkrise und des Absatzeinbruchs besonders schwer, an neue Bankkredite zu kommen. Der weltgrößte Autozulieferer Bosch erwägt, noch in diesem Jahr Kurzarbeit einzuführen. Bereits seit geraumer Zeit liefen Gespräche mit dem Betriebsrat, um neben dem Abbau von Überstunden auch die Arbeitszeit auf 30 Wochenstunden zu verringern und möglicherweise Kurzarbeit einzuführen, erklärte ein Bosch-Sprecher den "Stuttgarter Nachrichten". Der Bosch-Sprecher sagte am Dienstag auf AP-Anfrage, es seien verschiedene Standorte im Gespräch. Die Namen der betroffenen Werke wollte er mit Verweis auf die laufenden Gespräche nicht nennen. "Die Autohersteller überdenken Woche für Woche die Produktion." Das treffe auch die Zulieferer. Bosch wolle keine hohen Lagerbestände aufbauen. Auch Continental sehe "Schließtage" als "mögliche Option". Der Konzern werde die Produktion im Werk Regensburg über Weihnachten für eine Woche ruhen lassen, hieß es. Von der Maßnahme seien 1500 Mitarbeiter betroffen. Der unter anderem auf Getriebe und Achsen spezialisierte Zulieferer ZF erklärte laut "Bild"-Bericht: "Wir nutzen alle Instrumente, um die Stammbelegschaft zu schützen. Dazu gehört je nach Standort, dass Überstunden gestoppt, Gleitzeitkonten abgebaut und Werksferien verlängert werden." Der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel warnte vor gravierenden Auswirkungen der Autokrise auf andere Branchen der deutschen Wirtschaft: "Wenn die Autoindustrie hustet, bekommen Maschinenbau, Handwerk, Einzelhandel eine Lungenentzündung. Die brutal schnelle Vorgehensweise der Autoindustrie macht Zwangsurlaub und Arbeitsplatzabbau nach Gutsherrenart gesellschaftsfähig." Der Verband der Automobilindustrie (VDA) forderte in der "Berliner Zeitung" zinsgünstige Kredite der Staatsbank KfW für Autokäufer. Damit könne der Erwerb schadstoffärmerer Fahrzeuge gefördert und so die von der Finanzkrise getroffene Branche gestützt werden, sagte VDA-Chef Matthias Wissmann. Zinsgünstige oder zinslose Kredite sind seit langem ein wichtiges Instrument der Autohersteller zur Absatzförderung. Auch die internationalen Autobauer haben von der Regierung rasche Unterstützung in der Branchenkrise gefordert. "Wer hindert die Bundesregierung denn daran, wie in der Bankenkrise engagiert und pragmatisch Entscheidungen zu treffen?", fragte der Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Volker Lange. Klare und schnelle Signale seien dringend notwendig. Er forderte Steueranreize für emissionsarme Autos und zinsgünstige Kredite der KfW. Die beschlossene Umstellung der Kfz-Steuer auf CO2- und Abgasemissionen weise den richtigen Weg, solle nach derzeitigen Planungen aber erst ab 1. Januar 2010 erfolgen. "Die Automobilkonjunktur kann auf diese umfassende und langwierige Reform nicht länger warten. Wir benötigen in der aktuellen Situation Maßnahmen, die sofort das Vertrauen der Autofahrer wieder herstellen", forderte Lange. Eine kurzfristig eingeführte steuerliche Förderung für Pkw mit geringen CO2-Emissionen werde die schwache Autokonjunktur beleben. Pkw sollten ab sofort entsprechend ihrer CO2-Emissionen beispielsweise für zwei, drei oder vier Jahre steuerbefreit werden. Fahrzeuge der Abgasstufe Euro5/6 sollten von der Kfz-Steuer befreit werden. EU-Industriekommissar Günter Verheugen will am Mittwoch mit führenden Automanagern und Politikern über Stützungsmaßnahmen für die unter einem Einbruch der Verkaufszahlen leidende Autobranche beraten. Die Autoindustrie brauche "Rückendeckung und sehr konkrete Hilfe, um die Nachfrage nach Neufahrzeugen wieder anzukurbeln", sagte Verheugen der Zeitung "Neue Presse" in Hannover. An dem Treffen in Brüssel sollen die Vorstandschefs der wichtigsten Autohersteller, Verbände und Gewerkschaften sowie die Wirtschaftsminister der europäischen "Auto-Nationen" teilnehmen. Verheugen schlug steuerliche oder andere Anreize vor, um den Umstieg von Altautos mit hohem Kohlendioxidausstoß auf Neuwagen zu fördern. Wenn es Engpässe bei der Kreditversorgung geben sollte, könnte auch die Europäische Investitionsbank helfen. Verheugen sagte, er halte die Lage der Autoindustrie für außerordentlich bedrohlich: "Wir befinden uns in einem tiefen Tal." Wenn sich das nicht schnell ändere, sei ein massiver Stellenabbau unausweichlich. Der Kommissar gab der Umwelt-Politik eine Mitschuld an der Zurückhaltung der Autokäufer. "Kunden und Hersteller sind aber auch deshalb verunsichert, weil die Politik beim Thema CO2 keinen klaren Kurs fährt", sagte er. Die Autonachfrage lahme auch deshalb, weil die Kunden beim Kauf nicht wüssten, mit welchen Steuern und Grenzwerten sie rechnen müssten.
AP · Reuters
Die Automobilindustrie in Deutschland schlittert in die Krise - und zieht die Zulieferer mit. Nach den Produktionsstopps bei Daimler und BMW denken auch die Zulieferer Bosch und Continental an längere Pausen. EU-Kommissar Günter Verheugen will einen "Autogipfel" einberufen, um über Unterstützung zu beraten. Die Autobauer fordern ein Paket, ähnlich dem für die Banken.
[ "Pleitewelle", "Bosch", "Ferdinand Dudenhöffer", "Bundesregierung", "Firmenpleite", "Günter Verheugen", "Autoindustrie", "VDA", "KfW Bankengruppe", "Kreditprogramm", "Betriebsrat", "Stuttgarter Nachrichten", "Volker Lange", "Continental", "Regensburg", "Weihnachten" ]
Wirtschaft
2008-10-28T08:17:36+01:00
https://www.stern.de/wirtschaft/news/finanzkrise-autoindustrie-droht-pleitewelle-3748364.html
FC Bayern trauert um Guo Jiaxuan: Das Ex-Talent ist tot
Der einst in der Talentsparte des FC Bayern München aktive chinesische Nachwuchsfußballer Guo Jiaxuan ist an den Folgen einer schweren Verletzung gestorben. Sein Verein Beijing Guoan bestätigte den Tod des 18-jährigen Verteidigers am Mittwochabend (Ortszeit) – einen Tag vor seinem 19. Geburtstag. Guo war bereits vor Wochen für hirntot erklärt worden. "Wir haben ein Kind verloren, das den Fußball liebte", erklärte der Klub aus Peking nun. Guo hatte Anfang Februar einem Trainingsspiel gegen RC Alcobendas in Madrid schwere Verletzungen erlitten, als ihn ein Gegenspieler Berichten zufolge im Zweikampf mit dem Knie am Kopf traf. Guo verlor das Bewusstsein und erlitt eine Hirnblutung. Wenig später stellten die Ärzte in Spanien seinen Hirntod fest. Anschließend wurde Guo für weitere Untersuchungen zurück nach China geflogen. Seine Familie forderte Aufklärung und Einsicht in Aufnahmen vom Unfall. Guos Bruder beklagte mangelnde Unterstützung von Beijing Guoan und dem Pekinger Fußballverband. Der Verein beteuerte in der Mitteilung zum Tod des Teenagers, er wolle weiter alles tun, um der Familie die nötige Unterstützung zu geben. Guo galt als großes Talent und schaffte 2023 den Sprung ins U17-Nationalteam Chinas. Im selben Jahr trainierte er in der FC Bayern World Squad, einer aus internationalen Talenten unter 19 Jahren zusammengestellten Mannschaft des deutschen Rekordmeisters. "Die Gedanken des Klubs sind bei seiner Familie und Freunden", teilten die Münchner mit. Vor seinem Unfall lief Guo für die U19-Mannschaft von Beijing Guoan auf, die in der Jugendliga der chinesischen Superliga spielt – und wurde dort laut Medienberichten zum besten Spieler gewählt.
DPA
Große Trauer beim FC Bayern: Deren Ex-Talent Guo Jiaxuan ist an seinen schweren Hirnverletzungen gestorben – und seine Familie hat Fragen.
[ "FC Bayern", "Trainingsspiel", "Bayern", "Tod", "China" ]
Sport
2025-03-20T10:49:00+01:00
https://www.stern.de/sport/guo-jiaxuan--ex-bayern-talent-aus-china-stirbt-nach-hirntod-35567788.html
Eines dieser Bilder wird Foto des Jahres: Wählen Sie hier Ihren Favoriten
Diese Aufnahmen erzählen vom Krieg, vom Leid, vom Unheil, das der Mensch über die Natur bringt, aber auch vom Unheil, das die Natur über den Menschen bringt. Was sie alle eint: Sie erzählen alle besonders eindrücklich von unserer krisenbehafteten Zeit. Bereits seit 1955 zeichnet der World Press Photo Award die besten fotojournalistischen Bilder und Dokumentarfotografien aus. World Press Photo ist eine gemeinnützige Organisation aus den Niederlanden, die professionelle Pressefotografen und -fotografinnen unterstützt. Inzwischen stehen die Gewinnerbilder aus sechs Weltregionen in der Kategorie "Singles" fest. Aus diesen Bildern kürt die globale Jury am 18. April das Foto des Jahres. Neben "Singles" gibt es drei weitere Kategorien. Eine davon ist "Long Term Projects". In der Region Europa hat Daniel Chatard mit seinem Projekt "Niemandsland" den 1. Preis gewonnen. Er dokumentierte die Räumung des Hambacher Forsts. Hier sehen Sie seine Bilder und erfahren mehr über seine Arbeit vor Ort.
Sechs Weltregionen, sechs besondere Aufnahmen: Am 18. April kürt die Jury des World Press Photo Award das beste Foto des Jahres. Welches gefällt Ihnen am besten? Stimmen Sie ab. 
[ "World Press Photo", "Fotografie", "Gaza", "Amazonas" ]
Fotografie
2024-04-11T11:48:00+02:00
https://www.stern.de/fotografie/world-press-photo-sucht-bestes-foto-des-jahres--welches-waehlen-sie---34592910.html
Covid-19-Patientin erwacht aus Koma – nur Stunden, bevor die Maschinen abgeschaltet werden sollten
Die Ärztinnen und Ärzte hatten Bettina Lerman bereits aufgegeben – und ihre Familie auch. Die 69-Jährige aus dem US-Bundesstaat Maine hatte sich im September mit dem Coronavirus infiziert, musste wochenlang beatmet werden und lag im Koma. Alle medizinischen Anstrengungen zeigten keinen Erfolg. Die Familie der ungeimpften Frau rang sich schließlich zu einer schweren Entscheidung durch: Sie erteilte den Ärzt:innen die Erlaubnis, die lebenserhaltenden Maßnahmen einzustellen. Sie seien bereit gewesen, Abschied zu nehmen, erzählte Andrew Lerman, der Sohn von Bettina Lerman, US-amerikanischen Medien, unter anderem "CNN" und der "Washington Post". Die Verwandten hatten schon einen Sarg und einen Grabstein ausgesucht sowie Vorbereitungen für die Beerdigung getroffen. Dann aber passierte, was Andrew Lerman "ein Wunder" nennt: Seine Mutter wachte doch noch auf – am Tag, als die Maschinen abgestellt werden sollten. Lerman erfuhr davon durch den Anruf eines Arztes aus dem Krankenhaus in Portland, in dem seine Mutter behandelt wurde. "Er sagte zu mir: 'Sie müssen sofort kommen.' Und ich fragte: 'Stimmt etwas nicht?'", berichtete er "CNN" von dem Gespräch. "Er antwortete: 'Es gibt kein Problem, Ihre Mutter ist gerade aufgewacht.'" In dem Moment sei ihm das Telefon aus der Hand gefallen, so Lerman. Auch Lerman, seine Frau und sein Vater hatten sich mit dem Virus infiziert. Die Erkrankung sei "brutal" gewesen, sagte er der "Washington Post", letztlich hätten alle die Infektion aber überstanden – bis auf seine Mutter, die nicht geimpft war. Nach Angaben der Familie hatte Bettina Lerman eine Reihe von Vorerkrankungen, darunter Diabetes, und hatte vor einigen Jahren außerdem einen Herzinfarkt erlitten. Die Covid-19-Erkrankung hatte bei ihr zu schweren Lungenschäden geführt. Irreparabel, wie die Ärzt:innen zunächst meinten. Sie sahen keine Überlebenschance. Drei Wochen lang lag Bettina Lerman im Koma, bis sie Ende Oktober überraschend wieder aufwachte. Mittlerweile kann sie wieder ein paar Stunden am Stück ohne Beatmungsgerät atmen. Ihr Zustand verbessert sich kontinuierlich. "Sie weiß, wo sie ist und wer sie ist", sagt ihr Sohn. Mit dem Krankenhauspersonal arbeitet Bettina Lerman daran, möglichst bald auch ihre motorischen Fähigkeiten wieder zurückzugewinnen. Wenn sie aus der Klinik entlassen wird, muss sie sich ein Stück weit ein neues Leben aufbauen: Ihre Kinder gingen so fest davon aus, dass sich ihre Mutter nicht wieder erholen würde, dass sie bereits ihre Wohnung aufgelöst und einige Gegenstände daraus gespendet hatten. Quellen: CNN / "Washington Post"
Ihre Familie hatte schon die Beerdigung geplant: Doch wenige Stunden, bevor die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt werden sollten, wachte eine Covid-19-Patientin in den USA wieder aus dem Koma auf.
[ "Koma", "USA", "Mutter", "CNN", "Washington Post", "Frau", "Genesung" ]
Gesundheit
2021-11-20T13:27:00+01:00
https://www.stern.de/gesundheit/covid-19-patientin-erwacht-aus-koma--familie-hatte-sie-schon-aufgegeben-30942792.html
Die Wolke des Grauens
Sven Fajfar ist in diesem Punkt nicht zu bewegen: "Die Cloud überzeugt von der Struktur her nicht", sagt er. Fajfar ist kein Technikmuffel. Als Gründer und Geschäftsführer des App-Entwicklers Devision Coding in Offenbach kennt er sich durchaus mit modernen Informationstechnologien aus, privat nutzt er sein iPhone mit Kalenderfunktionen im Internet und den Cloud-Dienst Dropbox - und trotzdem: "Ich als Mittelständler möchte meine IT oder sensible Firmendaten nicht in externe Hände geben." Warum das so ist, kann Fajfar gar nicht genau sagen: "Ich kann die Thematik nicht greifen, das ist das größte Problem für mich", sagt Fajfar. Daten von Mitarbeitern oder Kunden auf fremden Servern lagern? Wie Fajfar denken viele kleine Unternehmer, das zeigt eine aktuelle Studie von Dell und Intel. 28 Prozent der 1500 Befragen lehnen solche Dienste ab, 35 Prozent haben sich noch überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt. Die Umsätze mit Cloud-Computing - Softwareprogramme, aber auch Speicherplatz, die auf Server ausgelagert und dort von Dritten gemanagt werden - wachsen zwar, wie die aktuellen Daten des Branchenverbands Bitkom nahelegen. Doch es gibt nach wie vor etliche Firmen, die zaudern. "Alle haben eine unglaubliche Angst, wenn es um die Sicherheit ihrer Daten geht. Das hemmt die Entwicklung. Innovations- und Sicherheitsdrang kollidieren", sagt Bernhard Kraft, der als Accenture-Geschäftsführer im Bereich Technologie Unternehmen bei Outsourcingprojekten berät. Hackerangriffe, Serverausfälle und Nachrichten über immer neue Sicherheitslücken verschärfen das Problem. "Die Unsicherheit wird insbesondere spürbar, wenn sich Mittelständler mit dem Thema Cloud-Computing beschäftigen", sagt Bitkom-Präsident Dieter Kempf: "Jeder Vorfall, der Vertrauen erschüttert, wirft Unternehmen in ihren Entscheidungen zurück", sagt Kempf, der gleichzeitig Chef der IT-Firma Datev ist, die Steuerberater und Wirtschaftsprüfer als Kunden hat. Wie weit die anfänglichen Erwartungen teilweise zurückgeschraubt wurden, zeigt das Beispiel SAP. Vor fünf Jahren pries der Softwarekonzern seine Mietsoftware für den Mittelstand an, wollte bis 2010 rund 10.000 neue Kunden gewinnen und zusätzlich 1 Mrd. Euro Umsatz generieren. Im Januar verkündeten die SAP-Chefs, dass gerade 1000 Mittelständler die Software verwenden. 18 Mio. Euro Umsatz spielten die Cloud-Dienste 2011 ein. Es sind vor allem Fragen zu Rechtssicherheit und Datenschutz, die Kleinunternehmer wie Fajfar überfordern, für ihn sind zu viele Dinge ungeklärt. "Ich kann überhaupt nicht sagen, wo das Sinn macht", sagt er. "Da ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig." Mit Debatten wie der Diskussion um die deutsche Cloud haben die Anbieter die Unsicherheit selbst geschürt. Deutsche Firmen, wie die Telekom -Tochter T-Systems verkaufen den Standort ihrer Rechenzentren hierzulande als Vorteil. Nur deutsche Rechenzentren, schrieb T-Systems-Chef Reinhard Clemens kürzlich in einem Gastbeitrag, erfüllten auch deutsche Datenschutzstandards. US-Anbieter wie Microsoft kämpfen gegen dieses Argument an: Die Deutschland-Tochter des US-Konzerns ließ sich ihr Cloud-Angebot Office 365, das in Rechenzentren in Dublin und Amsterdam gehostet wird, sogar vom bayerischen Datenschutzbeauftragten abnicken und liefert seinen Kunden im Paket gleich die notwendigen europäischen Verträge mit. "Ich kann jedem Mittelständler beweisen, dass die Sicherheit in unseren Rechenzentren um ein X-Faches höher ist als, was er selbst leisten kann", sagt Microsoft-Deutschland-Chef Ralph Haupter. Mit diesem Argument hat es Andy Tonazzi, Geschäftsführer des Schweizer Ingenieurbüros Konplan, auch schon versucht. Tonazzis Firma leiht Ingenieure für Projekte an andere Unternehmen aus und würde seine Mitarbeiter nur zu gerne über das Internet auf die Firmen-IT zugreifen lassen. Allein: Seine Kunden wollten ihre Maschinenpläne und Produktionsskizzen lieber nicht auf fremden Servern sehen. Für Tonazzi unverständlich: "Die vertrauen professionellen Serverfarmen weniger als unserer IT." Rationale Argumente halfen nicht. "Das rutschte schnell in eine emotionale Diskussion hinein." Tonazzi glaubt, dass er sich mit einem zertifizierten Cloud-Anbieter vielleicht hätte durchsetzen können. Solche Gütesiegel existieren: Rechenzentren können ihre technische Sicherheit nach der ISO-Norm 27.001 zertifizieren lassen, auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik oder der Verband Eurocloud stellen Zertifikate für IT-Sicherheit aus. Weiter gehende rechtliche, länderübergreifende Standards für die neuen IT-Dienste, gibt es bislang kaum. Die verantwortliche EU-Kommissarin Neelie Kroes will noch in diesem Jahr eine europäische Cloud-Strategie veröffentlichen, die sowohl rechtliche als auch technische Fragen klären soll. Eine Arbeitsgruppe des vom Bundeswirtschaftsministerium initiierten IT-Gipfels, der wie ein nationaler Thinktank arbeitet, beschäftigt sich ebenfalls mit diesen Fragen. Ein entsprechendes Arbeitspapier diskutieren die Mitglieder der Gruppe kommende Woche auf der Cebit. Ob daraus ein Regelwerk oder gar ein Gütesiegel entstehen wird, ist aber noch nicht entschieden. Bitkom-Präsident Dieter Kempf zweifelt, ob solche Initiativen die Vertrauensfrage vollends beantworten können. "Ein Gütesiegel wäre nur ein Faktor", sagt er. "Vertrauen ist eine bilaterale Geschichte." Mittelständler müssen ihrem Gegenüber auch "tief in die Augen schauen" können. "Die Anbieter müssen sich des Vertrauens würdig erweisen. Aber dafür ist der Trend des Cloud-Computing zu jung." Nach Einschätzung von George Colony, Chef des Marktforschers Forrester Research, könnte es deshalb zumindest in Deutschland noch eine Weile dauern, bis sich die neuen IT-Dienste vollends durchsetzen. "In Deutschland findet man die konservativsten IT-Verantwortlichen", sagt er. "Konservativen Firmen muss die Möglichkeit gegeben werden, die Dienste auszuprobieren." Schon Europa liege 24 Monate bei neuen IT-Trends hinterher, in Deutschland dauert es noch länger. "Cloud wird sich als letztes in Deutschland durchsetzen."
FTD
"Vertrauen schaffen" ist das Motto der Elektronikmesse Cebit. Hier hat vor allem die Cloud Nachholbedarf: Während die IT-Konzerne einen Milliardenmarkt wittern, sind die Kunden skeptisch. Zu Recht.
[ "Deutschland", "Elektronikmesse", "Bitkom", "Dieter Kempf", "Cloud", "Speicher", "Offenbach", "iPhone", "Dropbox", "Financial Times Deutschland", "Dell", "Intel", "Accenture" ]
Digital
2012-03-05T20:13:54+01:00
https://www.stern.de/digital/online/cloud-computing-die-wolke-des-grauens-3558014.html
Oscarpreisträgerin nach Unfall im Hospital
Oscarpreisträgerin Linda Hunt (73) wurde am Montag in einen Autounfall in Hollywood verwickelt. Sie sei daraufhin in ein Krankenhaus eingewiesen worden, wie das US-Promi-Portal "TMZ" nun berichtet. Derzeit ist nicht bekannt, was die Unfallursache war und wie es der Schauspielerin geht. Das ist passiert Augenzeugen zufolge war Hunt mit ihrem SUV in Hollywood unterwegs und wollte offenbar abbiegen. Dabei habe sie mit ihrem Wagen ein Auto getroffen und sei danach mit einem anderen SUV kollidiert. Die Schauspielerin sei nach dem Unfall sichtlich mitgenommen gewesen. Medizinische Einsatzkräfte hätten Hunt an der Unfallstelle untersucht und sie daraufhin in ein Krankenhaus gebracht. Die anderen Fahrer hätten nur Blessuren davongetragen. Hunt ist bereits seit fast vierzig Jahren im Filmgeschäft tätig. Für das Drama "Ein Jahr in der Hölle" wurde sie mit dem Oscar als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Seit 2009 ist Hunt fester Bestandteil der Erfolgsserie "Navy CIS: L.A.".
SpotOnNews
Nach einem Autounfall in Hollywood musste Oscarpreisträgerin und Serien-Star Linda Hunt ins Krankenhaus eingewiesen werden.
[ "Hollywood", "Autounfall", "Oscar", "Unfall", "Serien", "Auto" ]
Lifestyle
2018-07-03T21:56:00+02:00
https://www.stern.de/lifestyle/leute/linda-hunt-oscarpreistraegerin-nach-unfall-im-hospital-8153850.html
Was macht schlank, was hält gesund?
PRINZIPVORTEILENACHTEILEFAZITATKINSDrastisch reduziert sind Kohlenhydrate, an Fetten und Eiweißen darf man sich satt essen. Die Diät hat vier Phasen: 14 Tage gibt es reichlich Fleisch und Fett, dazu nur wenig Salat und Gemüse. Andere Kohlenhydrate kommen dann fünfgrammweise wieder auf den Speiseplan – sollen aber lebenslang wenig verzehrt werden. Ausdauer- und Muskeltraining wird empfohlenDie Atkins-Diät ist relativ leicht umzusetzen, man muss keine Kalorien zählen. Studien zeigen, dass man damit abnehmen kann – wahrscheinlich, weil die fett-und proteinreiche Kost gut sättigt und man einfach weniger isst. Bewegung hilft, Kalorien zu verbrennenVor allem die erste Phase ist einseitig und verführt zur Fleisch-Völlerei. Wer Kohlenhydrate durch tierische Fette ersetzt, erhöht sein Risiko für Herzkrankheiten. Ohne Obst und Vollkorn fehlen Vitamine und Ballaststoffe, es kann zu Verstopfungen kommen. Viel dunkles Fleisch kann das Darmkrebsrisiko erhöhen. Keine Kontrolle der GesamtkalorienMan kann mit Atkins sicher ein paar Pfund abnehmen. Ob die Diät langfristig schlank hält, ist nicht untersucht. Atkins ist nach Ansicht vieler Experten als Langzeitprogramm ungeeignet, weil das Risiko für Herz und Gefäße durch die fettreiche Kost nicht geklärt istSOUTH BEACHAuch hier sind Kohlenhydrate beschränkt, aber es wird mehr Wert auf "gute" Kohlenhydrate und Fette gelegt. In der ersten der drei Diätphasen gibt es weder Obst noch Getreide – aber weniger tierisches Fett und mehr Gemüse als bei Atkins, danach langsam mehr KohlenhydrateAuch mit der South-Beach-Diät kann man abnehmen. Sie ist unkomplizierter als Atkins, etwa weil das Fünf-Gramm-Rechnen entfällt. Gesunde Fette und Kohlenhydrate werden stärker betont, das Herzrisiko ist wahrscheinlich geringerDie erste Phase verzichtet auf Obst und Getreide und ist daher recht einseitig. Die Kalorienmenge wird nicht kontrolliert, und die Aufforderung, sich mehr zu bewegen, kommt ziemlich kurzDer Vorteil gegenüber Atkins ist, dass tierische Fette reduziert und gesündere pflanzliche Öle und Nüsse empfohlen werden. Gerade die erste Phase ist jedoch einseitig und der Langzeitnutzen nicht belegtGLYX-DIÄTDie Glyx-Diät meidet Kohlenhydrate mit hohem glykämischem Index, einem Maß für Blutzucker- und Insulin-Anstieg. Sie setzt auf "Fatburner": Eiweiße aus Fisch oder Hülsenfrüchten und pflanzliche Öle, die reichlich verzehrt werden dürfen. Trampolin- und Muskeltraining ergänzen das Programm Die Diät ist mit Vollkorn, Gemüse, Obst und magerem Fleisch ausgewogen und abwechslungsreich. Das Bewegungsprogramm mit konkreten Übungen motiviert, Kalorien zu verbrennen. Wer bei Fetten nicht zu sehr zugreift, kann mit Glyx Pfunde loswerdenWeder Kalorien noch der Kohlenhydratanteil der Lebensmittel werden berücksichtigt. Verwirrend: Gekochte Karotten landen bei Dickmachern, Fleisch bei "Glyx-Leichtgewichten". Gesunde, aber kalorienreiche Pflanzenöle bekommen einen Freibrief als "Fit-Fette"Das Programm ist relativ ausgewogen und motiviert, sich mehr zu bewegen. Es vermittelt aber den trügerischen Eindruck, dass bestimmte Kalorien nicht zu Buche schlagen. Das Konzept von Glyx zur Gewichtsreduktion ist noch nicht eindeutig belegtLOGI-METHODELOGI steht für Low Glycemic Index und eine "artgerechte Ernährung". Nahrungsmittel werden so kombiniert, dass man viele Vitamine und Mineralstoffe aufnimmt. Man isst reichlich Obst, Gemüse und Fleisch, reduziert Weißmehl und Zucker mit hohem glykämischem Index. "Energy-Booster" sollen den Energieverbrauch ankurbelnDer hohe Eiweißanteil und die Ballaststoffe aus Obst und Gemüse sättigen gut, sodass man insgesamt weniger isst. Frische Lebensmittel liefern reichlich Vitamine. Bei den Kohlenhydraten werden auch Zucker- und Stärkeanteil ("glykämische Last") berücksichtigtDer vergleichsweise hohe Anteil an Fleisch und Milchprodukten liefert reichlich gesättigte Fettsäuren, die das schlechte Cholesterin im Blut erhöhen. Vollkorn-produkte werden vergleichsweise wenig verzehrtDie LOGI-Methode erinnert ein wenig an die Mittelmeerdiät – empfielt aber deutlich mehr Fleisch. Der Einfluss der glykämischen Last auf das Gewicht ist nicht eindeutig nachgewiesen. Umstritten ist der hohe Eiweißanteil: Möglicherweise können die Nieren durch zu viel Eiweiß belastet werdenLOW FETT 30Fett liefert viele Kalorien (etwa neun) pro Gramm und sättigt relativ schlecht. Daher soll der Fettanteil in der Nahrung reduziert werden: Maximal 30 Prozent der gegessenen Kalorien sollen aus Fett stammen. Ansonsten darf man nach Belieben essen und soll sich mehr bewegenMit Low Fett 30 kann man trotz geringerer Kalorienzahl pro Magenfüllung satt werden. Insgesamt isst man also energieärmer. Wenn vor allem gesättigte Fette eingeschränkt werden, sinkt außerdem der LDL-CholesterinspiegelDie Berechnung der Fettkalorien ist anfangs recht aufwendig. Kohlenhydrate werden nicht begrenzt und zudem relativ gleich behandelt – egal, ob Vollkornbrot oder Gummibärchen. Eine Kalorienbeschränkung gibt es nichtLow Fett ist der Gegenentwurf zu Low Carb. Wer die 30-Prozent-Rechnung auf sich nimmt, kann durch Fettsparen zwar seine Kalorienzahl drücken, Kohlenhydrate ohne Beschränkung machen aber sicher nicht schlankPFUNDSKURZehn Wochen lang soll die Fettmenge im Essen sinken. Maximal 20 "Fett-Augen" à drei Gramm dürfen am Tag verzehrt werden, Kohlenhydrate inklusive Zucker dagegen unbegrenzt. Gleichzeitig soll man aktiver werden und sammelt dafür Punkte ("Fittis")Die Pfundskur legt gleichen Wert auf Ernährung und Bewegung, motiviert und vermittelt ein Gefühl, wie viele Kalorien man mit welcher Aktivität verbrennt. Per Tagebuch lässt sich die eigene Fett-Fit-Bilanz verfolgenDie Qualität der Kohlenhydrate wird nicht berücksichtigt: Fettfreie Süßigkeiten sind bei der Pfundskur ebenso unbeschränkt wie Vollkornbrot – Süßes liefert aber reichlich KalorienMit der Pfundskur nimmt man eher langsam ab, indem man allmählich lernt, Fett zu sparen und sich mehr zu bewegen. Obwohl die Energiebilanz betont wird, entsteht der Eindruck, Kohlenhydrat-Kalorien machten nicht dickHEALTHY EATING nach WillettHealthy Eating ist keine Diät, sondern ein Ernährungskonzept. Es bewertet Nährstoffgruppen (Fette, Kohlenhydrate, Proteine) nach Qualität, Sättigung und Kalorien. Kohlenhydrate aus Vollkorn, Obst und Gemüse sowie Pflanzenöle bilden die Basis der "Healthy-Eating-Pyramide". Weißmehl, Süßes, Rind- und Schweinefleisch sollen sparsam verzehrt werden. Ergänzend werden Kalzium und Vitamine empfohlenIm Gegensatz zu Low Carb und Low Fett berücksichtigt Willetts Ansatz sowohl Herzgesundheit (mehr cholesterinfreundliche Pflanzenöle) als auch Blutzucker- und Insulinhaushalt (mehr ballaststoffreiche Kohlenhydrate). Außerdem wird die einfache, aber wichtige Formel "Weniger Kalorien zuführen, mehr verbrennen" wieder belebtDer pauschale Nutzen von Mineral- und Vitaminpräparaten ist umstritten. Einige Rezepte im Anhang sind etwas "vollkörnig"
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Low Carb, fettreduziert oder vollwertig: Diäten und Ernährungskonzepte versprechen weniger Pfunde und mehr Wohlbefinden. Manche sind allerdings einseitig und haben unerwünschte Nebenwirkungen.
[ "Kohlenhydrat", "Diäten", "Kalorie", "Fette", "Wohlbefinden", "Eiweiß", "South Beach" ]
Panorama
https://www.stern.de/panorama/wissen/ernaehrung-was-macht-schlank--was-haelt-gesund--3077432.html
Ehemann Carey Hart liegt im Krankenhaus
Pinks (40) Ehemann Carey Hart (45) ist an der Schulter operiert worden. Auf Instagram postete die US-Sängerin ("Just Give Me a Reason") am Mittwoch (26. August) einen Schnappschuss aus dem Krankenhaus, der den Motocrossfahrer kurz nach dem Eingriff zeigt. In der Bildunterschrift macht sie ihm eine Liebeserklärung - und zieht einen Vergleich mit einem Comic-Superhelden. "Mein Mann-Baby. Ich liebe ihn so sehr", ist zu dem Foto zu lesen, auf dem Hart mit Maske in einem Klinikbett zu sehen ist. Seiner Ehefrau zufolge ist die Operation "erfolgreich" verlaufen. Nun müsse "die Heilung" beginnen. Ihren Zeilen fügte Pink mehrere Hashtags an, darunter "#bionicman". Offenbar eine Referenz auf den Comic "Bionicman: Der Superheld mit Handicap" des Autors Michel Fornasier. Darin reist ein Superheld mit einer bionischen Handprothese durch die Zeit, stoppt Diebe und hilft Menschen in besonders schwierigen Lebenssituationen. Carey Hart selbst postete das Bild ebenfalls auf seinem Instagram-Profil. In den dazugehörigen Zeilen dankt er seiner "großartigen Ehefrau und Krankenschwester" und bezeichnet Pink als seinen "Fels", wenn er "angeschlagen" sei. "Zeit, den Weg der Besserung einzuschlagen", ist ebenfalls zu lesen. Pinks Ehemann, mit dem sie die zwei gemeinsamen Kinder Willow (9) und Jameson (3) großzieht, wurde an der sogenannten Rotatorenmanschette operiert, einer Gruppe von vier Muskeln, die das Schultergelenk umfassen. Der Grund für den Eingriff ist bislang nicht bekannt. Das Paar ist seit 2006 verheiratet.
SpotOnNews
Pinks Ehemann Carey Hart hatte eine Schulter-OP. Auf Instagram zeigt sie ein Foto aus dem Krankenhaus und widmet ihm liebevolle Worte.
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Lifestyle
2020-08-27T17:08:00+02:00
https://www.stern.de/lifestyle/leute/pink--ehemann-carey-hart-liegt-im-krankenhaus-9393782.html
Oldenburg: Sechs Jahre Haft in weiterem Prozess um Bilanzskandal bei Steinhoff
In das Urteil gegen den 53-Jährigen flossen im Rahmen einer sogenannten Gesamtstrafenbildung dabei Verurteilungen aus zwei früheren Prozessen ein. Zwei Jahre der Haftstrafe gelten nach Angaben des Sprechers außerdem als bereits vollstreckt - unter anderem wegen einer überlangen Verfahrensdauer. Die Steinhoff-Holding ist weltweit an Einzelhandelsketten beteiligt. Früher gehörten zu ihr unter anderem auch Möbelhäuser in Deutschland. 2017 wurden Unregelmäßigkeiten in der Bilanz entdeckt, was den Konzern in eine Krise stürzte und strafrechtliche Ermittlungen auslöste. Es ging dabei um schwer durchschaubare Scheingeschäfte und überhöhte Bewertungen von Beteiligungen in der Gruppe. Dies hatte Auswirkungen auf die Bilanz und die Steuerlast. Der 53-Jährige frühere Manager einer deutschen Steinhoff-Tochter wurde laut Gericht wegen Steuerhinterziehung in 16 Fällen verurteilt, die Entscheidung fiel bereits im Dezember. Bereits 2023 und 2024 hatte es vor dem Landgericht in Oldenburg ähnliche Verfahren gegen ehemalige Firmenverantwortliche gegeben.
AFP
In einem weiteren Strafprozess im Zusammenhang mit einem Bilanzskandal bei dem Einzelhandelskonzern Steinhoff hat das Landgericht Oldenburg einen früheren Manager zu sechs Jahren Haft wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte, muss der Mann der Entscheidung zufolge außerdem 108.000 Euro Strafe zahlen.
[ "Bilanzskandal", "Strafprozess", "Oldenburg" ]
Newsticker
2025-01-08T14:30:13+01:00
https://www.stern.de/news/oldenburg--sechs-jahre-haft-in-weiterem-prozess-um-bilanzskandal-bei-steinhoff-35363868.html
DFB-Elf ringt Schottland ein 2:1 ab
Auf Weltmeister Thomas Müller war Verlass. Mit seinem vierten Tore-Doppelpack im DFB-Trikot sicherte der Münchner Angreifer der deutschen Nationalmannschaft beim 2:1 (1:0) gegen Schottland einen erfolgreichen Start in die lange Qualifikationsreise zur Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Der fünffache WM-Torschütze war am Sonntagabend vor 60.209 Zuschauern in Dortmund mit Kopf und Fuß erfolgreich (18./71. Minute). Für die mutigen Schotten traf der agile Außenstürmer Ikeci Anya (66.) zum 1:1. Für Marco Reus endete die Partie schmerzlich. Der Dortmunder musste in der 90. Minute nach einem Foul von Charlie Mulgrew mit einer Knöchelverletzung humpelnd vom Platz. Für eine weitere Attacke sah Mulgrew in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte. Acht Wochen nach dem triumphalen WM-Finale in Rio de Janeiro schaltete das Team von Bundestrainer Joachim Löw wieder erfolgreich um in den Pflichtspielmodus - Tempo und Motivation waren trotz einer Schwächephase nach der Pause wieder ganz anders als beim freundschaftlichen 2:4 vier Tage zuvor gegen Argentinien. Nach der Demontage durch den angriffslustigen Vizeweltmeister erhielt die Defensive durch die Rückkehr von Jerome Boateng zwar wieder mehr Stabilität, agierte aber längst nicht fehlerfrei. Die überraschende Hereinnahme von Sebastian Rudy, der auf der rechten Abwehrseite den Vorzug vor Lokalmatador Kevin Großkreutz erhielt, erwies sich zunächst als kluger Schachzug von Löw. Der Hoffenheimer spielte bei seinem Startelf-Debüt unaufgeregt und zeigte gute Offensivaktionen. Mit seiner Unaufmerksamkeit vor dem Gegentor unterstrich er aber auch, dass er kein gelernter Abwehrmann ist. Auf der linken Seite konnte Erik Durm nach der Lehrstunde durch Wirbelwind Angel di Maria diesmal vor heimischem Publikum seine offensiven Qualitäten einbringen. Manuel Neuer, der die Mannschaft als Vertreter des verletzten Bastian Schweinsteiger wieder als Kapitän aufs Feld führte, bekam dank der Präsenz seiner Vorderleute Boateng und Benedikt Höwedes weniger zu tun, zeigte aber dennoch ein paar von den Fans bejubelte Libero-Einlagen. Auf den Rängen gaben zunächst die sangesfreudigen schottischen Fans den Ton an, das Geschehen auf dem Rasen wurde von Beginn an von der deutschen Mannschaft diktiert. In der 8. Minute verpasste der völlig frei stehende Müller auf Flanke von Durm per Kopf das frühe Führungstor. Wenig später fing Gäste-Keeper David Marshall beim zweiten Kopfball-Versuch von Müller den Ball noch rechtzeitig ab, doch im dritten Anlauf war der Bayern-Stürmer endlich erfolgreich. Die butterweiche Hereingabe von Rudy köpfte Müller unhaltbar ein. Der 28. der Weltrangliste zog sich bei deutschem Ballbesitz weit zurück und versuchte aus einer massiven Abwehr heraus schnell zu kontern. Das wäre den Gästen in der 14. Minute beinahe gelungen, als ein abgefälschter Schuss von Barry Bannan knapp am deutschen Gehäuse vorbeiflog. Wesentlich effektiver war indes das immer wieder von Toni Kroos mit Diagonalbällen auf die Außen angekurbelte deutsche Offensivspiel. Allerdings versäumten es Götze und Co., sich noch vor der Pause mit dem eigentlich verdienten zweiten Treffer für ihren Angriffsschwung zu belohnen. So scheiterten Marco Reus (22.) und Kroos (24.) jeweils aus der Distanz, Russell Martin klärte beim Schuss von Andre Schürrle kurz vor der Linie (27.). Vier Minuten vor dem Pausenpfiff verhinderte der starke Marshall nach Schürrles Flanke mit blitzschnellem Reflex ein weiteres Eigentor und hielt seine Mannschaft damit im Spiel. Ein Moment der Unkonzentriertheit hätte zu Beginn der zweiten Halbzeit beinahe zum Ausgleich geführt. Steven Naismith setzte sich im Strafraum energisch durch, schob den Ball aber zum Glück für die deutsche Abwehr um Zentimeter am Pfosten vorbei (48.). Während die Schotten nun ihre Angriffsbemühungen verstärkten und allmählich die Kontrolle über das Spiel gewannen, ließ die Löw-Elf im Spiel nach vorne die letzte Entschlossenheit vermissen. In der 51. Minute vergab Schürrle überhastet aus bester Schussposition, zehn Minuten später scheiterte Reus an Marshall. Mit einem Fehlpass im Mittelfeld leitete Götze den zu diesem Zeitpunkt nicht einmal unverdienten Ausgleich ein, bei dem Anya seinem Gegenspieler Rudy entwischte und frei vor Neuer eiskalt blieb. Doch die Elf von Gordon Strachan konnte sich nur vier Minuten über den Ausgleich freuen, denn Müller gelang im Anschluss an eine Ecke von Reus das 2:1. Der Münchner war im Nachsetzen erfolgreich, nachdem Höwedes den Ball zuvor mit einem überharten Einsteigen erkämpft hatte, und erzielte sein 24. Tor im 57. Länderspiel. Thomas Müller: "Es war das erwartet enge Kampfspiel, ich kann mit dem Ergebnis sehr gut leben. Wir haben es in der einen oder anderen Situation verpasst, das Ergebnis höherzuschrauben. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr so souverän, wie wir uns das vorgestellt haben." Manuel Neuer: "Es war das Wichtigste, dass wir mit drei Punkten in die Qualifikation starten. Wie wir das gemacht haben, ist eigentlich egal." Bundestrainer Joachim Löw: "Für mich war klar, dass es ein schweres Spiel wird, deshalb bin ich mit den drei Punkten zufrieden. Die Außenverteidiger haben es heute sehr ordentlich gemacht. In der Defensive sind wir in der zweiten Halbzeit etwas geschwommen und haben die Kontrolle über das Spiel verloren." Zur Verletzung von Marco Reus: "Er ist wieder umgeknickt. Es ist das gleiche Fußgelenk. Die erste Diagnose zeigt, dass es nicht ganz so schlimm ist wie vor der WM. Aber man muss die Kernspin-Untersuchung am Montag abwarten. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist." Christoph Kramer: "Die Schotten sind ein ganz unangenehmer Gegner, von daher sind die drei Punkte heute ganz wichtig."
DPA
Thomas Müller sei dank: Mit einem Doppelpack sorgte Müller für einen 2:1-Sieg der DFB-Elf gegen Schottland. In dem hart umkämpften Spiel musste Marco Reus einen besonderen Rückschlag hinnehmen.
[ "Schottland", "Thomas Müller", "Marco Reus", "DFB", "Sebastian Rudy", "Joachim Löw", "Jerome Boateng", "Erik Durm", "Manuel Neuer", "André Schürrle", "Benedikt Höwedes", "DFB-Elf", "DFB-Team", "Toni Kroos", "Frankreich", "Dortmund", "Rio de Janeiro", "Argentinien", "Kevin Großkreutz", "Angel di Maria", "Bastian Schweinsteiger" ]
Sport
2014-09-07T23:20:18+02:00
https://www.stern.de/sport/fussball/em-qualifikation-dfb-elf-ringt-schottland-ein-2-1-ab-3619442.html
"Die Kinder hören unsere Musik nicht"
Bereits seit 1995 begeistert die Rockband Nickelback Millionen Fans mit ihrer Musik. Evergreens wie "How You Remind Me" (2001) brachten den Kanadiern Weltruhm ein. Trotz (oder wegen) des Erfolgs gab es immer wieder harsche Kritik an dem Quartett. Ihre Songs klängen zu gleich, es fehle eine klare Identität. Am 18. November erscheint mit "Get Rollin`" nun schon das zehnte Album der Gruppe, die Jungs gehen weltweit auf Tour. Mit dabei: Gründungsmitglied Mike Kroeger (50). Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät der Bassist, wie er mit der Kritik am Stil der Band umgeht, welche besondere Leidenschaft er neben der Bandkarriere hegt und warum seine Kinder die Musik von Nickelback verschmähen. Mike: Ist das nicht verrückt? Ich kann es nicht glauben. So viele meiner Lieblingskünstler oder -Bands hatten so kurze Karrieren im Vergleich zu uns. Die Beatles, die Beachboys... Unsere Nickelback-Karriere fühlt sich für mich wie ein Bonus für viele Jahre an. Jetzt ist es einfach Spaß, das machen zu können, mit Ihnen zu reden, ins Studio zu gehen, Musik zu machen und auf Tour zu sein. Ich fühle mich sehr gesegnet und habe Glück, das als Job zu haben. Es ist ein spaßiger Beruf, wenn du ihn ausüben darfst. Mike: Ich bin sehr glücklich damit. Es ist ein sehr starkes Gesamtkunstwerk. Ich glaube, dass die Zeit, Freiheit und dass niemand einen Terminplan durchdrücken musste uns sehr geholfen hat, zu einem guten Ergebnis zu kommen. Mike: Die Frage nach einem Lieblingssong ist schwer für mich. Ich will nicht einen Song auf Kosten der anderen hervorheben. Ich versuche stets, bei allen Songs immer 100 Prozent zu geben. Ich freue mich aber besonders, "San Quentin" live zu spielen. Mike: Nicht so sehr. Es hat eher verändert, wie wir arbeiten. Das wurde stark von Restriktionen der Regierung beim Reisen und Versammeln beeinträchtigt. Schließlich lebe ich in Los Angeles und die anderen Jungs sind in Vancouver. Also konnte ich nicht mal eben hoch fahren und sie sehen. Das schien aber nicht wirklich eine Rolle zu spielen. Bei mir hat es vor allem bewirkt, dass ich noch stärker wertschätzen kann, diesen Beruf zu haben, als er mir "genommen" wurde. Dass ich nicht auf Tour gehen, Tracks aufnehmen und das Leben leben durfte. Ich denke, dass ich das jetzt höher einschätze. Mike: Auf viele Arten war es einfacher. Wir hatten unsere Probleme und nichts ist jemals perfekt, aber wir mussten uns nicht mit Social Media beschäftigen. Ich wuchs ohne Internet auf und habe es erst als Erwachsener kennengelernt. Meine Kinder sind da hineingeboren. Das hat gute und schlechte Seiten. Es hat viele Dinge sehr viel komplizierter für sie gemacht und meine Generation war wohl die letzte mit einer 'einfachen Kindheit'. Mit der Technologie kommt soviel Komplexität. Du sprichst nicht einfach mit einer Handvoll Freunde, sondern mit der ganzen Welt. Ich spüre in "Those Days" die Freiheit und Einfachheit des Lebens. Mike: Ich war überhaupt kein guter Schüler. Das ist witzig, weil ich meine Kinder an der Highschool immer zu harter Arbeit und guten Noten animiert habe. Und als ich dann mal auf Tour war, kamen meine Highschool-Dokumente mit der Post und meine Kinder haben sie irgendwie gefunden. Als ich dann nach Hause kam, hielten sie mir die vor die Nase und beschwerten sich: 'Wie kannst so viel von uns verlangen, wenn du so schlechte Noten hattest?' Da hatten sie natürlich irgendwie Recht. Aber sie haben meine "akademischen Errungenschaften" beide übertroffen. Mike: Das stimmt. Mike: Der Song handelt von einem Freund der Band, der im US-Militär gedient hat. Er hat im Mittleren Osten gekämpft und ist desillusioniert heimgekehrt. Von ihm haben wir gelernt, dass wir unsere Veteranen in den USA wirklich besser behandeln könnten. Es scheint, als ob sie jeder liebt, wenn sie kämpfen. Aber wenn sie nach Hause kommen, will sie niemand mehr haben. Und das finde ich wirklich traurig. Ich habe eine Menge Freunde, die gedient haben und es ist schwer für sie. Viele verstehen nicht, welches Opfer sie leisten - manche bringen sogar das ultimative Opfer - und wie unfair das ist. Dieser Song handelt von den menschlichen Auswirkungen die es hat, sich in Situationen zu bringen, wo einem das ultimative Opfer abverlangt wird. Manche überleben und kommen zurück, doch haben es schwer, in die Gesellschaft zurückzufinden. Ich denke, das eigentliche Ziel von "Steel Still Rusts" ist es - auch wenn wir natürlich keine internationale Politik ändern können -, dass die Menschen, die in Kampfeinsätze gehen, besser behandelt werden. Mike: Unseren Fans gefällt das sehr (lacht). Wir haben einen eigenen Klang kreiert und den lieben sie wirklich. Das ist unsere Sprache. Ich würde dem also gar nicht widersprechen, es stimmt. Nickelback hat einen bestimmten Sound. Sie können irgendeinen unserer Songs vorspielen und sobald mein Bruder zu singen beginnt, wird es jeder wissen. Mike: Auf jeden Fall. Im Studio gibt es keine Kompromisse. Alles muss stimmen. Aber auch im Leben allgemein gehen wir sehr kritisch mit dem um, was wir tun. Welche Art von Show wir den Leuten anbieten... wir sind da sehr bewusst und aufmerksam. Wir wollen die höchste Nickelback-Qualität liefern, die wir ihnen geben können. Mike: Vor allem mit Unterstützung. Sie sind für mich und uns da und bestätigen uns und dass wir das Richtige tun. Diese Art Leben, die wir führen, kann schwer für Familien sein. Zum Glück hat mich meine immer immens unterstützt und steht hinter jedem meiner Schritte auf diesem Weg. Mike: Die auch nicht. Sie sind einfach an ganz anderen Arten von Musik interessiert. Sie hören sie natürlich, wenn sie bei mir und mit auf Tour sind. Aber es ist nicht ihre bevorzugte Musik. Das ist vielleicht auch ihre Art, gegen ihren Vater zu rebellieren. Mike: So nahe wie es nur sein kann. Wir sind wahre Brüder und halten uns gegenseitig den Rücken frei und unterstützen uns. Es gibt auch Momente, in denen wir nicht einer Meinung sind. Aber so ist es bei allen Brüdern oder Menschen, mit denen man Zeit verbringt. Manchmal kommt man bei einzelnen Themen nicht auf einen Nenner. Aber wir bekommen das immer irgendwie hin und finden einen Weg. Wir teilen schließlich das gleiche Ziel: Wir wollen, dass Nickelback erfolgreich ist und dass die Fans genießen, was wir tun. Es ist ein Konsens, dass wir den Leuten das Beste bieten müssen. Mike: Ja genau. Ich habe Wechselgeld rausgegeben, meistens fünf Cent. Da habe ich immer gesagt: 'Here´s your Nickel back.' Ich hatte mehrere Jobs damals: Ich habe parallel im Coffee Shop, im Supermarkt und in einer Holzfällerei gearbeitet, während wir dabei waren, unsere Band aufzubauen. Mike: Ich habe aktuell eine Nebenkarriere als Gemmologe. Ich studiere schöne Steine, das ist auch eine Leidenschaft von mir. Ich beende gerade mein Studium, da werde ich mich direkt nach dem Gespräch auch wieder mit beschäftigen. Meine Frau und ich haben auch ein Juweliergeschäft, fertigen Einzelstücke an. Da wir in Hollywood leben, tragen viele der berühmten Leute unsere Arbeiten. Also wenn Nickelback nicht funktionieren würde, würde ich als Gemmologe und Juwelier arbeiten. Mike: Das war nie als Nickelback-Ding gedacht. Ich hatte das eher für mich allein überlegt. Aber ich weiß nicht, man wird sehen was passiert. Das Leben bietet noch eine Menge Zeit. Aber die Slayer-Songs sind und bleiben weiterhin die besten, die verschwinden nicht. Mike: Auf jeden Fall!
SpotOnNews
Nickelback-Bassist Mike Kroeger erklärt, warum seine eigenen Kinder die Songs von Papa und Kollegen verschmähen.
[ "Kinder", "Nickelback", "Musik", "Glück", "US-Militär", "The Beatles", "Los Angeles", "Vancouver", "Jugend" ]
Kultur
2022-11-18T16:03:00+01:00
https://www.stern.de/kultur/nickelback-bassist-mike-kroeger---die-kinder-hoeren-unsere-musik-nicht--32926154.html
"Hallo Margot, alte Hexe"
Hallo Margot, alte Hexe, wir kennen uns nicht persönlich, aber wenn man bedenkt, wie intim wir mal waren, darf ich mich zu Ihrem 80. Geburtstag vielleicht schon mal undankbar erweisen: Sie haben mich in der Kindergrippe auf den Topf gesetzt, bis ich mit 12 Monaten den Plan erfüllt hatte und sauber war. Wenn es nach dem bekannten westdeutschen Kriminologen Christian Pfeiffer geht, bin ich damit nur knapp einer brutalen Neonazikarriere entgangen, und niemand weiß, was die Töpfchendiktatur stattdessen oder sonst noch für Schäden angerichtet hat. Sie haben mir mit sieben Jahren ein Halstuch um den Hals geknotet und die Frischluft so lange gedrosselt, bis ich wie alle anderen DDR-Kinder bei Appellen stramm stand, die Augen links und immer irgend ein Gelöbnis auf den Lippen. Noch heute sind lästig große Areale meines Gehirns mit Pionierliedern und albernen Thälmanngedichten verkleistert, für die ich nirgendwo mehr Beifall bekomme. Sie und ihre pädagogischen Handlanger haben dafür gesorgt, dass ich kein Abitur machen konnte, obwohl ich bis zur zehnten Klasse immer nur Einsen hatte. Damals hat man sich nicht mal geniert, ganz offen zu sagen warum: Weil ich mit 15 Jahren nicht mit ins Wehrerziehungslager fahren wollte - schießen und marschieren als Schulunterricht! - von Ihnen persönlich 1978 eingeführt. Bei lernbehinderten Dumpfbacken, die Offizier werden wollten, oder Systemstrebern wie Angela Merkel, die sogar noch bei der Zeugnisausgabe ihr FDJ-Hemd trugen, verlief die Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit reibungsloser. Schwamm drüber: Ich habe das Abi später nachgeholt und dank einer rechtszeitigen Laune der Geschichte doch noch einen Beruf gefunden, an den ich in Ihrem System nicht mal gedacht habe. Und im Nachhinein haben bestimmt auch die Auswahlkriterien für Studienplätze und Führungskader die DDR noch ein Stück schneller zugrunde gerichtet. Das war nicht ihre Absicht, ich weiß. Schade überhaupt, dass Sie bis heute nicht über Ihre Absichten sprechen: Wie kamen junge Kommunisten wie Sie oder ihr Mann darauf, die Jugend nach dem Krieg gleich wieder in Uniformen zu stecken und gleich zu schalten? Charaktere so nachhaltig zu verbiegen, dass mehrere Generationen von ehemaligen Pionieren noch heute mit offenem Mund staunen, wie hemmungslos westdeutsch sozialisierte Kollegen neben ihnen ihre Persönlichkeit entfalten. Ihre DDR-Volksbildung hat bleibende Schäden angerichtet, die noch gar nicht erforscht sind. Fast kommt es einem wie ein Wunder vor, wenn man immer noch auf Anhieb die Leninsche Definition vom "stinkenden, faulenden Imperialismus" aufsagen kann und trotzdem mit Börsenseite und Ausbeutern klarkommt, die jetzt Arbeitgeber heißen. Ihr Verdienst ist das nicht. Es war doch nicht alles schlecht, werden jetzt wieder ein paar von Ihren alten Duckmäuserpädagogen raunen (schlimm genug, dass immer noch welche im Dienst sind): Das DDR-Schulsystem in Finnland, Pisa, die Kinderbetreuung und so weiter. Klar. Aber Lesen und Rechnen haben Kinder auch unter dem Kaiser oder in Bayern gelernt. Sozialistische Jugendwerkhöfe waren Ihre Erfindung. Berufs- und Studienlenkung nach gesellschaftlichem Engagement oder die massenhafte Diskriminierung von christlichen Elternhäusern oder Kindern aus Nicht-Arbeiter-Familien, nichts anderes als die Bildungschancenverteilung nach Arm und Reich. Für viele kam die Wende zu spät. Sie mühen sich noch heute im falschen Beruf ab, darunter viele Ihrer ehemaligen Lehrer. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Wenn ich heute jemandem gratuliere, dann mir selbst und alle anderen ehemaligen Untertanen, die Töpfchendiktatur und Gleichschritt halbwegs unbeschadet überstanden haben oder heute - geübt in jeder Form der Anpassung - alle Defizite geschickt vertuschen. Vor allem meinen Eltern habe ich zu danken, die das Schlimmste ausgebügelt haben und mir sogar genug Anstand beigebracht haben, dass ich die Hexe von oben zurück nehme und einer alten Frau wenigstens Gesundheit wünsche, wenn sie sich schon nicht mal mehr in ihre Heimat traut. Dankbar dafür, dass meine Kinder nie zu den Pionieren müssen oder in der Schule das Fach Wehrerziehung haben, Ihr ehemaliger Jungpionier Holger Witzel Schönen Gruß an Luis Corvalan, der - wie man hört - bei Ihnen zum Geburtstagskaffeekränzchen eingeladen ist: Fragen Sie ihn doch mal, ob er das Bild noch hat, das ich 1976 für ihn malen musste, oder die 20 Pfennige, die ich für seine Freiheit gespendet habe, obwohl ich nicht mal wusste, was Freiheit heißt.
Töpfchendiktatur, Wehrerziehungslager, die Augen stramm nach links und Pionierlieder auf den Lippen - stern-Redakteur Holger Witzel hat seine persönlichen Erinnerungen an das DDR-Bildungssystem in einem Geburtstagsbrief an Margot Honecker niedergeschrieben.
[ "Hexe", "Christian Pfeiffer", "DDR", "Angela Merkel", "FDJ" ]
Politik
2007-04-17T19:50:32+02:00
https://www.stern.de//politik/deutschland/margot-honecker-zum-80---hallo-margot--alte-hexe--3364846.html
Fremde Arten verbreiten sich an Riesenhäfen
Vielbefahrene Häfen und Schifffahrtsrouten sind die wichtigsten Einfallstore für das Einschleppen fremder Tier- und Pflanzenarten aus dem Meer. Zu diesem Schluss kommt eine am Sonntag veröffentlichte Studie der Universitäten Oldenburg und Bristol, die die die globalen Transportwege von per Schiff verbreiteten "Bioinvasoren" erkundete. Die Modellrechnungen zeigten "alle die gleichen Hotspots und Hochrisikorouten für Bioinvasion an", erklärte Michael Gastner, Biologe der Universität Bristol. Wahre "Ballungszentren der Bioinvasion" sind nach Angaben der Forscher aus Deutschland und Großbritannien schon aufgrund ihrer Verkehrsdichte Riesenhäfen wie Hongkong und Singapur, die zu den Top 3 der Welt zählen. Aber es ist nicht allein die Zahl der Schiffsbewegungen, die das Risiko des Einschleppens von Tieren und Pflanzen in Ballastwassertanks oder am Rumpf erhöht. Das Expertenteam identifizierte zusätzliche Faktoren, darunter den Schiffstyp sowie die Gegebenheiten am Start- und Zielpunkt. Containerschiffe etwa fahren schneller als Öltanker und könnten deshalb die Invasion von fremden Arten beschleunigen, erklärte die Universität Oldenburg zu der Untersuchung, die in der Fachzeitschrift "Ecology Letters" veröffentlicht wurde und auf der mathematischen Analyse von fast drei Millionen Schiffsbewegungen aus den Jahren 2007 und 2008 basiert. Entscheidend seien darüber hinaus auch die Wassertemperaturen und die gesamte Bio-Geografie. So sei das Risiko des Einschleppens fremder Arten in der ebenfalls stark befahrenen Nordsee mit großen Seehäfen wie Hamburg (Top 14 weltweit) relativ gering. Die großen Nordsee-Häfen seien zwar ebenfalls wichtige Zielpunkte für Schiffe aus Asien, die niedrigen Wassertemperaturen sorgten allerdings dafür, dass aus wärmeren Gebieten "mitgereiste" Tiere und Pflanzen weitaus geringere Überlebenschancen haben. Ähnliche natürliche Bedingungen wie in der Nordsee gebe es lediglich an der US-Ostküste mit ihren Häfen wie New York. "Wir verglichen unsere Modellergebnisse mit Felddaten. Und tatsächlich, die meisten invasiven Arten, die in der Nordsee vorkommen, haben ihre Heimat an der nordamerikanischen Ostküste", erklärte der Oldenburger Biologe und Studien-Mitautor Hanno Seebens. Mit ihren "Invasionsrisiko"-Karten wollen die Forscher den Kampf gegen die Ausbreitung fremder Tiere und Pflanzen unterstützen. "Bioinvasoren" können im schlimmsten Fall einheimische Arten verdrängen und ganze Ökosysteme verändern. Eine Lösung für das weltweite Problem haben die Experten bereits anzubieten. "Der beste Schutz gegen Bioinvasion ist es, sie einfach nicht zuzulassen. Das bedeutet, dass potenzielle Invasoren einfach nicht von Bord dürfen", erklärte Studienleiter Bernd Blasius aus Oldenburg. Das Ballastwasser auf Schiffen müsse permanent mit Filtern, Chemikalien oder keimtötendem UV-Licht gereinigt werden.
AFP
Eine neue Studie der Universitäten Oldenburg und Bristol zeigt einen beunruhigenden Trend. Entlang der globalen Handelsrouten sind immer mehr Spezies als blinde Passagiere auf Schiffen mit an Bord.
[ "Oldenburg", "Nordsee", "Universität Bristol", "Deutschland", "Großbritannien", "Hongkong", "Singapur" ]
Panorama
2013-05-06T11:58:56+02:00
https://www.stern.de/panorama/wissen/natur/ballungszentren-der-bioinvasion-fremde-arten-verbreiten-sich-an-riesenhaefen-3212738.html
Crash mit Lkw: Leverkusens Boniface bei Autounfall an der Hand verletzt
Schockmoment für Victor Boniface: Der Offensivspieler von Bayer Leverkusen ist kurz nach dem 2:1-Bundesliga-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt in einen schweren Autounfall verwickelt gewesen, teilte sein Verein mit. Der 23-jährige nigerianische Nationalspieler blieb dabei weitgehend unversehrt. Boniface war auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen, um Freunde abzuholen. Er selbst als Beifahrer. Wann sich der Unfall genau ereignet hat, wurde nicht bekannt. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung berichtet. Dem Blatt zufolge ist der Mercedes, in dem der Fußballer saß, mit einem Lkw zusammengestoßen. Boniface sei leicht an der Hand verletzt worden. Boniface hatte ohnehin schon keine leichte Woche hinter sich. Eine Odyssee mit der nigerianischen Nationalmannschaft in Libyen und der anschließende Spielboykott hatten sichtbare Auswirkungen auf die Leistung des Mittelstürmers. Im Top-Duell mit Eintracht Frankfurt zeigte er nicht seine beste Leistung und vergab in der neunten Minute sogar einen Foulelfmeter. Doch Trainer Xabi Alonso nahm seinen Top-Torjäger noch nicht aus dem Spiel – eine wichtige Entscheidung. In der 71. Minute gelang dem Stürmer der Siegtreffer zum 2:1.
DPA
Nach einer turbulenten Woche auch noch das: Victor Boniface von Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen hatte einen schweren Verkehrsunfall – Schlimmeres ist jedoch nicht passiert.
[ "Victor Boniface", "Bayer 04 Leverkusen", "Autounfall", "Eintracht Frankfurt" ]
Sport
2024-10-20T14:39:00+02:00
https://www.stern.de/sport/fussball/victor-boniface-nach-bundesliga-sieg-in-autounfall-verwickelt-35158622.html
93 Lkw mit Hilfsgütern erreichen Gaza – aber noch nicht die Leidenden
Am zweiten Tag nach dem Ende der israelischen Blockade der Hilfslieferungen für den Gazastreifen sind nach Angaben Israels 93 Lastwagen mit Gütern in das Gebiet gebracht worden. Die humanitäre Hilfe umfasse Mehl für Bäckereien, Babynahrung, medizinische Ausrüstung und Medikamente, teilte die zuständige Behörde Cogat am Abend mit. Der Sprecher der Vereinten Nationen, Stéphane Dujarric, sagte indes, bislang habe keine Hilfslieferung die notleidenden Menschen vor Ort auch tatsächlich erreicht. Die Hilfsgüter befänden sich noch in einem von den Israelis kontrollierten Bereich hinter dem Grenzzaun. Cogat äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu Dujarrics Stellungnahme. Israels Armee unternehme "alle Anstrengungen, um sicherzustellen, dass die Hilfsgüter nicht in die Hände der Terrororganisation Hamas gelangen", hieß es in einer Mitteilung der Behörde derweil weiter. Ein Sprecher des Außenministeriums hatte zuvor angekündigt, dass Israel in den kommenden Tagen täglich die Einfahrt Dutzender Hilfstransporter in den Gazastreifen ermöglichen werde. Am Montag war erstmals seit fast drei Monaten wieder humanitäre Hilfe in das umkämpfte Gebiet gekommen – israelischen Angaben zufolge aber zunächst nur fünf Lastwagen. Nach früheren Angaben der Vereinten Nationen wären täglich rund 500 Lastwagenladungen nötig, um die Versorgung der rund zwei Millionen Palästinenser in dem abgeriegelten Küstengebiet zu garantieren. Die UN und Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungersnot in dem Küstenstreifen. Seit Anfang März hatte Israel keine Hilfslieferungen mehr erlaubt. Das Land wirft der Hamas vor, die Hilfsgüter weiterzuverkaufen, um ihre Kämpfer und Waffen zu finanzieren.
DPA
Laut Israel sind 93 Lastwagen mit Mehl, Babynahrung und Medikamenten in den Gazastreifen gefahren. Doch bei den Menschen sind laut UN noch keine Hilfsgüter angekommen.
[ "Israel", "Gazastreifen", "Hilfsgut", "Gaza", "UN", "Stéphane Dujarric" ]
Politik
2025-05-20T21:55:00+02:00
https://www.stern.de/politik/ausland/gazastreifen--israel-bringt-93-lkw-mit-hilfsguetern-auf-den-weg-35741864.html
Warten auf Grün
Wäre jede Konzeptstudie eines Elektroautos in Serie gegangen, würden schon tausende Stromer durch die Innenstädte wuseln. Bis vor kurzem schien es so, als stünde die Ära der Elektroautos nun wirklich bevor. Betonung auf: "Schien es so". Opel plant zwar für 2011 das Volt-Schwestermodell Ampera - doch die Zukunft des mit Beihilfen über Wasser gehaltenen Mutterkonzerns GM ist ungewiss. Mercedes will immerhin den Elektro-Smart in Serie bringen und hat eine elektrische B-Klasse in Aussicht gestellt. Der BMW-Konzern testet den Mini E im Flottenversuch - doch ob und wann ein bezahlbarer Elektro-Mini beim Händler um die Ecke zu kaufen ist, steht in den Sternen. Bei den Automobilriesen gibt es viele Wenns und Abers: Wie umweltfreundlich und alltagstauglich sind die Stromer wirklich? Wie viele Einschränkungen - etwa bei der Reichweite - sind die Kunden bereit einzugehen? Wer kümmert sich um eine Infrastruktur zum Aufladen? Das Zögern der Großen könnte eigentlich den Durchbruch für neue Firmen bedeuten, so wie es vor einigen Jahren bei Handys in der Telekommunikationsbranche der Fall war. Doch viele "Independents" geraten in der Krise ins Schwimmen. Der norwegische Elektromobilbauer Think etwa hat die Produktion vorübergehend eingestellt und hält sich mit einem Überbrückungskredit seines Investors über Wasser. Die Sportwagenschmiede Tesla behauptet zwar, bald in die Gewinnzone zu fahren, doch der Tesla Roadster bleibt ein elektrisches Spielzeug für Superreiche. Der Leichtbau-Renner Loremo, der als Dieselfahrzeug und als Elektroauto angekündigt wurde, fährt immer noch in der Warteschleife. Auch beim Mindset fehlt noch das grüne Licht für die Produktion. Das viersitzige Elektro-Coupé aus der Schweiz, dessen Karosserie vom ehemaligen VW-Chefdesigner Murat Günak entworfen wurde, hat bereits seine ersten Testrunden gedreht und könnte nach Angaben der Entwickler in 18 Monaten serienreif sein. "Wir brauchen aus heutiger Sicht 120 bis 150 Millionen Euro, um eine Serie von 10.000 Fahrzeugen auf die Räder zu stellen", sagt Daniel Buchter, Geschäftsführer von Mindset und der Muttergesellschaft Spirt Avert AG. Die Summe ist ein Taschengeld im Vergleich zu den Milliardensubventionen, mit denen die USA ihre kränkelnden Autogiganten am Leben halten - und doch ein Kapital, das in der Mega-Krise erst einmal organisiert werden will. "Bis jetzt haben wir uns mit eigenen Mitteln finanziert. Nun sprechen wir mit verschiedenen Gruppen, die sich für ein mögliches Investment interessieren. Dazu gehören strategische Partner - zum Beispiel aus der Stromindustrie - und Partner aus dem Finanzsektor", sagt Buchter. Die Schweizer bauen darauf, dass Energieriesen ihr Produkt Strom mit Hilfe eines schicken Elektroautos "emotionalisieren" könnten. Bei ersten Testfahrten im verregneten Berlin und an den verschneiten Ufern des Tegernsees konnte der Mindset-Prototyp bereits unter Beweis stellen, dass er auch bei unwirtlichen Witterungsbedingungen problemlos funktioniert. Flüsterleise und sehr schnell dreht der Wagen seine Runden. Wer im Interieur Platz nimmt, fühlt sich in einen alten amerikanischen Straßenkreuzer versetzt - eine durchgehende Sitzbank aus Leder und ein großer Fußraum, der von keiner Mittelkonsole durchbrochen wird, sorgen für Behaglichkeit. Erst bei höherem Tempo erinnert die noch nicht installierte Geräuschdämmung daran, dass man in keinem Serienmodell sitzt. Der Mindset schafft den Spurt von 0 auf 100 km/h in rund 7 Sekunden und bringt gute 800 Kilogramm auf die Waage. Um die rein elektrische Reichweite (100 bis 200 Kilometer) zu erhöhen, springt bei Bedarf ein 17 kW starker Einzylindermotor als Stromgenerator ein. "Unser Range Extender soll nur soviel Leistung bringen, wie man wirklich benötigt" sagt Mindset-Chefingenieur Stephan Hartmann. Die Reichweite soll man auch rein elektrisch erhöhen können - mit einem zweiten Batteriepack anstelle des Stromgenerators. Ob Mindset, Ampera, Loremo oder Mini E bald eine elektrische Ära einläuten, die nicht mehr aus elektrifizierten Plastikkisten oder in Kleinserie umgerüsteten PKW besteht, bleibt abzuwarten. Auch wenn viele Experten noch auf Jahrzehnte hin eine Dominanz des Verbrennungsmotors erwarten, dürfte sich der Elektroantrieb nach und nach etablieren. Die Renault-Nissan-Allianz etwa bereitet sich auf eine "neue Automobilära" vor, mit elektrischem Licht am Ende des Tunnels: "Die Automobilindustrie sollte aus dieser Krise mit umweltschonenderen Produkten hervorgehen, die besser an das neue wirtschaftliche Umfeld angepasst sind. Das Automobil bleibt unersetzlich", glaubt Renault-Präsident Carlos Ghosn.
PRESSINFORM
Durch die Krise der Automobilindustrie kommt auch die groß angekündigte Elektro-Offensive ins Stocken: Die etablierten Autobauer haben derzeit andere Sorgen, manche der kleinen Entwicklungsfirmen kommen ins Schwimmen, weil starke Kapitalgeber fehlen.
[ "Finanzkrise", "Elektroauto", "Krise", "Konzeptstudie", "Adam Opel", "GM", "Mercedes-Benz" ]
Auto
2009-03-09T15:38:09+01:00
https://www.stern.de/auto/fahrberichte/elektroautos-in-der-krise-warten-auf-gruen-3427458.html
Weidel weicht "Vogelschiss"-Frage aus
Transparenzhinweis: Der stern ist Teil von RTL Deutschland.
Olaf Scholz und Alice Weidel streiten sich im Quadrell von RTL, ntv und stern über die Symbolik der Rechten. Es kommt zu einem hitzigen Schlagabtausch.
[ "Quadrell", "Schlagabtausch", "Olaf Scholz", "Alice Weidel" ]
Politik
2025-02-16T21:05:00+01:00
https://www.stern.de//politik/deutschland/im-quadrell-weicht-alice-weidel--vogelschiss--frage-aus-35472052.html
Rauball bleibt Präsident
Reinhard Rauball bleibt Präsident des Fußball-Ligaverbandes. Der 63 Jahre alte Jurist wurde nach dem Rückzug von Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß einstimmig auf der Generalversammlung in Berlin für drei Jahre wiedergewählt und geht damit in seine zweite Amtszeit. "Wir wollen den professionellen Fußball noch stabiler, noch berechenbarer machen", sagte Rauball. Rauball, gleichzeitig Präsident des Bundesligisten Borussia Dortmund, steht dem Verband seit dem 6. August 2007 vor. Hoeneß hatte ursprünglich geplant, in einer Kampfabstimmung gegen den Amtsinhaber anzutreten, Ende Juli allerdings aus familiären Gründen seine Kandidatur zurückgezogen.
SID
Der Alte ist der Neue: Reinhard Rauball bleibt für weitere drei Jahre Präsident der Deutschen Fußball-Liga (DFL). In Berlin wurde der gebürtige Niedersachse einstimmig wiedergewählt.
[ "Reinhard Rauball", "DFL", "Uli Hoeneß", "FC Bayern München" ]
Sport
2010-08-18T15:43:56+02:00
https://www.stern.de/sport/fussball/deutsche-fussball-liga-rauball-bleibt-praesident-3111846.html
Al Kaida im Jemen bekennt sich zum Anschlag
Die Terrororganisation al Kaida auf der arabischen Halbinsel (AQAP) hat sich zum Angriff auf die Redaktion des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" bekannt. Der Anschlag sei auf Befehl von al Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri verübt worden, erklärte ein hochrangiges Mitglied der im Jemen ansässigen Gruppen am Mittwoch in einem Internetvideo. AQAP habe den Anschlag geplant, finanziert und das Ziel ausgesucht, sagte er weiter. Der Angriff sei eine Rache für die Beleidigung des Propheten Mohammed. Die beiden islamistischen Terroristen Chérif und Saïd Kouachi hatten laut Augenzeugen bei der Tat angegeben, im Auftrag von AQAP zu handeln. Der Ältere der beiden soll in einem jemenitischen Ausbildungslager von al Kaida gewesen sein. Der bei dem Attentat getötete frühere Redaktionsleiter von "Charlie Hebdo", Stéphane Charbonnier, stand zudem in dem digitalen Dschihadisten-Magazin "Inspire" auf einer "Fahndungsliste". Das Magazin wird von AQAP herausgegeben. Die Terrorgruppe ist einer der aktivsten Ableger des weltweit agierenden al Kaida-Netzwerks. Die sunnitischen Extremisten nutzen den instabilen Jemen unter anderem als Rückzugsort und Rekrutierungsbecken. Im Jemen verüben sie immer wieder Anschläge.
DPA
Eine Woche nach dem Anschlag auf die Redaktion des franzöischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" hat sich die Terrororganisation al-Kaida zum Angriff bekannt. Auch ein Motiv für die Tat wurde genannt.
[ "Jemen", "Al-Qaida", "Terrororganisation", "Anschlag", "Videobox" ]
Politik
2015-01-14T14:09:42+01:00
https://www.stern.de//politik/ausland/al-kaida-im-jemen-bekennt-sich-zu--charlie-hebdo--anschlag-3480488.html
Kunst oder Kitsch: Dieser Song polarisiert die Musikwelt
Über Geschmack lässt sich bekanntermaßen trefflich streiten. Was den einen tief in seinem Innersten berührt, kann ein anderer als durchweg abscheulich empfinden. So verhält es sich auch mit Disturbeds Version von Simon & Garfunkels "The Sound of Silence". Die amerikanische Metal-Band hatte im März ihre Interpretation des 60er-Jahre-Klassikers in der US-Late-Night Show von Conan O'Brian zum Besten gegeben - und damit offenbar einen Nerv getroffen: Mehr als 22 Millionen Menschen haben das viereinhalbminütige Video bereits angeklickt. Und noch immer werden es täglich mehr. Die meisten sind begeistert und posten zum Teil euphorische Kommentare unter den Clip. "Phänomenal", "Ein wahrer Künstler" oder "Unglaubliches Talent - dieser Mann war dazu bestimmt, diesen Song zu singen" lauten einige der Lobeshymnen. Doch bei weitem nicht jeder teilt die Begeisterung für die Version. Viele User äußerten sich sehr negativ, empfanden die Musik als Verschandelung des Originals, das erstmals 1964 auf dem Album "Wednesday Morning, 3 A.M." erschien und vom "Rolling Stone" in die "Liste der 500 besten Songs aller Zeiten" gewählt wurde. In der Tat setzen Disturbed voll auf Überwältigung und tragen so dick auf wie es nur geht. Nicht jeder findet das passend bei einem Lied, das ursprünglich als reiner Folksong erschien, 1965 dann nachträglich mit E-Gitarre, Bass und Schlagzeug versehen und so zu einem Folk-Rock-Song erweitert wurde. Wo Art Garfunkel mit engelsgleicher Stimme singt, verfällt Disturbed-Sänger David Draiman am Ende regelrecht ins Grölen, dazu beben die Pauken und ein Streicherorchester schreit aus jeder Pore "Dramatik". Das kann man mögen. Man kann es aber auch mit Fug und Recht als Kitsch bezeichnen. Disturbed haben immerhin einen prominenten Fürsprecher auf ihrer Seite: Kein Geringerer als Paul Simon, der den Song komponiert hat, lobte ihre Interpretation auf Facebook:
Vor fünf Monaten performte die Metal-Band Disturbed in der Late Night Show "Conan" ihre Version von Simon & Garfunkels "The Sound of Silence". Seither haben das Video mehr als 22 Millionen Menschen gesehen. Nicht jeder ist begeistert.
[ "Conan O'Brien", "Paul Simon", "Simon and Garfunkel" ]
Kultur
2016-09-01T08:22:00+02:00
https://www.stern.de/kultur/musik/disturbed--ihre-version-von-sound-of-silence-polarisiert-7034924.html
Interne Untersuchung folgt: US-Verteidigungsminister hielt Krebserkrankung wochenlang zurück
Dass US-Verteidigungsminister Lloyd Austin wochenlang über seine Prostatakrebs-Erkrankung geschwiegen hat, zieht eine ministeriumsinterne Untersuchung nach sich. In einem am Donnerstag verbreiteten Schreiben des Pentagons hieß es, Generalinspekteur Robert Storch werde "die Rollen, Abläufe, Prozeduren, Verantwortlichkeiten und Handlungen" im Zusammenhang mit den zwei Krankenhausbehandlungen des Ministers im Dezember und Januar überprüfen. Das Weiße Haus hatte am Vortag mitgeteilt, dass Präsident Joe Biden rund einen Monat lang nicht über die Krebserkrankung seines Verteidigungsministers unterrichtet worden sei. Dies sei "nicht optimal", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Es solle sichergestellt werden, "dass so etwas nicht noch einmal vorkommt". Der nun mit der Untersuchung des Vorgangs beauftragte Generalinspekteur Storch agiert unabhängig von den Leitungsebenen des Ministeriums. Seine Aufgabe ist es laut der Selbstbeschreibung seiner Abteilung, mögliche Missstände und Missbräuche in dem Ministerium zu untersuchen und ein Verhalten nach ethischen Grundsätzen zu fördern. Austin war die Krebsdiagnose bereits Anfang Dezember gestellt worden, er wurde daraufhin am 22. Dezember operiert. Am Neujahrstag wurde der Minister dann wegen Komplikationen erneut ins Walter-Reed-Militärkrankenhaus nahe Washington eingeliefert. Erst am 5. Januar veröffentlichte das Pentagon eine Mitteilung, in der es von einer Krankenhauseinlieferung des Ministers berichtete. Der Grund der Behandlung wurde darin nicht genannt, es war lediglich von "Komplikationen nach einem kürzlich vorgenommenen medizinischen Eingriff" die Rede. Erst vier Tage später, am Dienstag, teilte das Ministerium dann mit, dass Austin wegen Prostatakrebs behandelt wurde. Demnach war der Krebs bei dem 70-Jährigen im Frühstadium entdeckt worden, die Heilungsaussichten seien "hervorragend". Das wochenlange Schweigen des Pentagons über die Krankheit des Ministers sorgt in Washington allerdings für großen Wirbel – zumal Austin in einer Zeit großer sicherheitspolitischer Herausforderungen vor allem durch den Gazakrieg und den Ukraine-Krieg erkrankt ist. Heftige Kritik an Austin kam nicht nur von den oppositionellen Republikanern, sondern auch aus den Reihen von Bidens Demokraten. Sicherheitsratssprecher Kirby sagte jedoch am Mittwoch, der Präsident habe weiterhin "volles Vertrauen" zu Austin und freue sich auf dessen Rückkehr ins Pentagon. Austin mache Fortschritte und es sei "eine vollständige Genesung" zu erwarten, teilte die behandelnde Klinik mit. Mittlerweile sei die Infektion abgeklungen. Dies könne aber ein langer Prozess sein. Prostatakrebs ist die zweithäufigste Krebsart bei Männern in den Vereinigten Staaten nach weißem Hautkrebs. Im frühen Stadium sind die Heilungschancen generell gut. Die Prostata (Vorsteherdrüse) ist ein walnussgroßes Organ, das beim Mann den Ansatz der Harnröhre umschließt.
AFP · DPA
Erst nach zwei Krankenhausaufenthalten hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Diagnose Prostatakrebs vor wenigen Tagen öffentlich gemacht. Das Vorgehen ist ungewöhnlich und sorgte auch im Weißen Haus für Kritik. Eine interne Untersuchung soll die Fakten prüfen.
[ "Lloyd Austin", "Krebs", "USA", "Untersuchung", "John Kirby", "Washington", "Weißes Haus" ]
Politik
2024-01-12T11:05:00+01:00
https://www.stern.de/politik/ausland/lloyd-austin-hielt-krebsdiagnose-zurueck---interne-untersuchung-folgt-34359706.html
Monica Lierhaus ist zurück
Es waren nur wenige Momente, wenige Worte, eingeklemmt zwischen Bremen-Wahlberichterstattung und "Lindenstraße". Aber seit Sonntagabend, 18.49 Uhr, ist die ehemalige "Sportschau"-Journalistin Monica Lierhaus wieder zurück auf dem Bildschirm - als Moderatorin der ARD-Fernsehlotterie. Bernsteinfarbenes Oberteil, bernsteinfarbene Kette, im Hintergrund ein Bild der Hamburger Außenalster, immer noch etwas wächserne Gesichtszüge und ein konzentrierter Blick auf die Kamera. "Gratulation und herzlichen Dank für ihre Hilfe", sagte Lierhaus etwa bei ihrem Comeback nach schwerer Erkrankung, nur sehr leicht schleppend. Dann war die Sendung auch schon wieder vorbei. "Mir macht es sehr viel Spaß, wieder vor der Kamera zu stehen", wurde Lierhaus in einer Mitteilung der Fernsehlotterie vom Freitag zitiert. Knapp zwei Minuten dauerte ihr erster Auftritt für die Sendung "Ein Platz an der Sonne". Für die Sendung war Lierhaus bereits Anfang Mai im TV-Studio - vor einem schweren Sturz wenige Tage später. "Wir haben insgesamt zwölf Sendungen für sechs Wochen aufgezeichnet", berichtete Lotterie-Sprecher Mario Czipull. Lierhaus war am 10. Mai beim Treppensteigen in ihrer Wohnung gestürzt, hatte sich dabei fünf Rippen gebrochen und wurde in eine Klinik gebracht. "Es geht ihr gut, sofern es jemanden nach so einem Sturz gut geht", hatte ihr Lebensgefährte Rolf Hellgardt danach gesagt und gehofft, dass sie schon wenige Tage später wieder aus der Klinik entlassen werden könne. Am Freitag wollte er sich nicht zu ihrem Gesundheitszustand äußern. Die frühere "Sportschau"-Moderatorin war im Januar 2009 nach einer Hirn-Operation vor rund zwei Jahren ins Koma gefallen. Mit einem Auftritt bei der "Goldenen Kamera" kehrte sie im Februar dieses Jahres ins Rampenlicht zurück. Ihr kurz darauf bekanntgewordener Vertrag mit der ARD Fernsehlotterie, der Lierhaus laut Medienberichten 450.000 Euro jährlich einbringen soll, hatte Kritik ausgelöst - der "Platz an der Sonne" wurde überschattet von Honorar-Diskussionen und Los-Kündigungen. Bei der Präsentation ihrer Kampagne für die Lotterie Anfang März war Lierhaus selbst noch nicht dabei, den Auftakt machte dann eine Plakataktion.
DPA
Die Sendung dauerte nur wenige Minuten. Aber: Ex-"Sportschau"-Journalistin Monica Lierhaus ist am Sonntagabend auf den Bildschirm zurückgekehrt - als Moderatorin der ARD-Fernsehlotterie. Wieder vor der Kamera zu stehen mache ihr sehr viel Spaß, wurde Lierhaus in einer Mitteilung der Fernsehlotterie zitiert.
[ "Monica Lierhaus", "Sportschau", "ARD", "Bremen", "Lindenstraße" ]
Kultur
2011-05-22T19:07:27+02:00
https://www.stern.de//kultur/tv/tv-comeback-nach-schwerer-krankheit-monica-lierhaus-ist-zurueck-3580366.html
"Mama, ich sterbe" - Brandopfer von Oakland schrieben SMS kurz vor Tod
Bei dem Großbrand während einer Rave-Party im kalifornischen Oakland haben die Opfer kurz vor ihrem Tod erschütternde SMS-Nachrichten an ihre Angehörigen geschickt. "Die jungen Leute haben Textnachrichten an ihre Eltern geschickt und geschrieben, dass sie sie lieben und dass sie sterben", sagte Polizeisprecher Ray Kelly am Dienstag. Als mögliche Brandursache wird inzwischen ein defektes Elektrogerät vermutet. "Mama, ich sterbe", schrieb laut Sheriff Greg Ahern eine Frau an ihre Mutter. Zwei Opfer hätten sich anscheinend in den Armen gelegen, als sie von den Feuerwehrleuten tot aufgefunden wurden. Nach derzeitigen Stand der Ermittler wurden viele der 36 Todesopfer offenbar an der Flucht gehindert, weil die Fenster vergittert waren und die Partygäste nicht aus der Lagerhalle kamen. Das in ein Künstlerhaus umgewandelte ehemalige Lagerhaus war am Freitagabend während einer Techno-Party in Brand geraten. Bis auf eine wurden inzwischen alle 36 Leichen identifiziert. Weitere Opfer wurden nach Angaben der Behörden nicht mehr in dem ausgebrannten Gebäude vermutet. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein und prüfte zunächst, ob eine Straftat vorliegt und wer dafür verantwortlich sein könnte. Vertreter der Stadt Oakland erhielten nach eigenen Angaben bereits drei Beschwerden wegen Sicherheitsmängeln in dem Gebäude. Der Betreiber des Gebäudes, Derick Ion Almena, sagte dem Fernsehsender NBC, die Katastrophe tue ihm "unglaublich leid". Doch habe er das Gebäude nur gemietet, und sei davon ausgegangen, dass es den Normen entspreche.
AFP
Weil sie durch vergitterte Fenster nicht vor den Flammen fliehen konnten, starben 36 Menschen bei einem Großbrand in Oakland. Kurz vor ihrem Tod schrieben sie verzweifelte Nachrichten an ihre Angehörigen.
[ "Oakland", "SMS", "Tod", "Großbrand", "Brandopfer", "Ray Kelly" ]
Panorama
2016-12-07T13:50:00+01:00
https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/oakland--brandopfer-schrieben-verzweifelte-sms-kurz-vor-tod-7229432.html
Von der Klinik in den Entzug
Die Sängerin Demi Lovato (25, "Tell Me You Love Me") ist knapp zwei Wochen nach ihrer Überdosis aus dem Krankenhaus entlassen worden. Das berichtet das US-Promiportal "TMZ". Demnach habe sie sich unmittelbar danach in eine Entzugsklinik begeben und trete dort nun eine "längere" Kur an. Wie lange Lovato sich dort aufhalten wird, sei bislang noch nicht absehbar - man gehe allerdings von mindestens 30 Tagen aus. Welche Klinik Lovato dafür auswählte, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Das Portal berichtete nur, dass es sich um eine Suchteinrichtung außerhalb von Kalifornien handeln soll, die zu den besten im ganzen Land zählt. Lovato habe sich dorthin mit einem Privat-Jet fliegen lassen. Außerdem verriet die Quelle, dass das Team von Lovato bereits einen Plan aufgestellt habe, wie die Sängerin in Zukunft eine solche Abwärtsspirale vermeide. Dazu soll auch der Austausch des Freundeskreises gehören: Man wolle "die negativen Leute aus ihrem Umfeld verbannen".
SpotOnNews
Endlich ist Demi Lovato aus dem Krankenhaus entlassen worden. Zwei Wochen nach ihrer Überdosis ist die Sängerin nun in einer Entzugsklinik.
[ "Demi Lovato", "Entzug", "Klinik", "Überdosis", "Entzugsklinik" ]
Lifestyle
2018-08-06T17:42:00+02:00
https://www.stern.de/lifestyle/leute/demi-lovato--von-der-klinik-in-den-entzug-8200832.html
Söder will Hunderttausende Flüchtlinge zurückschicken
Bayerns Finanzminister Markus Söder will in den nächsten drei Jahren Hunderttausende nach Deutschland gekommene Flüchtlinge in ihre Herkunftsländer zurückschicken. Das sagte der CSU-Politiker dem "Spiegel". Seine Begründung dafür: "Selbst beim besten Willen wird es nicht gelingen, so viele Menschen aus einem völlig fremden Kulturkreis erfolgreich zu integrieren." Söder verwies darauf, dass es aus Sicht des Bundesinnenministeriums in zahlenmäßig wichtigen Herkunftsländern wie Afghanistan und dem Irak schon heute sichere Gebiete gebe. "Und auch in Syrien wird der Bürgerkrieg irgendwann enden. Das Asylverfahrensgesetz sieht vor, dass bei Wegfall des Fluchtgrunds die Menschen in ihre Heimat zurückkehren." Dies müsse Vorrang haben vor Familiennachzug, forderte Söder. Im vergangenen Jahr waren rund eine Million Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Seit der Schließung der sogenannten Balkanroute und dem Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei ist die Zahl der Flüchtlinge in Europa - von denen die meisten nach Deutschland streben - indes stark gesunken.
Rund eine Million Flüchtlinge waren im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen. Bayerns Finanzminister will Hunderttausende davon wieder in ihre Herkunftsländer zurückschicken. Eine erfolgreiche Integration könne nicht gelingen, meint er.
[ "Markus Söder", "Flüchtlinge", "Bayern", "Deutschland", "Integration", "Syrien", "Bürgerkrieg", "CSU" ]
Politik
2016-08-27T10:18:36+02:00
https://www.stern.de/politik/deutschland/markus-soeder-will-hunderttausende-fluechtlinge-zurueckschicken-7028778.html
ETA-Sprengstoff in portugiesischem Unterschlupf gefunden
Die baskische Untergrundorganisation ETA versucht, sich im Nachbarland Portugal ein neues Rückzugsgebiet zu schaffen. Die portugiesische Polizei hat in einem ETA-Unterschlupf nördlich von Lissabon 500 Kilogramm Sprengstoff gefunden. In dem Haus in der Ortschaft Óbidos hätten die Beamten zudem ein Dutzend Haftbomben, Zünder und gefälschte Autokennzeichen sichergestellt, berichtete die spanische Presse am Samstag. Auch auf Stadtpläne mit möglichen Anschlagszielen im Süden Spaniens sowie in Madrid seien sie gestoßen. Mit dem Fund sei der erste Stützpunkt der ETA in dem Nachbarland zerschlagen worden, hieß es unter Berufung auf Antiterror-Fahnder. Die Entdeckung des Verstecks war bereits am Freitag vom Madrider Innenministerium bekanntgegeben worden, jedoch ohne genauere Details zu nennen. Die Polizei sucht nun die beiden Terroristen, die das Haus angemietet hatten. Sie waren Anfang der Woche in der Umgebung mit einem Lieferwagen in eine Polizeikontrolle geraten, konnten jedoch fliehen. Das Fahrzeug ließen sie später am Straßenrand zurück. In dem Auto entdeckten die Beamten mehrere Zünder. Spaniens Sicherheitskräfte vermuten seit längerem, dass die ETA das Nachbarland Portugal als neues Rückzugsgebiet nutzen und von dort aus Anschläge in Spanien vorbereiten will. Frankreich werde für die Organisation angesichts der Polizeierfolge dort zunehmend unsicherer. Bereits vor einem Monat hatte die spanische Polizei zwei mutmaßliche ETA-Terroristen gefasst, als sie nach Portugal gelangen wollten. Die ETA hatte vor zwei Jahren schon einmal versucht, in Portugal eine Infrastruktur von Unterschlupfen und Waffenlagern aufzubauen. Das Vorhaben scheiterte jedoch.
DPA
Die baskische Untergrundorganisation ETA versucht, sich im Nachbarland Portugal ein neues Rückzugsgebiet zu schaffen. Die portugiesische Polizei hat in einem ETA-Unterschlupf nördlich von Lissabon 500 Kilogramm Sprengstoff gefunden.
[ "ETA", "Untergrundorganisation", "Rückzugsgebiet", "Unterschlupf", "Polizei", "Spanien", "Portugal", "Lissabon", "Madrid" ]
Panorama
2010-02-06T13:38:37+01:00
https://www.stern.de/panorama/verbrechen/neues-rueckzugsgebiet-eta-sprengstoff-in-portugiesischem-unterschlupf-gefunden-3898670.html
Jeden Tag sterben weltweit mehr als 3000 Frühchen
Die ersten Wochen nach einer Frühgeburt sind für die meisten Eltern nur schwer zu ertragen: Wird es das Kleine schaffen, bleibt es am Leben? Jedes Jahr gibt es etwa 15 Millionen Kinder auf der Erde, die vor der 38. Schwangerschaftswoche - und damit zu früh - geboren werden. Jährlich 1,1 Millionen Kinder sterben daran, das sind mehr als 3000 Frühchen am Tag. "Damit sind Frühgeburten die zweithäufigste Todesursache für Säuglinge nach Lungenentzündungen", sagte Joy Lawn. Die südafrikanische Epidemiologin ist eine der Hauptautorinnen eines Berichts über Frühgeburten, an dem über hundert Wissenschaftler aus der ganzen Welt beteiligt waren. Es ist der erste Report dieser Art. Die höchste Quote an Frühgeburten hat demnach mit 18,1 Prozent Malawi in Südostafrika, die niedrigste Weißrussland mit 4,1 Prozent. Die USA liegen mit 12 Prozent auf Rang 131. In Deutschland werden der Statistik zufolge 9,2 Prozent aller Kinder zu früh geboren, das sind mehr als 60.000 Babys im Jahr. Die Bundesrepublik kommt international auf Rang 79 und ist damit schlechter als viele Nachbarstaaten - sogar schlechter als Albanien oder Suriname. Gemeinsam sei fast allen der 65 genauer untersuchten Staaten, dass die Zahlen steigen, berichtet Lawn. Mehr als jedes zehnte Neugeborene komme zu früh auf die Welt, betont die Epidemiologin. Die Gründe für die Frühgeburten sind vielfältig: Wohlstandskrankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck sowie Rauchen und späte Mutterschaften in den Industriestaaten. Mangel an Hygiene, fehlender Schutz vor Infektionen und schlechtes medizinisches Wissen in den weniger entwickelten Ländern. Gerade in den Entwicklungsländern bestehe Handlungsbedarf, sagt Lawn. 75 Prozent der sterbenden Kinder könnten durch einfachste Dinge überleben. Etwa indem Müttern gezeigt werde, wie sie ihre Kinder so auf der Brust tragen, dass diese schön warm bleiben. Eine Spritze, die Müttern vor der Geburt bekommen und die nur einen Dollar kostet, könne Lungenprobleme von Frühgeborenen bekämpfen. "Was mit Kindern passiert, die zu früh zur Welt kommen, hängt im hohen Maße davon ab, wo sie geboren werden", sagt die Südafrikanerin. Kinder, die länger als 25 Wochen im Mutterleib waren, haben in den entwickelten Ländern eine fünfzigprozentige Chance zu überleben. "Kinder, die in Afrika oder Südasien nur acht Wochen zu früh kommen, haben ein viel größeres Risiko zu sterben", betont Joy Lawn.
DPA
Weltweit werden rund 15 Millionen Kinder jährlich zu früh geboren, 1,1 Millionen Babys sterben daran. In Deutschland gibt es mehr Frühgeburten als in anderen Industrieländern.
[ "Frühgeburt", "Malawi" ]
Gesundheit
2012-05-02T18:01:50+02:00
https://www.stern.de//gesundheit/gefaehrlich-frueh-jeden-tag-sterben-weltweit-mehr-als-3000-fruehchen-3849370.html
Ein Säugling leidet an Fieber und Durchfall – schuld sind tierische Mitbewohner
Ein Säugling bekommt seit Tagen immer wieder Fieber und starke, teils blutige Durchfälle. Die Eltern waren bereits bei dem Kinderarzt und in der Klinik, doch die Untersuchungen hatten keine Ursache erkennen lassen. Durch Infusionen ging es dem Kind zeitlich besser, doch nun, wo es wieder zu Hause ist, verstärken sich die Symptome erneut. Durchfälle können vor allem aufgrund des hohen Flüssigkeitsverlusts besonders gefährlich für Säuglinge sein. Grund für anhaltendes Fieber und Durchfall sind oft Bakterien, Viren oder Parasiten. Der behandelnde Arzt geht mögliche Durchfallerreger gedanklich durch. Das Baby wird noch voll gestillt und nimmt somit abgesehen von der Muttermilch keine Nahrung zu sich, was die Aufnahme eines Erregers über Nahrung ausschließt. Manche Viren können auch über Schleimhäute, Tröpfchen- oder Schmierinfektionen übertragen werden. Könnte das Baby so einen Erreger aufgenommen haben? Ein Hinweis des Vaters führt die Ärzte endlich auf die richtige Spur: Schuld sind die tierischen Mitbewohner. Der Podcast "Die Diagnose" mit Anika Geisler erscheint alle zwei Wochen – auf AudioNow, der Plattform von RTL Radio Deutschland, und auf Spotify und iTunes. In der sechsten Staffel wurden spannende Krankheitsfälle gelöst: Das kraftlose Mädchen: Ein Kind wird immer schlapper, seine Arme und Beine magern ab, der Bauch wird dicker. Die behandelnde Klinik entdeckt den Grund: Er ist selten und lebensbedrohlich.Wie ein Lauffeuer: Ein junger Mann hat Bauch- und Kopfschmerzen und Fieber, dazu kommen Herzbeschwerden, Luftnot und Nierenprobleme. Ein Ärzteteam entdeckt, was das mit einer neuen Kinderkrankheit zu tun hat."Was ist ein Krankenwagen?" Ein Patient vergisst plötzlich die Bedeutung von Wörtern.Kräfte in der Nacht: Mit Halsschmerzen kommt ein Mann in die Notaufnahme. Im Rachen entdecken die Ärzte einen großen Bluterguss. Ist er gestürzt oder wurde er gewürgt? Der Patient berichtet, dass er tagsüber oft müde sei – eine Ärztin wird hellhörig.Tückischer Ausschlag: Ein Mann bekommt bei körperlicher Belastung schwer Luft. Ein Arzt findet den Grund: Der liegt ein halbes Jahr zurück und war rot und schmerzhaft.Auf Abwegen: Ein Junge hat Bauchschmerzen. Klare Sache, der Blinddarm – so scheint es. Doch der Arzt macht an einer Stelle eine überraschende Entdeckung.Doktor Telefon: Ein Kind atmet oft rasselnd und hat Infektionen. Sind es Keime aus der Kita? Schließlich wird der wahre Grund entdeckt: ein störendes Überbleibsel.Schmerzhafte Würze: Eine Frau bekommt seit Jahrzehnten nach dem Essen Bauchschmerzen. Ein Arzt entdeckt, wie ihre bewusste Ernährung damit zusammenhängt.
Ein Baby bekommt immer wieder Fieber und starken Durchfall. Ein Arzt findet schließlich den Grund: Er hat mit den Zimmergenossen zu tun.
[ "Diagnose", "Patient", "Anika Geisler", "Gesundheit", "Podcast", "Ernährung", "Fieber", "Baby" ]
Gesundheit
2021-10-16T20:11:00+02:00
https://www.stern.de/gesundheit/diagnose-podcast--ein-saeugling-leidet-an-fieber-und-durchfall---schuld-sind-tierische-mitbewohner-30740008.html
El Kaida baut wieder Terror-Camps
Das Terrornetzwerk El Kaida baut laut einem UN- Bericht neue Trainingscamps im Osten Afghanistans nahe der pakistanischen Grenze auf. Jüngste Geheimdienstberichte zeigten, dass El Kaida sich neu organisiere, heißt es in dem vom US-Nachrichtensender CNN am Dienstagabend zitierten Bericht. Die USA seien über die Existenz dieser Camps informiert, sagte der Chef der UN-Expertengruppe, Michael Chandler. Als sehr Besorgnis erregend wurde das Potenzial von El Kaida eingestuft, eine so genannte »schmutzige Bombe« bauen zu können. Keine Verbindung gebe es zwischen El Kaida und dem Irak. Die Expertenkommission war eingesetzt worden, um die Anstrengungen gegen den Terroristenchef Osama bin Laden, El Kaida, die radikal-islamischen Taliban und deren Verbündeten zu beobachten. Trotz aller internationalen Anstrengungen verfüge El Kaida weiter über Geld zur Finanzierung terroristischer Aktivitäten. Auch könnten Mitglieder des Netzwerkes sich weitgehend frei bewegen. »Heimtückische Bewegung« Der Bericht fordert zur Bekämpfung von El Kaida weltweit besser abgestimmte Anstrengungen. Chandler betonte, dass ohne einen breiten Informationsaustausch, polizeiliche Zusammenarbeit und eine genaue Kontrolle der Finanzierungsmöglichkeiten El Kaida weiter existieren, neue Terroristen anwerben und aufrüsten könne. El Kaida sei eine »heimtückische Bewegung« und kein einzelnes Land oder eine Gruppe von Ländern könne das Problem allein bewältigen. El Kaida stelle wegen der dezentralen, lose organisierten und relativ einfach strukturierten Kommandoebene sowie der großen Flexibilität weiterhin weltweit eine beträchtliche Gefahr für den Frieden und die Sicherheit dar, heißt es in dem Bericht weiter. Chandler forderte die Erstellung einer aktualisierten Liste von verdächtigen Terroristen und terroristischen Gruppen. Zur Zeit würden 92 Gruppen und 232 Einzelpersonen im Zusammenhang mit Bin Laden, El Kaida und den Taliban gebracht. In dem UN-Report seien noch einmal 104 Einzelpersonen oder Gruppen identifiziert worden, die möglicherweise mit El Kaida in Verbindung stünden, aber noch nicht von Regierungen aufgelistet worden seien.
Laut eines UN-Berichts ist das Terrornetzwerk El Kaika wieder im Begriff Terroristen-Trainingscamps in Afghanistan aufzubauen. Man befürchte, dass dort eine "schmutzige Atombombe" gebaut würde.
[ "Al-Qaida", "Osama bin Laden", "Taliban", "Trainingscamp", "Geheimdienstbericht", "Terrornetzwerk", "UN", "Afghanistan", "CNN", "USA", "Irak" ]
Politik
2002-12-18T11:51:00+01:00
https://www.stern.de/politik/ausland/terrorismus-el-kaida-baut-wieder-terror-camps-3337792.html
Thorsten Frei wird das Alter Ego von Friedrich Merz
Im politischen Berlin pflegt Thorsten Frei seinen ganz eigenen Stil: Seine Freundlichkeit scheint fast unverwüstlich. Dem CDU-Politiker aus dem Schwarzwald fehlt jene Ruppigkeit, die dieser Tage so oft die politische Auseinandersetzung im Bund prägt. Seiner Karriere hat das nicht geschadet: In der neuen Bundesregierung wird Thorsten Frei einer der mächtigsten Männer hinter den Kulissen sein: Friedrich Merz holt den 51-Jährigen als Chef in sein Kanzleramt – und vertraut ihm damit die Schaltstelle der Macht an. Hinter Freis Sanftmütigkeit verbirgt sich eine gewisse politische Härte. Die innere Sicherheit und die Begrenzung der Migration zählen zu den Kernthemen des Innenexperten, der als Sohn eines Polizisten in Südbaden aufgewachsen ist. Bislang war Frei Parlamentsgeschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag und fungierte damit geräuschlos und effizient als Scharnier zwischen der CDU-Parteiführung und den Abgeordneten der Fraktion. In diesem Amt entwickelte er sich zu einem der engsten Vertrauten des künftigen Kanzlers Merz. Als Minister leitet Frei künftig das Kanzleramt – eine Bundesbehörde mit rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wo die Politik der gesamten Bundesregierung gesteuert und koordiniert wird. Frei übernimmt damit ein Amt mit einem komplexen Aufgabenprofil. "In der täglichen Arbeit erweist sich der Kanzleramtschef als machtvolles Alter Ego des Bundeskanzlers hinter der politischen Bühne, als Koordinator vielfältiger Regierungsprozesse und als Problemlöser bei Konflikten zwischen den Ressorts": So beschreibt der Politikprofessor Stephan Bröchler von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin die Aufgaben eines Kanzleramtsministers. Thorsten Frei als "Alter Ego" von Friedrich Merz: Als Merz 2022 nach jahrelanger Abwesenheit von der aktiven Politik die Führung von Partei und Fraktion übernahm, wurde Frei rasch zu seiner rechten Hand. Der Wunsch nach Rückbesinnung auf konservativere CDU-Positionen nach den liberalen Merkel-Jahren einte die beiden Christdemokraten. Frei steht für einen harten Kurs in der Sicherheits- und Migrationspolitik. Im vergangenen Jahr stieß Frei auch manchen in der eigenen Partei vor den Kopf, als er die Abschaffung des individuellen Rechts auf Asyl ins Spiel brachte – und damit ein im Grundgesetz verankertes Recht infrage stellte. Kritiker sehen in ihm einen rechten Scharfmacher in bürgerlichem Gewand. "Thorsten Frei ist ein führender Merzianer und Schrittmacher der konservativen Wende in der Union", sagt Linken-Parteichef Jan van Aken der Nachrichtenagentur AFP. "Mit einer restriktiveren Migrationspolitik, einer Arbeitspflicht für Bürgergeld-Empfänger und einer klaren Abschottungslinie verfolgt er konsequente, aber höchst streitbare Positionen." Das Thema innere Sicherheit wurde Frei fast in die Wiege gelegt. Sein Vater war als Polizist in den 1970-er Jahren zeitweise für den Personenschutz des damaligen Generalbundesanwalts Kurt Rebmann zuständig – in der Hochphase des linksextremistischen RAF-Terrors. "Angriffe auf die Polizei, das waren für mich Angriffe auf meinen Vater", sagte Frei einmal der "Zeit". Sein politisches Handwerk lernte Frei in der Kommunalpolitik. Bereits mit Anfang 30 wurde er Oberbürgermeister der baden-württembergischen Stadt Donaueschingen. 2013 wechselte er in den Bundestag – Kuckucksuhr und Kruzifix erinnern im Büro des katholischen Politikers an die Heimat. Familienvater, Frühaufsteher, McDonald's-Fan, Hundefreund und Gassigeher – so präsentiert sich Frei auf seinem Instagram-Account. Nach außen hin machte sich der wortgewandte Jurist durch Fernsehauftritte bekannt: Stets adrett gestylt, profilierte sich Frei als eine Art Cheferklärer christdemokratischer Positionen – gerade auch in den vergangenen Wochen, als die Kehrtwende der CDU in der Schuldenpolitik auch viele an der eigenen Basis irritierte. Freis öffentliche Präsenz dürfte nun aber geringer werden, denn Kanzleramtsminister agieren klassischerweise als Strippenzieher im Hintergrund – machtvoll, aber diskret.
AFP
Thorsten Frei war schon in der Opposition einer der engsten Vertrauten von Friedrich Merz. In der Regierung soll er seinem Chef als Strippenzieher ins Kanzleramt folgen.
[ "Thorsten Frei", "Friedrich Merz", "CDU", "Kanzleramt", "Bundesregierung" ]
Politik
2025-04-28T12:28:00+02:00
https://www.stern.de//politik/deutschland/thorsten-frei-wird-kanzleramtschef--das-alter-ego-von-friedrich-merz-35674876.html
Pfahls war seit 1999 auf der Flucht
Das Amtsgericht Augsburg erlässt Haftbefehl gegen Pfahls. Die Generalstaatsanwaltschaft in München überprüft die Entscheidung. In der Zeit bis zur Vollstreckung kann sich der frühere Staatssekretär ins Ausland absetzen. Seine Spur verliert sich in Hongkong. Der damalige Staatsanwalt Winfried Maier schließt später nicht aus, dass Pfahls von der geplanten Aktion gegen ihn vorzeitig erfahren hat. Das Bundeskriminalamt (BKA) setzt Pfahls auf die Liste der meistgesuchten Personen. Von sofort an wird auf der Internetseite des Amtes weltweit nach ihm gefahndet. Die Staatsanwaltschaft Augsburg erhebt Anklage gegen flüchtigen Pfahls wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung, um die drohende Verjährung abzuwenden. Es wird bekannt, dass für Hinweise zur Ergreifung 10.000 Mark ausgesetzt sind. Die Beschuldigungen stehen im Zusammenhang mit einer Lieferung von 36 Spürpanzern nach Saudi-Arabien im Jahr 1991. Für die Vermittlung des Geschäftes soll Pfahls von dem Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber laut Anklage rund 1,9 Millionen Euro (3,8 Mio. Mark) bekommen und nicht versteuert haben. Das Augsburger Landgericht lässt die Anklage gegen Pfahls zu, dessen Aufenthaltsort nach wie vor unbekannt ist. Er wird in Südostasien und auch in Südafrika vermutet. Das Außenministerium in Peking dementiert einen Bericht des Magazins stern, wonach Pfahls in China festgesetzt worden sein soll. Die Münchner «Abendzeitung» berichtet, der Gesuchte habe mit einem in Frankreich aufgegebenen Fernschreiben Kontakt mit einem Anwalt aufnehmen wollen. Pfahls wird in Paris festgenommen.
Bei den Ermittlungen im Umfeld des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber kam 1999 die CDU- Parteispendenaffäre ans Licht. Unter den Verdächtigen war auch der frühere Verteidigungsstaatssekretär Holger Pfahls.
[ "Augsburg", "Generalstaatsanwaltschaft", "Pfahl", "BKA", "Flucht", "Haftbefehl", "Amtsgericht", "München", "Hongkong", "Vollstreckung" ]
Politik
2004-07-13T19:11:19+02:00
https://www.stern.de/politik/deutschland/chronologie-pfahls-war-seit-1999-auf-der-flucht-3065052.html
Amira wieder schwanger: Pochers lassen Baby-Bombe im TV platzen
Was die wahren Gründe für das Eheaus mit Sandy Meyer-Wölden waren, verrät Oliver Pocher in der Doku "Absolut Oliver Pocher". Jetzt bei TV Now.
Direkt zu Anfang seiner Show "Pocher – gefährlich ehrlich" lässt Oliver Pocher eine Mega-Bombe platzen: Seine Ehefrau Amira ist erneut schwanger. 
[ "Amira Pocher", "Oliver Pocher", "Baby", "RTL.de", "Schwangerschaft" ]
Lifestyle
2020-06-19T11:42:00+02:00
https://www.stern.de/lifestyle/leute/amira-pocher-wieder-schwanger--pochers-lassen-baby-bombe-im-tv-platzen-9306924.html
Gleich und gleich gesellt sich gern
Er vergleicht den Koran mit Hitlers "Mein Kampf" und nennt den Islam eine "kranke Ideologie". Seit Jahren wettert der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders gegen Muslime. Seine wortgewaltigen Reden haben den Mann mit der platinblond gebleichten Haarwelle, Spitzname "Mozart", zu einem der bekanntesten Politiker seines Landes werden lassen – und bereits Ärger mit der Justiz eingebracht. Im Jahr 2010 wurde er wegen Anstiftung zu Rassenhass und Diskriminierung von Muslimen angeklagt, später aber freigesprochen. Nach einer Rede in Den Haag wurde im Dezember 2014 erneut Anklage wegen ausländerfeindlichen Äußerungen gegen den Vorsitzenden der "Partij voor de Vrijheid" erhoben. Damals hatte er die Menge gefragt: "Wollt Ihr weniger oder mehr Marokkaner in Eurer Stadt und in den Niederlanden?" Die Menge antwortete mit "Weniger"-Rufen, woraufhin Wilders versprach: "Wir werden uns darum kümmern." Vor sieben Jahren hatte Wilders den Film "Fitna" veröffentlicht, indem Bilder von den Terroranschlägen von New York und Madrid mit Koran-Versen zu einer anti-islamischen Collage verbunden wurden. Der Film hatte breite Empörung ausgelöst, insbesondere in der muslimischen Welt. Seit Jahren steht Wilders rund um die Uhr unter Polizeischutz, seine Adresse ist ein streng gehütetes Geheimnis. Nicht gerade weltoffen und mit seinen reißerischen Äußerungen Schlagzeilen machend – zwei Eigenschaften, die ihn geradezu dazu prädestinieren, auf Pegida-Kundgebungen aufzutreten. Das werden sich auch die Organisatoren der montäglichen Demonstrationen für mehr Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit in Dresden gedacht haben. Und so tritt Wilders am kommenden Montag in der sächsischen Landeshauptstadt auf. Zuletzt war es ruhiger geworden um die "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". Teilweise waren unter 3000 Menschen zu den Kundgebungen erschienen – in den Hochzeiten waren es bis zu 25.000. Vom Auftritt des bekannten Rechtspopulisten erhofft man sich wohl neue Aufmerksamkeit. Und Wilders? Der Islamfeind strebt nach einer europäischen rechten Allianz, pflegte jüngst sein Netzwerk bei einem Auftritt vor rund 1000 Anhängern der "Freiheitlichen Partei Österreichs" (FPÖ) in der Wiener Hofburg. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zollte ihm demütig Tribut: Derart radikale Ressentiments könne er selbst sich bei seinen Auftritten nicht erlauben. In Dresden wird derweil breiter Protest angekündigt. Zahlreiche Parteien und Gruppierungen wollen gegen den Wilders Auftritt auf die Straße gehen. Dabei soll es auch Blockaden geben. Mit der Rede des "Islamhassers" habe Pegida eine "rote Linie überschritten", sagte der Sprecher des Bündnisses "Dresden für alle", Eric Hattke. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich warnte im Vorfeld vor ausländerfeindlichen Entgleisungen. "Fremdenfeindliche oder rassistische Ausfälle durch Redner werden wir nicht dulden und konsequent gegen die Veranstalter vorgehen", sagte der CDU-Politiker. Pegida erwartet bei der Kundgebung mit Wilders bis zu 30.000 Teilnehmer.
Der Niederländer Geert Wilders ist bekennender Islamfeind und sehr umstritten für seine wortgewaltigen Reden. Eine davon soll er am Montag in Dresden bei Pegida halten. In der Stadt regt sich Protest.
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Rechtspopulist Geert Wilders bei Pegida: Rechtspopulist Wilders bei Pegida
2015-04-12T10:40:38+02:00
https://www.stern.de/rechtspopulist-geert-wilders-bei-pegida--rechtspopulist-wilders-bei-pegida-6963112.html
Mitgefangener: US-Bürger Hubbard in russischer Haft stetig misshandelt
Außerdem hätten die Aufseher in der Haftanstalt Hunde auf Hubbard gehetzt, ihn hungern und "den Gang entlang kriechen lassen", sagte Tschytschko. Die Gefängnisbeamten hätten den heute 72-jährigen Hubbard trotz seines relativ hohen Alters misshandelt, weil er aus den USA stamme. Für die Aufseher sei "Amerika die Inkarnation des Bösen", sagte Tschytschko. "Sie sind überzeugt, dass Amerikaner vernichtet werden müssen." AFP führte mit Tschytschko im September und Oktober zwei Interviews. Ein AFP-Journalist hatte im August von Tschytschkos Schicksal erfahren, als dieser wegen in der russischen Haft erlittenen Verletzungen medizinisch behandelt werden musste. Die russische Armee hatte den ukrainischen Soldaten im Mai 2022 gefangengenommen. im Mai 2024 kam er im Rahmen eines Gefangenenaustauschs frei. Die Inhaftierung des US-Bürgers Hubbard durch Russland war lange geheimgehalten worden. Ende September berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti schließlich, dass der US-Bürger in Moskau wegen angeblichen "Söldnertums" für die Ukraine vor Gericht stehe. Laut Staatsanwaltschaft war er einem ukrainischen Verteidigungsbataillon beigetreten und hatte dafür "mindestens tausend Dollar pro Monat" erhalten. Nach einem Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurde Hubbard am 7. Oktober in Moskau wegen der "Teilnahme als Söldner an einem bewaffneten Konflikt" zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Vor Gericht hatte der 72-Jährige blass und schwach gewirkt, er konnte sich nur mit Mühe aufrecht halten und bewegen. Als das Urteil fiel, hatte Hubbard bereits zweieinhalb Jahre Haft hinter sich. Tschytschko lernte den US-Häftling nach eigenen Angaben in einer Haftanstalt in Nowosibkow in der russischen Grenzregion Brjansk kennen, wo die beiden von September 2022 bis Mai 2023 gemeinsam inhaftiert und mitunter in benachbarten Zellen untergebracht waren. Danach waren sie den Angaben zufolge bis Frühjahr 2024 gemeinsam im Straflager Nummer 7 in Pakino in der Region Wladimir rund 270 Kilometer östlich von Moskau. Dort teilten sie laut Tschytschko zwischenzeitlich eine Zelle. Sie kommunizierten demnach so gut es ging auf Englisch. Dabei habe Hubbard ihm geschildert, dass die Gefängniswächter in Pakino ihn mit Elektroschocks gefoltert hätten. Tschytschko schilderte weiter, die Wachen in Nowosibkow hätten die Häftlinge "absichtlich" auf die Genitalien geschlagen. Außerdem hätten sie die Gefangenen, darunter Hubbard, gedemütigt, indem sie sie gezwungen hätten, miteinander sexuelle Handlungen zu "simulieren". Hubbard wurde den Angaben zufolge zudem von einem als "Doktor Tod" bekannten Gefängnisarzt gequält. Unter Krätze leidende Häftlinge, darunter Hubbard, zwang der Arzt demnach, nackt in kalten und feuchten Räumen zu warten, mitunter wochenlang. Hubbard sei dadurch mehrmals krank geworden, sagte Tschytschko. Hubbard forderte demnach vergeblich, seine Familie, die US-Behörden oder die ukrainischen Behörden zu kontaktieren. Die US-Regierung hatte Russland Anfang Oktober vorgeworfen, Hubbard konsularischen Beistand verwehrt und den USA nur "begrenzte Informationen" über Hubbard übermittelt zu haben. Offiziellen russischen Angaben zufolge war der US-Bürger am 2. April 2022 während der russischen Besetzung von Isjum im Nordosten der Ukraine gefangen genommen worden. Dort war er demnach 2014 hingezogen, um mit seiner ukrainischen Partnerin zu leben.
AFP
Der kürzlich in Moskau wegen "Söldnertums" für die Ukraine verurteilte US-Bürger Stephen Hubbard ist in russischer Haft nach Angaben eines Mitgefangenen fortwährend misshandelt worden. "Sie schlugen ihn die ganze Zeit wie jeden von uns", sagte der ukrainische Soldat Igor Tschytschko, der etwa zwei Jahre lang mit Hubbard in russischer Haft war, der Nachrichtenagentur AFP. "Sie schlugen ihn mit Stöcken, Knüppeln, Fußtritten."
[ "Moskau", "Ukraine", "USA", "Russland", "AFP", "Hunde", "Amerika", "Nachrichtenagentur RIA Nowosti" ]
Newsticker
2024-10-17T13:43:06+02:00
https://www.stern.de/news/mitgefangener--us-buerger-hubbard-in-russischer-haft-stetig-misshandelt-35151414.html
Der Letzte seiner Art
Ein Vierteljahrhundert lang kämpften sich Spieler in der Videospielreihe "The Legend of Zelda" durch Schlösser und Höhlen und befreiten die entführte Prinzessin Zelda aus den Fängen von Bösewichten. Pünktlich zum 25. Geburtstag veröffentlicht Nintendo den 13. Teil der Abenteuer-Saga: "Skyward Sword", auf deutsch "zum Himmel gerecktes Schwert", ist das vielleicht letzte gute Spiel für die betagte Wii. Momentan konzentriert sich Nintendo auf die Entwicklung von Nintendo-3DS-Spielen, mit der Wii U steht bereits die nächste Konsole in den Startlöchern. Und doch ist "Skyward Sword" das erste Wii-Spiel, das die Möglichkeiten der Konsole voll ausreizt. Am Spielprinzip der Reihe hat sich bis heute nichts geändert: Der Spieler übernimmt die Rolle des Helden Link, der mit Schwert und Schild loszieht, um Prinzessin Zelda zu retten. Im Laufe seines Abenteuers erhält er eine Vielzahl von Gegenständen wie Bomben, eine Peitsche oder einen Bumerang. Doch nicht nur der Umgang mit den unterschiedlichen Waffen will gelernt sein - auch Köpfchen ist gefragt: In den Höhlen und Kerkern warten viele Rätsel. Mal muss nur ein Block an die richtige Stelle geschoben, ein anderes Mal ein komplexes Spiegelrätsel gelöst werden. Verändert haben sich im Laufe der Zeit die Grafik und die Steuerung der Spiele. Links erstes Abenteuer erschien 1986 noch für das Nintendo Entertainment System (NES) und wurde lediglich mit Steuerkreuz und zwei Knöpfen bedient. Der Programmcode des Spiels war gerade einmal 128 Kilobyte groß, das ist soviel wie ein 30-seitiges Word-Dokument. Das neueste Abenteuer für die Wii umfasst mittlerweile mehrere Gigabyte und macht von der Bewegungssteuerung der Wii intensiven Gebrauch. Möglich wird das durch die Controller-Erweiterung "Wii Motion Plus". Sie wird für das Spiel zwingend vorausgesetzt und erlaubt eine genauere Erkennung der Bewegungen. Mit der Wiimote in der rechten Hand schlägt der Spieler zu, das Nunchuk in der linken kontrolliert das Schild. Doch nicht nur die Kämpfe, auch die Erzählung profitiert von der besseren Steuerung: Als Link das magische Masterschwert findet und aus dem Stein ziehen soll, muss der Spieler den Controller umdrehen und nach oben ziehen, um ihn danach in die Luft zu strecken – es wird zum "Skyward Sword". Kenner der Reihe haben diese Szene schon häufiger gespielt, doch noch nie hat es sich so echt angefühlt. Die Geschichte ist in jedem Zelda-Teil gleich. Zwar wechselt ab und zu der Bösewicht oder der Handlungsort, doch reduziert man das Spiel auf das Wesentliche, rennt Link jedes Mal von einem Verlies zum anderen, tötet darin einen Endgegner, um am Ende seine Angebetete vor einem noch fieseren Bösewicht zu retten. Doch es ist nicht die simple Geschichte, die seit Jahrzehnten fasziniert, sondern die Art und Weise der Erzählung. Wer bereits mehrere von Links Abenteuern erlebt hat, findet in jedem neuen Teil Anspielungen auf bereits erzählte Episoden. Löst Link beispielsweise ein Rätsel oder öffnet eine Truhe, erscheint seit zwei Jahrzehnten dieselbe Melodie. Auch die Titelmusik der Reihe ist seit Jahren fester Bestandteil im Hauptmenü: Auf dem Videoportal Youtube gibt es Hunderte von Aufnahmen, auf denen Zelda-Anhänger das Musikstück auf Klavier, Gitarre oder Flöte vorspielen. Es ist undenkbar, dass Nintendo diese Musik jemals ändern wird, macht sie doch den Charme der Serie aus. Auch wieder auftauchende Figuren, Namen oder Orte sorgen für Aha-Effekte. Doch so schön die Erinnerungen an früher auch sind: Die Retro-Gestaltung hat ihre Schattenseiten. Beispielsweise hat das Spiel immer noch keine Sprachausgabe, obwohl die in anderen Spielereihen längst zum Standard geworden ist. Vor zwanzig Jahren war das dem geringen Datenspeicher der Spiele geschuldet, heute bieten DVDs millionenfach mehr Platz als früher. Richtige Gespräche gibt es in "Skyward Sword" nicht, unterhalten wird sich nur über Textfelder, ab und zu hört der Spieler eine primitive Lautsprache. Vielleicht hat Nintendo Angst, dass den treuen Spielern die Stimme von Link nicht gefallen könnte. Doch wie man eine stummen Videospielfigur nach 25 Jahren zum Reden bringt, wissen sie eigentlich am besten: Super Mario bekam 1996 zu seinem 25. Geburtstag und seinem ersten dreidimensionalen Auftritt auf dem Nintendo 64 eine Stimme, die Fans bis heute lieben. Ein weiteres Manko ist der träge Einstieg: Bis das Spiel für geübte Gamer fordernd wird, vergehen ein paar Stunden. Statt sich dem jeweiligen Können anzupassen, wird der Spieler behutsam mit der Steuerung vertraut gemacht, alle Charaktere werden vorgestellt, auch wenn sie nur bekannte Stereotypen sind: die hübsche Prinzessin, der fiese Widersacher, der gütige König – die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Erst im späteren Spielverlauf sorgt die Geschichte für einige Überraschungen. Dass Spiele von Anfang an packend inszeniert sein können, zeigt die Konkurrenz mit "Call of Duty" oder "The Witcher 2". Bei "Skyward Sword" erweist sich die Tradition des märchenhaften Einstiegs als unnötiger Ballast. Obwohl keiner der Charaktere sprechen kann, die Grafik weit hinter den Möglichkeiten der HD-Konsolen ist und die Geschichte bereits ein Dutzend Mal erzählt wurde: "Skyward Sword" ist das beste Wii-Abenteuer seit langer Zeit. Und möglicherweise das letzte gute Spiel überhaupt. Knackige Rätsel, riesige Tempel, beeindruckende Bosse, neue Gegenstände, ein intensiveres Spielgefühl und Melodien, die ans Herz gewachsen sind – Fans der Serie werden sich im neuen Zelda-Teil wie zuhause fühlen. Auch wer bisher keine Erfahrung mit Link und Co. gesammelt hat, sollte einen Blick riskieren. Wenn ein Wii-Spiel unter dem Weihnachtsbaum liegen sollte, dann dieses. Sie interessieren sich für Browsergames? Auf stern.de finden Sie die besten 50 kostenlosen Browserspiele. Hersteller/VertriebNintendoGenreAction-AdventurePlattformNintendo WiiPreis40 EuroAltersfreigabeab 12 Jahren
Nintendo veröffentlicht mit "Skyward Sword" den letzten großen Kracher für die betagte Wii. Das Spiel lockt mit einer tollen Steuerung und viel Charme - verheddert sich aber in seiner Tradition.
[ "Nintendo", "Wii", "Kracher", "Wii U", "Kampf" ]
Digital
2011-11-24T18:17:14+01:00
https://www.stern.de/digital/games/-the-legend-of-zelda--skyward-sword--der-letzte-seiner-art-3440224.html
Polizei gelingt Schlag gegen Rocker-Szene
Der Polizei in Schleswig-Holstein ist ein weiterer Schlag gegen die Rocker-Szene gelungen. Dreieinhalb Monate nach einer Messerattacke auf zwei Rocker der "Red Devils" nahmen Beamte am Dienstag in Neumünster drei Verdächtige fest. Zwei von ihnen gehören laut Landeskriminalamt (LKA) der verfeindeten Rockergruppe der "Bandidos" an, einer kommt aus deren Umfeld. LKA- Direktor Hans-Werner Rogge sprach von einem weiteren bedeutenden Ermittlungserfolg, der die Gruppe nachhaltig schwächen werde. An der Polizeiaktion waren 130 Beamte beteiligt, darunter auch das Spezialeinsatzkommando. Zwischen "Hells Angels" und "Bandidos" toben seit Monaten blutige Auseinandersetzungen. Dabei kam es mehrfach zu brutalen Attacken mit Schusswaffen und Messern. Die "Red Devils" gelten als Unterstützer der "Hells Angels".
DPA
Der Polizei in Schleswig-Holstein ist ein weiterer Schlag gegen die Rocker-Szene gelungen. Dreieinhalb Monate nach einer Messerattacke auf zwei Rocker der "Red Devils" nahmen Beamte am Dienstag in Neumünster drei Verdächtige fest.
[ "Messerattacke", "Polizei", "Neumünster", "LKA", "Bandidos", "Schleswig-Holstein" ]
Panorama
2010-04-28T07:29:48+02:00
https://www.stern.de/panorama/neumuenster-polizei-gelingt-schlag-gegen-rocker-szene-3098286.html
Grölender Mob bedrängt Bus mit Flüchtlingen in Sachsen
Es ist Abend, ein Bus mit Flüchtlingen hält in einer Gemeinde in Sachsen. Als die Menschen aussteigen, erwartet sie ein wütender Mob. Die Demonstranten schreien "Wir sind das Volk", immer wieder. Man hört eine Frau, die "Go home!" schreit. Ein Junge im blauen Kapuzenpullover verlässt ängstlich den Bus, er weint - so wie zwei Frauen, die ganz vorne sitzen. Der Moment ist auf Video festgehalten und kursiert derzeit im Netz, geteilt hat es unter anderem TV-Moderator Jan Böhmermann. Auf Facebook schreibt er, es stamme von der Seite "Döbeln wehrt sich – Deine Stimme gegen Überfremdung". Die ist mittlerweile nicht mehr zu finden, offenbar wurde sie gelöscht. Das Video ist bezeichnend für die feindselige Stimmung gegen Flüchtlinge, die sich in vielen Teilen des Landes ausbreitet. Im Netz sorgen die Aufnahmen für Wut. "Wenn die das Volk sind, dann ist das nicht mein Land!", schreibt ein Nutzer auf Twitter. "Es ist so deprimierend und einfach widerlich", heißt es in einem anderen Kommentar. Eine Polizeisprecherin bestätigte gegenüber "Spiegel Online" den Vorfall. Er soll sich in der Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle nahe der tschechischen Grenze zugetragen haben. Insgesamt 1,5 Stunden skandierten die Aufgebrachten dem Bericht zufolge wütende Parolen. Die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen, heißt es.
Ein verstörendes Video zeigt, wie aufgeheizt in Sachsen die Stimmung gegen Flüchtlinge ist: Während Asylbewerber aus einem Bus steigen, werden sie von einer wütenden Menge beschimpft.
[ "Flüchtlinge", "Sachsen", "Jan Böhmermann", "Twitter", "Flüchtlingsunterkunft" ]
Politik
2016-02-19T13:33:00+01:00
https://www.stern.de//politik/deutschland/fluechtlinge-in-sachsen--wuetende-menge-ruft-parolen-gegen-asylanten-6707274.html
Kulturstaatsminister wirbt für Buchpreisbindung
Trotz Eis und Schnee ist die Buchbranche erfolgreich in den Bücherfrühling gestartet. Zur Halbzeit der Leipziger Buchmesse zogen die Veranstalter am Freitag eine positive Bilanz. "Wir haben einen sehr guten Messestart hingelegt", sagte Sprecherin Nancy Pfaff. An den ersten beiden Messetagen seien rund 64 000 Besucher gezählt worden - genauso viele wie im Vorjahr. Nach der Frankfurter Buchmesse ist die Bücherschau in Leipzig der wichtigste Treff für die deutsche Literaturbranche. "Die Literaturwelt zeigt sich in Leipzig in bester Stimmung", freute sich Martin Buhl-Wagner, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Messe. "Neben den literarischen Akzenten setzt die Leipziger Buchmesse auch immer zentrale Impulse für den Buchmarkt." Die Messe endet nach vier Tagen am Sonntag. Kulturstaatsminister Bernd Neumann setzte sich nachdrücklich für einen Erhalt der Buchpreisbindung auch für E-Books ein. Sie sei eine der wichtigsten Voraussetzungen, damit es bei der Vielfalt des Bücherangebots zu erschwinglichen Preisen bleibe, sagte der CDU-Politiker. Neumann nutzte einen Messebesuch, um sich bei großen Verlagen über die Entwicklungen in der Branche zu informieren. "Eine Umgehung der Buchpreisbindung zum Beispiel durch Amazon mit seinem Firmensitz in Luxemburg muss verhindert werden", erklärte Neumann. Er werde sich für eine Ergänzung des entsprechenden Gesetzes verwenden, um für den grenzüberschreitenden Handel mit E-Books die gleiche Regelung durchzusetzen wie für gedruckte Bücher. "Wenn hier ein ungezügeltes Feilschen um den Verkaufspreis einsetzen würde, dann gerieten unweigerlich die ins Hintertreffen, die für Qualität, für das Wagnis anspruchsvoller Literatur und für das Buch als besonderen Träger von Bildung und Kultur stehen", so der Staatsminister. E-Books sind eines der Trendthemen der Leipziger Buchmesse. Der Göttinger Wallstein Verlag wurde mit dem Kurt-Wolff-Preis für unabhängige Verlage geehrt. Bei der Vergabe der mit 26 000 Euro dotierten Auszeichnung sagte Neumann: "Wir brauchen diese kleineren Verlage heute mehr denn je, denn sie sind Garanten für ein literarisches und intellektuelles Leben, das sich nicht dem Mainstream unterwirft." Der Umsatz mit Literatur für die Jüngsten ist im vergangenen Jahr gestiegen. Bilderbücher legten um 2,7 Prozent zu, Vorlesebücher um 1,4 Prozent. Bei den Jugendbüchern gingen die Umsätze hingegen um 5,9 Prozent zurück. Das ist das Ergebnis des Trendberichts Kinder- und Jugendbuch, der auf der Messe vorgestellt wurde. Absolute Zahlen wurden nicht genannt. Der gesamte Branchenumsatz betrug im vergangenen Jahr rund 9,6 Milliarden Euro. Kinder- und Jugendbücher haben einen Anteil von 15,6 Prozent - und liegen damit auf Platz zwei hinter der Belletristik. "Eine Botschaft erscheint mir besonders wichtig: Das Lesen ist nicht etwas, was im Zeitalter von PC und Internet zurückgeht", sagte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Alexander Skipis. Die digitalen Medien seien keine Konkurrenz zum Buch, sondern eine Ergänzung, fügte der Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, Jörg F. Maas, hinzu. Die Buchmesse hat bis zum Sonntag geöffnet. Am Wochenende wird noch einmal ein großer Besucherandrang erwartet. 2012 waren insgesamt 163.500 Besucher auf der Frühlingsschau der Buchbranche gezählt worden.
DPA
Unter Bücherfreunden: Kulturstaatsminister Neumann hat auf der Leipziger Buchmesse für die Buchpreisbindung und für unabhängige Verlage geworben.
[ "Bernd Neumann", "Leipziger Buchmesse", "Leipzig", "Buchbranche", "Frankfurter Buchmesse", "Amazon" ]
Kultur
2013-03-15T14:29:20+01:00
https://www.stern.de/kultur/buecher/leipziger-buchmesse-kulturstaatsminister-wirbt-fuer-buchpreisbindung-3104440.html
Helene Fischer in knallengem Latex: So ist ihr neues Video mit Luis Fonsi
Am Donnerstag hat Helene Fischer ihren 37. Geburtstag gefeiert, nur einen Tag später erscheint ihre neue Single. "Vamos a Marte" ist ihre erste Veröffentlichung seit mehr als zwei Jahren - und entstand in Zusammenarbeit mit dem puerto-ricanischen Latin-Pop-Star Luis Fonsi ("Despacito"). War der Song schon Freitagmorgen überall verfügbar, hat Helene ihre Fans mit dem Video gründlich auf die Folter gespannt und den Clip erst um 18.45 Uhr am Freitag veröffentlicht. Keine Frage, das Spiel mit der Aufmerksamkeitsökonomie beherrscht die Sängerin wie keine Zweite in Deutschland. Erst vor wenigen Tagen hatte Fischer als Appetizer einen kurzen Ausschnitt daraus auf Instagram gezeigt. "Okay... ich halte es nicht mehr länger aus!!! Hier ein erster Vorgeschmack auf mein neues Video", kommentierte sie den nur wenige Sekunden kurzen Videoschnitt. Darin war die 1984 in Krasnojarsk geborene Sängerin in einem glitzernden Crop-Top und schwarzer Hose zu sehen. Im Interview mit der "Bild"-Zeitung verriet Helene Fischer am Freitag, wie es zur Zusammenarbeit mit dem Weltstar Luis Fonsi kam. "Häufig fühlt man schon im Studio, welche Songs das gewisse Etwas haben", sagte sie. "Bei 'Vamos a Marte' war mir das nach den ersten Takten klar. Uns kam dann für den spanischen Part sofort Luis Fonsi in den Sinn." Spekulationen, sie plane das Duett, um nach Deutschland auch die USA und Lateinamerika zu erobern, erwies die Musikerin eine Abfuhr. Sie singe ihren Part ganz bewusst größtenteils auf Deutsch. "Ich habe mein Publikum in Deutschland und in unseren Nachbarländern." Bereits 2018 sang Helene Fischer zusammen mit Luis Fonsi im Rahmen der Echo-Verleihung. "Wir haben schon damals gemerkt, dass wir musikalisch sehr gut harmonieren", zitiert die "Bild" die 37-Jährige. Das Ergebnis dieser Harmonie können die Fans nun in dem neuen Video begutachten. Verwendete Quelle:"Bild.de"; Youtube
Mehr als zwei Jahre haben die Fans auf neue Musik von Helene Fischer warten müssen. Nun meldet sich die Schlagerkönigin mit "Vamos a Marte" zurück - einem Duett mit Luis Fonsi. Jetzt ist auch das Video online.
[ "Helene Fischer", "Luis Fonsi", "Deutschland", "Musik", "Duett", "Single", "Folter", "Instagram" ]
Kultur
2021-08-06T18:50:00+02:00
https://www.stern.de/kultur/musik/helene-fischer--das-ist-ihr-neues-video-mit-luis-fonsi-30648348.html
Regierungschef von Osttimor tritt zurück
Der Held des Unabhängigkeitskampfs in dem kleinen asiatischen Staat Osttimor, Xanana Gusmão, tritt als Premierminister zurück. Das teilte seine Regierung am Freitag in der Hauptstadt Dili mit. Gusmão (68) bleibe im Amt, bis ein Nachfolger vereidigt sei. Gegen Gusmãos Koalition waren Korruptionsvorwürfe erhoben worden. Gusmão hatte jahrzehntelang den Unabhängigkeitskampf gegen die Besatzer aus dem übermächtigen Nachbarland Indonesien angeführt. Die einstige portugiesische Kolonie mit 1,2 Millionen Einwohnern, knapp so groß wie Thüringen, wurde nach einem Referendum und einem von Gewalt begleiteten Abzug der Indonesier erst 2002 unabhängig. Gusmão war der erste Präsident des Landes. 2007 wechselte er ins Amt des Ministerpräsidenten. Gusmão war ein Weggefährte von Friedensnobelpreisträger José Ramos Horta, der den Widerstand gegen die Kolonialherren als Vertreter der Rebellen im Ausland vorantrieb. Er erhielt dafür 1996 den Friedensnobelpreis. Ramos-Horta war von 2007 bis 2012 Präsident.
DPA
Einst war er im asiatischen Osttimor der Held des Unabhängigkeitskampfes gegen die indonesischen Besatzer. Am Freitag hat Premierminister Xanana Gusmão seinen Rücktritt bekanntgegeben.
[ "Osttimor", "Unabhängigkeitskampf", "Indonesien" ]
Politik
2015-02-06T12:06:35+01:00
https://www.stern.de/politik/ausland/xanana-gusmao--regierungschef-von-osttimor-tritt-zurueck-3970808.html
Ein Eiland strotzt vor Energie
Vom Festland aus gesehen, besteht Pellworm aus einem rot-weißen Leuchtturm, ein paar dunkelgrünen Knubbeln vor hellblauem Himmel und Windrädern, deren Rotoren sich emsig im strammen Wind drehen. Die dunkelgrünen Knubbel stellen sich, auf der Insel angekommen, als unspektakuläre Baumansammlungen heraus. Der Leuchtturm und die Windräder sind das Potential der Insel. Das 42 Meter hohe Gebäude weist Seefahrern den Weg durchs Watt und Heiratswillige lassen sich von Kapitän Wilfried Eberhard trauen. Wären es nur Insulaner, müsste der Kapitän höchst selten die 167 Stufen hinauf. Die Junggesellen und Jungesellinnen im heiratsfähigen Alter unter den 1200 Einwohnern wären rasch vermählt. Pellworm ist eine Pilgerstätte für Eheschließungen geworden. Ein Dutzend Varianten gibt es auf der Insel, um sich das Ja-Wort zu geben: auf den Seehundsbänken, bei einer Wattwanderung, nachts unter Sternenhimmel, esoterisch angehaucht - und eben auf dem Leuchtturm. Aber man muss nicht heiraten oder Teil einer Hochzeitsgesellschaft sein, um nach Pellworm zu fahren. 180.000 Übernachtungen hat die Insel pro Jahr. Deutlich weniger als das nur halb so große Amrum. Die Nachbarn kommen auf mehr als eine Million - bei 12.000 Gästebetten. Gerade mal 2000 Betten sind es auf dem 37 Quadratkilometer großen Pellworm. Liegt es am Sandstrand? Pellworm hat keinen, nur Watt oder Wasser hinterm Deich, je nach Gezeitenstand. Selbst wenn die Insel ausgebucht ist, ist der Kontakt zwischen Einheimischen und Fremden möglich, geradezu unumgänglich. "Hier wird alles auf kleiner Flamme gekocht", sagt Walter Fohrbeck - im positiven wie im negativen. Wenn der Museums- und Archivleiter Walter Fohrbeck in seinem schwarzen Fiat Cinquicento über die schmalen Inselstraßen fährt, hat er selten beide Hände am Lenkrad. Zeige- und Mittelfinger einer Hand erheben sich alle paar Meter, grüßen. Jeder kennt jeden. Die inseltypische Begrüßung "Moin" wird nicht kurz und zackig gerufen, sondern lang gedehnt. Man hat Zeit und Muße. Fohrbeck ist gebürtiger Rheinländer. Er kam vor 19 Jahren auf die Insel. Ein Inselmuseum sollte aufgebaut werden. Der 53-Jährige mit dem krausen, graumelierten Haar wurde zur personifizierten Chronik der Insel. Aber er kümmert sich auch um die Gegenwart, organisiert Orgelkonzerte in der Alten Kirche mit dem Arp-Schnitger-Instrument, und er blickt fortschrittlich in die Zukunft. Er beteiligte sich seit Jahren an vielen Energiekonzepten und -diskussionen. Derzeit steht das zweite Erkennungsmerkmal der Insel - die Windmühlen - zur Debatte. Sollen sich die Rotoren weiter leise surrend auf der Insel drehen? "Die sind durch", sagt Fohrbeck. Die jüngsten Windräder stehen seit 1997 auf Pellworm, längst nicht mehr zeitgemäß, längst nicht mehr effizient genug. Dennoch wird auf der Insel doppelt so viel Energie produziert wie verbraucht. Energietechnisch gesehen könnte die Insel autark leben - und zu 100 Prozent öko. Pellworm ist wohl eine der wenigen Gemeinden, die politisch konservativ, aber in der Energiewirtschaft fortschrittlich ausgerichtet ist - und das schon seit Jahrzehnten. Klingt logisch, schließlich liegt Pellworm einen Meter unter dem Meeresspiegel und müsste sich vom steigenden Wasserpegel besonders bedroht fühlen. Nach einer verheerenden Sturmflut 1634 ging die Insel Strand unter, Pellworm, ein Teil der alten Insel, wurde wieder eingedeicht. Bis heute werden die Deiche regelmäßig erhöht, viele Häuser stehen auf Warften, auf kleinen Hügeln, die mit einem Drainagesystem versehen sind, damit das Wasser ablaufen kann. "Stellen Sie sich Pellworm wie eine Salatschüssel vor. Von allein kommt hier kein Wasser mehr raus", so Fohrbeck. Allerdings war der Beginn des regenerativen Energiezeitalters auf der Insel keine bewusste politische Entscheidung. Sie passierte vielmehr. Als man nach den Ölkrisen der 70er Jahre ein Bewusstsein für die Endlichkeit der Ölvorkommen entwickelte, begannen Unternehmen erste Versuche mit alternativen Energien, suchten Orte mit Platz und vielen Sonnenstunden. Pellworm wurde auserkoren. 1983 wurden die ersten Solarmodule auf der Insel aufgestellt. Die Technik war alles andere als ausgereift, Stück für Stück wurde das Experiment hinterm Deich ausgeweitet. Als sich dazu noch eine Windmühle drehte, stand eins der größten Hybridkraftwerke Europas auf einer der kleinsten Inseln. Eine clevere Kombination, denn wenn Flaute herrscht, scheint meist die Sonne. Ist der Himmel bedeckt, weht der Wind frisch. Schafe grasen zwischen den Pellwormer Kollektoren, blöken. Die Windmühle dreht sich surrend. Die Windräder sind an der Küste nichts Ungewöhnliches mehr. Zwischen 600 und 800 gibt es, neue Windparks sollen in der Nordsee entstehen. Nicht jedoch auf den Inseln. Dabei könnte Pellworm schon seit Jahren mehr Strom produzieren. Die Ressourcen - Wind und Sonne - sind vorhanden. Eine Biogasanlage wird demnächst von Mais auf Gras umgestellt. Lediglich der Abtransport der gewonnenen Energie ist schwierig. "Es gibt zwei Kabel zum Festland, die sind maximal ausgelastet", so Fohrbeck. Regenerative Energie lohnt sich bislang nur, weil sie stark subventioniert wird und die großen Stromkonzerne verpflichtet sind, sie abzunehmen. Ein weiteres Kabel müsste vom Stromkonzern Eon auf eigene Kosten verlegt werden, womit sich dieser selbst in die Pflicht nimmt, noch mehr teuren Öko-Strom abzunehmen. Das eigentlich so fortschrittliche Energieprojekt der Insel mäandert vor sich hin. Ebenso die Tourismuswirtschaft, die so wichtig wie die Landwirtschaft geworden ist. Die Auswirkungen eines Tourismuskonzept spüren die Urlauber kaum. Gut, es gibt das Comic-Schaf Pelle, das auf Broschüren, Schlüsselanhängern und Schirmmützen grast und dem von der Biogasanlage beheizten Hallenbad den Name "Pellewelle" gegeben hat. Es sind touristische Einzelkämpfer, die Eigeninitiative zeigen und etwas bewegen. Es gibt Häuser wie das Friesenhaus, eins der wenigen Hotels der Insel. "Wir waren das erste Haus, das zertifiziert wurde", so Ute Lycke. Früher kaufte man sich eine neue Wohnzimmereinrichtung, die alte war noch gut genug für die Urlauber. Mittlerweile werben einige Ferienwohnungen mit einem Fünf-Sterne-Komfort. 70 Prozent der Unterkünfte sind Ferienwohnungen. 40 Prozent sind Stammgäste, Senioren, Großeltern mit ihren Enkeln, junge Familien, immer bodenständig, ohne überzogene Ansprüche. Doch an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns wurde aufgerüstet und selbst auf den nordfriesischen Nachbarinseln hat sich etwas getan. Jetzt überlegt man, ob ein künstlich angelegter Sandstrand die Situation verbessern würde. "Wir brauchen keinen neuen Strand. Wir brauchen neue Gäste", sagt Ute Lycke, die Friesenhausbesitzerin, entschieden. Sie und ihr neuseeländischer Mann Grant Smith haben vor fünf Jahren das heruntergewirtschaftete Haus am Kaydeich gekauft und saniert. Mittlerweile haben sie 25 Zimmer und Ferienwohnungen in einem Nachbarhaus, direkt unterm Leuchtturm. "Unsere Gästezahlen steigen kontinuierlich", so Lycke. Die Insel muss sich dafür nicht neu erfinden. Grüne Wiesen auf, vor und hinterm Deich, ein kleiner Hafen, schmale, platte Straßen wie gemacht für Fahrrad- und Inlinertouren, zwei Kirchen. Wer die Unaufgeregtheit sucht, findet sie auf Pellworm. Während im Tourismus noch jeder für sich arbeitet, sitzen in Energiefragen derzeit alle Beteiligten an einem Tisch, zum ersten Mal in den zwei Jahrzehnten. Die Betreibergesellschaft der Windparks, der große Energieversorger, die Politik, die Landwirte. Es gibt Kontakte und Netzwerke zu anderen Inseln, zum Nachbarn Föhr und Amrum, ebenso wie zu der dänischen Insel Samsø und zu weit entfernten Eilanden im Pazifik und im Indischen Ozean. Man will Auszeichnungen und Preise gewinnen und entdeckt, dass das Ökosiegel versilberbar ist. Seit Jahrhunderten trotzen die Insulaner den Naturgewalten ihren Lebensraum ab. Nun könnten sie sogar Profit daraus schlagen. Lesen Sie auch bei unserem Partner petra.de: "Urlaub auf den Nordseeinseln" Weitere InfosAnreise: Bis Nordstrand/Strucklahdungshörn mit dem Auto oder der Bahn, beziehungsweise ab Husum mit dem Bus. Die Fähre fährt bis zu fünf Mal täglich, Hin- und Rückfahrt 18,60 Euro für Erwachsene, bis 14 Jahre 9,60 Euro, Fahrräder 3,50 Euro, Autos werden nach Länge berechnet, daher KFZ-Schein mitnehmen.Unterkunft: Das Hotel Friesenhaus am Kaydeich hat neben 25 Zimmern auch Ferienwohnungen, Doppelzimmer inklusive Frühstück ab 79 Euro pro Nacht, Ferienwohnungen für zwei Personen 525 Euro pro Woche. Viele Vermieter sind in einem Onlinebuchungssystem zu finden.Fremdenverkehrsamt: Alle Informationen über die Insel unter www.pellworm.de
Auftanken, neue Energie gewinnen - schöne Tourismus-Slogans, die Einöde als Idylle deklarieren. Pellworm ist aber tatsächlich eine energiereiche Insel. Mitten im Watt könnten Sonne und Wind eine erträgliche Einnahmequelle werden. Doch der Fortschritt hat Ladehemmungen.
[ "Pellworm", "Amrum", "Strand", "Knubbel", "Einöde", "Leuchtturm", "Windrad", "Festland" ]
Reise
2009-07-02T12:03:14+02:00
https://www.stern.de/reise/deutschland/deutschlands-schoenste-inseln--teil-9--pellworm-ein-eiland-strotzt-vor-energie-3806726.html
Schon wieder peinliche Neuigkeiten - Ist der BER eigentlich noch zu retten?
Die unendliche Geschichte des "Fluchhafens BER" in Schönefeld: Wie am Montag bekannt wurde, müssen jetzt auch noch 600 Brandschutzwände erneuert werden. "Wir haben eine gehörige Zahl von Wänden, die als Brandschutzwände definiert sind, aber so nicht gebaut wurden", sagte Flughafenchef Karsten Mühlenfeld am Montag im Flughafenausschuss des Brandenburger Landtags. Daher müssten rund 600 Wände eingerissen und neu gebaut werden, weil unzulässigerweise Gasbeton-Steine verwendet wurden. Der Flughafenchef rechnet wegen der Pannen mit einer Bauverzögerung von drei bis vier Monaten am BER in Schönefeld. Die geplante bauliche Fertigstellung bis zum März 2016 sei daher nicht mehr zu halten, sagte Mühlenfeld. "Wir haben dann aber noch Potenzial bei der technischen Inbetriebnahme, so dass wir die Möglichkeit haben, im zweiten Halbjahr 2017 fertig zu werden." Es ist das jüngste Kapitel in einer Serie von Bau- und Planungsfehlern, die seit mehr als drei Jahre aufgedeckt werden. Erst kurz zuvor war aufgefallen, dass viel zu schwere Ventilatoren, die unter der Terminaldecke hängen, an diesen Stellen die Statik infrage stellen. Einige Politiker haben die Hoffnung aufgegeben, dass es mit dem neuen Hauptstadt-Flughafen Berlin-Brandenburg noch etwas wird. Sie sprechen offen darüber, das Projekt aufzugeben und mit etwas Neuem zu beginnen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Stand der Dinge in Schönefeld: Warum halten einige Politiker das Projekt BER für gescheitert? Die wesentliche Argumente sind: Es tauchen immer neue Probleme auf, die auch hohe Extrakosten verursachen. Niemand könne garantieren, dass der Eröffnungstermin nicht doch noch einmal verschoben werden muss, wenn der nächste Fehler entdeckt werden sollte. Dass eine Reihe weiterer Fehler im Terminal gefunden werden könnte, hält Vize-Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider nach eigenen Worten für möglich. Er lässt dennoch am Eröffnungstermin in der zweiten Jahreshälfte 2017 nicht rütteln. Ursprünglich sollte der BER im Oktober 2011 in Betrieb gehen. Welche Vorschläge gibt es für einen Neuanfang? Eine Idee ist, das Terminal zwar stehen zu lassen, aber den Innenausbau noch einmal von vorne zu beginnen. Die zweite Variante wäre, das Hauptgebäude aufzugeben und nebenan ein neues, größeres Abfertigungsgebäude zu bauen. Unabhängig davon halten es mehrere Kritiker des gegenwärtigen Zustands für unentbehrlich, die Flughafengesellschaft in eine Betreiber- und eine Projektgesellschaft zu trennen. Die Projektfirma könnte sich mit aller Kraft um den neuen Flughafen kümmern. Heute muss sich das Unternehmen bei stark wachsender Passagierzahl auch den Betrieb der Flughäfen Tegel und Schönefeld (alt) im Griff behalten. Wer fordert, den Hauptstadtflughafen nicht mehr zu vollenden? Es sind Politiker aus der Opposition im Bund und in den Ländern Brandenburg und Berlin, die zumindest dafür plädieren, über einen Neuanfang nachzudenken. Dazu gehören die Grünen-Bundestagsabgeordneten Anton Hofreiter und Renate Künast, der CDU-Abgeordnete Jens Koeppen aus Brandenburg und Martin Delius von der Piraten-Partei, der Vorsitzender des Untersuchungsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus ist. Es ist niemand darunter, der Verantwortung für den BER trägt. Was wären die Vorteile eines Neubaus? Man könnte mit Planung und Bau neu beginnen und dabei die aktuellen Standards der Technik und Sicherheit berücksichtigen. Der Neubau könnte nach den jüngsten Prognosen für die benötigten Passagierkapazität ausgerichtet werden. Der Flughafen-Aufsichtsrat rechnet mit rund 40 Millionen Passagieren, die im Jahr 2023 in Berlin abgefertigt werden müssen. Derzeit sind es schon 28 Millionen in Tegel und Schönefeld. Der BER ist nur für 27 Millionen Fluggäste geplant. Deshalb hat der Aufsichtsrat am Freitag schon eine Erweiterung beschlossen. Was spricht dagegen, das Projekt abzubrechen? Man müsste mit Planung und Bau neu beginnen. Milliarden Euro wären in den Sand gesetzt. Wie sich beim BER gezeigt hat, können vom ersten Entwurf bis zur Inbetriebnahme mit Planfeststellung und Gerichtsverfahren leicht 20 Jahre vergehen. In dieser Zeit müsste aber eine sehr lange Zwischenlösung für den Luftverkehrsstandort Berlin gefunden werden, was auch eine äußerst schwierige Aufgabe wäre. Nach einer Entscheidung über ein Ende des BER würde die Diskussion um den Standort wieder losbrechen. Brandenburgs Flughafenkoordinator Bretschneider sagte am Montag zu dem Vorschlag eines neuen Neubaus: "Es erhöht die Zeitprobleme und es erhöht die Kostenprobleme." Wie geht es jetzt weiter? Die Flughafengesellschaft versucht die Eröffnung bis Ende 2017 noch hinzukriegen. Nach der jüngsten Panne sagte Flughafenchef Karsten Mühlenfeld, dass mit zusätzlich drei bis vier Monaten Bauverzögerung am BER zu rechnen sei. "Wir haben dann aber noch Potenzial bei der technischen Inbetriebnahme, so dass wir die Möglichkeit haben, im zweiten Halbjahr 2017 fertig zu werden", fügte er hinzu. Richtig zuversichtlich klingt das nicht.
Lieber ein Ende mit Schrecken als Pfusch ohne Ende? So frustrierend ist der Verlauf des Flughafenprojekts in Berlin, dass manche jetzt einen Schlussstrich ziehen wollen. Sie fordern einen kompletten Neuanfang.
[ "Berlin", "BER", "Schönefeld", "Brandenburg", "Rainer Bretschneider", "Schlussstrich", "Flughafen BER", "Baustelle" ]
Wirtschaft
2015-09-29T10:15:00+02:00
https://www.stern.de//wirtschaft/news/hauptstadtflughafen-ber--600-brandschutzwaende-muessen-erneuert-werden-6475004.html
Mädchen aus Thailand lehnt Adoptionsangebot ab
Ein 13-jähriges Mädchen aus Thailand hat eine bemerkenswerte Entscheidung gefällt. Sie will lieber in ihrer Heimat im Waisenhaus bleiben, als von Kim Kardashian adoptiert zu werden. Das berichtet das britische Nachrichtenportal "Daily Mail". Während eines Besuchs in der thailändischen Provinz Phang Nga hat Kim Kardashian das Mädchen kennengelernt und soll sich gleich in sie vernarrt haben. Dort drehte der Reality Star für eine Episode ihrer Show "Keeping Up with The Kardashians". Das Schicksal von "Pink" berührte Kim so sehr, dass sie beschlossen haben soll, ihr eine neue Familie zu schenken und sie zu adoptieren. Doch "Pink", die eigentlich Laddawan Tong-Keaw heißt, lehnte das Angebot dankend ab. Gegenüber der "Daily Mail" begründete sie ihre Entscheidung: "Ich denke, alle wollen ein besseren Leben führen. Aber nachdem ich darüber nachgedacht habe, realisierte ich, dass es für mich nicht das Richtige wäre, weil ich dann so viel zurücklassen müsste. Dazu war ich nicht bereit." In dem Waisenhaus, in dem sie lebt, muss "Pink" auf einer Matratze auf dem Boden schlafen und sich das Zimmer mit fünf anderen Mädchen teilen. Trotzdem wollte sie dieses Leben nicht aufgeben. Sie will lieber in Thailand bleiben, studieren und anderen Waisenkindern helfen. Aber "Pink" hat noch eine eigene Familie. Ihre Mutter musste sie in das Waisenhaus schicken, weil sie nicht für sie sorgen konnte, kommt sie aber dort jeden Tag besuchen. Die anderen Kinder im Waisenhaus sind für "Pink" zu Geschwistern geworden. "Die anderen hier sind wie Brüder und Schwestern für mich. Ich könnte sie nicht zurücklassen. Sie sind meine Familie", erzählte sie der "Daily Mail". Später will "Pink" Lehrerin oder Touristenführerin werden: "Ich will meinem Land helfen. Ich will, dass die Menschen nach Thailand kommen und mehr über meine Heimat erfahren", sagt sie. Kim Kardashian will "Pink" auf jeden Fall wiedersehen - und am liebsten nicht alleine: "Ich würde gerne ihren Mann und ihre Tochter kennenlernen, ihre ganze Familie", schwärmt sie.
Als Adoptivtochter von Kim Kardashian könnte sie ein glamouröses Leben führen. Stattdessen entschied sich ein 13-jähriges Mädchen, in ihrer Heimat zu bleiben und weiter in einem Waisenhaus zu leben.
[ "Kim Kardashian", "Thailand", "Adoptivtochter", "Daily Mail", "Waisenhaus", "Nga" ]
Lifestyle
2014-11-19T22:36:57+01:00
https://www.stern.de/lifestyle/leute/kim-kardashian--13-jaehriges-maedchen-aus-thailand-lehnt-adoption-ab-3256306.html
Netflix entfernt Werbeplakate für "Santa Clarita Diet"
Ein abgetrennter Finger, der wie eine Currywurst aussieht und eine Pommestüte mit Fingern drin. Mit diesen Plakaten wirbt der Streamingdienst Netflix für die Comedy-Serie "Santa Clarita Diet" mit Drew Barrymore. Doch viele finden die Plakate geschmacklos und haben sich beim Deutschen Werberat darüber beschwert. Die Folge: Netflix will die Plakate jetzt abnehmen. Laut "Chip.de" haben sich in Essen sogar Leute bei deren Verkehrs-AG (Evag) beschwert. Demnach meinte eine Bewohnerin, dass sie sich jedes Mal gruseln würde, wenn sie an der Haltestelle vorbei ginge, an der das Bild mit den abgeschnittenen Fingern in der Pommestüte hängt. Auch Berlinale-Direktor Dieter Kosslick stört sich an der Werbung. Der "B.Z." gegenüber erklärte er kürzlich: "Seit einer Woche nervt mich das geschmackloseste Plakat (...) das riesengroß am Potsdamer Platz hängt, wo ich es jeden Tag sehen muss. Und das nicht, weil ich Vegetarier bin, auch alle, die Fleisch essen, finden das ekelhaft und obszön." In der Horror-Komödie gehte es um die Eheleute Joel (Timothy Olyphant) und Sheila (Drew Barrymore), die als Immobilienmakler tätig sind und im Vorort Santa Clarita von Los Angeles mit ihrer Tochter Abby ein eher unzufriedenes Leben führen. Der routinierte Ehe- und Familienalltag verändert sich grundlegend, als die von Barrymore gespielte Mutter stirbt und als energiegeladene Menschenfresserin zurückkommt.
Eigentlich wollte der Streamingdienst Netflix nur auf seine neue Serie "Santa Clarita Diet" aufmerksam machen. Doch für viele waren die Werbebanner dazu jenseits des guten Geschmacks. Jetzt sollen sie wieder weg.
[ "Netflix", "Santa Clarita", "Werbeplakat", "Drew Barrymore", "Streaming", "Beschwerde" ]
Kultur
2017-02-22T10:08:00+01:00
https://www.stern.de/kultur/tv/netflix-entfernt-werbeplakate-fuer--santa-clarita-diet--7337122.html
Bewerbungsgespräch mit der Generation Zukunft
Da saß sie nun vor mir im Designer-Lehnstuhl in unserer Cafeteria, die Generation Z. Jung, weltoffen, selbstbewusst und jeder Blick eine klare Frage. Ganz frisch aus Australien eingeflogen, denn an der "University of the Sunshine Coast" in Queensland hatte sie gerade ein Auslandssemester absolviert. Public Relations hatte sie da studiert und ihre Pausen auf dem Campus inmitten von Kängurus verbracht. Wir reden über die Digitalisierung. Wenn die Generation Y als "Digital Natives" bezeichnet wird, gilt das für die Vertreter mit dem Z in einem noch viel höheren Maße. Sie sind Teil einer 24/7 vernetzten Online-Community. "Eine klare Abgrenzung zwischen realer und virtueller Welt gibt es für uns nicht mehr", sagt sie lächelnd und tippt auf ihr Smartphone in der pinkfarbenen Hülle. Wir reden und mir gefällt ihre Neugierde, was sie sagt und konkret erwartet. Mangelnde Leistungsbereitschaft ihrerseits? Fehlanzeige. Im Gegenteil. "Man muss den Rahmen klar definieren", erklärt sie mir. Ich nicke, denn das sehe ich ganz genauso. Wir reden über ihre Kindheit - Bibi & Tina hat sie begeistert gehört – Familie und Werte: Sie erzählt mir von ihren Eltern, die eine Gärtnerei besitzen und auf Wochenmärkten Blumen verkaufen. Das Geschäft boomt. Auf Facebook & Co. sind sie nicht, die Menschen kaufen den Stand auch so leer. "Am Ende zählt der echte Mensch, darum sei einfach du selbst", hat ihr der Vater mit auf den Weg gegeben. Hat die Generation-Z-Tochter überzeugend getan und deshalb den Job bei mir direkt bekommen.
Jede Generation ist anders. Nach den Baby Boomers kam die ehrgeizige Karriere-Generation X, gefolgt von der ich-bezogenen und technologieaffinen Generation Y. Frank Behrendt traf jetzt eine Vertreterin der vieldiskutierten neuen Generation Z, die jetzt auf den Arbeitsmarkt kommt zum Bewerbungsgespräch. Er war so begeistert, dass er die junge Dame sofort einstellte.
[ "Frank Behrendt", "Bewerbungsgespräch", "Arbeitsmarkt" ]
Wirtschaft
2017-04-28T14:32:00+02:00
https://www.stern.de/wirtschaft/job/frank-behrendt/frank-behrendt--bewerbungsgespraech-mit-der-generation-zukunft-7430498.html